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christlicher Fundamentalismus
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Hinweis in eigener Sache:
Die vielstimmigen Diskussionsbeiträge und Zitate dieser Website geben nicht
notwendig unsere eigene Meinung wieder.
Die nachstehende "Textlandschaft" aus Textfragmenten und Zitaten stellt den
Versuch dar, zumindest exemplarisch Teilbereiche der aktuellen Fundamentalismusdebatte
abzubilden. Wobei der Einstieg gelegentlich "bibelkritisch" aufgebaut ist
und im Wechsel mit "bibeltreuen" Textfragmenten (manchmal erst im unteren
Abschnitt) eine Art "Debatte" abbildet.
Fundamentalismusdebatte.de ist keine "bibeltreue" Webseite, sondern stellt
"bibelkritische" und "bibeltreue" Inhalte unkommentiert nebeneinander. Ein
bibeltreues Projekt findest Du in der Bibel. ツ
Ein weites Feld für Missverständnisse in der Fundi-Debatte kann übrigens darin
bestehen, dass unter dem Wort "Gott" ganz
Unterschiedliches verstanden wird.
Das reicht von "Gott als (gemeinsame) Idee" (eine Idee kann sich auf
Menschen bzw. eine Gemeinschaft auswirken, aber z.B. keine Naturgesetze
durchbrechen oder selbst etwas sagen bzw. tun) bis zu "Gott als Person"
(wenn Gott Gott ist, dann ist Ihm nichts unmöglich) und allem dazwischen.
Dieser Unterschied, von welchem Ausgangspunkt in der Fundi-Debatte
argumentiert wird und was der Autor jeweils unter dem Wort "Gott" versteht,
kann in der Kürze der Beiträge nicht dargestellt werden.
Über uns: Wir selbst glauben an einen persönlichen Gott, der sich in Jesus
Christus und durch den Heiligen Geist geoffenbart hat und das noch immer
tut. Wir respektieren Menschen, die das anders sehen oder etwas anderes
glauben.


Bild: Thomas Plaßmann, www.thomasplassmann.de
"Evangelikale Gemeinden sorgen insbesondere in den Vereinigten Staaten und
in Lateinamerika für Aufsehen. Aber auch in Deutschland ziehen etliche
Gemeinden Christen an, die von der etablierten Kirche enttäuscht sind […]
Für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sind die evangelikalen
Glaubensbrüder ein Ärgernis. Viele von ihnen sind, wie Pastor Wenz mit
seinem Gospel Forum [Stuttgart], in unabhängigen Freikirchen organisiert.
Andere entwickeln innerhalb der evangelischen Landeskirchen ein scharfes
Profil, das vom protestantischen Mainstream abweicht.
Fast hilflos müssen die Bischöfe der schrumpfenden Amtskirche beobachten,
wie Evangelikale in Sachen Ehe, Sex und Erziehung erfolgreich
erzkonservative Werte propagieren. [...]
1,3 Millionen Anhänger sind nach eigenen Angaben in einem Dachverband
zusammengeschlossen, der sich Deutsche Evangelische Allianz nennt und sich
als Zentralorgan der Evangelikalen versteht. Wie ihre Glaubensverwandten in
den USA nehmen sie die Bibel wortwörtlich. [...]
Trotzdem fällt der EKD die Auseinandersetzung mit den evangelikalen
Strömungen oft schwer. Zu unterschiedlich, zu bunt sind die Gruppen am Rand
des Protestantismus. Neben vermeintlichen Wunderheilern und Charismatikern
nach amerikanischem Vorbild gibt es fromme Pietisten, die sich auf
Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts, etwa in Baden oder am
Niederrhein, berufen. Mennoniten und Baptisten gehören ebenso dazu."
DER SPIEGEL (16. Mai 2015, Mareike Ahrens,
Jan Friedmann, Peter Wensierski, Religion: „Böse Geister sind Realitäten“,
Evangelikale Gemeinden erleben in Deutschland großen Zulauf. Die
konservativen Christen irritieren die Amtskirche, DER SPIEGEL 21/2015, S.
30-32)
Diskussion
"Zu den Pfingstkirchen und der ihnen verwandten charismatischen Bewegung
zählen nach Schätzungen weltweit rund 600 Millionen Menschen. Sie
betonen besonders die Gaben des Heiligen Geistes wie Prophetie,
Krankenheilung sowie das Beten und Reden in fremden Sprachen („Zungen“),
also in nur Gott verständlichen Lauten (Glossolalie). Das geschah zuerst
bei der Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten."
Evangelische Nachrichtenagentur idea
e.V.
(26. Mai 2015,
Empowered21 in Jerusalem. Weltkongress der Pfingstler: Geistesgaben
weitergeben!, www.idea.de)
Diskussion
"Man muss sich darüber im Klaren sein, dass der Pentekostalismus
[Pfingstbewegung], also die pentekostalischen Bewegungen und die
Pfingst-Kirchen, zahlenmäßig die zweitgrößte Realität in der
Christenheit nach der römisch-katholischen Kirche sind. Man muss also
von einer Pentekostalisierung des Christentums reden oder vielleicht
sogar von einer vierten Form des christlichen Lebens: einer
katholischen, einer orthodoxen, einer protestantischen und einer
pentekostalischen Form."
Kardinal Prof. Dr.
Kurt Koch (26. September 2014, Ein Papst, der Türen und
Herzen öffnet, www.die-tagespost.de)"
Diskussion
"Während die traditionellen Kirchen Mitglieder verlieren, sind die
sogenannten Evangelikalen im Aufwind. Dahinter verbirgt sich ein breites
Spektrum verschiedenster Glaubensgemeinschaften wie Pfingstgemeinden,
Freikirchen, Gemeinschaften der charismatischen Bewegung oder Gemeinden
evangelischer Landeskirchen."
Mareike Fuchs und Sinje Stadtlich (4.
August 2014, NDR-Reporterinnen, Die Story im
Ersten - Mission unter falscher Flagge.
Radikale Christen in Deutschland,
www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/ndr/04082014-story-im-ersten-mission-unter-falscher-flagge-100.html,
Stand
05.08.2015)
Diskussion

Mareike Fuchs, freie Journalistin und
Redakteurin, Bild: www.ndr.de (2015)
"Das Wort "evangelikal" wurde zunächst im 16. Jahrhundert in England für die
Anhänger der Reformation innerhalb der des englischsprachigen Raumes
benutzt, bedeutete also zunächst nichts anderes als das deutsche Wort
"evangelisch".
Später wurde der Begriff durch die Bezeichnung "protestantisch" verdrängt,
bevor er im Rahmen der Erweckungsbewegung des 18. Jahrhunderts in England
wieder auftauchte. […]
1846 schlossen sich in London die Evangelikalen aus vielen Ländern zur
Evangelical Alliance zusammen. Aus einer Bezeichnung für die Protestanten
überhaupt wurde nun endgültig ein Begriff für eine bestimmte
innerprotestantische Bewegung, die auf Bekehrung und Treue zum Wort Gottes
Wert legte."
Dr. Stephan Holthaus (1993, Prorektor der
Freien Theologischen Hochschule FTH Gießen, Fundamentalismus in Deutschland:
Der Kampf um die Bibel im Protestantismus des 19. und 20. Jahrhunderts.
Biblia et symbiotica 1, Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn, 2. korr.
Aufl. 2003, S. 52)
Diskussion
"Wenn von den Evangelikalen gesprochen wird, kann sehr Unterschiedliches
damit gemeint sein: unabhängige frei kirchliche Bewegungen, die
Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium", die Pfingstbewegung, die
evangelistische Aktion „Pro- Christ", die „Willow-Creek-Bewegung", die
Deutsche Evangelische Allianz, mit der sich ca. 1,3 Millionen Christen aus
den evangelischen Landeskirchen (ca. die Hälfte) und den Freikirchen
verbunden wissen.
Stellungnahmen zur evangelikalen Bewegung erfordern differenzierende
Wahrnehmungen und Urteilsbildungen.
In Teilen der Medienöffentlichkeit werden Evangelikale pauschal mit
christlichen Fundamentalisten gleichgesetzt, die gegen Homosexualität, gegen
Feminismus, mithilfe exorzistischer Praktiken gegen Dämonen und den Teufel
kämpfen. Eine solche Wahrnehmung trifft jedoch nur bestimmte Ausprägungen
des Evangelikalismus. Sie wird der Vielfalt der Bewegung nicht gerecht."
Dr. Reinhard Hempelmann (Oktober 2011,
Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen - EZW, Neue christliche
Religiosität - Evangelikale Bewegung. In: Reinhard Hempelmann u.a. (Hg.),
Quellentexte zur neuen Religiosität, EZW-Texte 215, Berlin: EZW, 2011, S.
53)
Diskussion
"Protestantischer Fundamentalismus"
"Mit Berufung auf die Bibel schafft der Fundamentalismus Eindeutigkeit und
setzt der modernen Kultur des Zweifels eine feste Position entgegen. Er
protestiert gegen kirchliche und theologische Kompromisse mit dem Zeitgeist.
Er reagiert auf den Abbruch der Tradition und die damit verbundene religiöse
und kulturelle Identitätsgefährdung.
Für sein Selbstverständnis sind verschiedene Abgrenzungen charakteristisch:
gegen den Feminismus, die Evolutionslehre, den Pluralismus, die
historisch-kritische Bibelauslegung. Fundamentalismus ist immer etwas
Zweites, eine Art Gegenmoderne.
Allgemeines
Was ist protestantischer Fundamentalismus? Die einfache und zutreffende
Antwort auf diese Frage lautet: eine Strömung innerhalb des konservativ
geprägten Protestantismus.
Ein herkömmlicher Sprachgebrauch bezeichnet denjenigen Bereich
protestantischer Frömmigkeit mit fundamentalistisch, der hinsichtlich des
Bibelverständnisses die Verbalinspirationslehre (wörtliche Eingebung der
Worte der Bibel durch das Diktat des Heiligen Geistes) mit dem Glauben an
ihre Unfehlbarkeit und absolute Irrtumslosigkeit verbindet und dies auf alle
Aussagen der Bibel bezieht.
Um von Fundamentalismus im engeren Sinn des Wortes sprechen zu können,
reicht das Motiv der Verbalinspiriertheit und Unfehlbarkeit der Heiligen
Schrift als Definitionskriterium noch nicht aus.
Es müssen weitere Motive hinzukommen: die konservative politische Gesinnung
und der Wille, religiös begründete Überzeugungen auch politisch durchsetzen
zu wollen, also die Verbindung von Politik und Religion.
Der christliche Fundamentalismus in diesem engeren Sinn ist in Europa kein
politisch einflussreicher Faktor. Hier stellen sich fundamentalistische
Strömungen in ihren protestantischen oder katholischen Spielarten vor allem
als kirchenpolitische, seelsorgerliche und ökumenische Herausforderung dar.
Der Begriff Fundamentalismus wird im europäischen Kontext durchweg als
wertender Begriff verwendet. Er bezeichnet die fragwürdigen Ausdrucksformen
und Fehlentwicklungen protestantischer Erweckungsfrömmigkeit.
Religiöse Hingabebereitschaft kann ausgenutzt und missbraucht werden. Die
Orientierung an charismatischen Führungspersonen kann das Mündig- und
Erwachsenwerden im Glauben verhindern.
Die Berufung auf den Buchstaben der Bibel kann für ein problematisches
Macht- und Dominanzstreben funktionalisiert werden. Das gesteigerte
Sendungsbewusstsein einer Gruppe kann in ein elitäres Selbstverständnis
Umschlägen, das sich scharf nach außen abgrenzt.
Selbstverständnis
Der Bibelfundamentalismus meint dem Streit um die rechte Auslegung der Bibel
entfliehen zu können, indem er die Bibel gleichsam ins Credo mit aufnimmt
und sagt: „Wir glauben an die Bibel als das von Gott gegebene ,irrtumslose'
und unfehlbare' Wort Gottes."
Für die gegenwärtige Wahrnehmung fundamentalistischer Orientierungen ist die
Unterscheidung zwischen einem Wort- und einem Geistfundamentalismus von
zentraler Bedeutung. Beiden ist gemeinsam, dass sie auf die menschliche
Sehnsucht nach Vergewisserung und Sicherheit antworten.
Der Wortfundamentalismus sucht rückwärts gewandt die Glaubensvergewisserung
durch den Rekurs auf das unfehlbare Gotteswort in der Vergangenheit.
Der Geistfundamentalismus orientiert die Vergewisserung primär an sichtbaren
Geistmanifestationen, die als unzweideutige Zeichen, ja Beweise der
göttlichen Gegenwart angesehen werden (Heilungen, ekstatische Erfahrungen).
Der Wortfundamentalismus sieht Christus preisgegeben, wenn Adam nicht als
historische Person verstanden wird.
Der Geistfundamentalismus meint, dass demjenigen etwas Entscheidendes im
christlichen Leben fehlt, der nicht in Zungen redet.
Der Wortfundamentalismus vertritt eine kreationistische Position und ist
daran interessiert, eine alternative Biologie und Geologie aufzubauen (Kreationismus).
Dem Geistfundamentalismus liegt an einer christlichen Psychologie oder am
„Powermanagement in der Kraft des Heiligen Geistes".
Gegenwärtig stellt sich ein Geistfundamentalismus chancenreicher dar als ein
reiner Wortfundamentalismus. Er knüpft an Ausdrucksformen der religiösen
Alternativkultur an, für die Rationalitätsskepsis und ein Hunger nach
erlebbarer Transzendenz charakteristisch sind.
Einschätzung
Dem Fundamentalismus ist entgegenzuhalten: Er greift die religiöse Tradition
nicht in ihrer Fülle auf, sondern auswählend und reduziert. Er verwechselt
Gewissheit mit Sicherheit. Die Verlässlichkeit des göttlichen Wortes lässt
sich nicht durch den Glauben an eine wortwörtliche Inspiration sichern.
Die Bibel wird missverstanden, wenn ihr Charakter als Glaubenszeugnis
verleugnet wird. In ihr lässt sich kein Vorrat unfehlbarer Fakten finden:
zur Welterschaffung, zum Endzeitablauf, zur Strategie, Krankheiten schnell
und wirksam zu heilen.
Fundamentalistische Strömungen verleugnen christliche Freiheit und sind von
der Angst bestimmt, das Fundament christlicher Glaubensgewissheit könnte
durch die Offenheit gegenüber moderner Wissenschaft und die Einsicht in die
Geschichtlichkeit der christlichen Wahrheitsgewissheit ins Wanken geraten.
Man kann sich bemühen, den Fundamentalismus als Antwortversuch auf die
Vergewisserungssehnsucht des Menschen in komplexen, unübersichtlichen
Lebenskontexten zu verstehen. Dieser Versuch ist jedoch erfolglos.
Glaubensgewissheit ist ein unverdientes Geschenk und menschlicher Verfügung
entzogen."
"Quellen: The 1878 Niagara Creed, in: Sandeen,
Ernest R., The Roots of Fundamentalism. British and American Millenarianism
1800 - 1930, Chicago 1970, 273 - 277 Torrey, R. A./Dixon, A. C. u. a. (Hg.),
The Fundamentals. ATestimony to theTruth, Vol. I - IV, Los Angeles 191 7 (reprinted
1988)
Sekundärliteratur: Hemminger, Hansjörg (Hg.), Fundamentalismus in der
verweltlichten Kultur, Stuttgart 1990 Hempelmann, Reinhard, Zur
Attraktivität des christlichen Fundamentalismus, in: ders., Evangeli- kale
Bewegungen. Beiträge zur Resonanz des konservativen Protestantismus,
EZW-Texte 206, Berlin 2009, 29-42
Marty, Martin E./Appleby, R. Scott, Herausforderung Fundamentalismus.
Radikale Christen, Moslems und Juden im Kampf gegen die Moderne, Frankfurt
a. M. 1996 Riesebrodt, Martin, Die Rückkehr der Religionen. Fundamentalismus
und der „Kampf der Kulturen", München 2000"
Dr. Reinhard Hempelmann (Oktober 2011,
Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen - EZW, Neue christliche
Religiosität - Protestantischer
Fundamentalismus. In: Reinhard Hempelmann u.a. (Hg.), Quellentexte
zur neuen Religiosität, EZW-Texte 215, Berlin: EZW, 2011, S. 88-90)
Diskussion

Dr. Reinhard Hempelmann,
Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen
[…] "Inzwischen haben wir das Jahr 2020 und kaum jemand in Politik und
Gesellschaft weiß, mit christlich-fundamentalistischem Gedankengut
wirklich umzugehen … dass … auch immer mehr weltoffene Menschen aus den
etablierten Kirchen austreten.
So bleiben auch in den schrumpfenden
Gemeinden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zwangsläufig
jene zurück, denen der Glaube eine wirklich ernste Angelegenheit ist.
Auch hier verschiebt sich das Verhältnis zugunsten reaktionärer Kräfte.
[…]
Von den mittlerweile 1,3 Millionen Evangelikalen, die sich
in der Deutschen Evangelischen Allianz sammeln, sitzen laut Angabe der
EKD [www.ezw-berlin.de/html/3_3052.php]
rund die Hälfte in den evangelischen Landeskirchen selbst, während sich
der Rest auf Methodisten, Baptisten, Charismatiker, Pfingstgemeinden und
andere verteilt. […]
Christliche Fundamentalismus, der aus den
USA zu uns herüberdringt, war eine Reaktion auf die schlüssige
Beweiskraft der darwinistischen Evolutionstheorie, die das Weltbild der
evangelikalen Protestanten in Bezug auf den biblischen Schöpfungsmythos
tief erschüttert hatte.
Im Zuge dieser Affektreaktion schrieb die
protestantisch-fundamentalistische Bewegung fünf Kernpunkte ihres
Glaubens fest, die sich heute auch im Selbstverständnis der Deutschen
Evangelischen Allianz finden.
Diese sind: die Irrtumslosigkeit
der Bibel, die Jungfrauengeburt, das Sühneopfer sowie der Glaube an die
Auferstehung und die Wiederkehr Jesu. […]
Der Übergang von einer
liberalen Theologie zur Strenggläubigkeit und von einer
Strenggläubigkeit zum Fundamentalismus verläuft immer fließend. Ein
pauschaler Fingerzeig auf den oder die Fundamentalisten wird der Sache
in den seltensten Fällen gerecht.
Will man dem christlichen
Fundamentalismus ernsthaft begegnen, ist es immer besser, von
fundamentalistischen Ansichten in Bezug auf einzelne Fragen der
Lebensführung zu sprechen, diese argumentativ aufzuschließen und immer
dann als solche zu verurteilen, wenn zum eigenen Schaden oder zum
Schaden anderer an ihnen festgehalten wird.
Damit dies gelingt,
brauchen wir eine freie Presse, mutige Politiker und emanzipierte
öffentliche Stimmen, die christliche Alltagsfundamentalismen aus dem
Tabu holen."
Jan-Christian
Petersen (01.06.2020, freier Schriftsteller und Journalist,
Christlicher Fundamentalismus – erkennen und benennen,
www.humini.de/2020/05/christlicher-fundamentalismus, Stand 15.10.2021)
Diskussion
.jpg)
Bild: Thomas Plaßmann, www.thomasplassmann.de
"Aufruhr unter evangelikalen Christen." (FAZ)
"Dem
sogenannten Mainstream in Deutschland die Stirn zu bieten ist für die
rund 600.000 evangelikalen oder pietistischen Christen in Deutschland
nichts Ungewöhnliches. Dass sie dabei darüber streiten, wie strikt die
Bibel auszulegen ist, ist ebenfalls nicht unüblich. Der Aufruhr, der
allerdings derzeit in den evangelikalen Verbänden herrscht, geht über
die üblichen Differenzen weit hinaus.
Im Zentrum der Debatte, die
sich wieder einmal am Thema Homosexualität festmacht, steht Michael
Diener. Der 53 Jahre alte Theologe aus der Pfalz steht nicht nur dem
Gnadauer Gemeinschaftsverband vor, in dem etwa 300.000 innerhalb der
evangelischen Landeskirchen organisierte Pietisten zusammengeschlossen
sind. Diener ist seit einigen Jahren auch Vorsitzender der Deutschen
Evangelischen Allianz, des Dachverbands der evangelikal, pietistisch
oder charismatisch orientierten Christen.
Innerhalb dieses
weiten Spektrums vertritt Diener eher liberale Auffassungen. Seit Jahren
kritisiert er die Fokussierung seiner Bewegung auf das Thema
Homosexualität nicht nur als einseitig, sondern auch als wenig
zuträglich für das Grundanliegen, Menschen für den Glauben zu gewinnen.
[...]
Zum Wortführer gegen Diener schwang sich ... Ulrich Parzany
auf. […] Sein persönliches Verhältnis zu Diener sei sehr gut.
"Gleichzeitig war mir aber klar: Wenn diese Äußerungen Dieners
unwidersprochen bleiben, ist die Sache gelaufen." [...]"
Reinhard Bingener (20. Januar
2016, ev. Theologe, FAZ-Korrespondent, Aufruhr unter evangelikalen
Christen. Der Streit über den Umgang mit Homosexualität wird zu einem
Richtungsstreit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.01.2016, Nr. 17, S.
8)
Diskussion
"Die evangelikale Bewegung zerlegt sich: Die einen gehen auf
Schmusekurs mit der Amtskirche, die anderen halten eine Annäherung schon
für einen Sündenfall. Steht der Protestantismus vor einer neuen
Spaltung? [...]
Gerade ist ihr Spitzenmann Michael Diener in die
Führung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt worden.
Doch ein geraumer Teil der intensiv Evangelischen hält die Amtskirche
für lau und lasch. Nun streitet sich die Bewegung ...
Der Patriarch der
Bewegung, Ulrich Parzany, hat sich aus dem Ruhestand zurückgemeldet und
einen Aufstand gegen Michael Diener angezettelt. Im Streit der zwei
spiegelt sich die Uneinigkeit der Evangelikalen. [...] Die Hälfte, so
schätzen Kenner, liegt wahrscheinlich auf Dieners Reformkurs."
Hannes Leitlein und
Wolfgang Thielmann (23. Januar 2016, Redakteure Christ & Welt,
Wertestreit: Im Glauben zerissen, Christ & Welt Ausgabe 04/2016,
www.christundwelt.de)
Diskussion

Präses Dr. Michael Diener und Pfarrer Ulrich Parzany
"Chef der Evangelikalen will Homo-Verdammung stoppen. […]
Der Mann hat das Zeug, einen Glaubenskampf zu beenden. Er heißt Michael
Diener und ist Chef der deutschen Evangelikalen und Pietisten. Also
derjenigen, die seit Jahrzehnten in Grabenkriegen mit der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD) stecken. Wegen Homosexualität, Politik und
Mission. Diener fordert ein neues Denken – über Homosexualität, Politik
und Mission. Und über Selbstgerechtigkeit.
Fangen wir mit der
Homosexualität an. Obwohl der 53-jährige Vater zweier erwachsener Kinder
das Thema für überstrapaziert hält – was schon bemerkenswert ist, denn
viele Evangelikale und Pietisten debattieren oft über Schwule und
Lesben. Zu oft, findet Diener, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen
Allianz und im Hauptberuf Präses des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes in
Kassel, eines Zusammenschlusses von rund 300.000 Pietisten in
landeskirchlichen Gemeinschaften sowie missionarischen oder diakonischen
Werken.
Für den Umgang mit Schwulen und Lesben fordert Diener
etwas, was Christen oft machen müssen: Spannungen aushalten. Also sagt
er im Gespräch mit der "Welt" erstens: "Ich vermag aus der Heiligen
Schrift nicht herauszulesen, dass es einen Auftrag an die Kirche zur
Segnung homosexueller Beziehungen und deren Gleichstellung mit der Ehe
von Mann und Frau gäbe." Das ist eindeutig: Für die in fast allen
evangelischen Landeskirchen praktizierten Segnungs- oder
Trauungsgottesdienste bei Homosexuellen sieht er keinen Anhaltspunkt in
der Bibel. Da sei er "klassisch konservativ".
Zweitens aber sagt
er: "Als Pfarrer habe ich gelernt, anzuerkennen, dass Menschen bei
dieser Frage die Bibel anders lesen. Diese Brüder und Schwestern sind
mir genauso wichtig wie diejenigen, die meine Meinung teilen." Und das
gelte auch "für Pfarrerinnen und Pfarrer, die ihre Homosexualität
geistlich für sich geklärt haben und sich von Gott nicht zur Aufgabe
dieser Prägung aufgefordert sehen".
Damit entzieht sich Diener
dem evangelikalen Kampf gegen Homo-Ehen in Pfarrhäusern. "Da bin ich aus
tiefster Überzeugung plural", fügt er hinzu und merkt an, wie manche
Fromme das finden: "Das macht meiner Bewegung Probleme."
Dieser
Bewegung sage er, dass man die Bibel genau lesen müsse. Dann stelle man
fest, dass es dort "keine einzige Stelle gibt, wo sexualethische
Verfehlungen allein gebrandmarkt werden". Vielmehr gehe es da immer auch
um anderes, um Heuchelei, schlechte Nachrede oder Lieblosigkeit. Und bei
diesen Themen, so Diener, "müssen wir Pietisten uns auch an die eigene
Nase fassen".[…]
Auch in der EKD hat sich manche Aversion gegen
die Frommen gelegt. Entsprechend wurde Diener kürzlich ins oberste
EKD-Leistungsgremium gewählt, den Rat. Dort trennt ihn nicht viel vom
Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm, der bei allem Politisieren
eine herzensfromme Christusgläubigkeit ausstrahlt. […]"
DIE WELT (19. Dezember 2015, Chef
der Evangelikalen will Homo-Verdammung stoppen, www.welt.de/149946122)
Diskussion

Pfarrer Ulrich Parzany (2013)
Offener Brief von Pfarrer Ulrich Parzany: "Lieber Michael,
ich schreibe diesen Brief, nachdem ich den Artikel in WELT ONLINE vom
14.12.15 [siehe Beitrag oben]
gelesen habe. Nun weiß ich, dass man in Zeitungsartikeln oft
verzerrt dargestellt wird. Schon der Titel ist gemein, als ob
irgendjemand sich anmaßte, homosexuelle Menschen zu verdammen, wenn er
homosexuelle Praxis nach Maßgabe der Bibel als Sünde bewertet.
Vielleicht wirst Du Dich ja noch kritisch zu dem Artikel äußern. Aber
gehe ich wohl recht in der Annahme, dass der Redakteur die Richtigkeit
der Zitate, die er von Dir in dem Artikel bringt, von Dir hat prüfen und
freigeben lassen? Das ist ja übliche Praxis. Auf diese Zitate beziehe
ich mich.
Du hast die Evangelikalen öffentlich kritisiert, deren
Sprecher Du als Präses von Gnadau und Vorsitzender der Deutschen
Evangelischen Allianz ja bist. Ja, die Warnung vor Selbstgerechtigkeit
ist berechtigt. Ich will mich täglich vor Gott prüfen, ob meine Kritik
an der Missachtung der Bibel in Kirche und Theologie aus Hochmut und
Selbstgerechtigkeit oder aus Liebe zu Gott und den Menschen kommt.
Aber ich verstehe nicht, warum Du das immer wieder öffentlich
betonst und zugleich die Positionen relativierst, die wir doch gemeinsam
vertreten. Einerseits betonst Du: „Ich vermag aus der Heiligen Schrift
nicht herauszulesen, dass es einen Auftrag an die Kirche zur Segnung
homosexueller Beziehungen und deren Gleichstellung mit der Ehe von Mann
und Frau gäbe.“ Dann aber sagst Du: „Als Pfarrer habe ich gelernt,
anzuerkennen, dass Menschen bei dieser Frage die Bibel anders lesen.
Diese Brüder und Schwester sind mir genauso wichtig wie diejenigen, die
meine Meinung teilen.“ Du wirst dann weiter zitiert, das gelte auch „für
Pfarrerinnen und Pfarrer, die ihre Homosexualität geistlich für sich
geklärt haben und sich von Gott nicht zur Aufgabe dieser Prägung
aufgefordert sehen.“ Du hast recht, wenn Du im Blick auf diesen
Widerspruch feststellst: „Das macht meiner Bewegung Probleme.“ Und zwar
massive.
Die Bibel wurde schon immer von anderen auch anders
verstanden. Das ist doch eine Banalität. Was soll die Berufung auf die
Heilige Schrift, wenn Du sie der Beliebigkeit subjektiver Sichten
auslieferst? Ich dachte immer, die Gemeinschaftsbewegung und die freien
Werke wären deshalb in der Kirche, dass sie dort gegen Irrlehre und
Gleichgültigkeit die Wahrheit der Heiligen Schrift bekennen und leben.
Ich habe Dir nicht zu Deiner Wahl in den Rat der EKD gratuliert,
weil ich befürchtete, dass Du dort allzu sehr vereinnahmt wirst. Aber
dass Du so schnell nach der Wahl öffentlich die eigenen Leute wegen
ihrer angeblichen Abschottung kritisierst – „Sie leben wie hinter einer
unsichtbaren Mauer.“ – und die EKD-Linie lobst, überrascht mich doch.
Geht es wirklich nur um verschiedene Frömmigkeitsformen, in denen wir
jeweils sozialisiert wurden? Sind es nicht doch theologische
Wahrheitsfragen, um die gerungen werden muss?
Ich frage mit
vielen anderen: Wo geht unser Weg hin? Ich frage das auch, weil ich mit
der Initiative „Zeit zum Aufstehen“ die Hoffnung verbunden sah, dass
deutschlandweit eine gemeinsame Widerstandsbewegung gegen die Irrlehren
in den evangelischen Kirchen entstehen könnte. Nun aber nehme ich mehr
Beschwichtigung und Anpassung als Aufstehen, Bekenntnis und Widerstand
wahr. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der die EKD aus Anlass des
Reformationsjubiläums die Grundlagen des evangelischen Glaubens
demontiert.
Das Bekenntnis zu Jesus Christus als dem einzigen
Retter für alle Menschen wird dem interreligiösen Dialog geopfert: „Die
Herausforderung besteht darin, von Christus zu sprechen, aber so, dass
dadurch nicht der Glaube des anderen abgewertet oder für unwahr erklärt
wird. So wie für den Christen das Gehören zu Christus der einzige Trost
im Leben und im Sterben ist, so ja auch für den Angehörigen der anderen
Religionen sein spezifischer Glaube. Dies darf auf beiden Seiten des
Gesprächs anerkannt werden.“ (Rechtfertigung und Freiheit, 500 Jahre
Reformation 2017, Grundlagentext des Rates der EKD, 2014, S.58)
Die Bibel sei für uns heute nicht mehr das Wort Gottes wie für die
Reformatoren: „Seit dem siebzehnten Jahrhundert werden die biblischen
Texte historisch-kritisch erforscht. Deshalb können sie nicht mehr so
wie zur Zeit der Reformatoren als ‚Wort Gottes‘ verstanden werden. Die
Reformatoren waren ja grundsätzlich davon ausgegangen, dass die
biblischen Texte wirklich von Gott selbst gegeben waren. Angesichts von
unterschiedlichen Versionen eines Textabschnitts oder der Entdeckung
verschiedener Textschichten lässt sich diese Vorstellung so nicht mehr
halten. Damit aber ergibt sich die Frage, ob, wie und warum sola
scriptura auch heute gelten kann.“ (Rechtfertigung und Freiheit, S.84)
Ihr hattet die Erstunterzeichner zum 17.12.15 eingeladen. Im
vergangenen Jahr durften wir Erstunterzeichner unsere Meinung sagen,
hatten aber keinen Einfluss auf den weiteren Weg der Initiative. Dieses
recht hat sich der kleine Kreis der zwölf Initiatoren vorbehalten.
Vielleicht erklärt das auch das geringe Interesse an der diesjährigen
Veranstaltung, die deshalb abgesagt wurde. Umso gespannter bin ich zu
hören, welchen Weg die Initiatoren von „Zeit zum Aufstehen“ weitergehen
wollen. Deine öffentlichen Einlassungen werden dort ja sicherlich eine
Rolle spielen. Ich erlaube mir deshalb, diesen Brief einem größeren
Kreis zur Kenntnis zu geben. Da Deine Stellungnahme ja auch an eine
große Öffentlichkeit gerichtet war, soll auch dieser Brief nicht privat
und vertraulich sein.
In täglicher Fürbitte und in großer Sorge
herzlich verbunden grüßt Dich
Dein Ulrich"
Pfarrer Ulrich Parzany
/
ideaSpektrum (16. Dezember 2015, Große Kontroverse in der evangelikalen
Bewegung, www.idea.de)
Diskussion

Dr. Heinrich Bedford-Strohm und Dr. Michael Diener (2015)
"Michael Diener ist ein Brückenbauer, der Freude am Glauben zum
Ausdruck bringt und dabei das evangelikale Spektrum vertritt. Das
empfinde ich als bereichernd für die Arbeit des Rates."
Landesbischof
Dr. Heinrich Bedford-Strohm
(23. Dezember 2015,
Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Bayern und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland -
EKD, Interview: Wie wollen Sie die Kirche prägen, Herr
Landesbischof? ideaSpektrum 52/53.2015, S. 22)
Diskussion
pro-medienmagazin: "Wer wird
wen mehr prägen – Michael Diener die EKD, oder die EKD Michael Diener?
Dr. Michael Dienel: Die
Frage finde ich schwierig. Kann ich das heute wissen? Und überhaupt:
„Passt“ diese Frage zum Miteinander in einem Rat? Meines Erachtens
nicht, denn als Kirchenmitglied und Pfarrer war ich schon immer „EKD“
und bin es immernoch – „EKD“ und „Pietist“ gleichermaßen.
Woran
wollen Sie festmachen, wer wen prägt? Ich bin einer von 15 und fände es
vermessen, meine Mitgliedschaft in diesem Kreis vom „Prägegewicht“
bestimmen zu lassen oder hier einen Wettbewerb zu suchen. Und auch im
geprägt Werden, worauf ich mich freue, kann man prägen."
pro Magazin (20. November 2015, Diener will Brücken
zwischen Allianz und EKD bauen, www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion
"Diener verteidigte auch den Ratsvorsitzenden der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, als dieser im
Sommer von Evangelikalen wegen seines Engagements für den Bau eines
Islamzentrums in München kritisiert wurde. Schon das missfiel einigen in
Dieners eigenem Lager. Im Herbst wurde Diener dann auch noch als
einziger Vertreter der Evangelikalen in den Rat der EKD gewählt.
Manche sehen das evangelikale Spektrum durch die Wahl eines
versierten Theologen wie Diener in das Leitungsgremium gestärkt.
Diejenigen, die diese Auffassung nicht teilen, konnten sich jedoch
einige Tage vor Weihnachten durch Äußerungen Dieners in der Zeitung "Die
Welt" bestätigt sehen. In dem Artikel forderte Diener, die Evangelikalen
müssten endlich akzeptieren, dass viele andere die Bibel in der Frage
der Homosexualität anders auslegten als man selbst. Diener kritisierte,
die evangelikale Bewegung lebe zum Teil "wie hinter einer unsichtbaren
Mauer", obwohl sie "erheblich schrumpft und altert".
Spätestens
da stellten strikte Evangelikale die Frage, wer hier eigentlich wessen
Trojanisches Pferd sei. In ihrem Schlachtplan war schließlich
vorgesehen, dass der eigene Mann im EKD-Rat tapfer gegen die dort
vertretenen Irrlehren anzukämpfen habe. Nun mussten sie befürchten, dass
es womöglich genau umgekehrt ist - dass Diener im eigenen Lager für die
Positionen des "Mainstreams" wirbt."
Reinhard Bingener (20. Januar 2016, ev. Theologe,
FAZ-Korrespondent, Aufruhr unter evangelikalen Christen. Der Streit über
den Umgang mit Homosexualität wird zu einem Richtungsstreit, Frankfurter
Allgemeine Zeitung, 21.01.2016, Nr. 17, S. 8)
Diskussion
"Michael Diener kam als Dekan aus der mittleren Leitungsebene der
pfälzischen EKD-Kirche. Er hat sich als trojanisches Pferd der EKD
innerhalb der bekennenden Gemeinschaften erwiesen"
Dr. theol. Dieter Müller (23. Dezember
2015, Kontra: Diener spaltet, ideaSpektrum 52/53.2015, Seite 50)
Diskussion
"Wer in den Rat der EKD, das oberste Leitungsgremium der
Evangelischen Kirche in Deutschland, gewählt wird, der hat eine
Verantwortung fürs Ganze. Der sitzt da nicht als Brückenkopf einer
Fraktion im Feindesland, sondern weil er sich einen Kopf um den Weg der
Kirche insgesamt macht.
Michael Diener, Chef des evangelikalen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes und der Deutschen Evangelischen Allianz,
spielt seine Rolle nicht schlecht. Persönlich hält er zwar an seiner
„bibeltreuen“ Kritik der Homosexualität fest und votiert für die
christliche Judenmission, aber er spielt nicht den wilden Mann und
obstruiert nicht die Suche nach Kompromissen.
Dem
erzkonservativen Fernsehprediger Ulrich Parzany geht das nicht weit
genug, er fordert einen „entschiedenen Widerstand gegen Irrlehren“.
Damit scheint er auch den jüdischen Glauben zu meinen und die Pläne der
EKD, die Judenmission endgültig zu verurteilen. Lange nicht mehr hat ein
Protestant seine eigene Kirche so drastisch beschädigt."
Eduard Kopp (19. Januar 2016,
Theologe, chrismon-Redakteur, Evangelikaler Parzany gegen die
"Irrlehren" der Kirche. Parzany in Feindesland,
https://chrismon.evangelisch.de)
Diskussion

Eduard Kopp, chrismon-Redakteur
"Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael
Diener, hat sich gegenüber pro dafür ausgesprochen, Homosexuelle in
evangelikale Gemeinden zu integrieren. Zuvor äußerte er sich ähnlich in
einem Porträt der Tageszeitung Die Welt.
Michael Diener, Präses
des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Vorsitzender der
Deutschen Evangelischen Allianz und seit November auch im Rat der
Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), fordert, dass Christen im
Umgang mit Schwulen und Lesben lernten, „Spannungen auszuhalten“. Das
erklärte er in einem Porträt der Tageszeitung Die Welt. Zudem rief er
Evangelikale zu mehr Selbstkritik auf: Üble Nachrede, Heuchelei und
Lieblosigkeit spielten in der Bibel eine ebenso große Rolle wie
sexualethische Fragen. […]
Dr. Michael Diener: Ich bin sehr dankbar
für das Interview mit der Welt. Eine breite Öffentlichkeit soll
pietistische und evangelikale Positionen kennenlernen! An dieser von
Ihnen zitierten Stelle möchte ich den Zusammenhang präzisieren. Ich habe
mehrfach klargemacht, dass ich persönlich eine konservative Einstellung
habe, aber die Überzeugung vertrete, dass wir als evangelikale Bewegung
auch andere Auslegungen der Heiligen Schrift in dieser Frage stehen
lassen sollten. Daraus leitet sich ab, dass ich auch Menschen
akzeptiere, die aufgrund ihrer Auslegung der Schrift zu anderen
Erkenntnissen kommen als ich, und die sich in ihrer Homosexualität
annehmen. […]
pro-medienmagazin: Können praktizierende
Homosexuelle Ihrer Ansicht nach in einer evangelikalen Gemeinde Mitglied
oder auch Mitarbeiter sein?
Dr. Michael Diener: Wenn Menschen für sich diese Frage
geistlich geklärt haben, und der Meinung sind, dass die biblischen
Aussagen über Homosexualität ihre Lebenssituation nicht treffen, dann
sollten wir es möglich machen, dass sie bei uns angenommen sind, dass
sie bei uns auch mitarbeiten können. Ich habe aber im Kontext der
Gemeinschaftsbewegung auch gesagt, dass ich der Überzeugung bin, dass
dies bei uns nicht immer umsetzbar ist. Aber mein Wunsch wäre es. Unsere
evangelikalen Gemeinden sind an dieser Stelle nicht soweit. Und viele
würden sagen, sie dürfen auch nie soweit kommen. Meine Meinung ist: Wir
sollten so weit kommen, dass wir ein anderes Ergebnis aus der Schrift an
dieser Stelle nicht gemeindetrennend auffassen. […]
pro-medienmagazin: Wenn es zum Thema Homosexualität in der Allianz
unterschiedliche Meinungen gibt, könnte man auf den Gedanken kommen:
Gibt es demnächst auch unterschiedliche Meinungen darüber, ob Jesus der
einzige Weg zu Gott ist?
Dr. Michael Diener: Unterschiedliche Meinungen gehören doch
zur Kirchengeschichte dazu! Ob es nun um die Taufe, den Dienst an der
Waffe, die Rolle der Frau in der Gemeinde oder den Umgang mit
Geschiedenen und Wiederverheirateten geht. Wir sind in komplexe Fragen
hineingestellt, und man kann doch komplexe Fragen nicht dadurch
verweigern, dass auch andere komplexe Fragen kommen könnten. Außerdem:
Wer in der einen ethischen Frage für Pluralität eintritt, der kann in
Fragen des Heils konservativ sein.
pro-medienmagazin: Franklin
Graham hat kürzlich einen offenen Brief an Lesben und Schwule
veröffentlicht. Darin schreibt er, dass sich genug Menschen finden, die
Homosexuellen das sagen, was sie hören wollen. Christen sollten ihre
Liebe dadurch zeigen, dass sie Homosexuelle zu dem Lebensstil und zu der
Identität hinführen, zu der Gott sie berufen hat. Soll man Homosexuelle
nun bestärken oder ihren Lebensstil in Frage stellen?
Dr. Michael
Diener: Beides muss
möglich sein. Meine eigene Position ist so, dass ich in der Bibel keine
positive Unterstützung für homosexuelle Gemeinschaften erkennen kann.
Zugleich lebe ich seit Langem mit vielen Menschen, die das können, und
zwar nicht nur, weil sie selbst homosexuell sind, sondern weil sie
gelernt haben, diese Stellen der Heiligen Schrift anders zu lesen. Ich
bemühe mich einfach darum, das ernst zu nehmen. Ich sehe darin keinen
Abfall, sondern auch eine Liebesbewegung. Dass Menschen, die einen
konservativen Standpunkt zur Homosexualität haben und zur Veränderung
einladen, das auch liebevoll meinen können, das möchte ich nicht
bezweifeln. Die Frage ist immer, wie es beim Gegenüber ganz konkret
ankommt."
Präses Dr.
Michael Diener /
pro Magazin
(15. Dezember 2015, Diener: Homosexuelle können in Gemeinden
mitarbeiten, www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion
Präses Dr. Michael Diener (2015)
"Selten hat eine Kontroverse die evangelikale Bewegung so sehr
aufgewühlt wie der Streit zwischen dem Vorsitzenden ihres größten
Dachverbandes, der Allianz, Michael Diener, und dem langjährigen
proChrist-Hauptredner, Ulrich Parzany. Manche sprechen schon von einer
Diener- und einer Parzany-Allianz. […]
Michael Diener steht für
eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Allianz, Gnadauer Verband und
der EKD. Deshalb hat er auch für die Leitung der EKD kandidiert, der er
jetzt angehört. […] Ihm geht es um eine versöhnende Sicht „von
evangelikaler und liberaler Welt.“"
Helmut Matthies (23. Dezember 2015, Journalist und Leiter der
Evangelischen Nachrichtenagentur idea, Kommentar: Was wird aus der
evangelikalen Bewegung? ideaSpektrum 52/53.2015, S. 9f.)
Diskussion
"„Warte ab, in 20 Jahren werden die Evangelikalen, wie die EKD,
homosexuelle Praxis in der Kirche bejahen“, sagte ein Kollege in den
90er Jahren zu mir. Damals wies ich die Vorstellung als absurd zurück.
Heute sind wir so weit. Die Wellen gehen hoch, und die Unsicherheit
wächst. [...]
Viele sagen, die Evangelische Allianz dürfe nicht
wegen Lehrdifferenzen in Sachen Homosexualität auseinanderbrechen. Aber
hier geht es um weit mehr. Es geht umfassend um die Zuverlässigkeit
der Bibel. Papier ist geduldig, und wenn man liest, was da steht, aber
gleichzeitig gewärtig sein muss, dass auch das pure Gegenteil richtig
sein könnte, dann ist die inhaltliche Gemeinschaft des Glaubens
aufgekündigt.
Dies gilt übrigens nicht nur innerhalb der
evangelikalen Bewegung, sondern betrifft die Überzeugung aller Kirchen
durch die Jahrhunderte. Besonders die römisch-katholische Kirche und die
orthodoxen Kirchen sind über die ethische Auflösung im Protestantismus
zutiefst beunruhigt. Entsprechendes gilt auch für die vielen wachsenden
Kirchen in Afrika, Asien und Lateinamerika. [...]
Leider wird oft
in der Debatte um die Homosexualität bewusst alles
durcheinandergeworfen. Man spielt die ethische Wahrheitsfrage gegen die
seelsorgerische Liebe aus. Beides gehört jedoch zusammen. Wer anderen
nicht mit „sanftmütigem Geist“ zurechthilft, verletzt die Liebe; wer
ihnen die Eindeutigkeit der Bibel verschweigt, enthält ihnen die
Wahrheit vor."
Prof. Dr. theol.
Rolf Hille (6. Januar 2016, Honorarprofessor Freie Theologische
Hochschule Gießen, 1994 bis 2000 Vorsitzender der Deutschen
Evangelischen Allianz, 1993 bis 2013 Vorsitzender Arbeitskreis für
evangelikale Theologie, 1995 bis 2009 Rektor Albrecht-Bengel-Haus
Tübingen, Es geht um die Zuverlässigkeit der Bibel, ideaSpektrum 1.2016,
S. 16f.)
Diskussion

Prof. Dr. theol. Rolf Hille
"Ich habe eine Art Déjà-vu-Erlebnis; in den 80er Jahren gab es
schwere Auseinandersetzungen zwischen den Evangelikalen und vielen
anderen Christen um die Fragen zur theologischen Bedeutung und Bewertung
von Homosexualität. 30 Jahre später steigen die gleichen Akteure mit den
gleichen Argumenten noch einmal in den Ring und sehen wieder den Glauben
in Gefahr.
Die Schärfe dieser Intervention heute lässt mich
vermuten, dass sich darin auch viel Enttäuschung ausdrückt, weil der
damalige Kampf doch letztlich vergeblich war. [...]
Ich
bedaure den nun von manchen angeschlagenen scharfen Ton, denn mit
Michael Dieners Wahl in den Rat der EKD ist doch sichtbar geworden, dass
die EKD sehr offen ist für unterschiedliche Frömmigkeitsstile. [...]
Der Vorwurf von Ulrich Parzany ist doch weder neu noch zutreffend; ich
sehe allerdings mit Kummer, wie schwer es diesem großartigen Prediger
fällt, jenseits seiner eigenen Überzeugungen anderes als Irrlehren zu
erkennen.
Ich persönlich habe auch gar nichts gegen einen
"Bekenntnistag" 2017, denn es gehört zum großen Garten Gottes, dass wir
in der EKD von evangelikalen Positionen bis zu liberalen Überzeugungen
viele verschiedene Glaubenshaltungen beherbergen, die dann sehr gut
zusammenwirken, wenn niemand mit der Kategorie "Irrglauben" hantiert.
Denn auch Bruder Parzany weiß natürlich, dass die Wahrheit Gott
gehört und nicht einem Menschen, und dass Gottes Wege zum Menschen groß
und weit sind, weil seine Güte reicht, so weit der Himmel ist."
Vizepräsident Dr. Thies Gundlach
(8. Januar 2016, Vizepräsident des Kirchenamtes der EKD, Die Wahrheit
gehört Gott, EKD-Vizepräsident Gundlach über den Bibelstreit mit
Evangelikalen, epd, www.evangelisch.de)
Diskussion

Vizepräsident Dr. Thies Gundlach
"Der Vorstand des Gnadauer Verbandes hat auf seiner heutigen Sitzung
seinem Präses Michael Diener das volle Vertrauen ausgesprochen. Der
Vorstand ist ihm dankbar für seinen engagierten Dienst. Mit seinen
profunden theologischen Kenntnissen, seinem großen Einsatz und seinem
strategischen Geschick hat er dem Verband seit der Amtsübernahme 2009
entscheidende neue Impulse gegeben und maßgeblich zur positiven
Weiterentwicklung beigetragen.
Mit Bedauern stellt der Vorstand
des Gnadauer Verbandes fest, dass durch einzelne öffentliche Äußerungen
(auf Welt Online und im Magazin „pro“) Irritationen entstanden
sind. Leider haben die in den Medien veröffentlichten Text den Duktus
der Äußerungen von Michael Diener nicht in allen Teilen
richtig wiedergeben."
Vorstand des
Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband e.V. (21.
Dezember 2015, Gnadauer Vorstand spricht dem Präses das Vertrauen aus,
www.gnadauer.de)
Diskussion
"Der Vorstand der Evangelischen Allianz sprang Diener halbherzig
bei: Er sprach seinem Vorsitzenden das Vertrauen aus – doch Dieners
Position zur Homosexualität liege quer zu den Verlautbarungen der
Allianz. [...]
Einer Spaltung sehen manche Führungskräfte der
Evangelischen Allianz inzwischen gelassen ins Auge. Kommt sie, können
sie nichts daran ändern. Sie hoffen darauf, dass Parzany einlenkt."
Hannes Leitlein und
Wolfgang Thielmann (23. Januar 2016, Redakteure Christ
& Welt, Wertestreit: Im Glauben zerissen, Christ & Welt Ausgabe 04/2016,
www.christundwelt.de)
Diskussion
"Der Geschäftsführende Vorstand der Deutsche Evangelische Allianz (DEA)
bedauert die eingetretene öffentliche Auseinandersetzung aufgrund eines
Artikels in der Zeitung „Die Welt“ am 14. Dezember 2015, in dem der
Erste Vorsitzende der DEA, Dr. Michael Diener, in seiner neuen
zusätzlichen Funktion als Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in
Deutschland porträtiert wurde […]
Er hat im Gespräch mit dem
Redakteur der „Welt“ im Hinblick auf Fragen der Homosexualität auch
persönliche Auffassungen vertreten, die nicht den bisherigen
öffentlichen Verlautbarungen der DEA entsprechen. […] Dabei wollen wir
auch bei Kontroversen beieinander bleiben, aufeinander hören und
einander vertrauen."
Präses Ekkehart Vetter (22. Dezember 2015, Zweiter
Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses des Mülheimer
Verbands Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden, Deutsche Evangelische
Allianz: „Auch bei Kontroversen beieinander bleiben“, www.ead.de)
Diskussion

Präses Ekkehart Vetter
"Die Sexualität darf uns als Christen nicht trennen!"
[...]
"Schaut man sich im Lande um, was viele Fromme gerade leidenschaftlich
beschäftigt, so gewinnt man den Eindruck, es geht beim christlichen
Glauben vor allem um Sexualität: der christliche Glaube als Bewegung für
heterosexuelle Partnerschaft.
In der Bibel spielen Ehe und
Sexualität eine nicht unwichtige Rolle. Aber sind sexuelle Fragen
wirklich unser Kerngeschäft, oder rückt hier ein Randthema in den
Mittelpunkt? [...]
Jesus sprach mehr über Gier und Reichtum als über
den Himmel. Und über Homosexualität? Wir finden keinen Hinweis. Man mag
einwenden, dass dieses Thema für Jesus so abseitig war, dass er mit
keinem Wort darauf einging. Das ist insofern verwunderlich, als dass
Homosexualität in seiner Umwelt, der römisch-hellenistischen Antike,
eine nicht zu unterschätzende Rolle spielte.
Wohl gibt es in der
Heiligen Schrift eine Reihe von Stellen, die sich kritisch mit
Homosexualität auseinandersetzen. Die Frage, welche diejenigen umtreibt,
für die die Bibel normativ ist, lautet: Wie gehen wir mit diesen Stellen
angemessen um?
Es gibt, grob gesprochen, zwei Lager: Die einen
sagen, dass die Zurückweisung homosexueller Lebensweise klar bezeugt
ist. Daher muss die Kirche, wenn sie der Bibel folgt, Homosexualität als
Sünde ablehnen. Die anderen betonen, dass für die Aussagen der Bibel
die kulturellen und geschichtlichen Bedingungen zu berücksichtigen sind,
in denen die biblischen Texte entstanden sind.
Man kann die
Anweisungen der Heiligen Schrift nicht eins zu eins auf unsere Zeit
übertragen. Dem stimmen auch sehr konservative Geister zu über Aussagen
z. B. zu Krieg, Todesstrafe, Ehescheidung, Reinheitsvorschriften,
Sklaverei, Frauen in geistlichen Leitungsämtern usw. Nur in dem Punkt,
wie man Homosexualität zu bewerten habe, fordert man die zeitlose
Gültigkeit biblischer Aussagen.
Die unterschiedliche Beurteilung
von Homosexualität ist ein Faktum – nicht nur in der gesamten Kirche,
auch innerhalb der evangelikalen Bewegung gibt es sich widersprechende
Überzeugungen dazu. Und beide Lager haben gute Argumente.
Wer hat
recht? Augustin (354–430), der Vater abendländischen Christseins, gibt
einen weisen Rat: „In den notwendigen Dingen: Einheit, in den
zweifelhaften: Freiheit, über allem die Liebe.“
Wir sind uns
einig über Jesus, den Sohn Gottes, der für alle gestorben und
auferstanden ist, über die Bibel als Gottes Wort, über die Notwendigkeit
von Bekehrung und Heiligung des Lebens. Unser Fundament ist der
apostolische Glaube, wie er in den altkirchlichen Bekenntnissen
formuliert wurde.
Aber was ist mit der Beurteilung von
Homosexualität? Da gehen die Überzeugungen auseinander. Halten wir das
aus?"
Pfarrer Alexander Garth
(6. Januar 2016, Junge Kirche Berlin - EKBO, Bereichsleiter Berliner
Stadtmission, Die Sexualität darf uns als Christen nicht trennen,
ideaSpektrum 1.2016, S. 18f.)
Diskussion

Pfarrer Alexander Garth
Memorandum von Pfarrer Ulrich Parzany: "Kontroverse Stellungnahmen zu grundlegenden Fragen des christlichen
Glaubens und der Ethik haben in letzter Zeit öffentlich sichtbar
gemacht, dass auch im evangelikalen Bereich unterschiedliche
Auffassungen in der Frage bestehen, wie wir uns in den gegenwärtigen
Auseinandersetzungen in den evangelischen Kirchen, Gemeinschaften und
Freikirchen zu verhalten haben. Entscheidungen erscheinen notwendig und
unausweichlich zu sein. Wo gehen wir hin?
Die sieben Thesen der
Aktion „Zeit zum Aufstehen“ waren ein guter Beginn, an den wir anknüpfen
können. Dieser Aufruf hat den Charakter eines Bekenntnisses. Die
Positionen sind klar. Ja, wir wollen und brauchen den Ruf zur Mitte. Wir
brauchen immer wieder die Erneuerung unseres Glaubens und Lebens sowie
der Gemeinden und Gemeinschaften.
Aber wer Ja sagt, muss auch
Nein sagen. Zum „Wir bekennen“ gehört auch das „Wir verwerfen die
falsche Lehre“. Das ist im Aufruf „Zeit zum Aufstehen“ teilweise
formuliert, an wichtigen Stellen aber nicht ausgesprochen und
konkretisiert. Wir brauchen den entschiedenen Widerstand gegen die
Irrlehren, die in den evangelischen Kirchen z.T. ausdrücklich vertreten
und gefördert werden. Das ist angesichts der Erinnerung an die
Reformation vor 500 Jahren besonders geboten.
Ich setze die
sieben Thesen des Aufrufs als bekannt voraus.
[siehe Beiträge unten] (www.zeit-zum-aufstehen.de/) Ich weise
jetzt nur auf einige wichtige, kontroverse Punkte hin, zu denen wir
deutlicher Stellung nehmen müssen:
• Die Bibel ist Gottes Wort.
Sie ist Urkunde der Offenbarung Gottes. Die historisch-kritische
Bibelauslegung wird dieser Tatsache nicht gerecht und ist zu überwinden.
Es ist völlig unakzeptabel, dass die historisch-kritische Bibelauslegung
in der Ausbildung der Pfarrer nach wie vor eine beherrschende Rolle hat.
Es ist auch völlig unakzeptabel, dass die EKD im Grundlagentext ihres
Rates zu 500 Jahre Reformation, „Rechtfertigung und Freiheit“ (S.84),
behauptet, dass die biblischen Texte heute wegen der Erkenntnisse der
historisch-kritischen Forschung nicht mehr wie von den Reformatoren als
Wort Gottes verstanden werden könnten.
• Jesus Christus allein
ist Retter für alle Menschen. Wir bekennen mit der ganzen Christenheit
seine Menschwerdung, sein stellvertretendes Leiden und Sterben am Kreuz,
seine Auferweckung und sein Wiederkommen zur Auferweckung der Toten und
zum Gericht. Wir verwerfen die falsche Lehre, es gäbe auch andere Wege
zum Heil, und das Evangelium von Jesus Christus müsse nicht allen
Menschen zu ihrer Rettung verkündet werden. Es gilt auch daran
festzuhalten, dass die rettende Botschaft von dem Messias Jesus nach wie
vor den Juden zuerst gilt.
• Zur Offenbarung Gottes gemäß der
Heiligen Schrift gehört die Ebenbildlichkeit des Menschen mit der
Beziehung von Mann und Frau. Dieses Wort Gottes des Alten Testamentes
(1.Mose 1,26 – 28) wird durch Jesus Christus ausdrücklich bestätigt
(Matthäus 19,4 – 6). Darum verwerfen wir die falsche Lehre, homosexuelle
Beziehungen entsprächen dem Willen Gottes und dürften von den Kirchen
gesegnet werden.
Es ist dringend notwendig, den Gemeinden,
Gemeinschaften und den einzelnen Christen klare Orientierung gemäß der
Heiligen Schrift zu geben. Wie kann das geschehen?
• Biblische
Lehre ist die wichtigste Aufgabe. Sie geschieht durch Auslegung der
Bibel und Behandlung kontroverser Themen in Predigten, Bibelabenden,
Bibelwochen, Bekenntnistagen, Bibelkreisen, Seminaren und durch Medien
aller Art.
• Ein deutschlandweites „Netzwerk Bibel und
Bekenntnis“ würde ein hilfreiches Instrument sein, die Orientierung der
Christen zu fördern. Bestehende bundesweite Bewegungen haben ihre
Integrationskraft verloren oder finden in den aktuell kontroversen
Themen nicht zu gemeinsamen Überzeugungen und Stellungnahmen. Es gibt in
verschiedenen Regionen Deutschlands bereits unterschiedlich starke
Initiativen, die sich wirkungsvoller miteinander verbinden könnten.
• Die öffentliche Aufmerksamkeit für das Reformationsjubiläum 2017
kann für einen bundesweiten – vielleicht auch internationalen –
Bekenntnistag genutzt werden. In evangelischen Kirchen vieler
europäischer Länder, aber auch Afrikas, Asiens, Nord- und Südamerikas
stehen Christen in den gleichen Auseinandersetzungen wie wir. Manche
Kirchen in Osteuropa und auf der Südhalbkugel werden von bibelkritischen
europäischen Kirchenleitungen, von denen sie teilweise finanziell
abhängig sind, bedrängt, ihre biblischen Positionen aufzugeben. Sie
könnten durch Zusammenarbeit gestärkt werden und uns Stärkung bieten.
Ich habe kein Leitungsamt mehr in Kirchen oder christlichen
Organisationen. Ich habe mich darum gefragt, ob ich schweigen muss. Als
ein Prediger des Evangeliums aber habe ich nach wie vor eine öffentliche
Verantwortung für die Orientierung der Christen. Nach einer ersten
Veröffentlichung der oben genannten Punkte, erreichte mich Zustimmung,
aber auch Kritik. Wie angekündigt unterbreite ich dieses Memorandum nun
einer Anzahl von Verantwortlichen aus christlichen Gemeinden und Werken,
die mir ihre grundsätzliche Zustimmung mitgeteilt haben, zur weiteren
Beratung.
Vor allem rufe ich zu intensivem Gebet auf:
„Weise
mir, HERR, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit; halte mein
Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte.“ (Psalm 86,11)"
Pfarrer Ulrich Parzany (2. Januar 2016, Memorandum:
Gemeinsam widerstehen und Christen in den Auseinandersetzungen um
Grundfragen des christlichen Glaubens Orientierung geben, www.idea.de)
Diskussion

Pfarrer Ulrich Parzany, ProChrist - Stuttgart (2013)
"Zeit zum Aufstehen“ wird nicht verändert [...]
Der Theologe und
Evangelist Ulrich Parzany hatte vergangene Woche gefordert, dass der
Aufruf „Zeit zum Aufstehen“ von Vertretern verschiedener kirchlicher
Bewegungen um „das Verwerfen falscher Lehre“ erweitert wird. [siehe Beiträge
oben] Die Initiatoren des Impulses haben dieser Forderung
jetzt eine Absage erteilt. [...]
Eine Erweiterung oder
Veränderung der Erklärung wäre „unangemessen“, denn „damit würde ein
breit getragener Konsens verlassen“. Die Erklärung sei „keine
vollständige Zusammenfassung unseres Glaubens“, sondern ein „schlichter
Impuls zur Erneuerung der Kirche“.
Mit fett gedruckten Buchstaben
verwehren sich die Initiatoren gegen Spaltungstendenzen im evangelikalen
Raum: „Eindringlich rufen wir als Initiatoren dazu auf, zusammen zu
stehen, sich gemeinsam am Wort Gottes zu orientieren, sich gegenseitig
korrigieren und neu senden zu lassen."
pro Magazin (20. Januar 2015 „Zeit zum Aufstehen“ wird
nicht verändert, www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion
"Im Streit um den Kurs der evangelikalen Bewegung haben die Initiatoren
der Aktion „Zeit zum Aufstehen“ zur geistlichen Einheit aufgerufen. Die
Verantwortlichen in Kirchen und Werken sollten angesichts der Debatte
der Versuchung neuer Spaltungen widerstehen. [...]
Zu den Initiatoren gehören der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen
Allianz und Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes,
Michael Diener (Kassel), der proChrist-Vorsitzende Roland Werner
(Marburg), Carsten Rentzing (Dresden) – seit 2015 sächsischer
Landesbischof –, der Vorsitzende der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in
der EKD, Henning Dobers (Hann. Münden), und der Leiter des pietistischen
württembergischen Gemeinschaftsverbandes „Die Apis“, Steffen Kern
(Stuttgart).
Sie wenden sich in ihrer jetzigen Stellungnahme ferner gegen eine
Ergänzung des „Rufs zur Mitte“ [siehe Beiträge
oben]. Ein solches Ansinnen widerspreche der Absicht der
Initiative. Sie wolle ein „schlichter Impuls zur Erneuerung der Kirche“
sein."
ideaSpektrum (18. Januar 2016,
Streit um evangelikalen Kurs. Der Versuchung neuer Spaltungen
widerstehen, www.idea.de)
Diskussion
"Dabei halten wir es für unangemessen, wenn die sieben Thesen von
.Zeit zum Aufstehen“
[siehe Beitrag unten], die über knapp zwei Jahre hinweg einen breiten
Konsens gefunden haben, verändert und erweitert würden. Damit würde ein
breit getragener Konsens verlassen."
Pfarrer Steffen Kern (18. Januar 2016, Erster
Vorsitzender des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg, Zeit
zum Aufstehen - und Zusammenstehen, www.ead.de/nachrichten)
Diskussion

Pfarrer Steffen Kern (2013)
"Zeit zum Aufstehen - ein Impuls für die Zukunft der Kirche."
"Als Christen stehen wir zusammen, denn wir sind durch Jesus Christus auf
einzigartige Weise verbunden.
Wir laden dazu ein, von Herzen in das
Bekenntnis mit einzustimmen: Allein Jesus Christus befreit uns. Allein durch
seine Gnade sind wir gerettet. Allein durch den Glauben an ihn haben wir das
Leben. Allein durch die Bibel finden wir einen Maßstab für das, was wir
glauben und wie wir leben.
Aufstehen für...
1) Jesus Christus ist der Sohn Gottes. Er ist für uns am Kreuz gestorben
und auferstanden.
Wir stehen ein für die Einzigartigkeit von Jesus
Christus. Allein an ihm entscheidet sich das Heil aller Menschen. Wir stehen
auf für Jesus Christus und gegen alle Lehren, die die Versöhnung durch
seinen Tod am Kreuz in Frage stellen und seine leibliche Auferstehung
leugnen.
2) Gott hat diese Welt geschaffen und jeden Menschen als sein Ebenbild
mit unverlierbarer Würde.
Wir stehen ein für die unverletzliche Würde
des Menschen in jeder Phase seines Lebens: Auch ungeborene, schwache,
kranke, alte, arme, vertriebene, entrechtete Menschen wollen wir schützen
und stärken. Wir stehen auf für die Gottesebenbildlichkeit des Menschen und
gegen jede Ideologie, die ihm seine Würde und Gott die Ehre nimmt. Wir
widersprechen einer eigenmächtigen Verfügung über das Leben, die darin nicht
mehr eine anvertraute Gabe Gottes sieht.
3) Jesus Christus vergibt uns unsere Schuld – gerecht vor Gott werden wir
allein durch seine Gnade.
Wir stehen ein für das Evangelium von Gottes
Liebe und Barmherzigkeit. Jeder Mensch hat ein Recht darauf, diese gute
Nachricht zu hören. Wir stehen auf für die Verkündigung des Evangeliums in
aller Welt und gegen die Behauptung, Menschen bräuchten keine Erlösung.
4) Die ganze Bibel ist Gottes Wort – durch sie spricht Gott zu uns; er zeigt
uns, wer er ist und was er will.
Wir stehen ein für das Vertrauen in die
Heilige Schrift. Gottes Wort und menschliche Worte sind in ihr untrennbar
verbunden. Einheit und Vielfalt ihres Zeugnisses finden ihre Mitte in Jesus
Christus. Wir stehen auf für die Wahrheit des Wortes Gottes und gegen die
Kritik an der Bibel als Autorität für die Lehre der Kirche und das Leben der
Christen. Die Bibel ist immer aktueller als der jeweilige Zeitgeist.
5) Der Mensch ist als Mann und Frau geschaffen; dieses Gegenüber ist Gottes
gute Schöpfungsgabe.
Wir stehen ein für die Ehe von Mann und Frau. Sie
ist für jede Gesellschaft grundlegend. Wir wollen das aus dieser
Gemeinschaft geschenkte Leben von Familien fördern. Wir stehen auf für die
Stärkung der Ehe und gegen ihre Entwertung.
6) Allen Menschen auf der ganzen Welt steht das Recht zu, in Freiheit ihren
Glauben zu leben und zum Glauben einzuladen.
Wir stehen ein für die
Freiheit des Glaubens und des Religionswechsels, insbesondere in
muslimischen Ländern und totalitär regierten Staaten. Wir stehen auf für
Gewissens- und Religionsfreiheit und gegen jede Benachteiligung und
Verfolgung von Christen und Angehörigen aller Religionen weltweit. Wir
widersprechen jeder Form von Intoleranz, die Gewissen und Denken zwingen
will.
7) Jesus Christus wird wiederkommen. Mit ihm hat unser Leben eine große
Zukunft.
Wir stehen ein für die biblische Verheißung auf einen neuen
Himmel und eine neue Erde. Wir glauben, dass das Reich Gottes heute schon
erfahrbar ist, wo Jesus uns bewegt, anderen in Liebe zu dienen. Wir stehen
auf für ein Leben in Hoffnung und gegen jede Form der Resignation, denn
unser Glaube erschöpft sich nicht im Diesseits."
"Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus
Christus. (1. Korinther 3,11)"
Deutsche Evangelische Allianz e. V. (April
2014,
www.zeit-zum-aufstehen.de,
Initiatoren: Ralf Albrecht, Prof. Johannes Berthold, Dr. Michael Diener,
Henning Dobers, Steffen Kern, Gudrun Lindner, Gerhard Proß, Dr. Carsten
Rentzing, Thomas Römer, Hartmut Steeb, Hans-Joachim Vieweger u. Dr. Dr.
Roland Werner. 400 Erstunterzeichner aus pietistischen, charismatischen,
pfingst, bekenntnisorientierten, evangelikalen und landeskirchlichen
Kreisen.)
Diskussion

Deutsche Evangelische Allianz e. V.,
www.zeit-zum-aufstehen.de
(2014)
"„Netzwerk Bibel und Bekenntnis“ formiert sich" (pro)
"Unter
der Leitung von Ulrich Parzany haben sich am Samstag evangelikale
Christen in Kassel getroffen und das informelle „Netzwerk Bibel und
Bekenntnis“ gegründet. In einem Kommuniqué positionierten sich die
Teilnehmer in einem Richtungsstreit innerhalb der evangelikalen Bewegung
und fordern Klärung der Streitpunkte. Zu einer Spaltung der Bewegung ist
es nicht gekommen."
pro Magazin (24. Januar 2016, „Netzwerk Bibel und
Bekenntnis“ formiert sich, www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion
"Die Evangelikalen haben sich nicht gespalten. Das ist die erste
Botschaft vom Samstag aus Kassel, wo eine 65-köpfige Gruppe
evangelikaler Christen um den Evangelisten Ulrich Parzany ein Kommuniqué
veröffentlicht hat. Die zweite ist: Dieses Dokument ist nicht der
Abschluss eines Richtungsstreits in der evangelikalen Bewegung, sondern
der Anfang einer öffentlich geführten Debatte. [...]
Es sind
zudem keine theologischen oder kirchlichen Leichtgewichte, die dieses
Kommuniqué verfasst haben - und auch keine verbitterten alten Männer.
Unter ihnen sind namhafte Theologen, die nicht als Scharfmacher, sondern
als ernstzunehmende und einflussreiche Evangelikale gelten. Mit Rolf
Hille hat sich gar ein ehemaliger Allianz-Vorsitzender hinter die
Kasseler Gruppe gestellt.
Deren Ziel sind „gemeinsame Gespräche“,
die zur Klärung beitragen sollen. Die Evangelische Allianz und der
Gnadauer Verband werden sich im Interesse der Einheit der Evangelikalen
diesem Dialog öffnen müssen."
Nicolai Franz (26. Januar 2016, Christlicher Medienverbund KEP
e.V., Parzany-Dokument: Ein Hauch Barmen, Kommentar,
www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion
"Kommuniqué vom 23. Januar 2016
[www.bibelundbekenntnis.de]
Über uns: Dem Netzwerk Bibel und Bekenntnis gehören Christen aus
unterschiedlichen Kirchen und Gemeinden an. Uns eint die Überzeugung,
dass die Bibel Gottes inspiriertes Wort ist. Wir bekennen uns mit der
Glaubensbasis der Evangelischen Allianz zur völligen Zuverlässigkeit und
höchsten Autorität der Heiligen Schrift in allen Fragen des Glaubens und
der Lebensführung. Diesem Anspruch wollen wir auch im Zeitalter der
Postmoderne und des Pluralismus treu bleiben. Wir wollen Christen in der
Wahrheit einigen und stärken und dazu ermutigen, sich ganz auf Gottes
Wort zu verlassen. Wichtige Feststellungen und Grundüberzeugungen haben
wir im folgendem Kommuniqué zusammengefasst.
Kommuniqué über die Beratungen zum Thema „Gemeinsam widerstehen und
Christen in den Auseinandersetzungen um Grundfragen des christlichen
Glaubens Orientierung geben“
Wir, 65 Personen aus evangelischen Kirchen, Landeskirchlichen
Gemeinschaften und Freikirchen, sind am 23. Januar 2016 in Kassel zu
Beratungen zusammengekommen.
Folgende Beobachtungen haben uns dazu veranlasst:
- In den evangelischen Kirchen werden die Grundlagen des Glaubens
zunehmend demontiert. In Frage gestellt wird insbesondere
◾ die Autorität der Bibel als Wort Gottes und höchste Norm für Glauben
und Leben,
◾ dass Jesus Christus der einzige Weg zum Heil ist,
◾ dass Gott durch den stellvertretenden Tod Jesu am Kreuz und seine
Auferstehung die Welt mit sich versöhnt hat,
◾ dass zur Offenbarung Gottes die Gottebenbildlichkeit des Menschen mit
der Polarität und Gemeinschaft von Mann und Frau gehört,
◾ dass die Gebote Gottes auch heute die gültigen Maßstäbe für das Leben
der Christen und der Gemeinden sind.
- In vielen Gemeinden und Gemeinschaften herrscht Verwirrung und besteht
Besorgnis darüber, welchen Kurs führende Repräsentanten der
evangelikalen Bewegung steuern.
- Es fehlt an deutlichem Widerstand gegen Entscheidungen von
Kirchenleitungen und Synoden, die eindeutig Bibel und Bekenntnis
widersprechen. Das betrifft aktuell die Beschlüsse zur Segnung und
kirchlichen Trauung von gleichgeschlechtlichen Paaren, die kirchliche
Förderung der Gender-Ideologie und Verlautbarungen zum interreligiösen
Dialog.
Wir sind uns über die Bekenntnisgrundlagen einig,
auf deren Basis wir weiter gemeinsam handeln wollen.
Wir sind den altkirchlichen Bekenntnissen (Apostolicum, Nicaenum,
Athanasianum) und den Bekenntnisschriften unserer verschiedenen Kirchen
verpflichtet.
Wir sind dankbar für die Klarheit der Glaubensbasis der Evangelischen
Allianz. Deren Aussage „Wir bekennen uns… zur göttlichen Inspiration der
Heiligen Schrift, ihrer völligen Zuverlässigkeit und höchsten Autorität
in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung“, gibt uns auch heute
klare Orientierung.
In einigen neueren Bekenntnissen sehen wir ebenfalls notwendige und
hilfreiche Orientierung. Zu nennen sind:
◾ Für die Freiheit des Glaubens und die Einheit der Kirche, Einladung zu
gemeinsamem Zeugnis in sieben aktuellen Grundaussagen des christlichen
Glaubens (2011)
◾ Persönliches Bekenntnis zur vollen Geltung der biblischen
Glaubensaussagen (2015)
◾ Salzburger Erklärung, Eine theologische Wegweisung der Internationalen
Konferenz Bekennender Gemeinschaften (IKBG) (2015)
Wir unterstützen den Aufruf „Zeit zum Aufstehen, Ein Impuls für die
Zukunft der Kirchen“, den viele von uns unterschrieben haben.
In den gegenwärtigen Auseinandersetzungen halten wir folgende Konkretion
für nötig:
◾ „Wir bekennen uns zur göttlichen Inspiration der Heiligen Schrift,
ihrer völligen Zuverlässigkeit und höchsten Autorität in allen Fragen
des Glaubens und der Lebensführung“. (Glaubensbasis der Evangelischen
Allianz)
◾ Wir stehen dafür ein, dass die rettende Botschaft von Jesus Christus
allen Menschen gilt, den Juden zuerst. (Römer 1,16)
◾ Wir widersprechen der falschen Lehre, es gäbe auch andere Wege zum
Heil.
◾ Wir widersprechen der falschen Lehre, dass Menschen durch die Taufe
ohne den Glauben an Jesus Christus gerettet werden. (Markus 16,16)
◾ Wir stehen dazu, dass gemäß der Offenbarung Gottes der Mensch zum
Ebenbild Gottes geschaffen wurde und dass die Polarität und Gemeinschaft
von Mann und Frau zu dieser Ebenbildlichkeit gehört, wie Jesus Christus
es ausdrücklich bestätigt hat. (1.Mose 1,26-28; Matthäus 19,4-6)
◾ Wir widersprechen der falschen Lehre, gleichgeschlechtliche
Beziehungen entsprächen dem Willen Gottes und dürften von den Kirchen
gesegnet werden.
Wir sind uns einig, dass im Gegensatz zum postmodernen Denken das
Bekenntnis zu Jesus Christus und der Lehre der Apostel mit logischer und
theologischer Notwendigkeit die Verwerfung falscher Lehren einschließt.
So widersprechen wir Ansichten wie zum Beispiel:
◾ Man müsse für zentrale biblische Wahrheiten eintreten, doch
gleichzeitig seien gegensätzliche Verständnisse und Lesarten der Bibel
zu akzeptieren.
◾ Es sei dem Anliegen einer geistlichen Erneuerung der Kirche nicht
zuträglich, wenn Missstände offen kritisiert werden. Ein „Ruf zur Mitte“
dürfe nicht ergänzt werden durch die Verwerfung von Irrlehre.
◾ Biblisch orientierte Gemeinden hätten ein Toleranzproblem und müssten
sich für Pluralität in Lehrfragen öffnen. Sie müssten auch solche
Mitchristen akzeptieren, die in Sünde leben und die diese Sünde gegen
Gottes Willen rechtfertigen.
◾ Weil Jesus ein „Liebhaber“ und kein „Rechthaber“ gewesen sei, dürfe es
auch keinen offenen, energischen Streit um die Wahrheit geben, wie er
aber bei Jesus, bei den Aposteln, bei den Reformatoren und den Vätern
der Barmer Erklärung stattfand.
Wir fordern die zuständigen Gremien des Gnadauer Verbandes und der
Deutschen Evangelischen Allianz auf, zu diesen Irritationen klärend
Stellung zu beziehen und bitten um gemeinsame Gespräche.
Wir fordern die evangelikalen und pietistischen Verbände und die
Bekenntnisgemeinschaften auf, das Reformationsjubiläum 2017 für
Veranstaltungen zu nutzen, bei denen die reformatorischen Prinzipien
„Allein Christus, Allein die Schrift, Allein die Gnade, Allein der
Glaube“ öffentlich bekannt werden und zugleich benannt wird, wo diese
reformatorische Basis verloren zu gehen droht. Wir erklären uns bereit,
bei diesen Veranstaltungen inhaltlich und organisatorisch mitzuwirken.
Wir laden alle Verantwortlichen in Kirchengemeinden, Gemeinschaften und
Freikirchen ein, sich diesem Vorhaben anzuschließen. Wir wollen klären,
stärken und einigen in der Wahrheit und nicht in der Unklarheit. Wir
rufen auf zum Gebet für die Erneuerung unseres Lebens und unserer
Gemeinden, Gemeinschaften und Kirchen.
Zur Weiterführung unserer Anliegen wurde eine Fortsetzungsgruppe unter
Leitung von Pfr. Ulrich Parzany gebildet, der folgende Personen
angehören: Sr. Heidi Butzkamm, Pfr. Dr. Tobias Eißler,
Gemeinschaftspastor Martin Grünholz, Prof. Dr. Rolf Hille, Pfr. Johannes
Holmer, Pfr. Ulrich Rüß, Pfr. Dirk Scheuermann, Rektor Dr. Rolf Sons,
Prof. Dr. Dr. Daniel von Wachter.
Die Veröffentlichung dieses Kommuniqués wurde einstimmig beschlossen.
Kassel, den 23. Januar 2016"
Pfarrer
Ulrich Parzany /
Netzwerk Bibel und Bekenntnis
(23. Januar 2016,
www.bibelundbekenntnis.de)
Diskussion

Pfarrer Ulrich Parzany
Persönliche Erklärung von Dr. Michael Diener (28. Januar 2016)
"Durch meine beiden, am 14. Dezember 2015 veröffentlichten
Interviews in der „Welt“ und dem Magazin „pro“ sind in der
pietistisch-evangelikalen Welt tief gehende Verwerfungen und
Irritationen entstanden. Das bedauere ich zutiefst. Ich erkenne darin
auch eine schmerzhafte Infragestellung meines Dienstes, den ich als
einen verbindenden und die Einmütigkeit wahrenden Dienst ausüben will.
Für alle Äußerungen im Rahmen des „Welt“-Interviews, die im
pietistisch-evangelikalen Raum teils als unangemessene, öffentliche
Kritik verstanden wurden, bitte ich die Menschen, die ich dadurch
verletzt habe, ausdrücklich um Entschuldigung.
Weiter betone
ich, dass ich zu keinem Zeitpunkt eine „subjektivistische oder die
Wahrheit der Heiligen Schrift relativierende“ Bibelauslegung vertreten
habe. Die Bibel ist Gottes lebendiges Wort an uns. Als solches ist sie
der Maßstab und die Richtschnur für unser Leben und unsere Lehre. Unsere
jeweils persönliche Erkenntnis findet dabei Ihre Korrektur durch die
Gemeinschaft der Glaubenden am Leib Christi, konkret in den
Bekenntnissen der Kirchen oder Glaubensgemeinschaften.
Mir ist
in den vergangenen Wochen sehr bewusstgeworden, dass ich mich als
Vorsitzender zurückhaltender und vermittelnder zu in
pietistisch-evangelikalen Bewegungen strittigen Fragen äußern muss, um
viele Menschen durch meine Stellungnahmen nicht zu enttäuschen, zu
verunsichern oder zu verärgern. Dieses Versäumnis tut mir aufrichtig
leid und fordert mich zu großer Behutsamkeit und weitgehend abgestimmten
Inhalten auf.
Zugleich bitte ich darum, dass wir die notwendigen
inhaltlichen Diskussionen, gerade auch zu Hermeneutik und Sexualethik
weniger personalisiert, sondern sachorientiert führen. Das wird in den
kommenden Wochen auch in der Mitgliederversammlung des Evangelischen
Gnadauer Gemeinschaftsverbandes und im Hauptvorstand der Deutschen
Evangelischen Allianz geschehen. Ich will gerne dazu beitragen, dass
wir, aufgrund weitestreichender Übereinstimmungen in Fundament und
Praxis unseres christlichen Glaubens auch dann beieinanderbleiben, wenn
wir in einzelnen Sachfragen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
Bis dahin werde ich mich öffentlich nicht weiter äußern und ich
bitte auch um Verständnis, dass ich die zahlreiche zustimmende wie auch
kritische Korrespondenz nur zum Teil werde beantworten können."
Präses Dr. Michael Diener (28.
Januar 2016, Präses Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband und
Vorsitzender Deutsche Evangelischen Allianz, Persönliche Erklärung von
Dr. Michael Diener, www.idea.de)
Diskussion
"Durch liberale Thesen in der "Welt" ist Michael Diener als oberster
Repräsentant der frommen Protestanten unter heftigen Beschuss durch
Bibeltreue geraten. Es geht um Homosexualität und Toleranz.
Ein
Text in der "Welt" hat eine ganze religiöse Bewegung in die Krise
gestürzt. Nachdem Michael Diener, der Chef der deutschen Evangelikalen,
im Dezember von den frommen Protestanten mehr Gelassenheit gegenüber
Homosexuellen sowie mehr Selbstkritik und religiöse Toleranz gefordert
hatte (www.welt.de/149946122), sind unter Pietisten und Evangelikalen
heftige Konflikte ausgebrochen.
Bibeltreue Konservative griffen
Diener frontal an. Liberalere verteidigten ihn. Es gab
Protestversammlungen und öffentliche Erklärungen. Nun hat Diener für
manches "um Entschuldigung" gebeten. Aber seine Kritiker geben sich
nicht zufrieden.
Viele Evangelikale empört besonders, dass ihr
oberster Repräsentant keinen unnachgiebigen Widerstand gegen den
liberalen Mehrheitsprotestantismus in der Evangelischen Kirche in
Deutschland leiste. Kritisiert wird vor allem, dass er sich in der
"Welt" bereit zeigte, Homosexuelle als Mitarbeiter in Gemeinden zu
akzeptieren. […]
Bemerkenswert ist dabei, dass über all diese
Themen jetzt die Frommen untereinander streiten. Während die EKD
unbeteiligt zuschauen kann, reißen bei den Evangelikalen und Pietisten
die internen Bruchlinien auf. Bruchlinien indes, die es bei Dieners
Person selbst gibt.
Denn der 53-jährige Pfarrer hat zwei Ämter.
Im Hauptberuf leitet er als Präses den Gnadauer Gemeinschaftsverband,
den Zusammenschluss von rund 300.000 Pietisten in landeskirchlichen
Gemeinschaften und missionarischen Werken. Diese Pietisten fühlen sich
mehrheitlich den EKD-Landeskirchen zugehörig und wollen sich von ihnen
trotz aller Kritik an Liberalisierungen nicht trennen.
Da die
Gnadauer zudem Nachwuchssorgen haben, sehen sie Bedarf zu eigener
Veränderung. Daher unterstützen sie Dieners Reformansätze, die er auch
als Mitglied im EKD-Spitzengremium, dem Rat um Heinrich Bedford-Strohm,
durchs Vermitteln zwischen Großkirche und Pietisten verfolgt.
Entsprechend wurde Diener nach seinen Äußerungen in der "Welt" vom
Gnadauer Verband das vollste Vertrauen ausgesprochen.
Zugleich
aber ist er ehrenamtlich Vorsitzender der Deutschen Evangelischen
Allianz (DEA), der sich ungefähr 1,4 Millionen Evangelikale zurechnen
lassen. Dort gibt es eine starke Gruppe von harten EKD-Verächtern. Die
werfen Diener vor, er passe sich inakzeptablen Aufweichungstendenzen an.
Zu den Wortführern gehört Ulrich Parzany, 74, altgedienter
Erweckungsprediger – mit Diener zwar befreundet, aber in der Sache
völlig überkreuz. […]
Zurückgewiesen wird damit Dieners gesamtes
Programm. Sein Versuch, die Evangelikalen zur Selbstkritik aufzurufen,
ihnen den theologischen Pluralismus schmackhaft zu machen und gläubige
Schwule oder Lesben zur Mitarbeit in den Gemeinden einzuladen. Nichts
da: Die Homosexuellen leben "in Sünde", dekretiert das Kommuniqué, und
Bibeltreue haben kein Toleranzproblem.
Zudem warf die
Parzany-Gruppe die Frage nach dem Personal an der DEA-Spitze auf: "In
vielen Gemeinden und Gemeinschaften besteht Besorgnis darüber, welchen
Kurs führende Repräsentanten der evangelikalen Bewegung steuern", heißt
es im Kommuniqué. Das liest sich wie eine Vorstufe zur
Rücktrittsforderung.
Das jedoch ließ viele in der Bewegung
erschrecken. Jetzt bemüht man sich um Beruhigung. Den Anfang machte
Diener selbst, durch eine einlenkende "persönliche Erklärung" in der
vergangenen Woche. Zwar nahm er darin keine Äußerung zurück.
Diener schrieb aber: "Für alle Äußerungen im Rahmen des
'Welt'-Interviews, die im pietistisch-evangelikalen Raum teils als
unangemessene öffentliche Kritik verstanden wurden, bitte ich die
Menschen, die ich dadurch verletzt habe, ausdrücklich um
Entschuldigung." Ihm sei klar geworden, dass er sich in seiner Funktion
"zurückhaltender und vermittelnder zu in pietistisch-evangelikalen
Bewegungen strittigen Fragen äußern" müsse.
Damit freilich machte
Diener klar, dass es in der Bewegung strittige Fragen gibt. So sieht das
auch Parzany, der danach eine "Stellungnahme" publizierte. Zwar würdigte
Parzany darin Dieners Entschuldigung und versprach, sich künftig in der
Öffentlichkeit zurückzuhalten. Doch betonte er, es müsse eine
inhaltliche Diskussion geführt werden. Und ganz am Schluss fragte
Parzany, ob Diener seine Erklärung "als Person" oder "Vorsitzender der
DEA" abgegeben habe. Dass es darüber "Unklarheiten" gebe, schaffe
"Irritationen", schreibt Parzany.
Damit lässt Parzany abermals
die Frage nach Dieners Agieren im Evangelikalenvorsitz anklingen. Und
wenn Diener selbst in seiner Erklärung schreibt, er sehe in den
Angriffen auf ihn "eine schmerzhafte Infragestellung meines Dienstes",
dann fragt man sich, wie lange er sich noch an der DEA-Spitze der
Evangelikalen halten kann.
Da er aber bei den Gnadauer Pietisten
fest im Sattel sitzt, könnte es zu einem Bruch kommen: Hier die
Pietisten mit Diener, dort die Evangelikalen ohne ihn. Das wäre das
Signal, dass sich in der Gesamtbewegung die unterschiedlichen Lager
nicht mehr in einer Person verbinden lassen."
Dr. Matthias Kamann (30. Januar
2016, Politikredakteur"DIE WELT", Streit über Schwule entzweit deutsche
Evangelikale, www.welt.de)
Diskussion

Dr.
Matthias Kamann, Politikredakteur "DIE WELT" (2016)
"Liebe Mitglieder im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz,
liebe Schwestern, liebe Brüder,
mit diesen Zeilen möchte ich Sie/Euch darüber informieren, dass ich mein
Amt als erster Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz mit dem
Ende des Jahres 2016 - und damit ein Jahr vor Ende meiner sechsjährigen
Wahlperiode - zur Verfügung stellen werde. [...]
Im Sommer 2015 erhielt ich dann die vertrauliche Anfrage, ob ich zur
Kandidatur für den Rat der EKD zur Verfügung stehen könnte. Im September
2015 habe ich mich darüber ausführlich mit meinem Arbeitgeber, dem
Vorstand des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, beraten.
Nach intensiver Diskussion unterstützte dieser meine Kandidatur, unter
der Maßgabe, dass ich bis Ende 2016 meine ehrenamtliche Arbeit als
Vorsitzender der DEA aufgebe. [...]
Ich schildere Ihnen/Euch das so ausführlich, um deutlich zu machen, dass
mein Rücktritt nicht im Zusammenhang mit den seit 15. Dezember 2015 (!)
begonnenen Auseinandersetzungen steht. [...]
Lassen Sie mich Ihnen/Euch abschließend sagen, dass mit meinem Rücktritt
meine Mitwirkung im Hauptvorstand und in der Allianzarbeit generell
nicht endet. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass wir als
Deutsche Evangelische Allianz unserer Berufung „Einheit in Vielfalt“
folgen und in den tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbrüchen als „Salz
der Erde und Licht der Welt“ wahrgenommen werden.
Ich bitte Sie/Euch alle herzlich um Verständnis für diese meine
Entscheidung und danke für alles Vertrauen und alles Mittragen bis
hierhin, ganz besonders in den vergangenen Monaten.
In dankbarer Verbundenheit und bis bald
Ihr/Euer
Michael Diener
Kassel, 1. März 2016"
Präses Dr. Michael Diener (1. März 2016, Präses Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband und
Vorsitzender Deutsche Evangelischen Allianz, Brief des Vorsitzenden der
Deutschen Evangelischen Allianz, Dr. Michael Diener, an die Mitglieder
des Hauptvorstandes, www.ead.de)
Diskussion

Präses Dr. Michael Diener (2016)
"Der Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) hat sich am
8.und 9. März 2016 in Bad Blankenburg mit den Ereignissen und
Diskussionen der letzten Monate um die Bewertung praktizierter
Homosexualität und einem Portrait ihres Vorsitzenden Dr. Michael Diener
in „Die Welt“ beschäftigt.
Im Bewusstsein um die unterschiedlichen Positionen innerhalb der
Evangelischen Allianz, hat sich der Hauptvorstand die Erklärung des
Geschäftsführenden Vorstandes vom 22.12.2015 zu eigen gemacht. Darin
hatte sich dieser auf die Stellungnahme „Sucht der Stadt Bestes“ aus dem
Jahr 2009 bezogen, in der es heißt:
„Wir wenden uns ebenso gegen die Diskriminierung aufgrund des
Geschlechts und der geschlechtlichen Orientierung, auch angesichts der
verhängnisvollen Unterdrückung der Homosexuellen im Dritten Reich. Wir
begegnen Vertretern einer anderen geschlechtlichen Orientierung mit
Respekt und Würde, sehen allerdings praktizierte Homosexualität – wie
andere Formen der außerehelichen Sexualität – grundsätzlich als
unvereinbar mit der für den christlichen Glauben maßgebenden biblischen
Ethik an.“
Der Hauptvorstand sieht durch die aufgebrochene Kontroverse zugleich die
Notwendigkeit, intensive Gespräche weiterzuführen. Darin sollen unter
anderem die Ergebnisse verschiedener Foren der letzten Jahre zu diesem
Thema einfließen. Diese Gespräche werden sich auch mit verschiedenen
Verständnissen von Evangelischer Allianz in ihrer
Bekenntnisorientierung, als Einheitsbewegung, Dach oder Netzwerk
beschäftigen.
Michael Diener steht als Vorsitzender der Deutschen Evangelischen
Allianz nur bis Ende 2016 zur Verfügung. Dies hatte er mit Blick auf
sein Hauptamt als Präses des Evangelischen Gnadauer
Gemeinschaftsverbandes bereits im Herbst 2015 für den Fall seiner Wahl
in den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland intern angekündigt,
die tatsächlich am 10.11.2015 erfolgte."
Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen
Allianz e. V. (9. März 2016, Bestätigung bisheriger Beschlüsse und
Weiterführung eines Gesprächsprozesses, Presseerklärung nach Abschluss
der Sitzung des Hauptvorstandes der DEA in Bad Blankenburg, www.ead.de)
Diskussion
"In den letzten Wochen hat eine Debatte die Bewegungen und Werke des
Gnadauer Verbandes erschüttert, die inzwischen erhebliche Ausmaße
angenommen hat. Die Art und Weise der Diskussion hat dabei Dimensionen
angenommen, die teilweise weder den Sachfragen noch den beteiligten
Personen und schon gar nicht den Menschen gerecht wird, die jeweils
betroffen sind.
Als Gnadauer Mitgliederversammlung äußern wir uns zu wenigen Aspekten,
die wir für wesentlich halten: zu unserem Umgang mit der Bibel, zur Ehe
von Mann und Frau und zu unseren Konsequenzen hinsichtlich der Segnung
und Mitarbeiterschaft von Menschen, die in gleichgeschlechtlichen
Partnerschaften leben.
Die Bibel – das Wort Gottes an uns
Wir achten die Bibel als Gottes Wort, auf das wir hören und dem wir im
Leben und Sterben vertrauen. Die Heilige Schrift allein ist der Maßstab
für all das, was wir glauben und verkünden. Sie ist „Regel und
Richtschnur“ für unsere Lehre und für unser Leben. Aufgrund der Bibel
glauben wir an Jesus Christus als die Wahrheit in Person und bekennen
uns zum dreieinigen Gott.
Im Ringen um das rechte Verständnis der Schrift halten wir Unterschiede
aus, die es nicht nur in unserer Kirche, sondern auch innerhalb des
Pietismus immer gegeben hat und bis heute gibt. Wir wissen um die
Begrenztheit unserer eigenen Erkenntnis. Unsere eigene Auslegung findet
im Verständnis der Brüder und Schwestern immer wieder eine hilfreiche
Korrektur.
Die Ehe – eine Stiftung Gottes für unser Leben
Wir bekennen uns unverändert dazu, dass Gott den Menschen als Mann und
Frau geschaffen hat. In der lebenslangen Einehe hat die menschliche
Sexualität einen einzigartigen Raum zur Entfaltung und Gestaltung.
Menschen, die nicht in einer Ehe leben, sind unabhängig von Geschlecht
und Alter zur Enthaltsamkeit aufgerufen, zu der Gott „Wollen und
Vollbringen“ schenken kann.
Homosexuelle in der Gemeinde
Zunächst ist festzustellen, dass es Christinnen und Christen gibt, die
homosexuell empfinden, dabei aber unterschiedliche Konsequenzen für ihre
Lebensgestaltung ziehen. Homosexuelle haben selbstverständlich einen
Raum in unseren Gemeinden wie alle anderen auch. Ihnen gilt die Liebe
Gottes gleichermaßen ohne Vorbedingung. Das soll in unseren Gemeinden
und Gemeinschaften erfahrbar sein. Homosexuelle erleben das oft anders;
hier haben wir eine große Aufgabe.
Wir nehmen jedoch eine Spannung wahr zwischen dem biblischen Befund und
dem Leben in einer homosexuellen Beziehung. Aus unserer Sicht lassen
sich biblische Aussagen über den Willen Gottes und eine homosexuelle
Lebensweise nicht in Einklang bringen. – Gleichwohl gibt es einige unter
uns, die an dieser Stelle eine andere exegetische Einsicht haben oder
die aus dem gleichen exegetischen Befund andere Schlussfolgerungen
ziehen.
Gott segnet die Ehe von Mann und Frau in besonderer Weise. Der Trausegen
ist ein einzigartiger Segen für die eheliche Gemeinschaft von Mann und
Frau. Er kann darum nicht auf eine andere Lebensform übertragen werden.
Weil die Lebensform eines Menschen immer „mit-spricht“ und
„mitverkündigt“, berufen wir Menschen, die in einer
gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben, weder in den
Verkündigungsdienst noch in Leitungsaufgaben. Denn Leben und Lehre
gehören zusammen.
Spannungen aushalten in einer Kultur der Barmherzigkeit
In unserem Miteinander wollen wir aufeinander hören und Spannungen
bewusst aushalten. Dabei leitet uns die Liebe Jesu Christi, die sich
Menschen vorbehaltlos zuwendet. Wir brauchen den klaren Standpunkt der
Gebote Gottes und das weite Herz seiner Liebe. So wollen wir für die
biblische Wahrheit eintreten und eine Kultur der Barmherzigkeit leben."
"Beschlossen von der Mitgliederversammlung des Evangelischen Gnadauer
Gemeinschaftsverbandes am 19.02.2016 in Schwäbisch Gmünd (Schönblick)."
Mitgliederversammlung des Evangelischen
Gnadauer Gemeinschaftsverbandes (19. Februar 2016, Gottes Wort
vertrauen – Barmherzigkeit leben, www.gnadauer.de)
Diskussion

Vorstand des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Foto: www.idea.de (2016)
"Bibeltreue Christen vertreten und verbreiten eine kompromisslose
Glaubensauffassung, die sich zum Teil massiv von einem aufgeklärten Glauben,
wie zum Beispiel dem liberalen Protestantismus, unterscheidet.
Denn wer die Unfehlbarkeit der Bibel propagiert, steht einerseits im
latenten Konflikt mit anderen Religionen, anderseits untergräbt ein Glaube,
der aufgrund religiöser Absolutheitsansprüche gesellschaftliche
Geltungsmacht beansprucht, die Religionsfreiheit als Freiheit von der
Religion. […]
Der evangelikale Theologe Stephan Holthus schreibt, dass die Evangelikalen,
neben Baden-Württemberg, besonders im sächsischen Vogtland und im Erzgebirge
vertreten sind. (Vgl. Stephan Holthaus: Die
Evangelikalen. Fakten und Perspektiven. Lahr 2007, S. 22.) Doch
wer sind diese Evangelikalen?
Als Evangelikale werden heute zumeist bibeltreue evangelische Christen in
Deutschland bezeichnet. Für sie ist die Bibel Lebens- und Glaubensgrundlage.
Sie glauben häufig nicht nur an Gott, sondern auch an das Böse, an den
Teufel, sie glauben an das Jüngste Gericht und sie glauben, dass Jesus auf
die Erde zurückkommt.
Sie berufen sich auf ein konservativ protestantisches Verständnis, das dem
persönlichen Glauben, der (teilweise als irrtumsfrei angesehenen) biblischen
Autorität und der Evangelisation verpflichtet ist.
(Vgl. Robert K. Johnston: Evangelikale Theologie. In: Religion in Geschichte
und Gegenwart. Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft,
Hrsg.: Hans Dieter Betz u.a. Bd.2, 4. Auflage. 1999, S. 1700.)
Außerdem haben unter
Evangelikalen häufig individuelle Erweckungs- und Bekehrungserlebnisse
zentrale Bedeutung.
Evangelikale gehören verschiedenen protestantischen Konfessionen an. Sie
können sich als reformiert, lutherisch, baptistisch, methodistisch oder
anglikanisch verstehen, aber auch konfessionsübergreifenden Gruppierungen
angehören.
Experten sprechen von einer weltweiten evangelikalen Bewegung, deren
Anhängerschaft sich seit den siebziger Jahren verdoppelt hat und der sich
laut eigenen Angaben gegenwärtig etwa eine halbe Milliarde Menschen
zurechnen. (Vgl. Stephan Holthaus: Die
Evangelikalen. Fakten und Perspektiven. Lahr 2007,S.22. Friedhelm Jung: Was
ist evangelikal? Dillingen 2007, S.17. Oda Lamprecht/Christian Baars:
Mission Gottesreich. Berlin 2009, S.11.)
Der evangelikale Dachverband Deutsche Evangelische Allianz spricht von etwa
1,3 Millionen so genannter "Bekennender Christen" in Deutschland.
Schätzungen zufolge fühlt sich etwa die Hälfte von ihnen den Freikirchen,
unabhängigen Gemeinden oder Hauskirchen zugehörig, während die andere Hälfte
Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens angehört."
(Oda Lamprecht/Christian Baars: Mission
Gottesreich. Berlin 2009, S.10f.)
Jennifer Stange (Januar 2014, freie
Journalistin, Evangelikale in Sachsen. Ein Bericht, Reihe: Schriften der
Demokratie, Herausgegeben von Weiterdenken - Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen,
S. 6-7, www.weiterdenken.de/downloads/Evangelikale_Download_2014-01-13.pdf)
Diskussion
"Für ein christliches Selbstverständnis, das sich eng mit der säkularen
Kultur verbunden hat, sind charismatisch und evangelikal geprägte
Gemeinden und Gruppen ein Thema, das in direkten Zusammenhang mit der
Fundamentalismusdiskussion gestellt und als Bedrohung für ein modernes,
aufgeklärtes Christentum empfunden wird.
Die Berichterstattung von Teilen der säkularen Medien zielte in den
letzten Jahren immer wieder darauf ab, die evangelikale Bewegung als
Gefahr darzustellen. Kritik, die gegenüber Einzelgruppen berechtigt und
plausibel ist, wurde auf die Bewegung als ganze übertragen.
Wenn christliche Religion in intensiven Ausdrucksformen gelebt wird,
ruft dies nicht nur Bewunderung und Zustimmung, sondern auch Distanz und
Ablehnung hervor. Wo christlicher Glaube eine deutliche Gestalt gewinnt
und mit großem persönlichem Einsatz und der Bereitschaft zu radikaler
Christusnachfolge gelebt wird, treten auch Gefährdungen und Schatten ans
Licht.
Die Ausbreitung des erwecklichen Christentums ist in den letzten
Jahrzehnten von diesen Schatten begleitet worden. Es wäre jedoch falsch
und verzerrend, die Wahrnehmung der Bewegungen allein auf die
Schattenseiten zu konzentrieren. [...] (S. 5-7)
In der Medienöffentlichkeit wird heute zum Teil jede Form religiöser
Hingabe unter Fundamentalismusverdacht gestellt. [...]
Fundamentalismuskritik nimmt schnell und manchmal unbemerkt die Gestalt
grundsätzlicher Religionskritik an.
Atheistische Kirchenkritiker vertreten die These, dass der
Fundamentalismus nicht eine verzerrte Form des Christlichen darstelle,
sondern sein wahres, unterdrückerisches Gesicht zeige. Aus einer solchen
Perspektive müssen alle Formen christlicher Frömmigkeit - von liberal
bis evangelikal - auf die Anklagebank gesetzt werden.
Jede monotheistische Religion, zu deren Offenbarungsverständnis
Endgültigkeitsansprüche gehören, wird als fundamentalistisch angesehen.
Der Verdacht wird ausgesprochen, dass die Anhänger der christlichen
Religion Wahrheitsansprüche vertreten, die letztlich inhuman seien.
[...]
Das Erstarken fundamentalistischer Strömungen bedeutet zwar nicht die
Niederlage der Moderne, zeigt aber ihre Defizite an
gemeinschaftsbildender Kraft, ethischer Verbindlichkeit und religiöser
Orientierung auf.
Der Fundamentalismus fordert dazu heraus, den Fragen nach eigenen
religiösen Grundlagen und Orientierungen nicht auszuweichen. Er mahnt
Themen an, die für eine zukunftsorientierte Kirche wichtig sind:
missionarische Verantwortung, Deutlichkeit des christlichen Zeugnisses,
Glaubensvergewisserung als Aufgabe pastoralen Handelns.
Die Antworten, die er anbietet, sind verkürzt, falsch, teilweise äußerst
fragwürdig, doch die Sehnsucht, die hinter ihnen steht, kann nicht
dementiert werden.
Im christlichen Fundamentalismus kommen Aspekte zum Tragen, die den
Protestantismus von Anfang an bestimmt haben: die Orientierung am Wort
Gottes (sola scriptura), die Konzentration auf das Elementare und
Fundamentale, das unbedingte Vertrauen auf den einen Gott, der sich in
Christus den Menschen zuwendet.
Diese für den Protestantismus charakteristischen Anliegen begegnen im
Fundamentalismus wieder, allerdings in fragwürdiger Form. [...]
Er beantwortet die offenen Fragen protestantischer Lebens- und
Glaubensgestaltung, jedoch in einer verzerrenden Weise, indem er etwa
die wahre Auslegung der Bibel durch ein Verbalinspirationsdogma zu
sichern versucht.
Was falsch ist am christlichen Fundamentalismus?
Wenn seine Vertreter sagen, sie wollten die Bibel ernst nehmen, so ist
dieses Anliegen berechtigt. Das Hören auf die Bibel ist eine Quelle zur
Erneuerung der Kirche.
Falsch am christlichen Fundamentalismus ist, dass er der Bibel ein
Informationswissen zur Weltentstehung, zum Endzeitablauf und Rezepte zur
Heilung von Krankheiten entnehmen will.
Falsch an ihm ist, dass er die Vielfalt des biblischen Zeugnisses nicht
hinreichend wahrnimmt, dass er die christliche Freiheit leugnet, dass er
Stilfragen zu Grundsatzfragen macht.
Falsch an ihm ist, dass er die Verbindung von Glaube und Vernunft nicht
ausreichend berücksichtigt.
Fundamentalistische Bewegungen beantworten die Frage nach christlicher
Identität hauptsächlich durch Abgrenzung - antihermeneutisch,
antievolutionistisch, antipluralistisch, antifeministisch - bei
gleichzeitiger Aufrichtung starker „patriarchalischer" Autorität. [...]
Die Frage, ob Gruppen oder Personen als fundamentalistisch zu bezeichnen
sind oder nicht, ist oft weniger wichtig als die andere, in welcher
Dynamik sich eine Gruppe gerade befindet.
Fundamentalistische Orientierungen sind in diesem Umfeld, vor allem bei
jungen Menschen, nicht selten eine vorübergehende Erscheinung. Deshalb
ist zu fragen: Sind fundamentalistische Tendenzen für eine Gruppe oder
eine Person wesentlich oder stellen sie eine vorübergehende Erscheinung
dar?
In modernen Gesellschaften, in denen kontinuierliche Glaubens- und
Lebensgeschichten nicht mehr vorausgesetzt werden können, ist es
schwierig, Fundamentalist zu bleiben. Im Laufe der Zeit werden manche
Fundamentalisten zu Evangelikalen oder gehen auf im konservativen
Spektrum des Protestantismus. Das Umgekehrte ist allerdings auch
möglich.
Auch wenn ökumenischer Dialog - oder bescheidener - lernbereite
Kontaktaufnahme mit anderen Glaubens- und Frömmigkeitsformen kein
Allheilmittel gegenüber fundamentalistischen Orientierungen darstellt
und in manchen Situationen auch nicht möglich ist, hilft er doch, über
die eigenen Grenzen hinauszuschauen, und ist ein wesentliches
Instrument, Tendenzen fundamentalistischer Verfestigung und
Selbstabschließung zu begegnen. Zum Dialog gibt es keine Alternative."
(S. 34-36)
Dr. Reinhard Hempelmann (Dezember 2009,
Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen - EZW,
Reinhard Hempelmann u.a. (Hg.), Evangelikale Bewegungen. Beiträge zur Resonanz
des konservativen Protestantismus, EZW-Texte 206, Berlin: EZW, 2009, S.
5-7 u. S. 34-36)
Diskussion

Präses Dr. Michael Diener (2013)
"Darf ich zuerst sagen, dass ich mit diesen "Pauschalisierungen" - auf der
einen Seite "DIE verfasste Kirche" auf der anderen Seite "DIE Evangelikalen"
nur wenig anfangen kann? Ich glaube, das Bild ist auf beiden Seiten viel,
viel differenzierter. Die Landeskirchen sind genauso wenig wie die Menschen,
die der Allianz nahestehen, monolithische Blöcke. [...]
Wie sehr wir uns gegenseitig brauchen, werden wir zukünftig noch merken."
Präses Dr. Michael Diener (19. Januar 2012, Vorsitzender der
Deutschen Evangelischen Allianz DEA, Präses des Evangelischen Gnadauer
Gemeinschaftsverbandes, 2005 - 2009 Dekan d. Protestantischen Dekanat
Pirmasens - Evangelische Kirche der Pfalz, Landeskirchen und Evangelikale
kann man nicht trennen, www.evangelisch.de)
Diskussion
"Es sind nunmehr fast eineinhalb Millionen
[1,3 Millionen] Evangelikale, die sich unter dem Dach der
"Deutschen Evangelischen Allianz" [https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Allianz]
versammeln. Manche Schätzungen kommen sogar auf bis zu 2,5 Millionen
Evangelikale in Deutschland." [Zitat im unteren
Teil ausführlicher]
taz (10.01.2009, Evangelikale in
Deutschland. Um Gottes willen! www.taz.de)
Diskussion
"Die Evangelikalen sind nach
der römisch-katholischen Kirche
[1,214 Milliarden, Päpstliches Jahrbuch 2013] die größte Bewegung der Christenheit."
ideaSpektrum (28. Januar 2009, Ja zur
Volkskirche, Nein zu Irrwegen. ideaSpektrum 5/2009 S. 22)
Die Mitglieder der Evangelischen Kirche in Deutschland stellen etwa 1,1
Prozent der weltweiten Christen
[2,18 Milliarden].
96 Prozent der Mitglieder der Evangelischen Kirche in Deutschland nehmen
durchschnittlich nicht am Gottesdienst teil.
(Vgl.: EKD-Impulspapier: Kirche der Freiheit - Perspektiven für die
Evangelische Kirche im 21. Jahrhundert,
www.ekd.de/download/kirche-der-freiheit.pdf, 1. Juli 2006, S. 23)
Diskussion

Pew Research Center’s Forum on Religion &
Public Life, Global Christianity, December 2011, S. 21.

Pew Research Center’s Forum on Religion &
Public Life, Global Christianity, December 2011, S. 17 u. 67.
"Die evangelikalen Kirchen
[in der Schweiz]
ziehen jeden Sonntag zweimal so viele Gläubige an wie die traditionellen
protestantischen Gotteshäuser. [...]
Am Anfang des 20. Jahrhunderts waren es 52 Millionen, heute sind es fast
eine halbe Milliarde: In einem Jahrhundert haben die Evangelikalen die Welt
erobert."
swissinfo.ch (26. Dezember 2011, Der Boom
der Evangelikalen erfasst auch die Schweiz, www.swissinfo.ch)
Diskussion
"Trendforscher sehen in den "Bibeltreuen" sogar die Zukunft der Kirche; es
spricht einiges dafür, dass innerhalb der protestantischen Christenheit in
Deutschland jeden Sonntag mehr evangelikale als nichtevangelikale Christen
an Gottesdiensten teilnehmen."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
DIE WELT (20. Februar 2008, Gernot Facius,
Die "Frommen" sind auf dem Vormarsch)
Diskussion
"Wir haben Mega-Kirchen auf dem Papier ... da ist ein Missverhältnis
entstanden von Größe [25.385.618 getaufte
evangelische Kirchenmitglieder in Deutschland - Stand 2005*]
einerseits und Wenigen, die partizipieren [durchschnittliche Gottesdienstbeteiligung von etwa 4 Prozent** der
getauften Kirchenmitglieder] und da sehe
ich die große Gefahr, dass Fundamentalisten die Möglichkeit haben, gerade da
einzubrechen."
Prof. Dr.
Erich Geldbach
(7. Oktober 2007,
baptistischer
Theologe,
Hardliner Gottes - die Diskussion. Diskussion mit Meinhard Schmidt -
Degenhard über christliche Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer
Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober 2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)
* [https://www.ekd.de/statistik/mitglieder.html]
** [https://www.ekd.de/download/kirche-der-freiheit.pdf,
Seite 23]
Diskussion
"Vor allem bei den Zahlen der Gottesdienstbesucher stehlen die Evangelikalen
den Amtskirchen oft die Show - bundesweit gibt es dafür Beispiele: In
Stuttgart kommen bei der „BGG", der „Biblischen Glaubensgemeinde", an vielen
Sonntagen rund 4000 junge Menschen zusammen. In Bremen strömen zu den fünf
Freikirchen mehr Gottesdienstbesucher als in alle traditionellen
Kirchengemeinden der Stadt zusammen. …
Besonders rasant wachsen die oft erst in den vergangenen Jahren gegründeten
neuen freikirchlichen Gemeinden. Zwischen 500 und 600 sollen es schon sein.
[…] Ziel muss es sein, in Deutschland die freimachende Botschaft Christi neu
zu etablieren. …
Der traditionellen evangelischen Kirche bereitet die Entwicklung Sorgen. Sie
befürchtet eine Abwanderung ihrer eigenen Mitglieder in die importierten
Erweckungsgemeinden - oder eine schleichende Machtübernahme durch die
Evangelikalen in ihren eigenen Reihen, die in immer mehr Gremien der EKD zu
finden sind. [...]
Der Kampf, wer in Zukunft die religiöse Landschaft in Deutschland bestimmen
wird, hat begonnen." [Zitat im unteren Teil
ausführlicher]
DER SPIEGEL (28.04.2008, Aufschwung Jesu, S. 38-41, Der Spiegel Nr.
18/2008)
Diskussion
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"Ansatzweise zeigt sich auch in Europa, was in globaler Perspektive vielfach
beobachtet werden kann: Christliches Leben scheint gegenwärtig am augenfälligsten in den von den
historischen Kirchen und Denominationen mehr oder weniger unabhängigen
Gemeinschaftsgruppen, Gemeinden und Kirchen zu pulsieren."
Dr. Reinhard Hempelmann (Dezember 2013,
Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen - EZW
Berlin, Stichwort. Neue freikirchliche Gemeinschaftsbildungen, EZW Materialdienst-Einzelheft 12/2013,
S. 477)
Diskussion
"Niemand kommt (mehr) an uns Evangelikalen vorbei."
"Die vergangenen fünf Jahre habe ich als eine Zeit zunehmender
Auseinandersetzungen wahrgenommen. [...] Der Begriff „evangelikal“ war zum
Schimpfwort geworden. Gelegentlich hatte ich in der Zeit den Eindruck: Alle
paar Wochen wird „eine neue Sau durchs Dorf getrieben“. [...]
Zusammen mit anderen habe ich mich bemüht, die Allianz aus der
fundamentalistischen Schmuddelecke herauszuhalten – oder zu holen …
Begegnungen bis in die jüngere Vergangenheit zeigen mir aber: An dieser
Stelle haben wir nach wie vor ein massives Imageproblem. [...]
Wir sind Evangelikale – was für manche schon schlimm genug ist –, aber keine
Fundamentalisten. Wir suchen das Gespräch mit Andersdenkenden und
Andersglaubenden. Und wir sind fähig, dieses Gespräch zu führen: klar,
freundlich, auf Augen höhe, leidenschaftlich und vernünftig. [...]
Niemand kommt mehr an uns vorbei. In Zahlen: Der Weltkirchenrat (ÖRK)
repräsentiert 349 evangelische, orthodoxe und anglikanische Kirchen in über
120 Ländern mit rund 560 Millionen Mitgliedern [ohne die römisch-katholische Kirche mit 1,18 Milliarden Mitgliedern].
Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) als Repräsentant der Evangelikalen
ist in 128 Ländern vertreten; weltweit zählen rund 420 Millionen Menschen
dazu, zum größten Teil aus protestantischen Kirchen."
Jürgen Werth (November 2011,
2006 - 2011 Vorsitzender der
Deutschen Evangelischen Allianz DEA, 1994 bis 2014 Direktor des
Evangeliums-Rundfunks ERF, Niemand kommt
(mehr) an uns Evangelikalen vorbei, Zeitschrift der Deutschen Evangelischen
Allianz EiNS 12/2011, Seite 20)
Diskussion
"Inzwischen hat der schleichende Machtanspruch der Evangelikalen ein
unerträgliches Ausmaß angenommen. Wir haben inzwischen fast schon eine
zweite evangelische Kirche in Deutschland. [...]
Das wortwörtliche Bibelverständnis, die theologische Enge, das Ausschalten
der kritischen Vernunft, dass sie für den historischen Kontext der Heiligen
Schrift nicht offen sind
[vgl.
Historisch- kritische Methode] - das ist für mich
fundamentalistisch."
Pfarrerin Kathinka Kaden (01.03.2009,
Vorsitzende Offene Kirche in Württemberg. Evangelikale schüchtern massiv
ein, www.taz.de)
Diskussion

J. Werth, T. Schöll, Prof. Dr. M. Pally, Dr. M.
Diener u. A. Malessa,
ERF.de
(2012)
"In Deutschland … ist - und jetzt kann man diskutieren wer daran schuld ist,
das Etikett Evangelikal gleich; borniert, besserwisserisch,
fundamentalistisch. … Das begrüße ich nicht, aber ich muss es feststellen.
[…]
Wenn Schüler sagen, Evangelikale - das sind doch ungefähr die Islamisten der
protestantischen Kirche, haben sie natürlich in einem Punkt recht; unter den
fundamentalistischen Muslimen, den fundamentalistischen Juden,
Ultraorthodoxe und fundamentalistischen Protestanten, sind die letzteren die
ungefährlichsten - zugegeben, aber in ihrer Art und Weise ihre heiligen
Schriften zu lesen, sind sie vollkommen gleich. […]
Islamisten, christliche Fundamentalisten und ultraorthodoxe Juden sind
Drillinge in der Hermeneutik – also sind Brüder im Geiste, wie man an einen
heiligen Text herangeht. Die Öffentlichkeit kann das so nicht darlegen, wie
ich das eben versucht habe - sie spürt es aber. Sie spürt es, und deswegen
hegt man Vorurteile und deswegen würde ich mal sagen, sind es nicht immer
übelwollende christenverfolgerische Medien, sondern es sind manches Mal
Berichterstatter und Reporter, die den Eindruck haben, herzensliebe Menschen
kommen aufgrund ihres holzschnittartigen Verhältnisses zur Bibel, zu den
falschen Ergebnissen."
Andreas Malessa (17. Januar 2012, Pastor im
Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Journalist u.
Autor, Wartburg-Gespräche, Evangelikal - was ist das?, ERF 1, www.erf.de)
Diskussion
"Einer der wesentlichen Punkte [...] ist die hermeneutische Frage. Wie
verhält sich die ja auch kirchlicherseits immer wieder betonte umfassende
Autorität der Heiligen Schrift zu ihrer gegenwartsbezogenen Auslegung?
Aus der Beantwortung dieser Frage ergeben sich fast alle Spannungsfelder.
Aktuell könnte ich da die Diskussionen um das Verständnis des Sühnetodes
Jesu nennen, aber natürlich auch die bleibenden ethischen Differenzen, etwa
in der Bewertung der Homosexualität."
Präses Dr. Michael Diener (19. Januar 2012, Vorsitzender der
Deutschen Evangelischen Allianz DEA, Präses des Evangelischen Gnadauer
Gemeinschaftsverbandes, 2005 - 2009 Dekan d. Protestantischen Dekanat
Pirmasens - Evangelische Kirche der Pfalz, Landeskirchen und Evangelikale
kann man nicht trennen, www.evangelisch.de)
Diskussion

3. Juli 2011, Podiumsdiskussion - Kirchentag in
Dresden 2011, www.pro-medienmagazin.de
(v.l.): Jürgen Werth, Annette Kick, Hansjörg Hemminger, Klaus Günther und
Oda Lambrecht
"Nicht alle Evangelikalen sind Fundamentalisten - aber alle Fundamentalisten
bezeichnen sich als Evangelikale."
Pfarrerin
Annette Kick
(3.
Juli 2011,
Beauftragte für Weltanschauungsfragen
der Württembergischen Landeskirche,
Podiumsdiskussion auf Kirchentag in Dresden 2011: Sind
Evangelikale Fundamentalisten? in: Sind Evangelikale "extrem
diskriminierend"?, Christliches Medienmagazin pro, www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion
"Mission Gottesreich: Fundamentalistische Christen in Deutschland [...] Ein
weiteres ERF-Netzangebot ist das Frage-und-Antwort-Portal www.nikodemus.net.
[…] Der ERF-Direktor Jürgen Werth distanzierte sich auf Nachfrage von dieser
Seite und ließ sie entfernen." [Kontext: Christlich-fundamentalistische Inhalte auf Nikodemus.net]
[Thema im unteren Teil ausführlicher]
Oda Lambrecht u.
Christian Baars (6.
März 2009, ARD-Journalisten, Mission Gottesreich. Fundamentalistische
Christen in Deutschland. Ch. Links Verlag, Berlin 2009, S. 176 f.)
Diskussion
"Der Begriff „evangelikal“ ist zum Reizwort geworden. In der Außensicht
werden Evangelikale oft als „fundamentalistische Kampftruppe ewig Gestriger“
wahrgenommen.
Dieses Image störe ihn, sagte der Präses des Evangelischen Gnadauer
Gemeinschaftsverbands (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften),
Pfarrer Michael Diener (Kassel), in Wetzlar in einem Vortrag vor der
Mitgliederversammlung der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. […]
Sie träten teilweise gesetzlich, heuchlerisch, rechthaberisch, kleinkariert
und exklusiv auf und sorgten so mit für eine Zersplitterung.
Biblisch begründete Grundsätze zur Sexualität seien freilich in der
postmodernen Gesellschaft nicht mehrheitsfähig. Diener: „Homophobie
[Feindseligkeit und/oder Angst vor homosexuellen
Menschen und ihren Lebensweisen] ist zu einem Schlagwort
geworden, das auch uns treffen wird.“ Evangelikale seien nicht genügend
vorbereitet, solche Auseinandersetzungen sachlich, kompetent und sensibel zu
führen. […]
In Gemeinden und Gemeinschaften solle man „mehr Demokratie wagen“ und
insbesondere Frauen mehr Leitungsverantwortung übertragen. Der Präses warb
ferner dafür, dass sich junge Christen in der Politik und im Journalismus
engagieren."
idea / Präses Dr. Michael Diener (2. Juli
2010, Vorsitzender der
Deutschen Evangelischen Allianz DEA,
Präses des Evangelischen Gnadauer
Gemeinschaftsverbandes, 2005 - 2009 Dekan d. Protestantischen Dekanat
Pirmasens - Evangelische Kirche der Pfalz,
Pietisten-Präses: Manche Evangelikale tragen selbst zum schlechten Image
bei. Mehr Demokratie wagen unter Evangelikalen, ideaSpektrum Nr.22/2010, S.
10)
Diskussion

Präses Dr. Michael Diener, Vorsitzender
DEA,
Präses
Gnadauer Gemeinschaftsverband
"Ich glaube, dass wir uns als Evangelikale grundsätzlich schwer tun mit
allem Fremden, Andersartigen. Mich wundert, dass die Liebe Gottes, die
uns doch so wichtig ist, oft zu lieblosem Verhalten führt."
Präses Dr. Michael Diener (4. Dezember
2013, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz DEA, Präses des
Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, 2005 - 2009 Dekan d.
Protestantischen Dekanat Pirmasens - Evangelische Kirche der Pfalz, Die
Sünden der Frommen. Hochmut, Heuchelei, Selbstgerechtigkeit.
Christliches Medienmagazin pro - Ausgabe 6/2013, S. 13,
www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion
"Die Tendenz zur Besserwisserei ist bei manchen nicht von der Hand zu
weisen. Man vertraut auf sich, statt auf Gott. Man schlägt sich an die
eigene Brust [...]
Pluralistische Beliebigkeit ist kein christlicher Wert. Es gibt im
christlichen Glauben eine klare Grenze zwischen wahrer und falscher
Lehre, zwischen Heil und Unheil. Aber unsere Grenzziehungen gehen oft
weit darüber hinaus und sind mitunter willkürlich.
Hier spielen die eigenen Vorlieben und Traditionen oft eine wesentliche
Rolle, insbesondere bei Äußerlichkeiten. Man verwechselt die
unaufgebbaren Eckpfeiler des Glaubens mit der eigenen Interpretation und
Tradition des Glaubens."
Dr. Stephan Holthaus (4. Dezember 2013,
Prorektor der Freien Theologischen Hochschule FTH Gießen, Die Schwächen der
Frommen, Christliches Medienmagazin pro - Ausgabe 6/2013, S. 7-8, www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion

Dr. Stephan Holthaus, Prorektor
FTH Gießen
"Evangelikal - was ist das?"
[Jürgen Werth]
"Auch - gut - evangelisch"
[Dr. Michael Diener]
[...]
"Gut evangelisch", ist eine Bezeichnung für Evangelikale. Ich sage
"auch",
damit es sich nicht kritisch gegen andere richtet. Auch andere können
"gut evangelisch" sein."
Präses Dr. Michael Diener (17. Januar 2012,
Vorsitzender der
Deutschen Evangelischen Allianz DEA,
Präses des Evangelischen Gnadauer
Gemeinschaftsverbandes, 2005 - 2009 Dekan d. Protestantischen Dekanat
Pirmasens - Evangelische Kirche der Pfalz,
Wartburg-Gespräche, Evangelikal - was ist das?, ERF 1, www.erf.de)
Diskussion
"Wenn es um die Einheit des Leibes Christi geht, sollten wir uns
klarmachen, dass wir Evangelische und nicht Evangelikale Allianz heißen
– und sich unsere Mütter und Väter im Glauben etwas dabei gedacht
haben."
Präses Dr. Michael Diener (27. März 2012,
Vorsitzender der
Deutschen Evangelischen Allianz DEA,
Präses des Evangelischen Gnadauer
Gemeinschaftsverbandes, Deutsche Evangelische Allianz: Neu um Einheit
bemühen, www.idea.de)
Diskussion
"Bundeskanzlerin Angela Merkel fürchtet nicht den Islam, sondern ein
zunehmendes Nachlassen des christlichen Glaubens in Deutschland. Das
sagte die Kanzlerin in einem Gespräch mit Vertretern der Deutschen
Evangelischen Allianz [...]
Zu der Frage des Selbstverständnisses der Evangelikalen sagte Merkel,
dass sie die Evangelikalen in Deutschland als besonders „intensiv
evangelische Christen“ wahrnehme."
Christliches Medienmagazin pro (27.10.2010,
Merkel: Evangelikale sind "intensiv evangelische Christen",
www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion

Oktober 2010, von links: W. Baake, J. Werth, A.
Merkel, T. Schneider, www.ead.de
"Der Begriff evangelikal scheint sich einer genauen Definition zu entziehen.
Er ist sowohl Selbstbezeichnung wie auch ein innerkirchlicher Kampfbegriff,
der gerne abwertend benutzt wird. Die Sache gestaltet sich noch schwieriger,
da viele Gruppen und Personen, die der Sache nach ‚evangelikal‘ gelten, für
sich selbst andere Bezeichnungen wie ‚bibeltreu‘, ‚bekenntnisgebunden‘,
‚bekenntnistreu‘, ‚pietistisch‘ u. ä. vorziehen. [...]
Bei der Quantifizierung treffen wir auf die erwähnten Schwierigkeiten, dass
Evangelikale keine sichtbare Kirche bilden und damit bezifferbare Mitglieder
aufweisen. Die Schätzungen schwanken zwischen 1,5 bis zu 2 Millionen
Evangelikalen in Deutschland. [...]
Ein Schlüsseldatum findet sich 1846. Damals gründeten Evangelikale aus
verschiedenen Ländern die ‚Evangelical Alliance‘, um die äußerst
vielgestaltigen evangelikalen Gruppen aus Kirchen und Freikirchen zu einer
weltweiten ökumenischen Vereinigung zusammenzuschließen. [...]
Manfred Kock (Ratsvorsitzender der EKD von 1997-2003) gab den Evangelikalen
noch zu verstehen, sie seien verzichtbar. In einem Interview, ausgerechnet
mit dem evangelikalen Stammblatt Idea-spektrum zeigte er sich gelassen. Wenn
die Evangelikalen behaupteten, „die Landeskirchen seien so liberal, dass wir
nur noch zum Ausmarsch blasen können, dann sollten sie auch konsequent sein
und ausziehen.“ [Kock, Manfred 1998, Interview in idea-Spektrum Nr. 12
(1998), S. 14-17]
Wolfgang Huber, von 2003 bis 2009 Ratsvorsitzender der EKD, erkannte die
Bedeutung der Evangelikalen innerhalb seiner Kirche. Er, der ausgewiesene
Liberale, versuchte eine erfolgreiche Umarmungsstrategie. Er band Gruppen
und Personen in den kirchlichen Dienst ein, fand lobende Worte für
evangelikale Initiativen (Großevangelisation ProChrist) und hinterließ den
Eindruck, er hätte selbst eine innere Wandlung durchgemacht. Nähe und
Sympathie der Evangelikalen erreichte er z. B. durch die Berufung des
evangelikalen Vorzeigepredigers Ulrich Parzany als Prediger an die Berliner
Gedächtniskirche im Jahr 2006.
Das Verhältnis der Evangelikalen zu den Landeskirchen wird ein Spannungsfeld
bleiben. [...]
Der protestantische Fundamentalismus geht auf eine Selbstbezeichnung einer
konservativen Gruppe zurück, die zwischen 1910 und 1915 mit einer
Aufsatzserie an die Öffentlichkeit trat. Titel: „The Fundamentals. A
Testimony to the truth“. Dort sind auch die bekannten fünf unaufgebbaren
Punkte aufgeführt, die für ein wahres Christentum unverzichtbar seien:
(1) Der Glaube an die Gottheit Jesu und seine Jungfrauengeburt;
(2) Jesu stellvertretendes Sühneopfer;
(3) Jesu leibliche Auferstehung;
(4) Das Wiederkommen Jesu zum Endgericht.
„Solche Sätze waren zumindest hinsichtlich ihres literalen Gehalts ja auch
in der christlichen Tradition durch die altkirchlichen Symbole gedeckt, etwa
durch das Nicänum.“ Das grundlegend neue, eben fundamentale, war
(5) Die Irrtumslosigkeit und Unfehlbarkeit der Bibel.
An diesem Punkt ist auch der Unterschied zwischen Evangelikalen und
Fundamentalisten zu bestimmen. [...] Evangelikale verweisen auf die die
Irrtumslosigkeit (engl. infallibility) der Bibel in Bezug auf das Heil in
Christus. Fundamentalisten beharren auf der Irrtumslosigkeit (engl.
Inerrancy) der Bibel in allen ihren Aussagen, also auch in
naturwissenschaftlichen und historischen Details. Für Fundamentalisten hängt
die Verlässlichkeit der Heilsaussagen an der Zuverlässigkeit aller Aussagen
der Bibel.
Evangelikale haben demgegenüber eine größere Freiheit in der Frage nach dem
„Wie“ der Inspiration und haben sich mit modernen naturwissenschaftlichen
Erkenntnissen (Stichwort Evolution) arrangiert. Fundamentalisten sind eine
Teilgruppe innerhalb der Evangelikalen Bewegung, die aber nur in den USA
über nennenswerten Einfluss verfügen. [...]
Die Fraktion der Evangelikalen unterteilt sich in fünf (Interessen)gruppen:
(1) den Pietisten [u. a.
Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband e.V.]
[Angaben gekürzt aus dem Text entnommen],
(2) den Allianzevangelikalen
[u. a.
Deutsche Evangelische Allianz DEA],
(3) den Bekenntnisevangelikalen
[u. a.
Konferenz Bekennender Gemeinschaften (KBG),
Bekenntnis-bewegung Kein anderes Evangelium,
Evangelische Notgemeinschaft in Deutschland (ENiD)],
(4) den charismatischen Evangelikalen [u. a.
Geistliche Gemeindeerneuerung (GGE),
Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR (BFP)],
(5) den Fundamentalisten [u. a.
Bibelbund,
Studiengemeinschaft Wort und Wissen] [Angaben gekürzt aus dem Text
entnommen].
Das aus der Politik gewählte Fraktionsmodell erlaubt es, von ‚den‘
Evangelikalen zu sprechen. Aus der bundesdeutschen Parlamentswelt wissen
wir, dass es unterschiedliche Gruppen in den Fraktionen gibt, die um
Vorherrschaft ringen."
Dr. Michael Hausin (September 2010,
Politikwissenschaftler, Staat, Verfassung und Politik aus der Sicht der
Evangelikalen Bewegung innerhalb des deutschen Protestantismus, Dissertation
1999, Grin Verlag: September 2010 (Überarbeitung), ISBN-13: 978-3640709601)
Diskussion
"Unübersichtlichkeit provoziert die Sehnsucht nach Verlässlichkeit, nach
Klarheit, nach Verbindlichkeit, auch nach Abgrenzung. Das für alle
protestantischen Kirchen charakteristische Schriftprinzip wird in
zahlreichen neuen freikirchlichen Gemeinschaftsbildungen zum
Verbalinspirationsdogma gesteigert und gewissermaßen in den Rang des
Bekenntnisses erhoben, um anfechtungsfreie Gewissheit herzustellen."
Dr. Reinhard Hempelmann (Dezember 2013,
Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen - EZW
Berlin, Stichwort. Neue freikirchliche Gemeinschaftsbildungen, EZW
Materialdienst-Einzelheft 12/2013, S. 477)
Diskussion
"Im Unterschied zum Fundamentalismus gibt es im Pietismus der Gegenwart
keine einheitliche Verbalinspirationslehre. Auch die kämpferische
Haltung der Fundamentalisten findet in pietistischen Kreisen häufig kein
Verständnis.
Obwohl man sich in der Ablehnung der rationalistischen Bibelkritik und
in der grundsätzlichen Inspiriertheit der Schrift nahe steht, gibt es
doch theologische und frömmigkeitsgeschichtliche Unterschiede"
Dr. Stephan Holthaus (1993, Prorektor
der Freien Theologischen Hochschule FTH Gießen, Fundamentalismus in
Deutschland: Der Kampf um die Bibel im Protestantismus des 19. und 20.
Jahrhunderts. Biblia et symbiotica 1, Verlag für Kultur und
Wissenschaft, Bonn, 2. korr. Aufl. 2003, S. 57)
Diskussion
"Es gibt so viele Christenleute, welche erschrocken sind, wenn sie sehen,
wie man an der Burg des Wortes Gottes abreißen und dazu bauen will. Es wird
ihnen angst und bange. Und nun meinen sie, man müsse in diesem Sturm die
Mauern stützen - durch eine Lehre über die Bibel.
So taucht die alte Lehre von der Verbal-Inspiration
wieder auf. In
Amerika gibt es viele solche Mauern-Stützer. Man nennt sie Fundamentalisten.
Da hat man eine Lehre über die Bibel, die so lautet: Jedes Wort der Bibel
ist von Gott inspiriert.
Ich bin überzeugt, dass diese Fundamentalisten es ernst meinen mit der Bibel
und dasselbe wollen wie wir. Aber aus solch einer Lehre spricht die Sorge
und die Angst, die Mauern der Bibel würden umfallen, wenn man sie nicht
durch ein Dogma stützt.
Es hat mich immer misstrauisch gemacht, dass diese Lehre von der
Verbalinspiration zuerst von der Orthodoxie aufgebracht wurde. Und die
Orthodoxie ist zu allen Zeiten der schrecklichste Feind alles geistlichen
Lebens gewesen. Die Orthodoxie züchtet einen rechthaberischen Kopfglauben,
wobei Herz und Gewissen umkommen können.
Es ist mir auch immer unheimlich, wenn Menschen ein Urteil über die Bibel
abgeben wollen, das man glauben soll, ehe man die Bibel aufgeschlagen hat.
Ich meine, wir sollten jedem raten: Lies Du ohne Vorurteil und ohne vorher
gefasstes Dogma dies Wort, dann wirst Du bald merken, dass die Bibel ein
Urteil über uns hat.
Zur Zeit Tersteegens hat man über die Bibel gestritten. Orthodoxe und
Aufklärer gaben ihre Urteile über die Bibel ab. Die Stillen im Lande haben
sich daran nicht beteiligt. Sie haben vielmehr die Bibel aufgeschlagen, und
sie haben sich richten und trösten lassen von diesem lebendigen Wort Gottes.
Wir brauchen die Autorität der Bibel nicht zu stützen mit irgendwelchen
Dogmen, die wir von den Orthodoxen entlehnt haben. Die Bibel erweist sich
schon selbst als das, was sie ist:
„Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn ein
zweischneidig Schwert, und dringt durch, bis dass es scheidet Seele und
Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des
Herzens. Und keine Kreatur ist vor ihm unsichtbar; es ist aber alles bloß
und entdeckt vor seinen Augen; von dem reden wir" (Hebr. 4,12 und 13)."
Pfarrer Wilhelm Busch (1957, 1929 bis 1962
protestantischer Jugendpfarrer - Essen,
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Busch_(Pfarrer),
Was bremst denn da?: Aufsätze für ein unverkrampftes Christensein,
Neukirchener Verlagsges.; 2. Aufl. 2002, ISBN 9783761535530, S. 59-60)
Diskussion

Pfarrer Wilhelm Busch, 1929 bis 1962
protestantischer Jugendpfarrer, Essen
"Die "Frommen"
[Kontext im Artikel: Evangelikale]
sind auf dem Vormarsch [...] Es gibt "rechte" und "linke" Flügel,
"Konservative" und "Progressive", und auch die "Mitte" ist stark vertreten.
[...] Flügelkämpfe sind programmiert." [Zitat im unteren Teil ausführlicher]
DIE WELT (20. Februar 2008, Gernot Facius,
Die "Frommen" sind auf dem Vormarsch)
Diskussion
"Eine Zeitenwende bringt das neue Jahr für die Deutsche Evangelische
Allianz. Erstmals in ihrer 165-jährigen Geschichte steht an der Spitze
der evangelikalen Dachorganisation ein landeskirchlicher Theologe, der
gleichzeitig als Präses des pietistischen Evangelischen Gnadauer
Gemeinschaftsverbands (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften)
amtiert.
Der 49-jährige Michael Diener (Kassel) .... war ... Dekan des
Kirchenbezirkes Pirmasens und Pfarrer der dortigen
Lutherkirchengemeinde."
idea (1. Januar 2012, Zeitenwende bei
Deutscher Evangelischer Allianz, www.idea.de)
Diskussion
"Die Evangelikalen - wer ist das eigentlich? … Es bleibt uns gar nichts
anderes übrig als diesen Begriff zu akzeptieren und versuchen ihn neu zu
füllen."
Jürgen Werth (7. Oktober 2007, 2006 - 2011 Vorsitzender der
Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), 1994 bis 2014 Direktor des
Evangeliums-Rundfunks (ERF), Hardliner Gottes - die Diskussion. Diskussion
mit Meinhard Schmidt - Degenhard über christliche Fundamentalisten in
Deutschland. Hessischer Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober 2007, 10:00 Uhr, HR
Horizonte)
Diskussion
"Der Evangelischen
Allianz (DEA)
muss es um die christliche Gemeinschaft als ganzer gehen. Und sie muss sich
erkennbar in Distanz zu den zunehmenden fundamentalistischen Strömungen
profilieren."
EiNS - Zeitschrift der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA)
(November 2007, EiNS 4/2007, Wer wir sind - und was wir können, Seite 28)
Diskussion
"Einig gegen christliche Fundamentalisten"
"Vertreter von Landeskirchen, Freikirchen und Evangelischer Allianz (DEA)
haben in einer Fernsehdiskussion des Hessischen Rundfunks am 7. Oktober
Einigkeit in der Ablehnung eines „christlichen Fundamentalismus“ bekundet.
[…]
Christliche Fundamentalisten klebten an den Buchstaben der Bibel
und betrieben „Wortterror“. Viele seien dazu übergegangen, sich nicht mehr
fundamentalistisch, sondern „bibeltreu“ zu nennen."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
Idea (07.10.07, Einig gegen
christliche Fundamentalisten, www.idea.de)
Diskussion
"Als der Begriff "Fundamentalismus" vor etwa anderthalb
Jahrhunderten aufkam, bezeichnete er eine bestimmte Vorstellung von der
Bibel: Sie sei gleich einem vom Himmel gefallenen Buch, ohne Fehl und Tadel,
über jede Kritik erhaben. [...] Daneben gibt es immer wieder aktuelle
Einzelfragen, bei denen sich der fundamentalistische Ungeist regt."
[Zitat im
unteren Teil ausführlicher]
EKD-Kirchenamtspräsident Dr.
Hermann Barth
(Oktober 2008, Präsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche
Deutschlands (EKD), WIR -
gemeinsam unterwegs" Ausgabe Nr. 6 - Okt./ Nov. 2008,
Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband e.V.)
Diskussion
"Ich glaube, dass ich sagen kann - für unsere Bewegung
[Evangelische
Allianz], dass die Zahl
derjenigen, die die Bibel Wort für Wort wörtlich nehmen - die sagen jedes
Wort, jeder Buchstabe ist verbal von Gott inspiriert – und die Bibel ist
sozusagen vom Himmel gefallen, dass der Kreis derjenigen nicht allzu groß
ist."
Jürgen Werth (7. Oktober 2007, 2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen
Evangelischen Allianz (DEA), 1994 bis 2014 Direktor des Evangeliums-Rundfunks (ERF),
Hardliner Gottes - die Diskussion. Diskussion mit Meinhard Schmidt -
Degenhard über christliche Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer
Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober 2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)
Diskussion
"Der Unterschied zwischen „Fundamentalists“ und „Evangelicals“ ist in
Europa kaum bekannt."
Rheinischer Merkur (10.04.2008, Tragbalken
des Protestantismus)
Diskussion
"Heutzutage gibt es nicht mehr allzu viele Fundamentalisten. Ich weiß nicht,
ob Sie das wissen oder nicht, aber sie sind eine kleine Minderheit. ...
Nun, das Wort "Fundamentalist" kommt tatsächlich aus einem Dokument aus den
1920er Jahren mit dem Titel “Die 5 Fundamente des Glaubens”.
[Die Irrtumslosigkeit der Bibel (1), die Jungfrauengeburt und Gottheit Jesu
Christi (2), das stellvertretende Sühneopfer (3) und die leibliche
Auferstehung (4) und Wiederkunft Jesu Christi (5)]
Und das ist eine sehr gesetzliche, enge Sicht des Christentums"
Dr. Rick Warren
(23.05.2005,
Evangelikaler Theologe [40 Tage Leben mit Vision] Pew Forum on Religion,
Monday, May 23, 2005 - Key West, Florida)
Diskussion

US-Präsident Barack
Obama u.
Dr. Rick Warren, Saddleback
(rechts)
"»Bibeltreue« ist ein Kampfbegriff gegen die historisch-kritisch
arbeitende Theologie. Auch die deutschen evangelischen Fundamentalisten
(die neuerdings betonen, keine Fundamentalisten zu sein) - etwa jene von
der Deutschen Evangelischen Allianz - berufen sich auf die in den USA ab
1910 erschienenen »Fundamentals«.
Daher kommt der Name. Als die fünf Fundamente des christlichen Glaubens
wurden damals zusammengefasst:
Die Irrtumslosigkeit der Bibel,
die Gottheit Jesu Christi und seine Geburt von einer Jungfrau,
der Tod Jesu zur Sühne für die Sünden der Menschheit,
die leibliche Auferstehung Jesu, und
die Wiederkunft Christi.
Keine dieser Vorstellungen ist heute in der seriös forschenden Theologie
unbestritten. Wenn ich von Fundamentalismus spreche, dann im Sinne
dieser Definition."
Martin Urban (23. September 2013,
Physiker, Wissenschaftspublizist u. Sachbuchautor, Nikolaus Schneider,
Martin Urban: Was kann man heute noch glauben? Ein Disput, Gütersloher
Verlagshaus, Gütersloh, 2013, S. 39)
Diskussion
"Nicht alles, was einem liberalen Theologen religiös nicht passt, ist
deswegen Fundamentalismus."
Dr. Karsten Fischer (4. Februar 2009,
Politikwissenschaftler, Fundamentalismus – ein brauchbarer Begriff?
Veranstaltung des Forschungsbereichs "Religion und Politik" an der
Berliner Humboldt-Universität, www.religion-and-politics.de,
www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion
idea: "Bleibt die Frage: Wer ist eigentlich ein christlicher
Fundamentalist?"
Huber: "Da ist es doch gut, sich an
den Ursprung des Wortes „Fundamentalist" zu erinnern: Der Ausdruck „The
Fundamentals" wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA für fünf Aussagen
verwendet:
1. Die Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift,
2. Christi Jungfrauengeburt,
3. der Sühneopfertod Jesu,
4. die leibliche Auferstehung,
5. die Wirklichkeit der in der Bibel bezeugten Wunder."
idea: "Zumindest Jungfrauengeburt
und leibliche Auferstehung finden sich auch im Apostolischen
Glaubensbekenntnis wieder."
Huber: "Es gibt dabei aber ein
gewisses Spektrum von Auslegungsmöglichkeiten, die sich angesichts der
unterschiedlichen Darstellungen in der Bibel auch förmlich aufdrängen.
Ohne jeden Interpretationsspielraum diese fünf Aussagen wortwörtlich
bejahen zu müssen - das ist für mich Fundamentalismus!
Ob jemand
Christ ist oder nicht, entscheidet sich nicht an solch einfachen
Antworten. Eine Kirche mit der Spannweite von Positionen, wie wir sie
haben -, einschließlich der Evangelikalen
- kann gar nicht fundamentalistisch sein!"
Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber
(29. April 2009, 2003-2009 Ratsvorsitzender
der Evangelischen Kirche in Deutschland, 1994-2009
Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische
Oberlausitz, Herr Bischof, wer ist
eigentlich ein Fundamentalist? Interview. ideaSpektrum 18/2009, S.
17)
Diskussion
"Theologischer Fundamentalismus"
[Nikolaus Schneider, 1993]
"Die
Irrtumslosigkeit der Bibel,
die Jungfrauengeburt, die Gottheit Jesu Christi,
das stellvertretende
Sühneopfer
und die leibliche Auferstehung
und Wiederkunft Jesu
Christi.
[...]
Letztlich ist ein Streit um unsere Kirche, die sie tragende Theologie
und ihre verfassungsmäßige Ausrichtung entbrannt. [...] In diesen
theologischen Zusammenhängen ist die Kontroverse mit den
Fundamentalisten zu führen. […]
Der Eifer derer, die permanent Bekenntnisse fordern und deren Arroganz
gegenüber der Volkskirche scheinen mir zu einer Kirchlichkeit zu führen,
die Züge des Sektiererischen trägt. [...]
Wenn heute viele Menschen dem kirchlichen Leben zwar mit Reserve
begegnen, sich aber dennoch als Christen verstehen und ihre Bindung an
die Kirche nicht preisgeben … dann haben wir das der von der Aufklärung
beeinflussten Gestalt der Kirche als Volkskirche zu verdanken."
Dr. h.c.
Nikolaus Schneider
(1993,
2010 - 2014
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in
Deutschland - EKD, 2003-2013 Präses der Ev. Kirche im Rheinland, zit. n. Regionale Informationen für das Rheinland -
Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“ Rheinland e.V., Nr. 20,
März / April 1993. Vgl.: Rudolf Möckel u. Wolfgang Nestvogel (Hrsg.),
Volkskirche am Abgrund? – „Fundamentalismus“ als Kampfbegriff, Neuhausen
/ Stuttgart: Hänssler 1996, S. 83)
Diskussion
"Für deutliche Worte ist der 63-jährige Geistliche aus dem Rheinland
bekannt. Bei Tacheles hatte Schneider jüngst vor Fundamentalismus – auch in
christlichen Kirchen – gewarnt und für einen aufgeklärten Glauben plädiert."
Tacheles (November 2010, Evangelische
Kirche: Schneider an der EKD-Spitze bestätigt, www.tacheles.tv)
Diskussion
"Religionen können Gewalt hervorrufen und legitimieren. Und sie können vor
Gewalt warnen. Dazu sind alle Religionen in der Lage. Dazu ist der Islam in
der Lage, aber das Christentum auch. […]
Da, wo ein Glaube fundamentalistisch verstanden und gelebt wird, hat er eine
Tendenz zur Gewalt. Weil es in allen heiligen Büchern, auch in der Bibel,
Passagen gibt, die Gewalt legitimieren. Und die werden von Fundamentalisten
als Selbstermächtigung genutzt, um andere mit Gewalt zu überziehen.
Wir haben auch das Problem mit christlichen Fundamentalisten in den USA, die
etwa vor Abtreibungskliniken Ärzte erschießen und sich durch die heilige
Schrift dazu ermächtigt fühlen."
Präses
Dr. h.c.
Nikolaus Schneider (7. Oktober 2010,
Theologe,
2010 - 2014
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, „Tacheles“ -
die Talkshow der evangelischen Kirche: Marktkirche Hannover, Streit über
Religion und Gewalt: Von Diskriminierung und Fundamentalismus, Sendung "Talk
am roten Tisch", Ausgestrahlt von Phoenix am 17. Oktober 2010,
www.tacheles.tv/streit-um-religion-und-gewalt.php)
Diskussion
"Fundamentalismus ist eine
Angstreaktion auf die Verunsicherung der Moderne. Für einen Fundamentalisten
ist die Bibel das Fundament des Glaubens, in allen Aussagen völlig
irrtumslos und unfehlbar. [...]
Der
Pietist sagt: „Ich glaube an Jesus Christus, von dem in der Bibel Zeugnis
abgelegt wird." Der Fundamentalist glaubt sowohl an Jesus Christus als auch
an die Bibel."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
Pfarrer Dr. Christoph
Morgner (26.08.2009, Theologe, 1989 - 2009 Präses des Evangelischen
Gnadauer Gemeinschaftsverbands [Vereinigung Landeskirchlicher
Gemeinschaften], Pietisten sind keine Fundamentalisten, ideaSpektrum
35/2009, S.15)
Diskussion
"Fundamentalismus ist für mich die als Glaubensstärke verkleidete Angst"
Präses
Dr. h.c.
Nikolaus Schneider (16.11.2010,
2010 - 2014
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland - EKD,
Präses [vgl. Kirchenpräsident bzw. Landesbischof] der Evangelischen
Kirche im Rheinland (EKiR),
Integration von Muslimen: Präses Schneider fordert mehr Engagement,
Rheinische Post, www.rp-online.de)
Diskussion
Warren sagt voraus, dass der Fundamentalismus in allen Spielarten "einer
der großen Feinde im 21. Jahrhundert sein wird."
"Muslimischer
Fundamentalismus, christlicher Fundamentalismus, jüdischer Fundamentalismus,
säkularer Fundamentalismus – sie werden alle von Furcht angetrieben."
Dr. Rick Warren
(08.01.2006,
Evangelikaler Theologe, „The
Purpose-Driven Pastor“, The Philadelphia Inquirer)
Diskussion
"Ob islamistische Bewegungen in Indonesien und im Nahen Osten oder
christliche Fundamentalisten in den USA, ob religiös fanatische jüdische
Siedler auf palästinensischem Gebiet oder nationalistische Katholiken in
Polen bzw. Orthodoxe in Russland: das religiöse Hasspotenzial ist dem
Friedenspotenzial der Glaubensgemeinschaften wie das Unkraut dem Weizen
beigesellt."
Präses Dr. h.c. Nikolaus Schneider (12. Januar 2009,
2010 - 2014
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland - EKD, Präses [vgl.
Kirchenpräsident bzw. Landesbischof] der Evangelischen Kirche im Rheinland
(EKiR), Präsesbericht - BERICHT ÜBER DIE FÜR DIE KIRCHE BEDEUTSAMEN
EREIGNISSE, www.ekir.de/ekir/dokumente/ekir2009praesesbericht.pdf)
Diskussion
"Wer sich als Fundamentalist bezeichnet, sagt damit dem anderen: Ich verfüge
über die Wahrheit und bin deshalb keinerlei Argumenten mehr zugänglich. Ich
kann nur noch ausposaunen, aber nicht mehr in einen Dialog eintreten."
Dr. Christoph Morgner
(Februar
2007, Theologe, 1989 - 2009 Präses des Evangelischen Gnadauer
Gemein-schaftsverbands [Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften],
Theologischer Bericht des Präses 2007, Seite 22 u. 23,
https://www.gnadauer.de/aktuell/pdf/2007_02_praesesbericht.pdf)
Diskussion
"Ich würde für mich nicht sagen ich bin Fundamentalist, und ich glaube ich
kann das auch nicht für die Evangelische Allianz
[https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Allianz]
sagen.
Fundamentalisten sind Leute, die letzten Endes
gesprächsunfähig sind. Die sagen, so wie ich das sehe, ist das richtig - und
so wie du das siehst, ist es falsch. Und die auch sagen würden es gibt nur
schwarz und weiß und ja und nein und nichts dazwischen."
Jürgen Werth (7. Oktober 2007, 2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen
Allianz (DEA), 1994 bis 2014 Direktor des Evangeliums-Rundfunks (ERF), Hardliner Gottes -
die Diskussion. Diskussion mit Meinhard Schmidt - Degenhard über christliche
Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober
2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)
Kommenta
"Die Fähigkeit zum Dialog mit Menschen, die von der eigenen Überzeugung
abweichende oder ihr widersprechende Haltungen haben, geht verloren. [...]
Fundamentalistische Haltungen entstehen ... wenn folgende Merkmale
anzutreffen sind:
1. Ein Zurück zur idealen Urzeit.
2. Ein nicht-symbolisches, wortwörtliches Verstehen und konkret-politisches
Umsetzen heiliger Schriften.
3. Ein dualistisches Weltbild. (Die Welt ist der Kampfplatz von „Gut“
und „Böse“, nur eine von beiden Mächten kann siegen. Grautöne und ein
„sowohl - als auch“ gibt es nicht, die Werte sind „schwarz – weiß“, es heißt
„entweder – oder“.)
4. Eine allergische Abwehrhaltung gegenüber pluralistischen
Einstellungen."
Dr. Fritz R. Huth (Februar 2002, Theologe,
Beauftragte für Weltanschauungsfragen der EKHN Evangelische Kirche in Hessen
und Nassau, Arbeitshilfe Fundamentalismus. Herausgegeben vom „Zentrum
Ökumene“ der EKHN)
Diskussion
"Manche dieser Gemeinden oder dieser Gruppen haben ihren Anfang in einer
Kirchengemeinde, in einer evangelischen Kirchengemeinde. Ein Jugendkreis,
der plötzlich eine Art Erweckung erlebt und auf einmal sagt, ja wir wollen
jetzt aber Kirche so, wie sie im neuen Testament steht, ohne Wenn und Aber -
diese Verlockung man könne ganz zurückgehen auf den Anfang.
Dieser
Anfang ist sehr gut nachvollziehbar, aber sie kapseln sich dann ab innerhalb
der Gemeinde und dann kommt irgendwann der Punkt, wie auch Herr Werth
[Jürgen Werth, 2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz]
gesagt hat, dass sie die Vielfalt nicht mehr ertragen, dass sie alles, was
die Bibel anders sieht, als falsch betrachten und sich dann abkapseln."
Pfarrerin
Annette Kick
(7.
Oktober 2007,
Ev. Weltanschauungsbeauftragte der Württembergischen Landeskirche,
Hardliner Gottes - die Diskussion. Diskussion mit Meinhard Schmidt -
Degenhard über christliche Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer
Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober 2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)
Diskussion
"Im Anfang war die Vielfalt und die Vielfalt war bei Gott und Gott war die
Vielfalt. Ohne die Vielfalt ist nichts gemacht, was gemacht ist.
Es begab sich aber, dass grantige alte ›rechtgläubige‹ Leute die Vielfalt
einengten und sie schließlich ausgrenzten und als Häresie ablehnten. Doch in
der Fülle der Zeit (die natürlich unsere Zeit ist) erstand die Vielfalt und
zerschmetterte die Rechtgläubigkeit.
Und nun, die Vielfalt sei gebenedeit, als einz’ge Häresie bleibt – die
Rechtgläubigkeit." [Humor]
Prof. Dr. Donald Arthur Carson (Emergentes
Glaubensbekenntnis, Humor, gesehen auf theoblog.de am 9. September 2010)
Diskussion

Pluralismus (https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Pluralismus.png,
Stand 9/2010)
"Wir als Christen können nicht beanspruchen, ihn, den Unbegreiflichen,
zu begreifen, ihn den Unerforschlichen, erfasst zu haben. Wir sind auf dem
Weg zur Wahrheit und das zusammen mit Millionen anderer Menschen - auch
Muslime.
Am Ende werden nicht Christentum oder Islam stehen. Am Ende wird überhaupt
keine Religion stehen. Am Ende wird er stehen, Gott, der alles in allem sein
wird."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
Kai Sutrisno Scheunemann
(8.
September 2002, Diplom-Theologe, Geschäftsführer von "Leben mit Vision" (Rick
Warren) in Deutschland, Im Halbmondschein,
www.islam.de/2453.php)
Diskussion
"Ich kenne viele Leute, die an den Messias Jesus glauben, ganz gleich,
welcher Religion sie angehören, weil sie an ihn glauben. Es geht um eine
Beziehung, nicht um eine Religion."
Dr.
Rick Warren (02.12.2005, CNN
Interview: Larry King Live,
Quelle:
https://transcripts.cnn.com/TRANSCRIPTS/0512/02/lkl.01.html
[Stand Februar 2007],
Aired December
2, 2005 - 21:00 ET)
Diskussion
"Rick Warren
… gilt als einer der mächtigsten Theologen der Welt. Sein Buch
"Leben mit Vision: Wozu um alles in der Welt lebe ich?", das eine sinnvolle
christliche Lebensführung lehrt, ist mit einer Auflage von mehr als dreißig
Millionen [Weltauflage 52
Millionen, Stand Januar 2010] eines der weltweit
erfolgreichsten Sachbücher."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
Berliner Zeitung (17. Januar 2009, Ein Segen
für Obama, www.berlinonline.de)
Diskussion
"Ich würde vorschlagen, dass sie einen bestimmten Slogan, der sich auf ihren Dienst anwenden lässt, formulieren …
Die Macht eines Slogans ist sehr wichtig.
Menschen erinnern sich nicht an Ansprachen, und sie erinnern sich nicht an Predigten. Sie erinnern sich an Phrasen. Sie müssen Phrasen haben, die kurz und bündig in ein paar wenigen Worten zusammenfassen, was sie versuchen zu erreichen, damit die Menschen es begreifen können …
Hier in der Saddleback Kirche haben wir Duzende dieser Slogans: "Jedes Mitglied ein Diener". Das ist eine kurze, aus vier Wörtern bestehende Aussage, die zusammenfasst, was wir hinsichtlich des Dienstes der Laien für richtig erachten.
"Pastoren sind die Administratoren, die Menschen sind die Diener."
Dr. Rick Warren (13.11.2006, Leadership Network [www.leadnet.org] Ministry Tool-Box [d.h. Handwerkszeug für den Dienst], zitiert nach: Was will Rick Warren wirklich? Das Konzept hinter dem Konzept, Dr. Martin Erdmann, Historiker, Riehen/Schweiz)
Diskussion
"Die Anforderungen an die Mitglieder unserer Gemeinde
[Saddleback/Kalifornien, Gemeindeleiter Dr. Rick Warren]
so hoch, dass die meisten unserer Kritiker gar nicht Mitglied werden könnten, weil sie die Verpflichtungen nicht unterschreiben könnten […]
Suchen Sie sich 500 unserer Mitglieder heraus, und vergleichen Sie deren geistliche Reife mit der geistlichen Reife von 500 Mitgliedern irgendeiner anderen Gemeinde der Welt - und ich bin überzeugt: Unsere Leute sind reifer!"
Dr. Rick Warren (8. November 2006, ideaSpektrum Nr. 45/2006, S. 17)
Diskussion
"Mein Ziel ist es, das Christentum als eine Weltreligion zu zerstören und als ein Katalysator zu wirken für die Bewegung von Jesus Christus.
Manche Leute regen sich über mich auf, weil es so klingt, als sei ich antichristlich. Ich denke, sie könnten recht haben."
["My goal is to destroy Christianity as a world religion and be a recatalyst for the movement of Jesus Christ. Some people are upset with me because it sounds like I’m anti-Christian. I think they might be right."]
Erwin R. McManus
(März 2005, Interview mit dem Christian Examiner,
Quelle: https://www.christianexaminer.com/Articles/Articles Mar05/Art_Mar05_09.html)
Diskussion
"Das [Willow Creek, US-amerikanische
Kirchengemeinde ohne denominationelle Zugehörigkeit in South Barrington,
Illinois bei Chicago.] ist eine amerikanische Religionsfirma, privat organisiert mit drei bis vier Theologen und über 100 PsychologInnen und SozialarbeiterInnen.
Das ist Amerikanismus pur. [...]
Was sie als Ersatz anbieten, sieht manchmal so aus wie ein entschiedener christlicher Bibel-Fundamentalismus. Aber er ist nicht einmal mehr das. Er tut nur „biblisch“. [...]
Wie viele Funktionsträger im Raum der Kirche helfen nun schon bei dieser Amerikanisierung auch unserer kirchlichen Verhältnisse – völlig unkritisch mit?
Wie viele unterstützen ohne nachzudenken die evangelikalen „World Changers“ (so nennen sie sich selbst), nur weil sie eben auch ein bisschen „Erfolg“ haben wollen? Es wird Zeit, aufzuwachen und mit einem entschlossenen „quod non“ die protestantische Identität zu bewahren, die es sehr wohl wert ist bewahrt zu werden."
Dr.
Richard Ziegert (2006, Theologe,
bis 2011
Beauftragter für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche der Pfalz, 1. Abschnitt: 14. Oktober 2006, "Politik der Götter, Europa und der neue Fundamentalismus" OK [Offene Kirche] Mitgliederversammlung, Stuttgarter Erlöserkirche. 2. Abschnitt: 2006, "Das protestantische Schisma", Pfälzisches Pfarrerblatt)
Diskussion
"Unsere Kirchenwelt wurde immer schwärzer gemalt und die Allianz
[Evangelische Allianz] errichtete systematisch eine Parallelorganisation nach der anderen gegen die vorhandenen Kirchenstrukturen. [...]
Die Behauptung der Einheit und das rituell-feierliche Beschwören ihrer »Visionen« überspielt die großen internen Differenzen ... Immer deutlicher betont die »Allianz« ihre eigene »kirchliche« Rolle auch in der Öffentlichkeit. [...]
95–98% des Mitgliederzuwachses der neoevangelikalen Gruppen und Gemeinden sind nur Transfergewinne aus Landeskirchen und vor allem – und dort inzwischen besonders schmerzlich – aus den traditionellen Freikirchen und dem immer weiter abmagernden Gnadauer Verband
[Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften].
Das Schlimme daran ist für uns, dass die von uns oft selbst zugelassene Abwerbung nicht kirchliche Randsiedler betrifft, sondern unsere Kerngemeinde und uns nach jeder neuen Aktion irgendwo wieder wichtige Mitarbeiter fehlen."
Pfarrer Dr.
Richard Ziegert (2003,
bis 2011
Beauftragter für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche der Pfalz, Deutsches Pfarrerblatt, Nr. 6/ Juni 2003; S.291ff, Die EKD-Kirchen angesichts der Globalisierung)
Diskussion
"Ich stehe gerade jetzt voller Zuversicht vor Euch und sage Euch, dass Gott
Euch gebrauchen wird, um die Welt zu verändern. […]
Ich sehe ein Stadium voller Leute, die Gott sagen, dass sie alles tun
werden, was erforderlich ist, um Gottes Reich auf Erden aufzurichten, so wie
es im Himmel ist. [...]
Unser Ziel ist es, eine Milliarde Fußsoldaten des Reiches Gottes
einzuberufen, die dauerhaft das Gesicht der Weltmission verändern werden"
Dr. Rick Warren
(17. April 2005, assistnews.net, www.assistnews.net/Stories/s05040087.htm)
Diskussion

Dr. John MacArthur
"Der Sturmangriff der „Emerging Church“
["Die sich
entwickelnde Kirche",
https://de.wikipedia.org/wiki/
Emerging_Church] gegen die
unmissverständliche Klarheit der Schrift, ist der gefährlichste Angriff den
ich je gesehen habe. ... Wenn du bis heute noch nichts von der „Emerging
Church“ gehört hast, dann wirst du es bestimmt in der Zukunft noch tun.
[...]
Während die Christen aus Beröa (Apg 17,11) jede Lehre anhand der Schrift,
dem einzig verbindlichen und zuverlässigen Maßstab, beurteilten, betrachten
Anhänger der „Emerging Church“ Gottes Wort als zu mystisch, als dass man
darin verbindliche Wahrheiten erkennen könnte. In ihren Augen gibt es keine
allgemeingültige Wahrheit."
Dr. John MacArthur (02. Mai 2007, EMERGING
CHURCH. Wie soll man auf die stetig wachsende „Emerging Church“ reagieren?,
https://en.wikipedia.org/wiki/John_F._MacArthur)
Diskussion
"Ich muss hinzufügen, dass ich nicht der Auffassung bin, Jünger machen sei
gleichbedeutend damit, jemanden an die christliche Religion zu binden.
Es mag unter vielen (nicht allen!) Umständen ratsam sein, Menschen zu
helfen, Nachfolger Jesu zu werden und sie dabei in ihrem
buddhistischen, hinduistischen oder jüdischen Kontext zu belassen."
Dr. Brian McLaren (Februar 2006, A
Generous Orthodoxy: 293, Das
TIME Magazine (US) zählt Dr. Brian
McLaren zu den "25 einflussreichsten Evangelikalen Amerikas"
https://de.wikipedia.org/wiki/Emerging_Church)
Diskussion
"Ich kenne zufällig Leute, die Nachfolger Christi in anderen Religionen
sind"
Dr. Rick Warren
(Juli
2005, Aspen Ideas Festival 2005 July 5-10, https://www.aspeninstitute.org,
zitiert nach: „Leben mit Vision“ und „Willow Creek“-Welle: Gemeindewachstum
oder Gemeindeverführung?, Rudolf Ebertshäuser, Dezember 2006, freier
Verlagslektor, 1995 – 2003 Mitarbeit an der Revision der Schlachter-Bibel,
Leonberg bei Stuttgart)
Diskussion
"Die Abgrenzung zum Fundamentalismus ist ganz klar da, wo Menschen ihre
eigene Überzeugung für allein selig machend halten und nicht in der Lage
sind, andere Überzeugungen stehen zu lassen."
Präses Dr. Michael Diener (07.
September 2010, Vorsitzender der
Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes,
2005 - 2009 Dekan d. Protestantischen Dekanat Pirmasens - Evangelische
Kirche der Pfalz, Präses Diener: "Ich liebe meine Gemeinschaftsbewegung und meine
Kirche", www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion
"Es sind aber gerade die Frommen unter den Bibelkritikern, die am Ende
selbst jene für die Bibelkritik einnehmen, die ihr zunächst - aus gutem
biblischem Grund - widerstehen."
Prof. Dr. theol. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem
Prüfstand: wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")
Diskussion
"Oft sind es die Freunde der Fundamentalisten, die am ehesten Einfluss
auf sie haben."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
Prof. Dr. Thomas
Schirrmacher
(15. Januar 2010, Vorsitzender der Theologischen Kommission der
Weltweiten
Evangelischen Allianz, Fundamentalismus: Wenn Religion zur Gefahr wird, Scm
Hänssler, ISBN 9783775152037, S.71)
Diskussion
"Diplomatie ist die Kunst, einen Hund so lange zu streicheln, bis Maulkorb
und Leine fertig sind."
(Stand Juli 2010,
https://de.wikipedia.org/wiki/Diplomatie)
Diskussion
"Wir müssen aufpassen, dass wir nicht - von bequemer Freiheit verwöhnt - selbst die Schere im Kopf betätigen und uns aus Feigheit den Mund verbieten."
Pfarrer
Ulrich Parzany (13.02.2008, Theologe,
Leiter und Redner von ProChrist e.V.,
1984 - 2005 Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland, 1987 -
2005 Mitglied im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz, 2002 -
2005 Leiter Lausanner Bewegung Deutschland,
Steht auf, wenn ihr Christen seid. ideaSpektrum
7/2008, Seite 17,
https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Parzany)
Diskussion
Bild: Thomas Plaßmann, www.thomasplassmann.de
"Ein weiteres ERF-Netzangebot ist das Frage-und-Antwort-Portal
www.nikodemus.net [...] Der ERF-Direktor Jürgen Werth distanzierte sich auf
Nachfrage von dieser Seite und ließ sie entfernen."
[Kontext: Christlich-fundamentalistische Inhalte auf Nikodemus.net]
Oda Lambrecht u.
Christian Baars (6.
März 2009, ARD-Journalisten, Mission Gottesreich. Fundamentalistische
Christen in Deutschland. Ch. Links Verlag, Berlin 2009, S. 176 f.)
Diskussion
"Wer fragt, will
mehr wissen und weiterkommen.
Nikodemus.Net [siehe oben] bietet heute eine hervorragende Möglichkeit, auch
über das Internet Fragen zu stellen. Und dumme Antworten gibt es bei
Nikodemus.Net auch nicht."
Pfarrer Ulrich Parzany (2002, Theologe,
Leiter und Redner von ProChrist e.V., 1984 - 2005 Generalsekretär des
CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland, 1987 - 2005 Mitglied im Hauptvorstand
der Deutschen Evangelischen Allianz, 2002 - 2005 Leiter Lausanner Bewegung
Deutschland, Taschenbuch Nikodemus.Net, Oncken
Verlag Wuppertal und Kassel, Aufl. 2002, Seite 5,
https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Parzany)
Diskussion
"Das Team von nikodemus.net hat eine neues Angebot gestartet. Unter der
Schirmherrschaft von Ulrich Parzany können sich Kleingruppen und Hauskreise
aller Altersgruppen vom 3.-31. Oktober 2006 in Disziplinen wie Bibelwissen,
Kreatives Texten oder diakonisch-missionarische Aktion messen. Weitere Infos
gibt es unter nikodemus.net"
nikodemus.net (6. September 2006,
www.nikodemus.net/olympiade)
Diskussion
"ERF Online
[Dr. Jörg Dechert,
Leitung ERF Online] hat am 1. Oktober 2008 Nikodemus.net mit einem Antworten-Archiv von 780
Artikeln von der Christlichen InterNet-Arbeitsgemeinschaft e.V. (CINA)
übernommen und am 2. März 2010 abgeschaltet (bzw. durch www.mehrglauben.de
ersetzt). Es gibt keine Möglichkeit mehr, das Antworten-Archiv aufzurufen.
Inzwischen geht Evangeliums-Rundfunk Medien e. V. (ERF) auch rechtlich gegen Webseiten vor, die Inhalte des
abgeschalteten Antworten-Archivs von Nikodemus.net noch verbreiten
(Abmahnkosten 899,40 Euro)."
(3. Dezember 2010)
Diskussion
"Strafbewehrte Unterlassungs- und Verpflichtungsverklärung"
[3. September 2010,
ERF]
[…] [betreffende Personen] "verpflichten
sich gegenüber dem
ERF
Medien e.V., vertreten durch seinen Vorstand
[1994 bis 2014 Vorstandsvorsitzender
ERF Jürgen Werth u. 2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz -
DEA], Berliner Ring 62, 35576 Wetzlar, -
nachstehend ERF genannt -
1. es bei Meidung einer Vertragsstrafe in Höhe von EUR 5.100,00 (in Worten
EURO fünftausendeinhundert) für jeden Fall einer Zuwiderhandlung, zu
unterlassen, das zwischenzeitlich beendete Online-Angebot
„www.nikodemus.net" ganz oder in Teilen und/oder die in ANLAGE D
[ANLAGE D: Dr. Jörg Dechert: 43 Artikel, Joachim
Bär: 15 Artikel, Deborah Vaßen: 12 Artikel, Jochen Werth: 4 Artikel]
aufgeführten Sprachwerke ohne die erforderliche Zustimmung des ERF im
Internet Dritten verfügbar zu machen und/oder verfügbar machen zu lassen.
2. dem ERF die ihm aus der Inanspruchnahme des Rechtsanwalts Frank Schilling
[Dozent für die
Christliche
Medienakademie, Arbeitsbereich des Christlichen Medienverbundes
KEP e.V.] gemäß Kostennote (ANLAGE C) entstandenen Kosten in
Höhe von EUR 899,40 zu erstatten."
Vorstand
ERF Medien e.V. / Rechtsanwalt Frank Schilling
(3. September 2010, Strafbewehrte Unterlassungs- und
Verpflichtungsverklärung bezüglich der abgeschalteten Webseite
www.nikodemus.net)
Diskussion

fluter, Juli 2012,
Hrsg.: bpb, fluter Nr.43, Hoi Polloi, S. 50
"Gerne können Sie die von mir verfassten Artikel wieder online stellen. Auch
mich schmerzte das AUS von Nikodemus.net [...] Es würde mich persönlich sehr
freuen wenn alle Artikel und Fragen wieder online wären und wenn so ein
Portal zum Fragenstellen wieder aktiv wäre."
(Autor
von Nikodemus.net, 24.August 2010)
"Gerne gebe ich mein Einverständnis zur Weiterverwendung meiner Artikel, zu
denen ich ja nach wie vor stehe. Ich lege keinen Wert darauf, dass mein Name
genannt wird." (Autor von Nikodemus.net, 24.August
2010)
Exemplarisch Veröffentlichungsrechte von Autoren
von Nikodemus.net (24. August 2010)
Diskussion
"Es ist sinnlos, wenn Sie versuchen die Autoren der ehemaligen
Nikodemus.Net-Artikel wegen
der Erteilung von Veröffentlichungsrechten anzuschreiben. Die
Veröffentlichungsrechte für diese Inhalte liegen beim ERF."
Dr. Jörg Dechert (24. August 2010, Leitung
ERF Online, seit Oktober 2014 Vorstandsvorsitzenden von ERF Medien, Evangeliums-Rundfunk Medien e.V., www.erf.de/online,
www.pixelpastor.com)
Diskussion

Prof. Dr. Jürgen von Hagen, Dr. Jörg Dechert und Jürgen Werth (v.l.n.r.),
Jörg Dechert wird neuer ERF-Chef, www.pro-medienmagazin.de (12. Mai
2014)
"Grundsätzlich ist auch eine strafrechtliche Verfolgung möglich (§ 106 UrhG)
[Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren],
wenn die Nutzung der unautorisierten Werke, wie dies vorliegend wohl der
Fall [Nikodemus.net] ist, vorsätzlich
geschieht."
Justiziarin ERF Medien e.V.
Gudrun Weber (26. August 2010, ERF Medien e.V., www.erf.de)
Diskussion
"Jesus geht immer liebevoll und geduldig mit uns um - wir sollen das auch
tun."
Dr. Jörg Dechert (2002, Leitung ERF
Online, seit Oktober 2014
Vorstandsvorsitzenden von ERF Medien, Taschenbuch Nikodemus.Net, Oncken Verlag Wuppertal und Kassel, Aufl. 2002,
Seite 108, Evangeliums-Rundfunk Medien e.V., www.erf.de/online,
www.pixelpastor.com)
Diskussion
"Jeder, der sich zu ihm hält, der sich nach ihm „Christ“ nennt, nimmt nun
Maß an diesem Jesus Christus. Wie hat er gelebt? Wie ist er mit Menschen
umgegangen?
Nie hat er einen übervorteilt. Immer hatte er den Vorteil des anderen im
Blick, selbst wenn er hart mit ihm oder mit ihr ins Gericht gehen musste.
Und am Ende ließ er sich selber buchstäblich übervorteilen, ließ sich aufs
Kreuz legen, damit die Menschen für alle Zeit den Vorteil des ewigen Lebens
ergreifen können.
Diesen Jesus will ich hineinlassen in meinen Alltag immer wieder. Ich will
ihn auch hineinlassen in meine Geschäfte. Wie gut, dass er sich darauf
einlässt."
Jürgen Werth (22.07.2009,
1994 bis 2014 Direktor des
Evangeliums-Rundfunks - ERF, 2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz
- DEA, Wort zum Tag, ERF Radio, www.erf.de)
Diskussion
"Unser Land braucht viel Evangelium in den Medien. […] Wir wollen noch
kreativer und einfühlsamer werden. Und liebevoller […] Wer die Menschen
nicht liebt, kann das Evangelium nicht weitergeben."
Jürgen Werth (14. Juni 2011,
1994 bis 2014 Direktor des Evangeliums-Rundfunks - ERF, 2006 -
2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz - DEA, Werth: "Wir
müssen eindeutig sagen, wofür wir stehen", Interview mit Jürgen Werth in:
Christliches Medienmagazin pro 3/2011, www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion

Thomas Plaßmann, Dann bis nächsten Sonntag! Herder, 2001,
ISBN 9783451276316
"Das Heil liegt also offensichtlich nicht in der Gründung neuer Kirchen,
sondern darin, in der Kirche, in der man sich befindet, sich eindeutig und
allein an der Bibel zu orientieren und sich gleichzeitig glaubwürdig zu
Jesus Christus zu bekennen und entsprechend zu leben."
Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt (2002,
Vorsitzender der Bekenntnisbewegung "Kein anderes Evangelium", www.idea.de -
23.06.2002)
Diskussion
"Sollten aber in einer Gemeinde,
bibeltreue Überzeugungen als „fundamentalistisch” bzw. „sektiererisch” vom
Pfarramt abgelehnt und alle Versuche, eine geistliche Kurskorrektur zu
bewirken, zurückgewiesen werden, haben Gemeindeglieder nicht nur das Recht,
sondern die Pflicht, eine solche Gemeinde zu verlassen und sich an anderer
Stelle geistlich versorgen zu lassen.
Eine Gemeinde sollte - im Bilde
gesprochen - ein Ort sein, an dem man Kraft für den Alltag tanken kann und
nicht ein TÜV, auf dem Sonntag für Sonntag die Leidensstärke der Gläubigen
geprüft wird."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
Pfarrer Jens Motschmann (Juni 2007, seit 1987 Pastor der Ev. St.
Martini-Gemeinde in Bremen, stellvertretender Vorsitzender des
Gemeindehilfsbundes, In welche Gemeinde soll ich gehen?,
www.sankt-martini.de)
Diskussion
"Es gibt in
unserem Lande geistlich total versteppte Gebiete […] Da sollten dann
getrost und fröhlich kirchliche Grenzen überschritten und Gemeinschaft der
Gläubigen gelebt werden. Ja, auch in der anderen Richtung: von einer
verkarsteten bibelkritischen Freikirche hin zu einer bibeltreuen,
missionarischen landeskirchlichen Gemeinde."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
Pfarrer Dr. Wilfried Reuter (04.07.2007,
Theologe, ideaSpektrum Nr. 27/2007,
Seite 5)
Diskussion

glauben | lieben | hoffen, Hamp, Krupinski, Schlüter, Werner (Hrsg.), SCM
Brockhaus 2021
"Ich kann mich nicht erinnern, wann mich zuletzt ein Buch derart
aufgewühlt hat wie dieses.
Dabei ist das im Juli 2021 erschienene
Werk „glauben lieben hoffen“ eigentlich nur eine Sammlung von Antworten auf
103 Grundfragen zum christlichen Glauben. Laut Buchrücken sollen die Texte
den Glauben „auf eine solide Grundlage stellen“. Also nichts wirklich Neues,
sollte man meinen.
Und doch markiert die hier vorliegende
Kombination von Autoren, Zielgruppe und Inhalt aus meiner Sicht nichts
weniger als einen Umbruch in der freikirchlich evangelikalen Welt.
Geschrieben wurden die Texte zum einen von den vier Herausgebern Andreas
Schlüter und Johannes Krupinski (Leiter der Jugendarbeit des Bundes Freier
evangelischer Gemeinden FeG) sowie Volkmar Hamp und Simon Werner (Referenten
beim Gemeindejugendwerk des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemein-den,
BEFG, Baptisten). Außerdem haben 8 FeG- bzw. EFG-Pastoren sowie der
Theologieprofessor Michael Schroth von der FeG-Hochschule Ewersbach
mitgewirkt.
Das Buch zielt also mitten hinein in die freikirchliche
und traditionell evangelikale Welt und dort vor allem in den Jugendbereich -
also die Zukunft der freikirchlich-evangelikalen Bewegung. [...]
Was
wird jetzt aus den gemeinsamen Bekenntnissen?
Ich will in diesem
Artikel darauf verzichten, die geschilderten Positionen inhaltlich zu
diskutieren. Ich habe das bereits ausführlich getan in meinem Buch „Zeit des
Umbruchs“ sowie in diversen Blogartikeln. Dass solche Positionen seit
einiger Zeit auch in der evangelikalen Welt vertreten werden, überrascht
mich spätestens seit meiner Beschäftigung mit der Worthaus-Mediathek nicht
mehr. Wirklich neu war für mich aber, mit welcher Selbstverständlichkeit
solche Positionen nun auch in einem Buch leitender Freikirchler vertreten
werden.
Bislang ging ich davon aus, dass zum Beispiel das
Apostolische Glaubensbekenntnis (mit dem das Buch auch beginnt!) in den
Freikirchen gesetzt ist, und dass deshalb von der Historizität der
Jungfrauengeburt oder der Himmelfahrt ganz selbstverständlich ausgegangen
wird. Ist dem jetzt nicht mehr so? Und stimmt es wirklich, dass jetzt auch
im FeG-Verbund jede Gemeinde selbst entscheiden darf, ob sie
gleichgeschlechtliche Paare traut oder nicht?
Mehr noch treibt mich
die Frage um: Was wird eigentlich aus der Glaubensbasis der Deutschen
Evangelischen Allianz? Dort wird zum Beispiel bekannt: „Die Bibel, bestehend
aus den Schriften des Alten und Neuen Testaments, ist Offenbarung des
dreieinen Gottes. Sie ist von Gottes Geist eingegeben, zuverlässig und
höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung.“
Das passt natürlich in keiner Weise zu einer Bibel, die veraltete
Vorstellungen und Gottesbilder enthält, die in wichtigen historischen
Angaben nicht ernst zu nehmen ist, die entgegen ihren eigenen Bekundungen
nichts vorhersagen kann und in ethischen Fragen auch dann nicht ernst
genommen werden muss, wenn ihre Aussagen eindeutig sind und alle durchgängig
in die gleiche Richtung zielen.
Weiter frage ich mich: Wie soll
Einheit noch gelingen, wenn zum Beispiel die neutestamentliche
Selbstverständlichkeit, dass Jesus im AT vorhergesagt wird [Lukas 24,
25-27], nicht nur abgelehnt sondern auch noch mit Arroganz und
Antisemitismus in Verbindung gebracht wird? Und wie soll Einheit noch
gelingen, wenn sich bei der Kreuzestheologie solche Gegensätze auftun, wie
die nachfolgende Gegenüberstellung zeigt:

Wir sind hier wohlgemerkt beim innersten und für mich persönlich
unaufgebbaren Kern des christlichen Glaubens angelangt. Es ist der
stellvertretende Opfertod Jesu, der mich bei jedem Abendmahl bewegt und mich
mit meinen Mitchristen verbindet.
Welche Konsequenz wird es für die
evangelische Allianz und ihre Einheit haben, wenn nun auch Vertreter des
BEFG und des FeG-Verbunds diese allerwichtigste verbindende Glaubenswahrheit
öffentlich verwerfen?
Was wird aus der evangelikalen Bewegung, den
evangelikalen Werken (wie zum Beispiel der AEM) und den evangelikalen
Großveranstaltungen, wenn man sich nicht einmal mehr auf diesen innersten
Kern des Evangeliums einigen kann?
Und wie wird es sich auf die
missionarische Dynamik der freikirchlichen Gemeinden auswirken, wenn man
Menschen nicht mehr als verloren bezeichnen darf? Schließlich war es
ausgerechnet der FeG-Präses Ansgar Hörsting, der unlängst geäußert hatte:
„Ich kenne keine (!) missionarisch wirksame Gemeinde, in der es nicht Leute
gibt, die klar auf dem Schirm haben: Ohne Jesus Christus sind Menschen
verloren.“[„Mission Zukunft“, herausgegeben von Michael Diener und
Ulrich Eggers, SCM R. Brockhaus, 2018, S. 52]" [...]
Ich kann im
Moment jedenfalls nicht anders als zu schlussfolgern: Damit ist dann wohl
die missionarische Erfolgsgeschichte einer evangelikalen Bewegung, die
Differenzen in den Randfragen aushalten konnte, weil sie in den wesentlichen
Kernfragen übereingestimmt hat, Geschichte. Ich hoffe, ich täusche mich. Ich
würde mich riesig freuen.
Ja, ich weiß: Jesus hat alles unter
Kontrolle. ER wird seine Kirche trotz aller Rückschläge bauen. Ich weiß: Ich
soll mir keine Sorgen machen, Hoffnung verbreiten und zuversichtlich in die
Zukunft schauen, weil Jesus ganz sicher zu seinem Ziel kommen wird.
Morgen werde ich all das wieder tun. Aber heute trauere ich, dass ein
weiteres Stück meiner evangelikalen Heimat verloren geht und damit auch eine
Segensgeschichte abzubrechen droht, von der ich selbst so sehr profitiert
habe."
Dr. Markus Till
(10.09.2021, Biologe, Schriftsteller, Glauben – lieben – hoffen. Aber was?
Blog: Aufatmen in Gottes Gegenwart, https://blog.aigg.de, Stand 15.10.2021)
Diskussion
"Wenn mich die Verzweiflung an der Kirche überflutet, dann tröstet mich ein Wort, ein Wort der Bibel, ein gewaltiges Wort. Und mit diesem Wort grüße ich euch, meine Freunde: So spricht der Herr: Ich will mich meiner Herde selbst annehmen."
[Hesekiel 34, 11]
Pfarrer Wilhelm Busch (1966, Dortmund, Bekenntnistag in Dortmund d. Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“, 1929 bis 1962 protestantischer Jugendpfarrer - Essen,
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Busch_(Pfarrer)
Diskussion
"Wir haben die Wege des Bruders nicht in der Hand,
wir können nicht zusammenhalten, was zerbrechen will, wir können nicht am
Leben erhalten, was sterben will.
Aber Gott verbindet im Zerbrechen,
schafft Gemeinschaft in der Trennung, gibt Gnade durch Gericht. Sein Wort
aber hat er in unseren Mund gelegt. Durch uns will er es gesagt haben."
Pfarrer Dr. Dietrich Bonhoeffer (September
1938, Gemeinsames Leben, 28. Aufl., Juli
2006, Seite 91, ISBN: 978-3579071312)
Diskussion

glauben | lieben | hoffen – Grundfragen des christlichen Glaubens
verständlich erklärt, SCM Brockhaus 2021
Herausgegeben von Volkmar Hamp, Johannes Krupinski, Andreas Schlüter und
Simon Werner. Mit Beiträgen von Anja Bär, Johannes Best, Simon Birr,
Matthias Drodofsky, Volkmar Hamp, Samantha Mail, Andreas Mang, Andreas
Schlüter, Andreas Schneider, Michael Schroth, Simon Werner und Sebastian
Wicke.
"Das Buch (‚glauben | lieben | hoffen‘) enthält Artikel, die dem
widersprechen, was wir als Bundesleitung vertreten und, was wichtiger ist,
dem Neuen Testament widersprechen – nach meiner Sicht der Dinge.
Vor
allem und besonders schmerzhaft da, wo es um Jesus Christus geht und die
Sühnebedeutung und somit die Wirksamkeit und Einzigartigkeit des Todes Jesu
Christi.
Andere Formulierungen im Buch sind unglücklich, manche
befremdlich oder auch einfach falsch."
FeG
Präses Ansgar Hörsting (25. September 2021, Präses des
Bundes Freier evangelischer Gemeinden FeG, „Wort des Präses“ beim Bundestag
in Ewersbach, am 19. Oktober 2021 Veröffentlicht auf:
https://feg.de/gfbl-zum-buch-glh/)
Diskussion
"‚glauben | lieben | hoffen‘ ist während mehrerer Jahre in einem
aufwendigen Abstimmungsprozess des Gemeindejugendwerkes (GJW) des Bundes
Evangelisch freikirchlichen Gemeinden in Elstal und der Jugendarbeit des
Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR [FeG] entstanden."
Andreas Schlüter |
FeG-Bundessekretär Junge Generation | junge-generation.feg.de
Johannes Krupinski | FeG Referent Teenager | jugend.feg.de“
(16.09.2021, STELLUNGNAHME ZU REAKTIONEN AUF DAS BUCH „GLAUBEN | LIEBEN
| HOFFEN“,
https://feg.de/wp-content/uploads/2021_09_16-FeG_Deutschland_Stellungnahme_glauben_lieben_hoffen.pdf)
Diskussion
"Verfasst ist »glauben | lieben
| hoffen« aus freikirchlicher Perspektive.
Es haben Autorinnen
und Autoren aus dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG)
und aus dem Bund Freier evangelischer Gemeinden (FeG) in Deutschland
mitgearbeitet."
(15. Juli 2021,
glauben | lieben | hoffen – Grundfragen des christlichen Glaubens
verständlich erklärt, SCM Brockhaus 2021, Seite 13)
Diskussion
"Ein nur scheinbar konservatives Bibelverständnis"
[Glauben – lieben – hoffen. Aber was? Teil 1]
"Beide
Teile der Bibel sind „Gottes Wort in Menschenwort“, schreibt Volkmar Hamp,
und konkretisiert: „Ihre Denkweisen … sind den Orten und Zeiten verhaftet,
aus denen sie stammen.“ (S. 23) Tatsächlich wird es als „Missverständnis“
bezeichnet, dass die alttestamentlichen Propheten über ihre Zeit
hinausgeblickt und Zukunftsvorhersagen gemacht hätten.1
1 [Zitat glauben | lieben | hoffen] „Die Propheten der
Hebräischen Bibel werden oft als „Zukunftsvoraussager“ missverstanden. Die
Propheten sagen keine Zukunft voraus, sondern sie deuten ihre Gegenwart aus
der Sicht Gottes.“ (S. 88, S. Werner)
Auch in den
apokalyptischen Texten im Neuen Testament „geht es nicht um einen Plan für
die Zu-kunft, sondern darum, den Menschen Mut zu machen.“ (S. 230, A.
Schlüter) Die Offenbarung „ist nicht Weissagungsschrift, sondern eine Mahn-
und Trostschrift.“ (S. 248, V. Hamp)
Folgerichtig wird auch klargestellt:
„Jesus wird nicht im Alten Testament vorausgesagt.“ Diese Vorstellung wäre
„christliche Arroganz, die im Antisemitismus endet.“ 2
2 [Zitat glauben | lieben | hoffen] „Jesus wird nicht
im Alten Testament vorausgesagt, sondern die ersten Christen beschreiben ihn
als Erfüllung der alten Hoffnung. … Unseren jüdischen Glaubensgeschwistern
würden wir jegliche Grundlage ihres Glaubens nehmen, wenn wir meinten Jesus
sei vorausgesagt. Die unaugesprochene Konsequenz wäre: „Ihr habt es nur
nicht richtig verstanden.“ Das ist christliche Arroganz, die im
Antisemitismus endet.“ (S. 87/88, S. Werner)
Simon
Werner geht zudem davon aus, dass die Bibel keine theologische Einheit ist,
sondern selbst eine theologische Entwicklung durchläuft: „Die Bibel ist von
einer Entwicklung hin zum Monotheismus geprägt.“ (S. 49)
Die
„Vorstellungen“ von Teufel, Himmel und Hölle hätten sich laut Hamp wohl erst
nach dem babylonischen Exil entwickelt, vermutlich durch den Einfluss des
Zoroastrismus und des griechischen Denkens.3
3 [Zitat glauben | lieben | hoffen] „Es scheint so zu
sein, dass das Judentum erst in den Jahren nach dem babylonischen Exil
(6.-4. Jh. V. Chr.) die Vorstellung vom Teufel als Gegenspieler Gottes und
personifiziertem Bösen aufgenommen hat.
Auch Himmel und Hölle als
jenseitige Aufenthaltsorte für gute und böse Menschen spielten im älteren
Judentum noch keine Rolle und gewinnen erst in dieser Zeit an Bedeutung.
Die Begegnung mit dem Zoroastrismus, der dualistisch geprägten Religion
Persiens, mag dabei ebenso eine Rolle gespielt haben wie die mit dem
griechischen Denken.
Über die jüdische Tradition sind diese Vorstellungen
dann auch in die christliche und die islamische Religion eingegangen und
dort zu zentralen Elementen geworden.“ (S. 46, V. Hamp)
Die Vielfalt der biblischen Bilder von Gott seien zudem „von einer
patriarchalen Kultur geprägt“, weshalb es entscheidend sei, sie „von
Christus her aufzubrechen“. (S. 29/30, V. Hamp)
Der biblische Anspruch,
die Geschichte Gottes mit den Menschen durch authentische historische
Berichte zu schildern, wird immer wieder negiert. Die biblische Urgeschichte
sei komplett unhistorisch.4
4 [Zitat
glauben | lieben | hoffen] „Weder Adam noch Eva noch Noah und seine Familie
sind historisch fassbare einzelne Menschen, auf die man die ganze Menschheit
zurückführen könnte. Sie stehen vielmehr exemplarisch für den sesshaft
gewordenen Menschen der Jungsteinzeit, des Neolithikums, der irgendwann
feststellte, dass er aus der weitgehend unbewussten Einheit mit der Natur
(und mit Gott) herausgefallen war und nicht nun „jenseits von Eden“
wiederfand.
In Flut- und anderen Katastrophengeschichten - wie der vom
Turmbau zu Babel (Gen 11,1-9) – reflektieren die Menschen der Alten Welt ihr
stets durch (Natur-)Ka-tastrophen gefährdetes Dasein.“ (S. 35, V. Hamp)
Trotz der in Matthäus und
Lukas klar bezeugten Jungfrauengeburt wird unterstellt, dass sowohl die
Evangelisten als auch Paulus von einer biologischen Vaterschaft Josefs
ausgegangen seien.5
5 [Zitat glauben |
lieben | hoffen] „Die Evangelien nach Lukas (Lk 1, 26-38) und Matthäus (Mt.
1, 18-25) legen also diese griechische Übersetzung von Jesaja 7, 14 zugrunde
und berichten, dass bei der Entstehung des Jesus-Kindes kein Mann beteiligt
war und seine Mutter Maria bis zu seiner Geburt keinen Geschlechtsverkehr
hatte.
Gleichzeitig ordnen die Stammbäume der beiden Evangelien Jesus in
die Linie seines Vaters Josef ein Mt. 1, 1-17; Lk. 3, 23-38), und auch
Paulus spricht in Römer 1,3 von Gottes „Sohn, Jesus Christus, unserem Herrn,
der geboren ist aus dem Geschlecht Davids nach dem Fleisch.“
Er setzt
damit die biologische Vaterschaft Josefs voraus, denn dem Geschlecht Davids
ist Jesus nur über seinen Vater Josef verbunden.“ (S. 60, J. Best / A.
Schlüter)
An der „stofflichen Form“ der Himmelfahrt
habe die Bibel trotz der „erzählerischen Ausgestaltung“ von Lukas kein
Interesse.6
6 [Zitat glauben | lieben |
hoffen] „Die Himmelfahrt Jesu erklärt, warum Jesus nicht mehr sichtbar
gegenwärtig war und zeigt, dass Jesu Auferweckung keinen erneuten Tod nach
sich zog. Bei Lukas – und nur bei Lukas! (Lk 24,50-53 und Apg. 1,9-11) –
wird dieser Gedanke in der Himmelfahrt erzählerisch ausgestaltet. …
Der
Gedanke der Erhöhung Jesu ist von zentraler Bedeutung für den christlichen
Glauben. In welcher stofflichen Form sie geschah, daran hat die Bibel kein
Interesse.“ (S. 78, M. Drodofsky)
Zwar hat Jesus
wirklich Wunder getan, jedoch: „Wir würden andererseits uns und unser
aufgeklärtes Weltbild nicht ernst nehmen, wenn wir die Wundertaten wie einen
magischen Zauber einfach als gegeben hinnähmen.“ (S. 91, S. Werner)7
7 [Zitat glauben | lieben | hoffen] „Die
Selbstverständlichkeit, mit der wir einen Schalter betätigen und irgendwo
beginnt ein Licht zu leuchten, ist für die Zeit Jesu ganz und gar keine
Selbstverständlichkeit. Der Begriff „Wunder“ ist also eher ein Begriff, um
sich Wirklichkeit zu erschließen – von hinten her beschreibend für das
verwendet, was anders nicht zu beschreiben ist. … Das eigentliche Wunder
ist, das Gott und Menschen sich begegnen und in Interaktion treten.“ (S. 92,
S. Werner)
Zur Auferstehung betont M. Drodofsky, dass
die „Erscheinungen“ und „Erfahrungen“ mit dem auferstandenen Jesus nur von
Gläubigen bezeugt worden seien.8
8 [Zitat
glauben | lieben | hoffen] „Zeugen der Auferstehung sind nur Gläubige. Das
Wunder der Auferstehung ist also schon in den bib-lischen Texten eines,
welches sich nur den Gläubigen zu erschließen vermag.“ (S. 73, M.
Drodofsky)"
Ein naturalistisch geprägter
Wissenschaftsbegriff
Insgesamt wird deutlich, dass viele Autoren sich
weitgehend von einem naturalistisch geprägten Wissenschaftsbegriff leiten
lassen, der in der Forschung nicht mit Übernatürlichem rechnet.
In
Bezug auf die Schöpfung wird „Intelligent Design“ mit „Kreationismus“
gleichge-setzt und gleichermaßen verworfen. Stattdessen ist Hamp überzeugt:
„Jedes Schöpfungswerk lässt sich auch ohne Gott als blindes Spiel von Zufall
und Notwendigkeit begreifen.“ (S. 37) Das Leben auf der Erde ist ein
„vermutlich einzigartiger kosmischer Glücksfall.“ (S. 42)"
Dr. Markus Till (10.09.2021,
Biologe, Schriftsteller, Glauben – lieben – hoffen. Aber was? Blog: Aufatmen
in Gottes Gegenwart, https://blog.aigg.de, Stand 15.10.2021)
Diskussion

Thomas Plaßmann, Wir
wollen nicht provozieren: Cartoons über Gott und die Welt, 2009
"Ist das stellvertretende Sühneopfer nur mittelalterliche Theologie?"
[Glauben – lieben – hoffen. Aber was? Teil 2]
"Konnte Jesus seinen Tod am Kreuz wirklich vorhersehen, wie es in den
Evangelien behauptet wird? Simon Werner meint: Jesus konnte zwar allgemein
vorhersehen, dass er (so wie jeder Mensch) sterben muss. Aber „dass das
Sterben auf diese Art kam, lag wohl eher daran, dass Jesus sich während
seines Lebens auf dieser Erde zu viele Feinde gemacht hatte.“ (S. 83)
Entsprechend hält M. Drodofsky den Tod Jesu nicht etwa für die Konsequenz
unserer Sünde, sondern: „Jesus starb. Das war die Konsequenz seines Lebens.
Punkt.“ (S. 68)
Die traditionelle und reformatorische Sichtweise,
dass Jesus mit seinem Kreuzestod ganz bewusst ein Sühneopfer für die Schuld
der Menschheit gebracht hat, verwirft M. Dro-dofsky komplett. Er meint,
diese Sichtweise ginge nicht etwa auf die Bibel, sondern auf
mittelalterliche Theologie zurück:
„In der christlichen Tradition war
allerdings über Jahrhunderte ein anderes Verständnis von Opfer leitend,
welches auf Anselm von Canter-bury (ca. 1033-1109) zurückgeht. Dieses
Opfer-verständnis sieht – vereinfacht gesagt – Jesu Tod als wirksame
Opferhandlung an, bei der die menschliche Schuld vor Gott bezahlt wird.
Denn so wurde und wird häufig argumentiert: Infolge des Sündenfalls ist der
Mensch getrennt von Gott, und nur ein vollkommenes Opfer kann die Beziehung
zwischen Gott und Mensch wieder in Ordnung bringen. …
Die Theorie von
Anselm von Canterbury entfaltete – bis in unsere Zeit hinein – enorme
Wirkung. Dies ist beachtlich, da die Hebräische Bibel [so wird hier das AT
be-zeichnet] die Vorstellung einer automatisch wirksamen Opferhandlung
scharf kritisiert. …
Gott vergibt, weil er ein gnädiger Gott ist,
ohne dass Gott durch Töten und Blutvergießen milde gestimmt werden müsste.
In welchem Sinne kann Jesu Tod nun als Opfer verstanden werden? Offenbar ja
nicht als ein quasi automatisch wirksames Ritual, das Gott gnädig stimmt.
Das heißt aber auch, um die Sünde der Menschen hinweg zu nehmen, braucht
es eigentlich kein Opfer und keinen Geopferten.“ (S. 69)
Auch A.
Schneider und S. Werner halten die „Vorstellung, dass Stellvertretung
manchmal als Übernahme von Strafe interpretiert wird“, für problematisch. Es
sei ein „Missverständnis, dass nicht die Menschen die Sühne bräuchten,
sondern Gott.“ 9
9 [Zitat glauben | lieben
| hoffen] „»Jesus hat am Kreuz für uns Menschen die Schuld gesühnt, obwohl
eigentlich wir den Tod verdient hätten.« So oder ähnlich kann man es oft
hören. … Stellvertretend tritt Jesus in die verhängte Strafe ein und nimmt
sie auf sich. So sühnt er unsere Schuld.
Lange und wirkmächtig hat diese
Vorstellung die Verkündigung des Evangeliums in der Kirche geprägt. Durch
eine falsche Voraussetzung hat diese Vorstellung lange eine Fehldeutung
erfahren. Es entsteht das Missverständnis, dass nicht die Menschen die Sühne
bräuchten, sondern Gott. …
Dieses Motiv gehört eng mit der Sühne- und
Gerichtsvorstellung zusammen. Jesus tritt stellvertretend für uns ein und
nimmt die Konsequenzen unserer Sünden auf sich. Probleme bereitet die
Vorstellung, dass Stellvertretung manchmal als Übernahme von Strafe
interpretiert wird. …
Der Opferbegriff wird im Neuen Testament
stellenweise für das Kreuz Jesu in Anspruch genommen – und das, obwohl Jesus
durch die Römer hingerichtet worden ist und sein Tod in keinem
religiös-rituellen Kontext stand.“ (S. 180-183)
Entsprechend meint Werner auch: „Die Bitte um Vergebung ist kein Muss! … Die
Bitte um Vergebung ist ein Angebot an uns. Nicht Gott braucht sie, sondern
wir.“ (S. 179) Auch Samantha Mail hält das Bild von einem strafenden Gott
für ein „Fehlverständnis“.10"
10
[Zitat glauben | lieben | hoffen]
„Der christliche Umgang mit der Hebräischen
Bibel war und ist immer wieder von Fehlverständnissen geprägt. Christinnen
und Christen trugen im Hinterkopf das Bild von einem verärgerten, strafenden
Gott, der durch ein unschuldiges Opfer besänftigt werden muss.“ (S. 127)
Kein doppelter Ausgang?
Die „Vorstellung von einem doppelten
Ausgang der Weltgeschichte“, nach der im finalen Weltgericht Menschen
entweder zu ewiger Strafe verurteilt oder zum ewigen Leben bestimmt werden,
ist für Volkmar Hamp nur eine von mehreren Denkmöglichkeiten. Er empfiehlt
dazu das Studium des Buchs „Das letzte Wort hat die Liebe“ von Rob Bell, in
dem die Möglichkeit einer Realität der Hölle gänzlich ausgeschlossen und
geradezu lächerlich gemacht wird. Wichtig ist ihm zudem: „Niemand steht es
zu, andere Menschen für verloren zu erklären.“ (S. 241)
Der Glaube
wird subjektiv
Die Annahme, dass biblische Wahrheiten für alle
Menschen gelten, wird ohnehin in diesem Buch immer wieder verneint: „Wenn
für mich das Christentum wahr ist, kann ich von diesem Standpunkt aus keine
objektive Schlussfolgerung über die Wahrheit anderer Religionen für andere
Menschen ziehen und dementsprechend bewerten.“ (S. 215, M. Schroth)
„Der
Glaube … bietet keine allgemeine Gewissheit, sondern immer nur eine
individuelle.“ (S. 15, V. Hamp) „Ein Bekenntnis ist eine Selbstauskunft und
keine normative Aussage, die für andere Menschen Geltung beansprucht.“ (S.
58, J. Best)
Ethik und Menschenbild
Entsprechend vorsichtig
werden biblische Vorgaben zur Ethik behandelt. Das Verbot von Sex vor der
Ehe hält Sebastian Wickel für eine „plumpe Grenzziehung“, die in der Bibel
nicht vorkomme.
Zur Frage nach der Segnung bzw. Trauung
gleichgeschlechtlicher Paare schreibt er: „In manchen Kirchen werden Paare
getraut oder gesegnet, in anderen werden sie nur geduldet, wieder andere
schließen sie aus. …
Diese Freiheit hat jede Ortsgemeinde.“ (S. 162) Zu
den einschlägigen Bibelstellen in 1. Kor. 6,9-12 und 1. Tim. 1,8-11 ist er
der Meinung: „Nicht Homosexualität an sich, erst recht nicht in einer
gleichberechtigten Liebesbeziehung, sondern ein Abhängigkeitsverhältnis ist
hier gemeint.“ (S. 264) [...]
Ist universitäre Theologie jetzt auch
für Evangelikale der Maßstab?
Noch eine letzte Beobachtung: Das Buch
„glauben lieben denken“ enthält zahlreiche Leseempfehlungen. Es handelt sich
fast durchweg um Bücher von universitären Theologen. Eine Empfehlung für
einen wirklich evangelikalen Autor ist mir (abgesehen von Adolf Pohls
Kommentar zur Offenbarung) unter den Empfehlungen nicht aufgefallen.
Gleich dreimal werden mir als Leser stattdessen
Werke von Dorothee Sölle empfohlen, über die Wikipedia
schreibt: „Sölle vertrat eine politische Theologie, die sich durch eine
radikale Diesseitigkeit und eine Entmythologisierung der Bibel auszeichnete.
In ihrem Buch Gegenwind (erschienen 1995) schrieb sie:
»Theologisches
Nachdenken ohne politische Konsequenzen kommt einer Heuchelei gleich. Jeder
theologische Satz muss auch ein politischer sein.« Weiterhin bestimmend war
eine durch den Feminismus geprägte Mystik, die ohne die Vorstellung eines
persönlichen Gottes auskam.“
Und da denke ich mir: So haben sich die
Zeiten geändert! Früher ging ich in meine christliche Buchhandlung, weil ich
mir sicher war, dort auf inspirierende evangelikale Alternativen zu Leuten
wie Sölle und zur universitären Theologie zu treffen. Heute wird in meiner
christlichen Buchhandlung ein Buch präsentiert, das Werbung für universitäre
Theologie und Dorothee Sölle macht.
Aber wenn das jetzt so prominent
in meiner Buchhandlung ausliegt: Muss ich dann nicht davon ausgehen, dass
dieses Gedankengut, dem ich in keiner Weise folgen kann, jetzt auch überall
in der evangelikalen Welt kursiert?"
Dr. Markus Till (10.09.2021,
Biologe, Schriftsteller, Glauben – lieben – hoffen. Aber was? Blog: Aufatmen
in Gottes Gegenwart, https://blog.aigg.de, Stand 15.10.2021)
Diskussion
"Zum Weiterlesen: Dorothee Sölle, Gott denken. Einführung in die
Theologie. Stuttgart 1990."
Volkmar Hamp,
glauben | lieben | hoffen, SCM R.Brockhaus 2021, Seite 24.
"Zum Weiterlesen: Dorothee Sölle, Gott denken. München, 1997."
Simon Werner, glauben | lieben | hoffen, SCM
R.Brockhaus 2021, Seite 97.
"Zum Weiterlesen: Dorothee Sölle, Wo Liebe ist, da ist Gott. Freiburg im
Breisgau, 2004."
Samantha Mail, glauben |
lieben | hoffen, SCM R.Brockhaus 2021, Seite 136.
Diskussion
"Um Christ zu sein, brauche ich nicht an Gott zu glauben."
Prof. Dr. Dorothee Sölle (1929 - 2003,
Evangelische Theologin, "Sölle vertrat eine politische Theologie, die sich
durch eine radikale Diesseitigkeit und eine Entmythologisierung der Bibel
auszeichnete." https://de.wikipedia.org/wiki/Dorothee_S%C3%B6lle)
Diskussion
"Diese Frage heißt nun nicht mehr, ob Gott ist oder nicht, sondern wo Gott
geschieht, wo Gott sich ereignet."
Prof. Dr. Dorothee Sölle
(1969, Ev. Theologin, Aufsatz: Gibt es ein atheistisches Christentum?,
Merkur 23-1969, S. 33 - 44)
Diskussion
"Löst sich das Christentum in Ethik auf? Die Antwort auf diese Frage muss
heißen: Ja, das tut es heute wie vor 2000 Jahren."
Prof. Dr. Dorothee Sölle
(Dezember 1966, Ev. Theologin, Atheistisch an Gott glauben? Merkur.
Nachdruck: Atheistisch an Gott glauben? Beiträge zur Theologie, dtv München
1983, Seite 86)
Diskussion
"Wenn Jesus heute wiederkäme wäre er Atheist, d.h. er könnte sich auf nichts
anderes als auf seine weltverändernde Liebe verlassen."
Prof. Dr. Dorothee Sölle
(1969, Ev. Theologin, Aufsatz: Gibt es ein atheistisches Christentum?,
Merkur 23-1969, S. 33 - 44)
Diskussion
"Sie [Dorothee Sölle]
gehörte zu den Theologinnen, die Bultmanns Programm der
Entmythologisierung als befreiend erlebten, weil sie dadurch den Widerspruch
zwischen dem mythischen, im „Geheimnis des Glaubens" wurzelnden Weltbild der
Bibel und einem wissenschaftlich fundierten, auf Vernunft basierenden
Realitätsverständnis für überbrückbar hielt."
Dr. Klaus Aschrich
(November 2006, Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik -
Uni Würzburg, Theologie schreiben: Dorothee Sölles Weg zu einer Mystik der
Befreiung, LIT Verlag Münster)
Diskussion
"Was die Kirche dem Denken Dorothee Sölles verdankt, ist längst nicht mehr eine
‚Randposition’. Es ist eine deutliche Linie unserer Kirche geworden, die sie
vor der Konventikelhaftigkeit
[Konventikel: private religiöse Zusammenkunft in
einem Wohnhaus außerhalb eines Gotteshauses] bewahrt"
Präses Manfred Kock
(28. April 2003, 1997 bis 2003 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in
Deutschland EKD, 1997 bis 2003 Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland,
Pressestelle der EKD, www.ekd.de/presse/pm82_2003_kock_soelle.html)
Diskussion
.jpg)
Bild: Thomas Plaßmann, www.thomasplassmann.de
"Die Faszination, die von der historisch-kritischen Theologie ausgeht, und
der leider auch viele Evangelikale mehr oder weniger erlegen sind, beruht
auf ihrem Anspruch der Wissenschaftlichkeit.
Man hält es für nötig,
die wissenschaftlichen Ergebnisse zu respektieren und durchschaut nicht,
dass diese »Ergebnisse« häufig nichts Anderes sind als unbewiesene
Hypothesen, die vollmundig als Fakten ausgegeben werden, sobald sie eine
breitere Zustimmung gefunden haben."
Prof.
Dr. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem Prüfstand:
wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")
Diskussion
"Es sind aber gerade die Frommen unter den Bibelkritikern, die am Ende
selbst jene für die Bibelkritik einnehmen, die ihr zunächst - aus gutem
biblischem Grund - widerstehen."
Prof. Dr. theol. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem
Prüfstand: wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")
Diskussion
"»Warum
sagen Sie NEIN zur historisch-kritischen Theologie?« Diese Frage wurde mir
gestellt und ich möchte vorab auf sie antworten: Mein NEIN zur
historisch-kritischen Theologie entspringt dem JA zu meinem wunderbaren
Herrn und Heiland Jesus Christus und zu der herrlichen Erlösung, die Er auf
Golgatha auch für mich vollbracht hat."
Prof. Dr. Eta Linnemann (1994, Theologin,
Original oder Fälschung. Historisch-kritische Theologie im Licht der Bibel,
ISBN 978-3893977543)
Diskussion
"Der Weg zur
Bibeltreue geht durch die enge Pforte, durch Bekehrung und Buße als Umkehr
zu Jesus als Heiland und Herrn.
Dazu gehört auch die Bekehrung des
Denkens ... und das schließt für solche, die unter den Einfluss der
historisch-kritischen Theologie geraten waren, eine Absage in Jesu Namen
ein, denn diese Theologie ist ein okkultes [lat.
occultus, was Wissen um Verborgenes] Phänomen."
Prof. Dr. theol. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem
Prüfstand: wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")
Diskussion
"Zu welchen Skurrilitäten fundamentalistische Schriftauffassung führen kann
(!, nicht muss, und auch nicht allein sie führt!), zeigt sich immer wieder
in den ausdrücklich auch von Thomas Schirrmacher
[Vorsitzender der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen
Allianz] kritisch bewerteten Arbeiten der sich trotz ihrer Konversion in ihrer
Radikalität treu gebliebenen Theologin Eta Linnemann
[siehe oben]."
[Prof. Dr. Eta Linnemann
war vormals eine radikale Vertreterin der historisch-kritischen Theologie]
Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann (Dezember 2001,
1996 – 2005 Direktor des Theologischen Seminars der Liebenzeller Mission,
2007 CTL-Dekan [Chrischona Tabor Liebenzell], Oberkirchenrat der
württembergischen Landeskirche, Gemeinsame Liebe. Wie Evangelikale die
Autorität der Bibel bestimmen, Seite 58)
Diskussion
"Fundamentalismus und christliches Pfingstlertum werden zu neuen erfolgreichen Methoden und Strategien, wie man in den USA der im 19. Jahrhundert kirchlich immer einflussreicher gewordenen „deutschen“ Bibelkritik wie auch dem sich in der Mentalität und vor allem in den Schulbüchern sich durchsetzenden Darwinismus mit seiner Evolutionslehre sehr gut ausweichen kann."
Dr. Richard Ziegert
(2006,
Theologe,
bis 2011
Beauftragter für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche
der Pfalz, "Das protestantische Schisma" [Schisma: griechisch - abspalten,
vgl. Kirchenspaltung], Pfälzisches Pfarrerblatt 2006)
Diskussion
"Die historisch-kritische Methode wurde schon oft totgesagt oder zu einem
angeblich „deutschen“ Sonderweg des akademischen Umgangs mit der Bibel
erklärt.
Dies entspricht nicht der Wirklichkeit. So stehen etwa die
historisch-kritischen Arbeiten an angloamerikanischen Unis denen in
Deutschland in nichts nach und übertreffen sie quantitativ sogar.
Es zeugt von Naivität und Unkenntnis, wenn Hetty Lalleman vom Spurgeon's
College (London) Gott und das Vertrauen in die biblischen Autoren zum
Gegenstand oder zur Voraussetzung der Bibelwissenschaft erklären möchte. […]
ohne sie würde das heutige Christentum dem radikalen Islamismus verdächtig
ähneln."
Prof. Dr. Kim Strübind
(15.09.2010,
Baptistischer Theologe, Institut für
Evangelische Theologie und Religionspädagogik - Carl von Ossietzky
Universität Oldenburg, Lehrstuhlverwalter für Altes Testament und Hebräisch, Baptistischer Theologieprofessor: Die
historisch-kritische Methode lebt!, Idea Spektrum 37.2010,
Seite 43)
Diskussion
"Die protestantische Bibelwissenschaft ist stolz darauf, dass sie
„historisch-kritisch" ist. Umgekehrt sehen viele Evangelikale und Pietisten
sowie Fundamentalisten in „der historisch-kritischen Methode" die
Verkörperung des Bösen schlechthin. Man dürfe die Bibel nicht
„historisch-kritisch" auslegen. […]
"Die Bibel ist das Wort Gottes." Genau genommen und provokativ formuliert
ist das ein bibelkritischer Satz. Denn hier fällt ja jemand ein (logisches)
Urteil über die Bibel [...]
Ein solches Urteil über die Qualität der Bibel wäre nur dem möglich, der
über der Bibel steht und der die Kompetenz hätte, sie einzuschätzen. [...]
Im Rahmen einer Hermeneutik der Demut muss es ein Anliegen sein, wenn
möglich alle Reste eines cartesianischen Urteilsstandpunktes auszumerzen
und den, der die Bibel glaubend, vertrauend und hoffend liest, konsequent in
die richtige Haltung zu ihr zu bringen."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann
(2004, Theologe, 1996 – 2005 Direktor des Theologischen Seminars der
Liebenzeller Mission, 2007 CTL-Dekan [Chrischona Tabor Liebenzell],
Oberkirchenrat der württembergischen Landeskirche, Nicht auf der Schrift,
sondern unter ihr, S. 74-76)
Diskussion
"Wer sind wohl die »schwarzen Schafe«? ... Die, die noch nicht auf Linie
sind?"
Bekenntnisbewegung „Kein anderes
Evangelium“ (Dezember 2007, Informationsbrief Nr. 245, Seite 28 f.,
https://de.wikipedia.org/wiki/Kein_anderes_Evangelium)
Diskussion
"Je mehr die Strömung der Bibelkritik auch in gemäßigter Form sich
vergrößert, umso mehr werden die Bibeltreuen zu unmöglichen Außenseitern
gestempelt werden."
Prof. Dr.
Samuel R.
Külling (Ende der 1960er Jahre,
Theologe, Gründer und erster Rektor der STH,
Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel)
Diskussion
"Weitgehend unbemerkt von der evangelikalen und kirchlichen Öffentlichkeit
nimmt seit einigen Jahren eine Bewegung Konturen an, die reichlich Anlass
zum Nachdenken gibt, weil sie ein bezeichnendes Licht auf die kirchliche
Gesamtsituation in unsrem Lande wirft. Es ist die Bewegung des „Stillen
Rückzugs“ aus Gemeinden und Gemeinschaften. [...]
Lange Zeit als
bloßes Randphänomen unterschätzt, hat diese Bewegung mittlerweile eine Größe
erreicht, die guten Gewissens nicht mehr ignoriert werden kann. Mehr und
mehr ziehen sich Christen aus Kirchen, Gemeinden, Gemeinschaften und
Verbänden zurück, denen sie lange treu angehört haben, aber nun nicht mehr
angehören können oder wollen."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
Pfarrer Rudolf Möckel (2001, "Informationsbrief" Nr. 204/01 der
Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“)
"Wenn wir die sieben Sendschreiben
[Offenbarung
Kapitel 2+3] anschauen, dann fällt
die Tendenz der beiden letzten Schreiben auf.
Nicht wenige Ausleger sind
ja der Meinung, dass die sieben Sendschreiben nicht nur an konkrete
Gemeinden zur Zeit des Apostel Johannes geschrieben wurden, dass sie weiter
eine allgemeine Botschaft an die Gemeinden aller Zeiten enthalten, sondern
dass sie im Ablauf ein Schema der Entwicklung der Gemeinde Jesu bis zur
Wiederkunft unseres Herrn darstellen. [...]
Sollte diese Auslegung
Recht haben, dann stünde die Christenheit wohl am Übergang von Philadelphia
zu Laodizea. Am Übergang von einer Gemeinde, die in der Gefahr steht alles
zu verlieren, zu einer Gemeinde, die alles verloren hat."
Pfarrer Jakob Tscharntke
(Juni
2007, Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“, Informations-brief Nr.
242, Seite 20)
Diskussion
"Die Musik wurde lauter. Die Predigt kürzer. Der Mensch eroberte den
Mittelpunkt des Geschehens. Die Lehre wurde angepasst." [Zitat im unteren Teil
ausführlicher]
Wilfried Plock (März 2004, Gott ist nicht pragmatisch.
Wie Zweckmäßigkeitsdenken die Gemeinde zerstört, Seite
11, ISBN-10: 3935558678)
Diskussion
"Wohlfühltempel mit Unterhaltungsprogramm ... benutzerfreundlich,
praktisch, lebensnah, modern. [...] Sie umwerben ihre Besucher mit beträchtlichem
Unterhaltungsaufwand, ausgeklügelter technischer Ausstattung, Rundumangebot für Erfolg im Privatleben und Beruf und einer peppigen
Alles-wird-gut-Botschaft." [Zitat im unteren Teil
ausführlicher]
SPIEGEL
spezial (September 2006, „Weltmacht Religion“, Seite 30 f)
Diskussion

Dr. Rick Warren, Saddleback Church
in Lake Forest, Kalifornien
"Ich bin es satt, dass man Christen immer nur für Dinge kennt, gegen die sie sind."
Dr. Rick Warren (September 2006, SPIEGEL spezial „Weltmacht Religion“, Seite 33)
Diskussion
"Es ist, wie wenn sie auf der Titanic die Liegestühle ordentlich ausrichten, während das Schiff sinkt."
Dr. Rick Warren (10. November 2006, Willow-Creek-Leitungskongress in Bremen, www.baptisten.org)
Diskussion
"Steveo [ERF Rundfunkmoderator u. Redakteur]
... ist die "Rampensau" bei CrossChannel.de. Er moderiert die Charts,
CrossIn und EC Talk & Music, ist aber auch auf Deutschlands Konzertbühnen zu
sehen und heizt dort ordentlich ein"
ERF CrossChannel.de (Stand November 2010,
CrossChannel.de ist das junge Webradio von ERF Medien, www.crosschannel.de/christliche-themen/aktuelles/8625-october-light-im-tv.htm?CC=mfzgjnvl)
Diskussion
"Ein bislang einmaliger Fall sorgt für heftige Debatten: In Freiburg ist der
Evangelist Ralf Steinhart [siehe Beitrag unten]
vom Missionswerk Janz Team als Redner der Jugendevangelisation „JesusHouse“
wieder ausgeladen worden.
Der Grund: Nach Ansicht der örtlichen Evangelischen Allianz habe er in
seinen ersten Ansprachen „unangemessen“ mit Gottes Zorn gedroht. Auch
Mitarbeiter hätten die Verquickung von der Einladung zum Glauben mit der
Androhung von Gottes Gericht als unpassend empfunden."
ideaSpektrum (15. Dezember 2010, Christen,
verschweigt nicht das Weltgericht, ideaSpektrum
50/2010, S. 16)
Diskussion
"Musik, Nebelschwaden, alles ist wie bei einem Popkonzert. [...] Das "Jesushouse"-Festival
[Freiburg] bietet bis Samstag
Partystimmung und einen emotionalen Prediger [Ralf
Steinhart]. […] "Ich mache Werbung für Gott." Er arbeitet für das
christliche Missionsunternehmen "Janzteam" in Kandern [...]
Es werde ein Gericht geben.
[Ralf Steinhart:]
"Und dann gnade dir Gott, wenn du kein Freund
Gottes bist, dann hast du nämlich keine Chance!"
Nur Jesus könne retten vor
dem Zorn Gottes, ohne ihn könne kein Mensch bestehen. "Gott ist zornig, er
ist ein Gott der Liebe, aber auch eifersüchtig – lies die Bibel!" Die Bibel,
das sei "die Wahrheit"."
Badische Zeitung
(25. November 2010, Viel Musik und viel Mission,
www.badische-zeitung.de)
Diskussion
"Nach einem Bericht in der Badischen Zeitung
[siehe
Auszug oben] haben die Verantwortlichen den Prediger
[Ralf Steinhart, Janz Team] der Jesus
House-Veranstaltung, die zur Zeit im Paulussaal stattfindet (23. bis 27.
Nov. 2010), entlassen.
Die Evangelische Allianz und der Veranstaltungsleiter teilen jetzt (26. 11.
2010) in einer Presseerklärung mit: "Bezugnehmend auf den am 25. November in
der Badischen Zeitung (Stadtausgabe) erschienenen Artikel über die
Jugendveranstaltung "JesusHouse" möchten wir als Gemeinden, die für diese
Veranstaltung verantwortlich sind, mitteilen:
Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von der im Artikel beschriebenen
Form von Verkündigung.
Wir sehen unseren Auftrag darin, Jesus Christus als den Gottessohn, der in
seiner Person die Menschenliebe und Vergebung Gottes verkörpert, bekannt zu
machen. Im Mittelpunkt unserer Evangeliums-Verkündigung steht die Einladung
zu einem Leben aus Glauben. Jedem Hörer steht frei, dieser Einladung zu
folgen oder nicht.
Von "Gehirnwäsche", Drohungen und Druck distanzieren wir uns genauso, wie
von den totalitär abgeschiedenen Absolutheitsansprüchen einer Sekte. Wir
stehen für Meinungs- und Religionsfreiheit ein und achten Menschen, die zu
anderen Überzeugungen kommen als wir selbst.
Die Verkündigung von Prediger Ralf Steinhart hat uns überrascht und
enttäuscht. Wir entschuldigen uns bei allen Jugendlichen und ihren Eltern
dafür und haben in der Konsequenz Herrn Steinhart aus der Veranstaltung
ausgeladen. Sie wird in den kommenden Tagen in Eigenregie durchgeführt."
Unterzeichnet ist diese Erklärung von Veranstaltungsleiter Carsten Fokken
und von Norbert Aufrecht, 1. Vorsitzender der Evangelischen Allianz in
Freiburg."
Kirchenbezirk Freiburg, Pressemeldung (26.
November 2010, Distanzierung von Prediger: Kirchen entschuldigen sich für
"Druck und Drohung". Evangelische Allianz "überrascht und enttäuscht",
www.evangelisch-in-freiburg.de)
Diskussion
"Die Aufgabe des Vorstandes der Evangelischen Allianz wäre gewesen, die
unberechtigten Vorwürfe zurückzuweisen und sich schützend vor den
Evangelisten zu stellen. Dass dies nicht geschehen ist, ist der eigentliche
Skandal."
Pastor Helmut Weidemann (15. Dezember 2010,
Rausschmiss: Dürfen Evangelisten heute nicht mehr vom Zorn Gottes reden?,
ideaSpektrum 50/2010, S. 43)
Diskussion
"Dass die aktuelle Aufregung um das Gericht Gottes gerade von JesusHouse
angestoßen wird, überrascht. Dass eine örtliche Evangelische Allianz sich
dagegenstellt, ist leider nicht mehr überraschend."
Lutz Scheufler (15. Dezember 2010,
Jugendevangelist beim Landesjugendpfarramt der Ev.-Luth. Landeskirche
Sachsen, PRO & KONTRA: Darf man mit dem Gericht Gottes drohen?, ideaSpektrum
50/2010, S. 15)
Diskussion
"Gegenüber idea berichtete der Vorsitzende der Freiburger Evangelischen
Allianz, Norbert Aufrecht, von mehreren negativen Rückmeldungen auf den
Eröffnungsabend. Auch Mitarbeiter hätten die Verquickung von der Einladung
zum christlichen Glauben mit einer Androhung von Gottes Gericht für
unpassend empfunden. Steinhart habe damit „einem vorherrschenden
Negativklischee von Evangelikalen entsprochen“. [...]
Laut Steinhart [Prediger, Janz Team, siehe
Beiträge] wussten die Verantwortlichen, dass sie einen Prediger
eingeladen hatten, „der kein Blatt vor den Mund nimmt“. Warnungen vor dem
Gericht Gottes gehörten zur Kernbotschaft Jesu Christi, sagte der Evangelist
gegenüber idea. Wer sie verschweigen wolle, gebe dem Druck einer
kirchenkritischen Öffentlichkeit nach. „Dann kann man gleich auf
Evangelisationen verzichten“, so Steinhart."
ideaSpektrum (8. Dezember 2010, Einmaliger
Fall: Evangelische Allianz lädt einen Evangelisten aus, Seite 8,
www.idea.de)
Diskussion
"JesusHouse entlässt Evangelisten – zu biblisch! [...]
Christentum in unverdünnter Dosis ist ungenießbar und sogar toxisch. In
unserer aufgeklärten Gesellschaft kann man Religion nur in homöopathischen
Dosen konsumieren."
(7. Dezember 2010,
https://blasphemieblog2.wordpress.com)
Diskussion

Evangelischen Allianz Freiburg entlässt
Evangelisten, 25.11.2010, Badische Zeitung (Bild)
"Halten Sie nicht auch manche Aussagen der Bibel für überholt? Und sind nicht viele Passagen für Ihre nichtchristlichen Freunde völlig ungeeignet?
Dann brauchen Sie den neuen Bl-BA-BO, den Bibel-Bastel-Bogen, der Bibellesen wieder zum Vergnügen macht.
Der Bibel-Bastel-Bogen, das ist eine Bibel mit vorperforierten Seiten zum leichten Raustrennen unbequemer Passagen. Stellen Sie sich Ihre ganz individuelle Bibel selbst zusammen - mit dem neuen Bl-BA-BO ein Kinderspiel.
Fragen Sie noch heute bei Ihrem freundlichen christlichen Buchhändler nach dem Bl-BA-BO und machen Sie für nur 12,95 € aus Ihrer schweren Bibel ein handliches Give-Away, für dessen Inhalt Sie sich nicht mehr schämen müssen."
(www.superzwei.de)
Diskussion
"Natürlich ist das Evangelium eine frohe Botschaft, aber diese Botschaft
wird von Warnungen vor dem ewigen Verlorengehen begleitet. […] Dieser
Gedanke ist in der gesamten neutestamentlichen Botschaft so tief verankert,
dass wir ihn nicht einfach ignorieren können.
Es wäre eine Anmaßung, diese Teile aus der Bibel herauszupräparieren.
Christen können sich nicht eine nette Religion erfinden. Die christliche
Botschaft ist die, die Jesus gebracht hat und nicht die, von der wir denken,
Jesus hätte sie bringen sollen. Und Jesus redet nun mal von der Gefahr,
endgültig verloren zu gehen."
Prof. Dr. Robert Spaemann (30. April 2010,
Philosoph, Christen können nicht eine nette Religion erfinden, www.idea.de)
Diskussion
"Die Hölle [...] Es gibt keine Lehre, die ich lieber aus dem Christentum
tilgen möchte als diese - wenn es nur in meiner Macht läge. Aber sie wird
sehr eindeutig durch die Heilige Schrift gestützt und vor allem durch die
Worte unseres Herrn Jesus Christus selbst. [S. 119]
[...]
Bei allen Erörterungen über die Hölle müssen wir uns ständig vor Augen
halten, dass sie wahrhaft möglich ist – nicht für unsere Feinde, nicht für
unsere Freunde (beide trüben den klaren Blick der Vernunft), nein: für uns
selbst." [S. 129]
Prof. Dr. theol. h.c., Dr. h.c. Clive Staples Lewis (1940,
britischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, The Problem of Pain,
1940; Über den Schmerz, Köln/Olten: Hegner 1954; Gießen: Brunnen, 7. Aufl.
2009, S. 119 u. 129)
Diskussion

Clive Staples Lewis, 1960, britischer
Schriftsteller und Literaturwissenschaftler
Hinweis in eigener Sache:
Die nachfolgenden 3 Artikel zitieren Auszüge aus www.nikodemus.net (Stand 28.
November 2006). Der ERF hat zwischenzeitlich nikodemus.net abgeschaltet und
eine Verbreitung der Beiträge untersagt.
Das Zitieren des Beitrags kann straf - und zivilrechtliche Folgen seitens
des Evangeliums-Rundfunk Medien e. V. (ERF) nach sich ziehen (Abmahnkosten
899,40 Euro).
"Es ist wirklich ein schwieriges Thema, weil es überhaupt nicht in unsere
Zeit passt [...] Aber deshalb dürfen wir nicht die Hölle wegdiskutieren oder
verstecken.
Niemand hat jeden einzelnen von uns Menschen jemals so sehr geliebt wie
Jesus Christus. Und doch stammen einige der deutlichsten Worte in der Bibel
zum Thema Hölle und ewige Bestrafung von ihm."
(www.nikodemus.net/391, Stand 27. September 2006)
Diskussion
"Du hast Recht, dass Gott alle Menschen liebt, auch die, die nichts von ihm
wissen wollen. Und gerade weil er sie liebt, wird er sie nicht zwingen, in
Ewigkeit mit ihm leben zu müssen, obwohl sie das gar nicht wollen. Sie
können sich selbst entscheiden.
Ein sündiger Mensch kann in der Gegenwart Gottes aber nur bestehen, wenn er
durch Jesus Vergebung seiner Sünden erfahren hat. Manche kommen mit der
Vorstellung, dass dies eine Tatsache und kein religiöses Märchen ist,
überhaupt nicht zurecht und weisen sie ab. [...] Bleibt nur noch die Frage:
Wo stehst du?"
(www.nikodemus.net/1086, Stand 27. September 2006)
Diskussion
"Nun ist es aber so, dass nicht ich mir ein Bild von Gott basteln will, das
mir gut gefällt, sondern ich will mir mein Gottesbild von ihm selbst malen
lassen. Das hat Gott in der Bibel getan, davon bin ich überzeugt.
Deshalb nehme ich auch die Dinge an, die mir nicht gefallen - in der
Erkenntnis, dass ich nur sehr begrenzt die gerechten Wege Gottes verstehe.
Aber von einem bin ich überzeugt: Gott ist gerecht, absolut gerecht,
gerechter als jeder Mensch, der seine Gerechtigkeit in Frage stellt.
Wenn ich Gott und seinem Wort vertraue, lässt Gott aus dem anfänglichen Dorn
in meinem Auge (der Tatsache des Gerichts) letztlich sogar etwas Gutes
erwachsen. Dann nämlich, wenn ich das einzig Vernünftige tue und der
gerechten Strafe entrinne, indem ich die Vergebung und das ewige Leben
annehme, die mir im Glauben an Jesus Christus geschenkt wird.
Gott will nicht, dass Menschen den zweiten Tod erleiden - darum hat er
seinen unschuldigen Sohn für ihre Schuld bezahlen lassen. Er will, dass alle
umkehren und gerettet werden (2.Petrus 3,9). Doch dies kann nur geschehen,
indem sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1.Timotheus 2,4) - der
Wahrheit über ihre eigene Schuld und über Gottes Gerechtigkeit und Gnade in
Jesus Christus."
(www.nikodemus.net/1003, Stand 27. September 2006)
Diskussion


Die Verbreitung von Nikodemus.net kann straf - und zivilrechtliche Folgen seitens
des Evangeliums-Rundfunk ERF nach sich ziehen (Abmahnkosten
899,40 Euro).
"Retter – das ist ein starkes Wort. Von Rettung reden wir, wenn es um Tod
und Leben geht. Nicht jede Lebenshilfe in Schwierigkeiten verdient die
Bezeichnung Rettung.[...] Die Lebensgefahr, aus der Jesus rettet, ist das
Gericht Gottes.
Und Jesus selbst sagt: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt
hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist
vom Tod zum Leben hindurchgedrungen“ (Johannes 5,24).
Wer das Evangelium von Jesus, dem Retter, verkündigt, muss also vom Gericht
Gottes reden. Jesus redet klar vom Gericht Gottes [...] Widerspricht das der
Tatsache, dass Jesus die Liebe Gottes in Person ist? Offensichtlich gehört
zur Liebe Gottes, dass er den Menschen die volle Wahrheit sagt. [...]
Wer das Gericht Gottes und die schreckliche Möglichkeit der ewigen
Verdammnis verschweigt, belügt die Menschen und bietet Opium-Religion zur
Betäubung der Gewissen an. [...] Wer Opium-Religion verkaufen will, predige
Christentum ohne Gericht Gottes und ohne Kreuz und Auferstehung des Jesus
Christus, Religion ohne Bekehrung.
Im spirituellen Supermarkt mag der Kunde König sein. Aber Gott und sein
Evangelium sind keine Waren. Und seine Boten sind keine Verkäufer, sondern
Zeugen und Botschafter des Christus."
Pfarrer
Ulrich Parzany
(15. Dezember 2010, Theologe,
Leiter und Redner von ProChrist e.V., 1984 - 2005 Generalsekretär des
CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland, 1987 - 2005 Mitglied im Hauptvorstand
der Deutschen Evangelischen Allianz, 2002 - 2005 Leiter Lausanner Bewegung
Deutschland,
https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Parzany,
Christen, verschweigt nicht das Weltgericht, ideaSpektrum
50/2010, S. 16)
Diskussion
"Es macht mich krank, mit Kerlen zusammen zu sein, die mir erzählen, was ich
hören will. Hör doch auf, mir diesen Scheiß zu erzählen. Sag mir die
Wahrheit." [2009]
"Ich hasse die Wahrheit. Ich hasse sie so sehr, dass mir ein Haufen Mist
lieber wäre als die Wahrheit." [2010]
Stefani Germanotta (2009/2010,
US-amerikanische Popsängerin und Songwriterin, Mauren Callahan, Lady Gaga:
die Biografie, S. 12-13, gesehen auf www.theoblog.de am 15. Dezember 2010,
Gaga: »Sag mir die Wahrheit«)
Diskussion
"Vor vielen Jahren fragte Gerhard Maier
[https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Maier],
damals Rektor des Albrecht-Bengel-Hauses in Tübingen, seine Studenten,
worauf es beim missionarischen Zeugnis ankomme. Die klassischen Antworten
kennen wir:
«Das Christentum muss attraktiv sein. Wir müssen das Evangelium verständlich
kommunizieren. Es geht darum, Beziehungen aufzubauen, nicht Bibelstellen um
die Ohren zu schmeißen.»
Gerhard Maier sagte damals lapidar: «Sagen Sie die Wahrheit.»"
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
Ron Kubsch (Februar 2008, Dozent für
Seelsorge und Neuere Theologiegeschichte am Martin Bucer Seminar in Bonn,
www.factum-magazin.ch, www.theoblog.de)
Diskussion
"Ich predige als ein sterbender Mann zu sterbenden Männern und Frauen und
Jugendlichen. Und ich werde predigen, als ob ich nie wieder predigen würde
und ich werde euch Dinge sagen, die ihr missverstehen werdet und ich werde
euch Dinge sagen, die euch so wütend auf mich machen werden. Und ich werde
euch Dinge sagen, die ihr leugnen werdet. Und ich werde euch Dinge sagen,
von denen ihr sagen werdet, ich habe kein Recht, euch das zu erzählen. [...]
Ich stehe hier heute und ich habe keine Sorgen um deinen Selbstwert, mein
Herz wird nicht geplagt davon, ob du dich gut fühlst mit dir selbst, ob das
Leben sich so entwickelt, wie du es dir gewünscht hast oder ob du gerade
schwarze Zahlen schreibst.
Es gibt nur eine einzige Sache, die mir eine schlaflose Nacht gab. Es gibt
nur eine einzige Sache, die mich den ganzen Morgen geplagt hat. Und zwar
dies: In hundert Jahren wird eine große Anzahl der Menschen in diesem
Gebäude möglicherweise in der Hölle sein. […]
Die Person, die dich am meisten liebt, wird dir am meisten die Wahrheit
sagen. Was eines der offensichtlichsten Zeichen eines falschen Propheten
ist, dass er dir immer das erzählen wird, was du hören willst. Er wird dir
niemals in die Parade fahren.
Er wird dich zum klatschen und hüpfen bringen, er wird dich schwindlig
machen und dich bei Laune halten und er wird dir ein Christsein
präsentieren, welches deine Kirche so aussehen lässt wie ein Jesus-Fun-Event,
eine Unterhaltungsshow. Und unterhält dich so sehr, dass du niemals an solch
wichtige Punkte kommst wie an diese: Wirkt Gott in meinem Leben? [...]
Wir als Southern-Baptists [https://de.wikipedia.org/wiki/Southern_Baptist_Convention]
predigen, dass du durch die einzig richtige Pforte gehen solltest, die Jesus
Christus ist. Aber wir haben etwas vergessen. Und ich will, dass Pastoren,
Jugendpastoren, Eltern, wer auch immer wissen: Wir haben eine sehr wichtige
Lehre des Evangeliums vergessen…. Diese Lehre sagt nicht nur, dass die
Pforte schmal ist, sondern sagt, dass der Pfad schmal ist.
Was wir im Grunde tun ist jemand zu Christus zu führen, jemand in ein Gebet
zu führen und dann verbringen sie ihr ganzes Leben damit, geradewegs wie die
Welt zu leben.[...] Das meiste unserer Christenheit kommt von Songschreibern
und nicht von der Bibel. Das meiste, was wir für Wahrheit halten, ist uns
von unserer Kultur diktiert worden und kommt nicht aus der Bibel.[...]
Schau dir dein Leben an, schau, wie lebst, wie du redest, wofür brennt dein
Herz? Ist Jesus dort drin? Oder ist er einfach so ein Anhängsel, das du noch
an dein Leben anheftest? Ist er einfach etwas, was du tust am Mittwoch oder
Sonntag? Ist er etwas, dem du gedanklich zustimmst? Ist er ein Zusatz oder
ist er das einzige Zentrum deines Lebens?
Welche Frucht trägst du? Siehst du aus wie die Welt, benimmst dich wie die
Welt? Hast du am gleichen Spaß wie die Welt? Kannst du Sünde lieben und sie
genießen? Kannst du Rebellion lieben und sie genießen? Dann kennst du Gott
nicht. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Gott hat die Kraft zu
verändern.[...]
Wenn irgendjemand anfängt, von Gesetz, von biblischen Grundsätzen zu reden,
was wir tun sollen und nicht tun sollen, wie wir leben sollten und nicht
leben sollten, fangen alle an zu schreien: Gesetzlichkeit.
Gesetzlichkeit.[...] Gott ist ein heiliger Gott. Das ist etwas, was die
Amerikaner vergessen haben. Viele der Dinge, die ihr liebt zu tun, die hasst
Gott. Habt ihr das gewusst?
Betet für Erweckung, ihr wollt eine Jugendversammlung haben, ihr wollt, dass
Gott wirkt, aber bevor ihr das tut, schaut ihr Videos, die Gott absolut
verachtet. Und dann wundert ihr euch, warum der Heilige Geist nicht wirkt an
diesem Ort und ihr falsches Feuer und falsche Spannung erzeugen müsst.
Denn Gott hat damit nichts zu tun, denn Gott ist ein heiliger Gott und der
einzige Weg, auf dem wir jemals mit Gott versöhnt werden können ist durch
den Tod von Gottes einzigem Sohn als er an diesem Holz hing.[...] Dann steht er
von den Toten auf, mächtig zu retten. Das ist das Evangelium Jesu."
Paul David Washer (2002, Prediger, Südliche
Baptisten USA, Shocking Message, Jugendkongress: Youth Evangelism Conference 2002
mit 5000
Jugendlichen in Montgomery, US-Bundesstaates Alabama, USA,
www.youtube.com/watch?v=czXElEux9nM,
https://en.wikipedia.org/wiki/Paul_Washer)
Diskussion

Paul David Washer, Oktober 2008, Südliche Baptisten USA
"Der schottische Philosoph und Historiker David Hume (1711-1776) ging
trotz seiner skeptischen Ansichten ab und zu in den Gottesdienst zu einem
rechtgläubigen Geistlichen namens John Braun.
Auf die Frage, wie er das mit seinen Anschauungen vereinbaren könne,
antwortete Hume: "Ich glaube nicht alles, was er sagt, aber er glaubt es.
Und dann und wann höre ich gern einem Mann zu, der glaubt, was er sagt."
(Das große Buch des christlichen Humors, Annegret
Kokschal, St. Benno; Auflage: Mai 2006)
Diskussion
"Als ein junger Missionar lebte ich viele Jahre in einem Land, das von Krieg
zerrissen wurde. […] Die Schönheit des Menschen wird durch den Tod zerstört.
Die Hoffnung aller Menschen wird durch den Tod zerstört. Meine Familie wurde
durch den Tod zerrissen. Mein Bruder wurde getötet, als er sechs Jahre alt
war. Mein Vater starb in meinen Armen inmitten eines Feldes. Und vor wenigen
Jahren predigte ich zum Begräbnis meiner Schwester.
Ich weiß viel über den Tod. Aber der Tod ist ein zu starker Gegner um ihn zu
bezwingen. Egal wie sehr du mit ihm ringst, egal wie sehr du gegen ihn
kämpfst, egal wie sehr du das Wissen unterdrücken magst, dass er an deiner
Tür klopfen wird, wisse dies: Er wird dich einholen! Und es gibt nichts, was
du dagegen tun könntest.
Wie David sagte: „Es sind nur noch wenige Schritte zwischen mir und dem Tod.
Innerhalb nur wenigen Jahren werden einige von euch tot sein. In 25 Jahren
werden noch mehr Menschen von euch tot sein. Und in 100 Jahren werden wir
nicht nur alle tot sein, sondern wir werden vergessen sein. All unsere
Hoffnungen werden zerstört sein. Jede Erinnerung an alles, was wir je getan
haben, wird verschwunden sein.
Von allen Geschöpfen sind wir die bemitleidenswertesten. Denn der Tod kommt
nicht nur zu uns, wir wissen es. Du weißt es und Du weißt es. Du tust alles,
was in deiner Macht steht, um diesen Gedanken zu verdrängen. Aber er wird
dich einholen, vielleicht sogar heute Abend. Er kommt zu euren Kindern und
es gibt nichts, was du dagegen unternehmen kannst.
Aber es gibt Einen, der dem Tod entgegentrat. Es gibt Einen, einen mächtigen
Kriegshelden, der in die Festung des Todes stieg und ihn an seiner stärksten
Stelle bezwang. Da ist Einer, der des Menschen größten Feind bezwungen hat.
Sein Name ist Jesus Christus. Und er trug die Sünden der Welt. Und er starb
an jenem Holz. Und er bezahlte für genau das, was die Ursache für unseren
Tod ist. Und am dritten Tag erweckte ihn der Vater aus den Toten. Und am
dritten Tag erweckte der Heilige Geist aus den Toten. Und am dritten Tag
erweckte er sich selbst aus den Toten. […]
Versteht ihr, das Evangelium ist eine gute Nachricht, es ist eine großartige
Botschaft und Gott schreit es dir zu. Sagte nicht der Apostel Paulus selbst:
„Ich flehe euch an, aber es ist so, dass Gott euch durch mit anfleht. Warum
willst du ein Leben fristen, das keinen Sinn hat? Warum willst du ein Leben
fristen, das wörtlich auseinander fallen wird? Warum willst du dir selbst
erlauben, vom Tod verschlungen zu werden? Warum kommst du nicht zu Christus?
Was hält dich ab? Was ist das für ein Ding, das die Kontrolle über deinen
Verstand hat? Komm zu Christus!"
Paul David Washer (Juni
2009, Prediger, Südliche
Baptisten USA, www.youtube.com)
Diskussion
"Diese traumatische Vergangenheit erklärt, warum Washer
[siehe Beitrag oben] so ein fanatischer
Fundamentalist geworden ist. Er klammert sich verzweifelt an Mythen aus der
Antike, die Menschen die Illusion geben, sie könnten den Tod bezwingen. Man
muss sich nicht schämen, so schwach zu sein, aber ich finde es traurig, dass
nicht mehr Menschen die Stärke aufbringen, den Tod als das zu sehen was er
ist: endgültig."
(www.youtube.com, April 2010)
Diskussion
"Welterfahrung und Weltbemächtigung sind in
Wissenschaft und Technik so weit entwickelt, dass kein Mensch im Ernst am
neutestamentlichen Weltbild festhalten kann und festhält.
Welchen
Sinn hat es, heute zu bekennen: "niedergefahren zur Hölle" oder" aufgefahren
gen Himmel" ... den "Himmel" im alten Sinne gibt es für uns gar nicht mehr.
Und ebenso wenig gibt es die Hölle, die mythische Unterwelt ...
Erledigt sind damit die Geschichten von der Himmel- und Höllenfahrt
Christi; erledigt ist die Erwartung des mit den Wolken des Himmels kommenden
"Menschensohnes" und des Entrafftwerdens der Gläubigen in die Luft, ihm
entgegen."
Prof. Dr.
Rudolf
Bultmann (1941, Theologe, [laut
https://www.bautz.de/bbkl/b/bultmann_r.shtml:
bedeutendster Exeget des 20. Jahrhunderts],
Neues Testament und Mythologie. Das Problem der Entmythologisierung der
neutestamentlichen Verkündigung (1941). in: H.-W. Bartsch (Hg.): Kerygma und
Mythos, Band 1. 1948. 4. Aufl. Reich, Hamburg, 1960, 15-48)
Diskussion
"Die Evangelikalen, die religiösen Rechten
Amerikas und die derzeit weltweit wachsenden fundamentalchristlichen
Pfingstgemeinden versuchen derzeit mit Macht, wieder weit hinter Bultmann
[siehe oben] und die Aufklärung zurückzugehen. […]
Diesen muss man entgegentreten, nicht der wissenschaftlichen Theologie. Sie
wäre genau das Mittel, das es heute bräuchte, um die Gespenster der
Vergangenheit in ihre Grüfte zurückzutreiben."
Christian Nürnberger (November 2007, Journalist - "Atheistisch an Gott glauben", Jesus für
Zweifler)
Diskussion
"Ich freue mich sehr darüber, dass Kirchen in
Deutschland nicht mehr an die Hölle glauben und diese nicht mehr lehren.
Doch in Südamerika oder den USA wird das immer noch gelehrt."
Prof. Dr. Richard Dawkins
(15.11.2007,
Evolutionsbiologe,
Eine Frage des Glaubens
JBK - ZDF)
Diskussion
"Herr Dawkins
[siehe oben]
… für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass nach ihrem Tod doch … Gott vor
ihnen steht ... haben Sie einen Notfallplan?"
Johannes B. Kerner
(15.11.2007, Eine Frage des Glaubens JBK - ZDF)
Diskussion

Johannes B. Kerner,
deutscher Fernsehmoderator
"Die Menschen können sich zwar einen Gott
zurechtmachen, den »lieben Herrgott« zum Beispiel, der einen ehrlichen
Deutschen nicht im Stiche lässt, wenn er jeden Tag nur fünf Glas Bier
trinkt. Aber das ist doch nicht Gott! [...]
Gott ist ein
verborgener Gott. Das hat ein Mann, Jesaja hieß er, verstanden und aus
Herzensgrund geschrieen: »Herr, wir können nicht zu dir kommen. Ach, dass du
die Nebelwand zerrissest und kämest zu uns!«
Und denken Sie: Gott hat
diesen Schrei gehört! Er hat die Nebelwand zerrissen und ist zu uns gekommen
- in Jesus.“ „Ohne Jesus wüsste ich nichts von Gott. Er ist die einzige
Stelle, wo ich Gewissheit über Gott bekommen kann! Wie kann man nur sagen:
»Ich kann ohne Jesus auskommen«!“
„Vor einiger Zeit hatte ich ein
Gespräch mit einem Journalisten, der mich interviewte und fragte: »Warum
halten Sie eigentlich solche Vorträge?« Darauf habe ich ihm geantwortet:
»Die halte ich, weil ich Angst habe, dass die Leute in die Hölle kommen.« Da
lächelte er und erwiderte: »Gibt's doch gar nicht!« Und da habe ich gesagt:
»Warten Sie's doch ab! In hundert Jahren wissen Sie es, ob Sie recht haben
oder Gottes Wort.“
„Gott will, dass allen Menschen geholfen werde." "Und
darum hat er seinen Sohn gegeben - zur Rettung, zur Versöhnung.
Gehen
Sie mit mir nach Jerusalem. Da ist ein Hügel vor der Stadt.“ „Sehen Sie ihn
an, den Mann mit der Dornenkrone, den Sohn des lebendigen Gottes!" «Warum
hängt er da? Dieses Kreuz ist der Altar Gottes. Und Jesus ist das Lamm
Gottes, welches der Welt Sünde trägt, das versöhnt mit Gott. Sehen Sie:
Solange Sie Jesus nicht gefunden haben, stehen Sie unter Gottes Zorn, auch
wenn Sie's nicht merken, auch wenn Sie's leugnen. Und nur wer zu Jesus
gekommen ist, steht unter dem Frieden Gottes: »Die Strafe liegt auf ihm, auf
dass wir Frieden hätten.«“
„Ohne Jesus habe ich keinen Frieden im
Herzen, da kann ich tun, was ich will. Ohne Jesus kann ich nicht sterben
ohne tödliche Angst. Und nun ruhen Sie nicht, bis Sie diesen Frieden Gottes
haben, bis Sie gerettet sind!"
"Seit die Menschen sich planmäßig von
Gott abgesetzt haben, können sie auch ganz gemütlich und harmlos von Ihm
reden." "Erst wenn ein moderner Mensch in die Nähe Gottes kommt, dann merkt
er: «Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.»"
"Kein Mensch hält es
ungeschützt aus bei dem lebendigen Gott, dem verzehrenden Feuer. Darum kann
man schon verstehen, dass die Menschen sich von Ihm absetzen. Aber das ist
Wahnsinn. Gott trifft uns ja doch eines Tages. Die Bibel zeigt den besseren
Weg: Versöhnung mit Gott. Also: Wer Gott wirklich will, der braucht
Versöhnung!
Das hebräische Wort, das in unserem Text steht, heißt
«kafar». Das bedeutet zunächst «bedecken», dann «vergeben», und schließlich
hat es die Bedeutung «versöhnen». Daraus wird uns klar, warum eine
Versöhnung nötig ist: um unserer Schuld vor Gott willen. Betrügt doch eure
Seelen nicht, dass ihr euch einredet, ihr hättet vor Gott keine Schuld.
Diese Schuld muss «bedeckt» werden, wir müssen «Vergebung» der Sünden haben.
Und so geschieht die «Versöhnung» mit Gott." "«Jesus ist unser großer
Hohepriester, der uns durch Sein Blut mit Gott versöhnt. Darum wollen wir zu
Ihm gehen und Frieden mit Gott finden.»
Es gibt keinen anderen,
keinen schwierigeren und keinen bequemeren Weg, als dass man wirklich ernst
macht mit Jesus und sich Ihm ausliefert."
Pfarrer
Wilhelm
Busch (1929 bis 1962 protestantischer Jugendpfarrer - Essen,
Jesus unser Schicksal,
Aussaat: Aufl. 2005, ISBN 978-3761553558,
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Busch_(Pfarrer)
Diskussion
"Positionen der historisch-kritischen Bibelexegese sind nicht mehr des
Teufels; auch unter den Evangelikalen wird über Widersprüche und Irrtümer in
der Schrift debattiert." [Zitat im unteren Teil ausführlicher]
DIE WELT (20. Februar 2008, Gernot Facius,
Die "Frommen" sind auf dem Vormarsch)
Diskussion
"Es sind nunmehr fast eineinhalb Millionen Evangelikale, die sich unter
dem Dach der "Deutschen Evangelischen Allianz"
[https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Allianz]
versammeln. Manche Schätzungen kommen sogar auf bis zu 2,5 Millionen
Evangelikale in Deutschland. [...]
Sie kuschelten sich in ihren frommen Ghettos ein, kritisierten selbst die
Vertreter der Evangelikalen die eigenen Schäfchen immer wieder."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
taz (10.01.2009, Evangelikale in
Deutschland. Um Gottes willen! www.taz.de)
Diskussion
"Wir lassen uns nur in ein unwissenschaftliches Ghetto abdrängen, solange
wir denen, die Offenbarungskritik betreiben, ihre Wissenschaftlichkeit nicht
bestreiten. [...]
Die protestantische Bibelwissenschaft ist stolz darauf, dass sie
„historisch-kritisch" ist. Umgekehrt sehen viele Evangelikale und Pietisten
sowie Fundamentalisten in „der historisch-kritischen Methode" die
Verkörperung des Bösen schlechthin. Man dürfe die Bibel nicht
„historisch-kritisch" auslegen. […]
"Die Bibel ist das Wort Gottes." Genau genommen und provokativ formuliert
ist das ein bibelkritischer Satz. Denn hier fällt ja jemand ein (logisches)
Urteil über die Bibel der Art: x kommt (nicht) die Qualität/die Eigenschaft
y zu. Auch mit der Aussage "die Bibel ist (nicht) x" stellst sich jemand
über die Bibel und kategorisiert sie.
Ein solches Urteil über die Qualität der Bibel wäre nur dem möglich, der
über der Bibel steht und der die Kompetenz hätte, sie einzuschätzen. [...]
Im Rahmen einer Hermeneutik der Demut muss es ein Anliegen sein, wenn
möglich alle Reste eines cartesianischen Urteilsstandpunktes auszumerzen
[Das Verb ausmerzen ist von Selektionstätigkeit
abgeleitet und bezeichnet heute in etwa als ungeeignet aussondern oder auch
beseitigen. Merzvieh sind zur Zucht ungeeignete Nutztiere, die daher
ausgemerzt werden. Der Begriff stammt aus dem 16. Jahrhundert aus dem
Bereich der Schafzucht. Dort wurden im März die zur weiteren Zucht
ungeeignet erscheinenden Tiere aus der Herde ausgesondert. vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Merzvieh]
und den, der die Bibel glaubend, vertrauend und hoffend liest, konsequent in
die richtige Haltung zu ihr zu bringen."
Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann
(2004, Theologe, 1996 – 2005 Direktor des Theologischen Seminars der
Liebenzeller Mission, 2007 CTL-Dekan [Chrischona Tabor Liebenzell],
Oberkirchenrat der württembergischen Landeskirche, Nicht auf der Schrift,
sondern unter ihr)
Diskussion
"Wer sind wohl die »schwarzen Schafe«? ... Die, die noch nicht auf Linie
sind?"
Bekenntnisbewegung „Kein anderes
Evangelium“ (Dezember 2007, Informationsbrief Nr. 245, Seite 28 f.,
https://de.wikipedia.org/wiki/Kein_anderes_Evangelium)
Diskussion
"Vor allem die Evangelikalen ... opponierten heftig gegen das, was ihnen die
Theologie-Professoren mit - wie mir schien - heimlicher Lust an der
Provokation vorsetzten. Und etliche Studenten gefielen sich sehr in ihrer
Rolle als Aufklärer, gerierten sich wie kleine Voltaires
[https://de.wikipedia.org/wiki/Voltaire]
und zogen, ein Vierteljahr tausend nach Voltaire, viel Lustgewinn aus ihrem
Bestreben, die Evangelikalen als bemitleidenswerte Hinterwäldler
vorzuführen.
Ich selbst saß meistens eher still dabei, litt ein wenig
mit den Evangelikalen, konnte sie gut verstehen, aber nicht verteidigen.
Jahrelang hatten sie in ihren christlichen Jugendgruppen engagiert
gearbeitet, waren sie in ihren Gemeinden meistens die Einzigen, die noch was
auf die Beine gestellt kriegten, hatten sie für ihr Leben viel Kraft aus den
wörtlich geglaubten Geschichten der Bibel gezogen.
Ihnen, denen es
wirklich ernst war mit ihrem Glauben, wurde nun dieser Glaube ausgerechnet
von der geistigen Elite der Kirche zertrümmert. Das musste ihnen teuflisch
vorkommen - der Theologieprofessor als Antichrist."
Christian Nürnberger (November 2007, Journalist - "Atheistisch an Gott
glauben", Jesus für Zweifler)
Diskussion
"Die Ergebnisse sog. historisch-kritischer Arbeit sind nicht schon
deshalb falsch, will sie kritisch, oder zu kritisch, zu radikal,
glaubensschädigend etc. wären. [...]
Wir können eine Position nicht wegen ihrer negativen, unangenehmen oder
ärgerlichen Ergebnisse ablehnen, - sondern nur aus einem Grund: weil sie
falsch ist, weil ihre Voraussetzungen nicht tragen: theologisch nicht und
wissenschaftlich nicht. [...] Die Kritik an der „historisch-kritischen
Methode" trägt nicht
[vgl.
Historisch- kritische Methode]."
Prof. Dr.
Heinzpeter Hempelmann (2004, Theologe, 1996 – 2005 Direktor des
Theologischen Seminars der Liebenzeller Mission, 2007 CTL-Dekan [Chrischona
Tabor Liebenzell], Oberkirchenrat der württembergischen Landeskirche, Nicht
auf der Schrift, sondern unter ihr)
Diskussion
"Um einen Wort- oder auch Geistfundamentalismus aufzubrechen und zu
öffnen, bedürfte es einer tieferen Wahrnehmung des Verhältnisses von Wort
und Geist. Der „Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig" (2. Kor
3,6), meinte Paulus. Fundamentalistische Strömungen sind blind für diese
Unterscheidung zwischen Buchstabe und Geist […]
Evangelikal geprägte
Christen sollten an einer Selbstunterscheidung gegenüber
fundamentalistischen Tendenzen interessiert sein. Diese können nur von innen
überwunden werden."
Dr. Reinhard
Hempelmann (Dezember 2009, Theologe, Leiter der Evangelischen
Zentralstelle für Weltanschauungsfragen EZW Berlin, Evangelikale Bewegung.
Beiträge zur Resonanz des konserativen Protestantismus, EZW-Texte Nr.
206/2009)
Diskussion
"Gratulation und herzlichen Dank, Dr. Hempelmann
[siehe oben], können wir da als
Evangelikale nur sagen. Evangelikale wie Nichtevangelikale in den Kirchen
sollten diese Studie [EZW-Texte Nr. 206/2009, siehe
oben] lesen und als Grundlage für intensivere Gespräche nutzen."
Prof. Dr. Thomas Schirrmacher
(Vorsitzender der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen
Allianz)
Dr.
Frank Hinkelmann (Vorsitzender der Österreichischen
Evangelischen Allianz)
(2. Februar 2010, Dr. Reinhard Hempelmann schafft
eine Grundlage für das Gespräch mit den Evangelikalen,
www.thomasschirrmacher.info)
Diskussion

Dr. Thomas Schirrmacher, Vorsitzender d. theol.
Kommission der WEA, www.bucer.eu
"Dass die anders Denkenden nicht unterdrückt, sondern gewonnen werden
sollen. Durch Diffamierung überzeugt und gewinnt man nicht, sondern man
stößt die besten der Gegner ab."
Prof. Dr.
Rudolf Bultmann
(2. Mai 1933,
Ev. Theologe, Die
Aufgabe der Theologie in der gegenwärtigen Situation, Theologische
Zeitschrift ThZ 53 (1997) Heft 3, Theologische Fakultät Uni Basel. Verlag F.
Reinhardt 1997, Wichmann von Meding: Rudolf Bultmanns Widerstand gegen die
Mythologisierung der christlichen Verkündigung, Seite 215)
Diskussion
"Es sind aber gerade die Frommen unter den Bibelkritikern, die am Ende
selbst jene für die Bibelkritik einnehmen, die ihr zunächst - aus gutem
biblischem Grund - widerstehen."
Prof. Dr. theol. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem
Prüfstand: wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")
Diskussion
"Oft sind es die Freunde der Fundamentalisten, die am ehesten Einfluss
auf sie haben. Wirft man diese mit Fundamentalisten oder gar mit Terroristen
in einen Topf, erreicht man genau das Gegenteil von dem, was man erreichen
möchte. […]
Wenn man etwa Gerhard Maier, Theologieprofessor und dann
Bischof der Evangelischen Kirche in Württemberg, wegen seines
differenzierten, aber letztlich evangelikalen Hermeneutiklehrbuches
[Biblische Hermeneutik, siehe unten]
als Fundamentalisten bezeichnet, übersieht man, welch großen ausgleichenden
Einfluss Männer und Frauen wie er auch auf wirklich fundamentalistische
Kreise haben.
Wer wirklich - auch innerhalb der Kirchen - den wahren
Fundamentalismus austrocknen will, muss Menschen wie Maier
[siehe Beiträge unten] fördern, nicht
abschießen."
Prof. Dr. Thomas
Schirrmacher
(15. Januar 2010, Theologe, Vorsitzender der Theologischen Kommission der
Weltweiten Evangelischen Allianz, Fundamentalismus: Wenn Religion zur Gefahr wird, Scm
Hänssler, ISBN 9783775152037, S.71)
Diskussion
"Diplomatie ist die Kunst, einen Hund so lange zu streicheln, bis Maulkorb
und Leine fertig sind."
(Stand Juli 2010,
https://de.wikipedia.org/wiki/Diplomatie)
Diskussion
"Zur Verständigung über den Begriff des Fundamentalismus ist es notwendig,
seine Geschichte im Auge zu behalten. Von 1909 an erschienen in den
Vereinigten Staaten insgesamt zwölf Bände unter dem Titel »The Fundamentals«
[siehe unten]. Theologen wie G. Campbell
Morgan, H.C.G. Moule, James Orr, A.T. Pierson, R.A. Torrey und B.B. Warfield
beteiligten sich daran.
Es handelte sich um den groß angelegten Versuch, ein Übergreifen der
historisch-kritischen Forschung, wie man sie vor allem in Europa betrieb,
auf die nordamerikanische Theologie und auf die nordamerikanischen
Ausbildungsstätten zu verhindern.
So schoben sich Themen wie Inspiration und Autorität der Schrift, Wunder,
Heilstatsachen, Eschatologie, Gebet und Evangelisation in den Vordergrund."
Prof. Dr. Gerhard Maier (Theologe, 1990, 2001 - 2005 Landesbischof
der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, 1980 - 1995 Rektor
Albrecht-Bengel-Haus Eberhard Karls Universität Tübingen,
Biblische Hermeneutik, Scm R. Brockhaus; Auflage: 6., Aufl. April 2009, ISBN
9783417293555, S.320)
Diskussion
"Da ist es doch gut, sich an den Ursprung des Wortes
„Fundamentalist" zu erinnern: Der Ausdruck „The Fundamentals"
[siehe oben] wurde Anfang des 20.
Jahrhunderts in den USA für fünf Aussagen verwendet:
1. Die Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift,
2. Christi Jungfrauengeburt,
3. der Sühneopfertod Jesu,
4. die leibliche Auferstehung,
5. die Wirklichkeit der in der Bibel bezeugten Wunder. [...]
Ohne jeden Interpretationsspielraum diese fünf Aussagen wortwörtlich
bejahen zu müssen - das ist für mich Fundamentalismus!"
Bischof Dr. Wolfgang Huber (29. April 2009, 2003 - 2009
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, Herr Bischof,
wer ist eigentlich ein Fundamentalist? Interview. ideaSpektrum 18/2009,
Seite 17)
Diskussion
"Wenn man heute in angemessener Weise von einem wissenschaftlichen
Fundamentalismus sprechen will, dann bezeichnet man damit am besten eine
breite theologische Strömung, die in irgendeiner Weise auf jene Fundamentals
[siehe oben] zurückzuführen ist und die
auch heute noch die Inspiration der ganzen Schrift (»plenary inspiration«)
und ihre Irrtumslosigkeit betont, wobei zumindest der eine oder andere jener
oben angegebenen Grundzüge in Erscheinung tritt. Auf diese Weise hätte man
einen angemessenen und praktikablen Begriff. [...]
Es vier Gründe, weshalb wir uns dem oben skizzierten Schriftverständnis des
wissenschaftlichen Fundamentalismus nicht anschließen können:
Da ist zunächst die einfache Tatsache, dass wir aus einer anderen Geschichte
herkommen. […] Ferner haftet dem Fundamentalismus immer noch ein defensiver
Charakter an. … Er muss mindestens zeigen, dass die Bibel nicht notwendig
irrt. So gerät man leicht in den Verdacht, »verkrampft« zu sein. […]
Drittens ist zu sagen, dass der Fundamentalismus ebenso wie die Orthodoxie
starke deduktive [https://de.wikipedia.org/wiki/Deduktiv]
Züge trägt. […]
Der vierte Grund hängt eng mit dem dritten zusammen. Öfters argumentiert man
im Fundamentalismus logisch-rational [siehe unten] anstatt biblisch-exegetisch."
Prof. Dr. Gerhard Maier (Theologe, 1990, 2001 - 2005 Landesbischof
der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, 1980 - 1995 Rektor
Albrecht-Bengel-Haus Eberhard Karls Universität Tübingen,
Biblische Hermeneutik, Scm R. Brockhaus; Auflage: 6., Aufl. April 2009, ISBN
9783417293555, S. 320 u. 325-326)
Diskussion
"Es zeigt sich, wie verführerisch und gefährlich ein rationalistisches,
philosophisch-heidnisches, der Domino-Theorie [siehe unten] (auch der Chicago-Erklärung
[https://de.wikipedia.org/wiki/Chicago-Erklärung])
zugrunde liegendes Wahrheitsdenken ist." [Zitat im
unteren Teil ausführlicher]
Prof. Dr.
Heinzpeter Hempelmann (Dezember 2001,
1996 – 2005 Direktor des Theologischen Seminars der Liebenzeller Mission,
2007
CTL-Dekan [Chrischona Tabor Liebenzell], Oberkirchenrat der
württembergischen Landeskirche,
Gemeinsame Liebe. Wie Evangelikale die Autorität der Bibel bestimmen., Seite
53+54)
Diskussion
"Es muss alles stimmen, bis aufs I-Tüpfelchen, und wenn nicht alles, auch
das I-Tüpfelchen nicht stimmt, dann ist alles falsch
[vgl. Domino-Theorie, siehe oben]. Das ist heidnische
Philosophie, und das ist in der Vergangenheit ein Einfallstor des Teufels
gewesen, mit dem er biblische Theologie buchstäblich madig gemacht hat."
Prof.
Dr. Heinzpeter Hempelmann (2004, Theologe, Nicht auf der Schrift,
sondern unter ihr, Seite 108)
Diskussion
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"Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe
noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht."
Jesus Christus (Matthäus 5,18)
Diskussion
"Besser ein Patient Christi als ein Doktor der Theologie."
Bodo Riedel (2003, Pädagoge, Bremen)
Diskussion
"Die neuzeitliche Exegese wird bis in die Gegenwart hinein durch die
historisch-kritische Methode bestimmt. Gegenüber dieser Methode erschien die
Schriftauslegung der Väter als minderwertig, ja als nicht eigentlich
»wissenschaftlich«."
Prof. Dr.
Andreas
Merkt (2006, Regensburg, https://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/Theologie/alte-kg/ntp/)
Diskussion
"Schwärmer und Mucker [Anhänger des Pietismus,
https://de.wikipedia.org/wiki/Mucker]
sind beide schrifttoll."
Herrnhuter [https://de.wikipedia.org/wiki/Herrnhuter_Br%C3%BCdergemeine]
und Pietist [https://de.
wikipedia.org/wiki/Pietismus] Böhm
[BÖHME, Anton Wilhelm, alias Anthony William Boehm, 1673 - 1722,
einflussreichster Pietist in London, www.bautz.de]. Guyon
[Jeanne Marie Guyon du Chesnoy,
https://de.wikipedia.org/wiki/Jeanne_Marie_Guyon_du_Chesnoy]."
Prof. Dr. Immanuel Kant (1798,
Philosoph,
Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie, Seite 219,
www.korpora.org/Kant/aa15/219.html)
Diskussion
"Früher galten Fundamentalisten als Schwärmer [siehe
oben]"
Das Erste (5.
Dezember 2007, Dokumentation "Fanatisch, fundamentalistisch, fromm." "SWR,
NDR und WDR begeben sich in den USA, in Israel und im Jemen auf Spurensuche,
wie aus Frömmigkeit Fundamentalismus und Fanatismus werden kann."
www.daserste.de)
Diskussion
"Historisch ist der Fundamentalismus eine christliche Erfindung; seine
Wurzeln hat er in einer konservativen Bewegung im US-Protestantismus im 19.
Jahrhundert, als deren organisatorische Gründerfigur ein baptistischer
Geistlicher gilt, der 1872 verstorbene James Inglis.
Sein Nachfolger, der Presbyterianer James H. Brookes, gab eine
einflussreiche religiöse Zeitschrift mit dem bezeichnenden Titel „The Truth“
heraus. Zwölf programmatische Streitschriften gegen die
wissenschaftlich-kritische Auseinandersetzung mit der Bibel erschienen 1902
unter dem Titel „The Fundamentals“ [The
Fundamentals,
1910-1915] und sollten Namensgeberinnen der Bewegung werden.
Das kategorische Nein zu irgendeiner anderen Bibellektüre als der wörtlichen
und der unbedingte Glaube an die Unfehlbarkeit der Bibel war – und ist –
denn auch die Kernüberzeugung jener fundamentalistischen Christen."
DER TAGESSPIEGEL (9.8.2009, Andrea Dernbach,
Fundamentalismus ist eine christliche Erfindung, www.tagesspiegel.de)
Diskussion
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Hinweis in eigener Sache:
Der nachfolgende Artikel zitiert Auszüge aus www.nikodemus.net (Stand 28.
November 2006). Der ERF hat zwischenzeitlich nikodemus.net abgeschaltet und
eine Verbreitung der Beiträge untersagt.
Das Zitieren des Beitrags kann straf - und zivilrechtliche Folgen seitens
des Evangeliums-Rundfunk Medien e. V. (ERF) nach sich ziehen (Abmahnkosten
899,40 Euro).
"Wo hört es auf, und wo fängt es an? Hat es die Schöpfung nicht oder gar
anders gegeben? Hat Gott zu Abraham gesprochen? Gab es die Sintflut nicht
oder jedenfalls nicht in einem globalen Ausmaß?
All diese Punkte sind
nicht nebensächlich, denn Jesus Christus bezieht sich im Neuen Testament auf
sie, um die Zuverlässigkeit seiner Botschaft und die Glaubwürdigkeit seiner
Person zu unterstreichen.
[Jesus Christus:
"..von Beginn der Schöpfung an hat Gott sie geschaffen als Mann und Frau."
Markus 10, 6
Jesus Christus: "Denn wie sie waren in den Tagen vor
der Sintflut - sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich
heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; und sie
beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin -, so
wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns."
Matthäus 24, 38+39]
Wenn diese Aussagen der Bibel
falsch sind, fällt damit auch die Autorität Jesu.
Entweder ist Gott
der, für den er sich ausgibt, oder er ist es nicht. Gott stellt sich durch
die Bibel als zuverlässig, allmächtig, allwissend, omnipräsent
[allgegenwärtig], glaubwürdig, richtend, liebend, ehrwürdig,
erhaben usw. dar.
Wenn die Bibel das nicht richtig wiedergibt, dann
muss ich mir einen anderen Glauben suchen, und du solltest erst gar nicht
damit anfangen. Schließlich geht es hier nicht um ein Hobby oder eine
Philosophie. Es geht um nichts geringeres als um dein Leben.
Glaubst
Du dem, was Gott über dich und sich selbst in der Bibel sagt?"
(www.nikodemus.net/478, Stand 27. September 2006)
Diskussion

Sibylle u. Steffen Beck, Pastoren ICF
Karlsruhe, www.icf-karlsruhe.de (2015)
"Die Bibel im 1. Buch Mose ist keine wissenschaftliche Abhandlung wie die
Welt entstand […] das sind keine Geschichtsberichte […] sondern sind Sagen,
Fabeln von der literarischen Gattung her und Geschichten die man sich
erzählt hat. […]
Damals ging's einfach so, die Götter haben die Sternchen an den Himmel
gesetzt und die Götter haben gesprochen und ruck es war"
Pastor Steffen Beck (23 März 2014, Leitender
Pastor ICF-Karlsruhe, Vorsitzender der Evangelischen Allianz Karlsruhe,
Podcast: Die Schöpfungsgeschichte, www.icf-karlsruhe.de/media/podcast.html,
Stand März 2014)
Diskussion
Jürgen Werth (ERF): "Die ganze Frage der
Schöpfung wird sehr unterschiedlich gesehen." […]
Meinhard Schmidt - Degenhard:
"Würden Sie - Stichwort
Kreationismus [vgl.
Kreationismus]
- für sich
sagen, ich glaube, dass Gott das wirklich vor sechs bis siebentausend Jahren
in sechs Tagen gemacht hat?"
Jürgen Werth (ERF):
"Ich für mich glaube das nicht."
Meinhard
Schmidt - Degenhard: "Sie glauben das nicht?"
Jürgen Werth (ERF):
"Ich kann jetzt nicht für die ganze Bewegung
[Evangelische
Allianz]
sprechen. Ich glaube
zwar, dass Gott das tun kann - also wenn ich an Gott glaube, glaube ich
auch, dass das ihm möglich ist. Aber ich glaube auch, dass ihm das möglich
ist, das in einem Prozess zu machen, der über viele Millionen Jahre geht."
Jürgen Werth (7. Oktober 2007, 2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen
Allianz (DEA), 1994 bis 2014 Direktor des Evangeliums-Rundfunks (ERF), Hardliner Gottes -
die Diskussion. Diskussion mit Meinhard Schmidt - Degenhard über christliche
Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober
2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)
Diskussion
"Es ist wahrlich eine großartige Ansicht, dass der Schöpfer den Keim alles
Lebens, das uns umgibt, nur wenigen oder nur einer einzigen Form eingehaucht
hat, und dass, während unser Planet den strengsten Gesetzen der Schwerkraft
folgend sich im Kreise geschwungen, aus so einfachem Anfange sich eine
endlose Reihe der schönsten und wundervollsten Formen entwickelt hat und
noch immer entwickelt."
Charles Darwin (24. November 1859,
britischer Naturforscher, Die Entstehung der Arten, Herausgeber: Heinrich
Schmidt, J. V. Carus, 1884)
Diskussion
Volker Panzer: "Glauben Sie, dass Darwin Recht hat?"
Jürgen Werth (ERF): "Das ist eine Frage, auf die ich keine
wirkliche Antwort habe. Ich glaube aber auch nicht, dass es eine wirklich
entscheidende Frage ist."
Jürgen Werth (16. November 2009, 2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen
Allianz (DEA), 1994 bis 2014 Direktor des Evangeliums-Rundfunks (ERF), Gehet hin in alle
Welt!, ZDF Nachtstudio, www.zdf.de)
Diskussion
"Über 99 Prozent der bisherigen Daseinszeit unseres Planeten kam dieser
Planet prima ohne uns Menschen aus. Aber machen wir nicht den eigentlichen
Reiz dieses gigantischen Unternehmens aus?
Vorher blieb das Spektakel ohne Zuschauer.
Erst in uns, in unserem Schauen und Bewundern, in unserer Freude, unserer
Dankbarkeit und unserem Lobpreis, in unserem verschwenderischen Geben und
Nutzen kommt die Schöpfung nach Jahrmilliarden endlich, endlich zu ihrer
Erfüllung."
Pfarrer Werner Tiki
Küstenmacher (22. September 2008,
JesusLuxus: Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens, S. 256)
Diskussion
"Die Erschaffung der Welt stellt kein Rätsel dar, dem wir hinterherrechnen
und dessen Existenz wir beweisen könnten, sondern sie ist göttliches
Geheimnis. Deshalb sind wir im Gefolge eines reformatorischen Pietismus
kritisch gegenüber einem fundamentalistischen Kreationismus
[lat. creare „erschaffen“, Schöpfungsglauben],
der die biblischen Schöpfungszeugnisse als naturwissenschaftliche
Darlegungen versteht."
Dr. Christoph Morgner (11.02.2008, Theologe, 1989 - 2009 Präses des
Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands [Vereinigung Landeskirchlicher
Gemeinschaften], Theologischer Bericht des Präses, „Euer Werk hat seinen
Lohn“, Mitgliederversammlung des Evangelischen Gnadauer
Gemeinschaftsverbandes)
Diskussion
"Anders als die Erzählungen von der Befreiung Israels aus Ägypten, der
Übermittlung des Gotteswillens am Sinai oder die prophetische Botschaft von
Gericht und Heil gehört das Bekenntnis zu Gott als „Schöpfer des Himmels und
der Erde“ (vgl. Gen 14; 19) nicht zum ältesten Traditionsbestand des Alten
Testaments. ...
Dabei hat Israel auf Schöpfungsvorstellungen aus seiner altorientalischen
Umwelt zurückgegriffen und sie im Rahmen seiner Erfahrungen mit Gott und
seines Weltverständnisses völlig neu interpretiert."
Kirchenamt der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD) (01. April 2008, EKD-Orientierungshilfe. Rat der
EKD: Weltentstehung, Evolutionstheorie und Schöpfungsglaube in der Schule,
EKD-Text 94, https://www.ekd.de/download/ekd_texte_94.pdf)
Diskussion
"Viele der Erzählungen oder Erzählungsstoffe müssen schon vorher bestanden
haben, ehe sie im Munde Israels diesen neuen Sinn erhalten haben.
Sie müssen als schöne Geschichten längst umgelaufen sein und werden ihrem
Ursprung nach reine Gebilde der Phantasie sein […] vielleicht wird man den
Ausdruck „märchenhaft“ vorziehen. […] Die Genesis
[griech.: Schöpfung, 1. Buch Mose]
ist eine Sammlung von Sagen."
Prof. Dr. Hermann Gunkel (1901, Theologe, Hauptvertreter der
Religionsgeschichtlichen Schule und Begründer der Form- und
Gattungsforschung am Alten Testament. Genesis (GenesisDiskussion), 9. Aufl.:
1977, Auflage: 9. A. Juni 1999, ISBN 978-3525516515)
Diskussion
"Der Kreationismus
[lat. creare „erschaffen“,
Schöpfungsglauben]
- das ist ein definierendes Merkmal des Fundamentalismus."
Prof. Dr. Erich Geldbach
(7.
Oktober 2007,
Theologe,
Hardliner Gottes - die Diskussion. Diskussion
mit Meinhard Schmidt - Degenhard über christliche Fundamentalisten in
Deutschland. Hessischer Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober 2007, 10:00 Uhr, HR
Horizonte)
Diskussion

Baptistischer Theologe Prof. Dr. Erich Geldbach
"Je mehr die Strömung der Bibelkritik auch in gemäßigter Form sich
vergrößert, umso mehr werden die Bibeltreuen zu unmöglichen Außenseitern
gestempelt werden."
Prof. Dr.
Samuel R.
Külling (Ende der 1960er Jahre,
Theologe, Gründer und erster Rektor der STH,
Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel)
Diskussion
"Einig gegen christliche Fundamentalisten"
"Vertreter von Landeskirchen, Freikirchen und Evangelischer Allianz (DEA)
haben in einer Fernsehdiskussion des Hessischen Rundfunks am 7. Oktober
Einigkeit in der Ablehnung eines „christlichen Fundamentalismus“ bekundet.
[…]
Nach Auffassung des baptistischen Theologen Prof. Erich Geldbach
(Marburg) ist es das zentrale Kennzeichen christlicher Fundamentalisten, die
Bibel als irrtumslos und unfehlbar zu betrachten. Daraus folge etwa der
Kreationismus, die Vorstellung, dass Gott die Erde in sechs Tagen geschaffen
habe.
Christliche Fundamentalisten klebten an den Buchstaben der Bibel
und betrieben „Wortterror“. Viele seien dazu übergegangen, sich nicht mehr
fundamentalistisch, sondern „bibeltreu“ zu nennen.
Die gemäßigten
Gruppen in der Evangelischen Allianz ließen sich zu sehr von diesen Fundis
einbinden."
Idea (07.10.07,
Einig gegen christliche Fundamentalisten, www.idea.de)
Diskussion
"Moderiert wurde die Sendung
[Hardliner Gottes
- Hessischer Rundfunk, siehe oben] von Schmidt-Degenhard – der ob
einer nicht zu übersehenden Einigkeit zwischen den Teilnehmern in einigen
Fragen sogar von einer "Großen Koalition" von Evangelischen und
Evangelikalen sprach.
Überwiegend einig waren sich die Teilnehmer in der Abgrenzung von
"christlichen Fundamentalisten"."
Christliches Medienmagazin pro (8.10.2007,
HR-Diskussion: Offene Fragen in der "Großen Koalition",
www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion
"Wir machen alles so wie alle anderen auch, nur 20 Jahre später."
Pfarrer Rudolf Westerheide (Mai 2007, Bundespfarrer des
Jugendverbands „Entschieden für Christus“ (EC), Hauptamtlichen-Kongress des
Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands (Vereinigung Landeskirchlicher
Gemeinschaften)
Diskussion
"Als der Begriff "Fundamentalismus" vor etwa anderthalb
Jahrhunderten aufkam, bezeichnete er eine bestimmte Vorstellung von der
Bibel: Sie sei gleich einem vom Himmel gefallenen Buch, ohne Fehl und Tadel,
über jede Kritik erhaben. [...]
Daneben gibt es immer wieder aktuelle Einzelfragen, bei denen sich der
fundamentalistische Ungeist regt. Dann ist die Kirche gefordert, nach innen
wie nach außen, gegenüber den Kirchenmitgliedern wie gegenüber der
Öffentlichkeit für Aufklärung zu sorgen."
EKD-Kirchenamtspräsident Dr.
Hermann Barth
(Oktober 2008, Präsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche
Deutschlands (EKD), WIR -
gemeinsam unterwegs" Ausgabe Nr. 6 - Okt./ Nov. 2008,
Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband e.V.)
Diskussion
"Ich glaube, dass ich sagen kann - für unsere Bewegung
[Evangelische
Allianz], dass die Zahl
derjenigen, die die Bibel Wort für Wort wörtlich nehmen - die sagen jedes
Wort, jeder Buchstabe ist verbal von Gott inspiriert – und die Bibel ist
sozusagen vom Himmel gefallen, dass der Kreis derjenigen nicht allzu groß
ist."
Jürgen Werth (7. Oktober 2007, 2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen
Allianz (DEA), 1994 bis 2014 Direktor des Evangeliums-Rundfunks (ERF), Hardliner Gottes -
die Diskussion. Diskussion mit Meinhard Schmidt - Degenhard über christliche
Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober
2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)
Diskussion
"Heutzutage gibt es nicht mehr allzu viele Fundamentalisten. Ich weiß nicht,
ob Sie das wissen oder nicht, aber sie sind eine kleine Minderheit." ...
"Nun, das Wort "Fundamentalist" kommt tatsächlich aus einem Dokument aus den
1920er Jahren mit dem Titel “Die 5 Fundamente des Glaubens”.
** [siehe unten]
Und das
ist eine sehr gesetzliche, enge Sicht des Christentums"
Dr. Rick Warren
(23.05.2005,
Evangelikaler Theologe [40 Tage Leben mit Vision] Pew Forum on Religion,
Monday, May 23, 2005 - Key West, Florida)
Diskussion
** "Die so genannten "Fundamentalismen" waren folgende:
(1) Die Unfehlbarkeit der Bibel;
(2)
die Jungfrauengeburt bzw. die Göttlichkeit Jesu;
(3) der Sühnetod Jesu;
(4)
seine leibliche Auferstehung;
(5) die
sichtbare Wiederkunft Christi."
Katharina
Reiss (2005, Fanatischer Fundamentalismus in christlichen
Gemeinschaften, Merkmale und Entstehungsbedingungen)
Diskussion

Dr. Rick Warren, Saddleback Church
in Lake Forest, Kalifornien
"Der Unterschied zwischen „Fundamentalists“ und „Evangelicals“ ist in
Europa kaum bekannt."
Rheinischer Merkur (10.04.2008, Tragbalken
des Protestantismus)
Diskussion
Warren sagt voraus, dass der Fundamentalismus in allen Spielarten "einer
der großen Feinde im 21. Jahrhundert sein wird."
"Muslimischer
Fundamentalismus, christlicher Fundamentalismus, jüdischer Fundamentalismus,
säkularer Fundamentalismus – sie werden alle von Furcht angetrieben."
Dr. Rick Warren
(08.01.2006,
Evangelikaler Theologe, „The
Purpose-Driven Pastor“, The Philadelphia Inquirer)
Diskussion
Morgner: "Fundamentalismus ist eine
Angstreaktion auf die Verunsicherung der Moderne. Für einen Fundamentalisten
ist die Bibel das Fundament des Glaubens, in allen Aussagen völlig
irrtumslos und unfehlbar."
idea:
"Ist sie das denn nicht?"
Morgner:
"Diese Begriffe werden der Bibel nicht gerecht. Sie liegt uns nicht im
Original vor. Sie ist vielmehr aus zahlreichen hebräischen und griechischen
Handschriften zusammengestellt worden, in denen manche Stellen kaum zu
übersetzen sind, d. h. es ist nicht immer deutlich, was eigentlich gemeint
ist.
Von daher kann man nicht einfach behaupten, die Bibel sei in allem
unfehlbar. Sie ist Gottes Wort, das jedoch von Menschen - geleitet durch den
Heiligen Geist - geschrieben ist. Und wo Menschen etwas wiedergeben,
schleichen sich auch mal Unzulänglichkeiten ein. Entscheidend ist, dass uns
die Bibel auf dem Weg des Heils führt."
idea: "Und was ist nun der Unterschied
zwischen einem Pietisten und einem Fundamentalisten?"
Morgner: "Der
Pietist sagt: „Ich glaube an Jesus Christus, von dem in der Bibel Zeugnis
abgelegt wird." Der Fundamentalist glaubt sowohl an Jesus Christus als auch
an die Bibel."
Pfarrer Dr. Christoph
Morgner (26.08.2009, Theologe, 1989 - 2009 Präses des Evangelischen
Gnadauer Gemeinschaftsverbands [Vereinigung Landeskirchlicher
Gemeinschaften], Pietisten sind keine Fundamentalisten, ideaSpektrum
35/2009, S.15)
Diskussion
"Herr Dr. Hempelmann, woran erkennt man eigentlich christlichen
Fundamentalismus?"
"Zum christlichen Fundamentalismus gehört ein bestimmtes Schriftverständnis.
Es besagt, dass die Schrift in allen ihren Aussagen unfehlbar und irrtumslos
gültig ist, nicht nur in ihren theologischen, den Glauben bezeugenden
Aussagen. Man sucht und findet in der Bibel auch ein Informationswissen zur
Weltentstehung, zum Endzeitablauf, zur wirksamen und schnellen Heilung von
Krankheiten." [...]
"Kann man mit Fundamentalisten reden, oder verlässt man die Gemeinde am
Besten sofort?"
"Es ist schwer, mit Fundamentalisten zu reden. Es gibt aber keine
Alternative zum Versuch eines Dialoges. Jesus redete mit allen, auch mit
seinen Kritikern und Gegnern. Fundamentalismus ist eigentlich eine
Angstreaktion, die aus einer tiefen Verunsicherung kommt. Wer sich auf
fundamentalistische Glaubensgrundsätze einlässt, sucht in einer komplexen,
unübersichtlichen Welt nach einem festen Halt. ...
Gottes Geist bewirkt Vielfalt. Die Anerkennung von Vielfalt ist ein Weg,
fundamentalistischen Verfestigungen zu begegnen."
Dr. Reinhard Hempelmann (Oktober 2008,
Theologe, Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen
(EZW) Berlin, WIR - gemeinsam unterwegs, Ausgabe Nr. 6 - Okt./ Nov. 2008,
Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband e.V.)
Diskussion
"Manche dieser Gemeinden oder dieser Gruppen haben ihren Anfang in einer
Kirchengemeinde, in einer evangelischen Kirchengemeinde. Ein Jugendkreis,
der plötzlich eine Art Erweckung erlebt und auf einmal sagt, ja wir wollen
jetzt aber Kirche so, wie sie im neuen Testament steht, ohne Wenn und Aber -
diese Verlockung man könne ganz zurückgehen auf den Anfang.
Dieser
Anfang ist sehr gut nachvollziehbar, aber sie kapseln sich dann ab innerhalb
der Gemeinde und dann kommt irgendwann der Punkt, wie auch Herr Werth
[Jürgen Werth, 2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz]
gesagt hat, dass sie die Vielfalt nicht mehr ertragen, dass sie alles, was
die Bibel anders sieht, als falsch betrachten und sich dann abkapseln."
Pfarrerin
Annette Kick
(7.
Oktober 2007,
Ev. Weltanschauungsbeauftragte der Württembergischen Landeskirche,
Hardliner Gottes - die Diskussion. Diskussion mit Meinhard Schmidt -
Degenhard über christliche Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer
Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober 2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)
Diskussion
"In christlichen Hauskreisen entsteht „eine Religion von unten, die kein
kirchliches Angebot ist“. Manche Kreise entwickeln ein eigenes Tauf- oder
Abendmahlsverständnis und feiern die Sakramente ohne Beteiligung eines
Pfarrers. Das ist das Ergebnis einer Promotionsarbeit … „Die hausgemachte
Religion“ … Dekan Richard Reininghaus […]
Viele Pfarrer schätzten, dass Hauskreismitglieder oft gleichzeitig auch
engagierte Gemeindemitarbeiter seien. Andere gingen auf Distanz, wenn sie
merkten, dass ihr Einfluss auf die Hauskreise begrenzt sei. „Manche Pfarrer
wollen ihre Macht behalten“, so Reininghaus."
idea (25.02.2009, Württemberg: Hauskreise
fördern „Religion von unten“, www.idea.de)
Diskussion
"Zwar kommt es auch ... zu massiven Konflikten zwischen liberalen und
evangelikalen Christen innerhalb der Kirchgemeinden. Die meisten
konservativen Christen indes sind in den von der Landeskirche unabhängigen
Freikirchen «ausgelagert».
Fundament des Fundamentalismus ist dort
nicht die Institution Kirche, sondern eben die Heilige Schrift."
Michael Meier (Juli 2005, Schweizer Journalist, Mit aggressiver
Kulturkritik gegen die gottlose Welt, Tages-Anzeiger v. 13.07.2005)
Diskussion
"Die Spannungen zwischen Landeskirchen und Evangelikalen sind heute eher zu
vernachlässigen, wenn so gar nicht mehr vorhanden.
Dies liegt zum einen daran, dass sich verschiedene Gemeinden innerhalb der
Evangelischen Allianz aus der landeskirchlichen Gemeinschaft zurückgezogen
haben, d.h. die Mitglieder sind nicht selten samt Prediger aus der
Landeskirche ausgetreten."
Bischof Prof. Dr. Friedrich Weber (7. März
2009, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in
Braunschweig, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in
Deutschland (ACK), Die Herausforderung konfessionsüberschreitender
christlicher Strömungen. Vortrag zur Tagung „30 Jahre ACK Sachsen-Anhalt“ am
7. März 2009 in Magdeburg, www.landeskirche-braunschweig.de)
Diskussion

Dr. Friedrich Weber, Landesbischof d. Ev.-Luth.
Landeskirche in Braunschweig
"Wer sich als Fundamentalist bezeichnet, sagt damit dem anderen: Ich verfüge
über die Wahrheit und bin deshalb keinerlei Argumenten mehr zugänglich. Ich
kann nur noch ausposaunen, aber nicht mehr in einen Dialog eintreten."
Dr. Christoph Morgner
(Februar
2007, Theologe, 1989 - 2009 Präses des Evangelischen Gnadauer
Gemein-schaftsverbands [Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften],
Theologischer Bericht des Präses 2007, Seite 22 u. 23,
https://www.gnadauer.de/aktuell/pdf/2007_02_praesesbericht.pdf)
Diskussion
"Die Fähigkeit zum Dialog mit Menschen, die von der eigenen Überzeugung
abweichende oder ihr widersprechende Haltungen haben, geht verloren. [...]
Fundamentalistische Haltungen entstehen ... wenn folgende Merkmale
anzutreffen sind:
1. Ein Zurück zur idealen Urzeit.
2. Ein nicht-symbolisches, wortwörtliches Verstehen und konkret-politisches
Umsetzen heiliger Schriften.
3. Ein dualistisches Weltbild. (Die Welt ist der Kampfplatz von „Gut“
und „Böse“, nur eine von beiden Mächten kann siegen. Grautöne und ein
„sowohl - als auch“ gibt es nicht, die Werte sind „schwarz – weiß“, es heißt
„entweder – oder“.)
4. Eine allergische Abwehrhaltung gegenüber pluralistischen
Einstellungen."
[vgl. die Koexistenz verschiedener Religionen,
https://de.wikipedia.org/wiki/Pluralismus]
[vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pluralismus_%28Theologie%29]
Dr. Fritz R. Huth (Februar 2002, Theologe,
Beauftragte für Weltanschauungsfragen der EKHN Evangelische Kirche in Hessen
und Nassau, Arbeitshilfe Fundamentalismus. Herausgegeben vom „Zentrum
Ökumene“ der EKHN)
Diskussion
"Ich würde für mich nicht sagen ich bin Fundamentalist, und ich glaube ich
kann das auch nicht für die Evangelische Allianz
[https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Allianz]
sagen.
Fundamentalisten sind Leute, die letzten Endes
gesprächsunfähig sind. Die sagen, so wie ich das sehe, ist das richtig - und
so wie du das siehst, ist es falsch. Und die auch sagen würden es gibt nur
schwarz und weiß und ja und nein und nichts dazwischen.
Die Evangelische Allianz ist eine sehr bunte, sehr breite Bewegung."
Jürgen Werth (7. Oktober 2007, 2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen
Allianz (DEA), 1994 bis 2014 Direktor des Evangeliums-Rundfunks (ERF), Hardliner Gottes -
die Diskussion. Diskussion mit Meinhard Schmidt - Degenhard über christliche
Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober
2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)
Diskussion
"Ich kenne
keinen modernen Theologen, der die Bibel wirklich wörtlich auslegt."
Prof. Dr. Ulrich Kutschera (31. Oktober 2006,
Evolutionsbiologe, Kreationisten im Aufwind, DIE ZEIT)
Diskussion
"Einer der zentralen Sätze des christlichen Fundamentalismus ist der, dass
die Bibel als Wort Gottes wörtlich zu nehmen sei."
Melanchthon-Akademie - Evangelischer
Kirchenverband Köln u. Region (07.02.2006, "Christlicher Fundamentalismus
heute", Vortrag in Overath,
www.theologie-koeln.de/PDFs/Fundamentalismus.pdf)
Diskussion
"Tatsächlich besteht eine der schlimmsten Sünden des Christentums darin, die
Bibel zum Gegenstand des Glaubens gemacht zu haben. [...]
Dabei ist der Gegenstand des christlichen Glaubens doch gerade nicht die
Schrift, sondern Jesus. Mit der Behauptung, dass die Bibel Wort für Wort von
Gott inspiriert sei, hat man die historische Kritik an der Bibel erst
heraufbeschworen und damit die Krise des traditionellen Christentums mit
erzeugt."
Prof. Dr. Herbert Schnädelbach (25. März
2009, Philosoph. Das Streitgespräch, ideaSpektrum 13/2009, S. 18)
Diskussion
"Es muss unter uns dem Missverständnis gewehrt werden, als sei das Bibelbuch
das Fundament unseres Glaubens."
"Paulus sagt uns anderes: Einen
anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus
Christus (1Kor 3,11). Damit wird die Basis unseres Glaubens markiert." [...]
"Unser Glaube ist Personglaube, der sich auf Jesus Christus richtet.
Betrachten wir dagegen die Bibel als unser Glaubensfundament, kommen wir aus
der ständigen Defensive nicht heraus.
Dann werden uns die Zeitgenossen genüsslich auf manche Stellen im Alten
Testament hinweisen, in denen von göttlich legitimierter Gewalt die Rede
ist. Dann haben wir mit Abwehr und Apologetik [griechisch apologia - Verteidigung, Rechtfertigung], z.B. in der
Schöpfungsfrage [vgl.
Kreationismus], genug zu tun,
ohne missionarisch auch nur einen Schritt voranzukommen."
(Seite 22)
"Wir haben ein Fundament - aber wir sind keine
Fundamentalisten." (Seite 23)
Dr. Christoph Morgner
(Februar
2007, Theologe, 1989 - 2009 Präses des Evangelischen Gnadauer
Gemein-schaftsverbands [Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften],
Theologischer Bericht des Präses 2007, Seite 22 u. 23,
https://www.gnadauer.de/aktuell/pdf/2007_02_praesesbericht.pdf)
Diskussion
"Evangelikale sollten sich nicht Fundamentalisten nennen, empfiehlt der
Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands (Vereinigung
Landeskirchlicher Gemeinschaften), Pfarrer Christoph Morgner (Kassel).
Sie würden sonst mit „Bomben legenden Hamas-Anhängern, fanatischen
Hisbollahs und sonstigen religiösen und politischen Radikalinskis
gleichgesetzt,“ sagte er bei der Mitgliederversammlung des pietistischen
Dachverbands am 13. Februar in Wildberg (Nordschwarzwald).
Auch aus
theologischen Gründen sei Fundamentalismus abzulehnen."
idea / Dr.
Christoph Morgner (13.02.2007, Theologe, Pietisten wollen keine Fundamentalisten sein,
www.idea.de)
Diskussion
"Ein in sich geschlossenes System, wie es der Fundamentalismus darstellt,
nimmt gefangen – weil es darin zumindest scheinbar leichter ist, mit dem
Leben zurechtzukommen, auf alle Fragen gibt es ja klare Antworten.
Zudem spielt im Fundamentalismus oft der Machtfaktor eine wichtige Rolle.
Letztlich kommen Sie aus so einem geschlossenen System nur heraus, indem Sie
ausbrechen. Und das geht womöglich nicht aus eigener Kraft. In den USA gibt
es analog zu den Anonymen Alkoholikern die „Fundamentalists Anonymous“."
"Insofern sehe ich den Fundamentalismus als das Gegenteil der Evangelischen
Freiheit."
Prof. Dr.
Erich Geldbach
(September 2006, baptistischer Theologe, SMD transparent Marburg,
https://www.smd.org/nc/lesestoff/transparent/archiv/3-06-fundamentalismus/?file=285&uid=1429)
Diskussion
"Der Monatsspruch für den Juni
[Galater
5,1] benennt eine
Freiheit, die nicht nur Symbol, sondern erfahrbare Wirklichkeit des neuen
Lebens mit Christus ist. Mit ihr öffnet sich im wahrsten Sinne des Wortes
eine „Neue Welt", die ihre Vollendung in Gottes Neuer Welt findet."
"Doch diese Freiheit ist gefährdet durch einen gefährlichen Virus."
Gemeinschaftsinspektor Otto-Erich Juhler
(Juni 2006, Gemeinschaft unterwegs – Nr. 6, Ausgabe Juni 2006, 86. Jahrgang,
Seite 2 – Editorial und Impuls, Mitteilungsblatt Evangelischer
Gemeinschaftsverband Pfalz e.V.: Verband landeskirchlicher Gemeinschaften -
freies Werk innerhalb der Evangelischen Kirche der Pfalz)
Diskussion

E-Coli-Bakterien, REUTERS/Eric Erbe/USDA
"Europa scheint von dem "fundamentalistischen" Bazillus aufgrund des
Zaubertranks "Säkularität"
weitgehend frei zu sein."
Prof. Dr. Volkhard Krech (1. Juli 2005,
Ev. Theologe, Ruhr-Universität Bochum,
Europa als Wertegemeinschaft? Integralistische Tendenzen im Diskurs über
die europäische Identität.
- Die europäische Situation. In:
Stefan Alkier / Hermann Deuser / Gesche Linde (Hg.), Religiöser
Fundamentalismus. Analysen und Kritiken, Tübingen: Francke, 2005, S. 48)
Diskussion
"Fundamentalisten sind auch Menschen."
Prof. Dr. Dr. Heinrich Schäfer (30. Mai
2006, Ev. Theologe u. Soziologe, Universität Bielefeld, Fundamentalismen und
Modernen, Evangelischer Pressedienst epd, epd-Dokumentation 22/2006, S. 11,
Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik GEP)
Diskussion
"Zum einen muss ich der Berichterstattung von idea entnehmen, dass in dieser
Sendung [Hardliner Gottes - die Diskussion.
Diskussion mit Meinhard Schmidt - Degenhard über christliche
Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober
2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte] von Jürgen Werth
[2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz]
die anscheinend zutreffende Feststellung gemacht wurde, dass der Kreis
derjenigen, die die Bibel Wort für Wort als vom Heiligen Geist inspiriert
betrachtet, zu denen auch ich gehöre, nur noch eine Minderheit innerhalb der
Evangelischen Allianz darstellt. Das bedauere ich sehr und beobachte es mit
großer Sorge.
Zum anderen hat mich die Formulierung von Prof. Erich
Geldbach aufgewühlt, der Christen, die die Bibel als irrtumslos verstehen,
als „Wortterroristen" tituliert und damit die bereits zweideutige
Bezeichnung „Fundamentalist" noch weiter überspannt.
Mich macht es
auch betroffen, wenn sich Vertreter eines konservativen Bibelverständnisses
als gesprächsunfähig oder rechthaberisch erweisen. Die aggressive Wortwahl
von Prof. Erich Geldbach [baptistischer
Theologe] beschädigt jedoch mindestens genauso nicht nur den
theologisch Andersdenkenden, sondern auch das allgemeine Bild der Christen
in der Öffentlichkeit."
Andreas Klotz
(17. Oktober 2007, Direktor der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland,
https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Gesellschaft_für_Deutschland,
ideaSpektrum 42/2007, S. 4 u. ideaSpektrum 43/2007, S. 4 [Richtigstellung])
Diskussion
"Wenn die Öffentlichkeit ständig einseitig und gezielt verzerrt unterrichtet
wird, dann spricht man von Kampagnen. Eine Kampagne ist also die
vorsätzliche Weitergabe von manipulierten Informationen. Nicht weit davon
entfernt ist das, was man Desinformation nennt. Desinformation ist die
bewusste oder unbewusste Weitergabe oder Zurückhaltung von Informationen,
die beim Empfänger eine falsche Meinungsbildung bewirken sollen.
Seit etwa einem Jahr hat man in Deutschland den Eindruck, dass gewisse
Medien sich auf die Evangelikalen einschießen. Keine Frage, dass es auch bei
diesen Christen Dinge gibt, die mit Recht zu kritisieren sind.
Aber
darum geht es in diesem Fall nicht. Diese Christen werden hauptsächlich
deswegen angegriffen, weil sie sich in ihrem Glauben, ihrem Denken und ihrem
Leben an der Bibel als dem unfehlbaren Wort Gottes orientieren. Fast
automatisch werden sie als Fundamentalisten abgestempelt und dadurch
unwillkürlich in die Ecke selbstmörderischer islamistischer Verbrecher
gestellt. […]
Wie sollen die Gescholtenen nun darauf reagieren?
Jedenfalls nicht, indem sie Gleiches mit Gleichem vergelten, oder
Diffamierung mit Polemik und Oberflächlichkeit mit Pauschalurteilen
beantworten. Nein, aber die Christen sollen sich auch nicht resigniert aus
der Welt zurückziehen (was praktisch sowieso nicht möglich ist), sondern sie
sollen ihren Herrn aktiv nachahmen.
„Er wurde beleidigt und schimpfte nicht zurück, er litt und drohte nicht mit
Vergeltung, sondern überließ seine Sache dem, der gerecht richtet“ (1Petr
2,23). Er selbst betete noch für seine Feinde, als sie ihn lebendig ans
Kreuz genagelt hatten. Seinen Jüngern empfahl er generell: „Segnet die, die
euch verfluchen! Betet für die, die euch beleidigen!“ (Lk6,28)
Darum
dürfen unsere Äußerungen nicht von Ärger und Protest gekennzeichnet sein.
Unser Herr verlangt allerdings auch nicht, dass wir Unrecht schweigend
dulden. Er selbst sagte zu dem, der ihm beim Verhör ins Gesicht geschlagen
hatte: „Wenn ich etwas Unrechtes gesagt habe, dann beweise es mir! Bin ich
aber im Recht, warum schlägst du mich dann?“ (Joh 18,23)
Wir sollen
schon Stellung nehmen, aber mit Liebe und Wahrheit, Konsequenz und Mut. Die
folgenden Aufzählungen wollen darum keine Empörung hervorrufen, sondern
Gebet und die Gesinnung, die der Herr seinen Jüngern gegenüber in seiner
Endzeitrede so ausdrückte: „Wenn das alles anfängt, dann hebt den Kopf und
richtet euch auf, denn dann ist eure Erlösung nicht mehr weit“ (Lk 21,28)."
Karl-Heinz Vanheiden (August 2007, Physiker, Bibelübersetzer, Mitglied
im Ständigen Ausschuss des Bibelbundes, seit 1994 Verlagsleiter des Bibelbund-Verlags,
Biblisch Glauben, Denken, Leben (BGDL) Nr. 76 S. 4)
Diskussion
"11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und
verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen.
12
Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden.
Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.
13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit
soll man salzen?"
Matthäus 5, 11-13
Diskussion
"Es ist ein Fehler, der häufig von gebildeten Menschen ... gemacht wird, zu
glauben, dass der Fundamentalismus eine neue und merkwürdige Form des
Denkens ist. Das ist keineswegs der Fall. Vielmehr ist er das teilweise und
wissenschaftlich nicht ausgeformte Überleben einer Theologie, die einmal
weltweit von allen Christen vertreten wurde.
Wie viele gab es zum
Beispiel in den christlichen Kirchen des achtzehnten Jahrhunderts, die die
unfehlbare Inspiration der gesamten Schrift anzweifelten? Einige wenige
vielleicht, aber nur sehr wenige.
Nein, der Fundamentalist mag sich
irren, und ich glaube, dass er sich irrt, aber wir sind es, die von der
Tradition abgewichen sind, nicht er. Und ich bedaure das Los eines jeden,
der versucht, mit einem Fundamentalisten zu argumentieren.
Die Bibel und
das corpus theologicum der Kirche sind auf der Seite der Fundamentalisten."
Prof. Dr. Kirsopp Lake (1926, anglikanischer Theologe und
neutestamentlicher Textkritiker, Professor für neutestamentliche Exegese in
Leiden (1904-1914), Professur für altchristliche Literatur und
Kirchengeschichte an der Harvard University in Cambridge/USA (1914-1938),
The Religion of Yesterday and Tomorrow, Boston: Houghton 1926, S. 61)
Diskussion
"Den alten Glauben zu verteidigen ist freilich mühsam. Vielleicht ist er
auch wirklich nicht mehr zu halten. Dann muss das aber gesagt werden.
Ihn einfach umzudefinieren, wegzuinterpretieren, in einen neuen Glauben
umzumünzen und zu behaupten, es sei trotzdem weiterhin der alte, ist nicht
redlich."
Christian Nürnberger
(Dezember 2000,
Journalist. Kirche, wo bist du?)
Diskussion

Christian Nürnberger, Journalist u.
Schriftsteller, pro-medienmagazin.de, 12.11.2010
"Fundamentalismus und christliches Pfingstlertum werden zu neuen
erfolgreichen Methoden und Strategien, wie man in den USA der im 19.
Jahrhundert kirchlich immer einflussreicher gewordenen „deutschen“
Bibelkritik wie auch dem sich in der Mentalität und vor allem in den
Schulbüchern sich durchsetzenden Darwinismus mit seiner Evolutionslehre sehr
gut ausweichen kann."
Dr. Richard Ziegert
(2006,
Theologe,
bis 2011
Beauftragter für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche
der Pfalz, "Das protestantische Schisma" [Schisma: griechisch - abspalten,
vgl. Kirchenspaltung], Pfälzisches Pfarrerblatt 2006)
Diskussion
"Das Christuskerygma ist also
Kultuslegende, und die Evangelien sind erweiterte Kultuslegenden."
Prof. Dr.
Rudolf
Bultmann
(1921, Theologe, [laut
https://www.bautz.de/bbkl/b/bultmann_r.shtml:
bedeutendster Exeget des 20. Jahrhunderts],
Die Geschichte der synoptischen Tradition. Göttingen: Vandenhoeck &
Ruprecht, 8.Aufl. 1970 2. Aufl. 1931, S. 395)
Diskussion
"Die Evangelien sind … Nacherzählungen etwa 40 bis 70 Jahre nach den
Ereignissen. […] Historisch verbürgt ist im Detail aber nichts."
Oberkirchenrat Dr. Thies Gundlach
(17.03.2004, Leiter der Abteilung "Verkündigung, Kirchliche Dienste und
Werke" im EKD-Kirchenamt Hannover, "Das sind die Hollywood-Bilder von
Jesus", Interview mit der taz, www.taz.de)
Diskussion
"... weil ich ggf. in meinem intellektuellen Gewissen darin gebunden bin und
es nicht anders denken und sehen kann, als dass ein bestimmtes Jesus-Wort
nicht von ihm stammt, sondern auf einen Interpretationsakt der
nachösterlichen Gemeinde zurückgeht"
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann
(Dezember 2001,
1996 – 2005 Direktor des Theologischen Seminars der Liebenzeller Mission,
2007
CTL-Dekan [Chrischona Tabor Liebenzell], Oberkirchenrat der
württembergischen Landeskirche,
Gemeinsame Liebe. Wie Evangelikale die Autorität der Bibel bestimmen., Seite
54)
Diskussion
"Hinsichtlich der Datierung der Evangeliumschriften existieren
unterschiedliche Überzeugungen. Treten die meisten Anhänger der
kritisch-historischen Methode für eine Spätdatierung (insbesondere des
Johannes-Evangeliums) ein, so setzt sich allmählich -unter dem Einfluss der
Kritik an der historisch-kritischen Methode- wieder eine in der Tradition
verwurzelte Frühdatierung durch."
(https://www.kathpedia.com/index.php/Evangelium,
Stand Februar 2009)
Diskussion
"Wir wissen zu wenig, als dass wir es uns leisten könnten, in
hyperkritischer und d. h. zugleich geschichtsfeindlicher Attitüde
Quellenaussagen ohne genau ins Detail gehende Prüfung von vornherein zu
verwerfen, d.h. wertvolle, da spärliche Quellen vor eingehender Prüfung zu
‘zerstören’.
Dies geschieht, wenn man Lukas ohne wirkliche Begründung vorwirft, er habe
diese oder jene Fakten frei erfunden. Eine derartige Haltung müsste heute,
nach über 200 Jahren ‘historisch-kritischer’ Arbeit am Neuen Testament und
den damit verbundenen Sünden, eher als unkritisch-unhistorisch bezeichnet
werden.
Die eigentliche Gefahr in der (Evangelien- und) Actaauslegung ist nicht mehr
eine ängstliche Apologetik, sie führt inzwischen in der wissenschaftlichen
Arbeit weithin ein Schattendasein, sondern die hyperkritische Ignoranz und
Arroganz, die – oft in Verbindung mit einer enthemmten Phantasie – jedes
Verständnis für die lebendige geschichtliche Wirklichkeit verloren hat.
Die Apostelgeschichte halten wir gegen eine verbreitete
Anti-Lukas-Scholastik für ein Werk, das bald nach dem 3. Evangelium von
Lukas dem Arzt verfasst wurde, dem Reisebegleiter des Paulus ab der
Kollektenreise nach Jerusalem. D.h., sie ist, zumindest zum Teil, als
Augenzeugenbericht für die Spätzeit des Apostels, über die wir aus den
Briefen nur wenig erfahren, eine Quelle aus erster Hand."
Prof. Dr. Martin Hengel (30. Juni 1998,
Theologe, Paulus zwischen Damaskus und Antiochien, S. 10, ISBN
978-3161467493)
Diskussion
"Mit der Bibelkritik hat man die Kirchen leergepredigt, weil nur wenige
einen Grund finden, zum Gottesdienst zu gehen, wenn ihnen anstelle des
Brotes des Wortes Gottes nur die Steine unmaßgeblicher persönlicher Meinung
dargeboten werden. [...]
Aber wir sind nicht verpflichtet,
"ausgeklügelten Fabeln" (2. Petr. 1,16) zu folgen. Es besteht kein Grund,
die Evangelien als die originale und göttlich inspirierte Grundlage unseres
christlichen Glaubens aufzugeben. [...]
In der historisch-kritischen
Theologie wird als "wissenschaftliches Arbeiten" deklariert, wenn man eine
Hypothese aufstellt, sie durch eigene Argumente stützt und durch weitere
Hypothesen stabilisiert. [...]
Als wissenschaftliche Erkenntnis wird
gewertet, was sich im Spiel der Meinungen durchgesetzt hat."
Prof. Dr. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem
Prüfstand: wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")
Diskussion
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"Die Faszination, die von der historisch-kritischen Theologie ausgeht, und
der leider auch viele Evangelikale mehr oder weniger erlegen sind, beruht
auf ihrem Anspruch der Wissenschaftlichkeit.
Man hält es für nötig,
die wissenschaftlichen Ergebnisse zu respektieren und durchschaut nicht,
dass diese »Ergebnisse« häufig nichts Anderes sind als unbewiesene
Hypothesen, die vollmundig als Fakten ausgegeben werden, sobald sie eine
breitere Zustimmung gefunden haben."
Prof.
Dr. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem Prüfstand:
wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")
Diskussion
"Zu welchen Skurrilitäten fundamentalistische Schriftauffassung führen kann
(!, nicht muss, und auch nicht allein sie führt!), zeigt sich immer wieder
in den ausdrücklich auch von Thomas Schirrmacher
[Vorsitzender der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen
Allianz] kritisch bewerteten Arbeiten der sich trotz ihrer Konversion in ihrer
Radikalität treu gebliebenen Theologin Eta Linnemann
[siehe oben]."
[Prof. Dr. Eta Linnemann
war vormals eine radikale Vertreterin der historisch-kritischen Theologie]
Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann (Dezember 2001,
1996 – 2005 Direktor des Theologischen Seminars der Liebenzeller Mission,
2007 CTL-Dekan [Chrischona Tabor Liebenzell], Oberkirchenrat der
württembergischen Landeskirche, Gemeinsame Liebe. Wie Evangelikale die
Autorität der Bibel bestimmen, Seite 58)
Diskussion
"Mir ist ganz wichtig, dass wir den Ehrentitel „Wissenschaft“ nichts lassen"
Prof.
Dr. Heinzpeter Hempelmann (2004, Theologe, Nicht auf der Schrift, sondern
unter ihr, Seite 47)
Diskussion
"Liebenzell lehrt nicht die Evolution. Es gibt zwar nicht bloß „die" eine
Evolutionstheorie, sondern sehr viele unterschiedliche Theorieansätze. Aber
das ihnen gemeinsame Prinzip ist theologisch völlig inakzeptabel.
Aber es ist auch nicht sachgemäß, als allein möglich eine 6-Tage-Schöpfung,
also eine 6x24-Slunden-, also eine 6x24x60-Sekunden-Schöpfung zu vertreten."
Prof.
Dr. Heinzpeter Hempelmann (2004, Theologe, Nicht auf der Schrift,
sondern unter ihr, Seite 69)
Diskussion
"Es muss alles stimmen, bis aufs I-Tüpfelchen, und wenn nicht alles, auch
das I-Tüpfelchen nicht stimmt, dann ist alles falsch
[vgl. Domino-Theorie]. Das ist heidnische Philosophie, und das
ist in der Vergangenheit ein Einfallstor des Teufels gewesen, mit dem er
biblische Theologie buchstäblich madig gemacht hat."
Prof.
Dr. Heinzpeter Hempelmann (2004, Theologe, Nicht auf der Schrift,
sondern unter ihr, Seite 108)
Diskussion
"Es zeigt sich, wie verführerisch und gefährlich ein rationalistisches,
philosophisch-heidnisches, der Domino-Theorie (auch der Chicago-Erklärung
[https://de.wikipedia.org/wiki/Chicago-Erklärung])
zugrunde liegendes Wahrheitsdenken ist.
Wir dürften der
Auferstehungsbotschaft und das heißt dem Evangelium (IKor 15,3) nicht mehr
glauben, wenn wir annehmen müssten, dass ein einzelnes Wunder Jesu
vielleicht eher nicht geschehen oder falsch berichtet ist.
Wir
müssten am Evangelium vom auferstandenen und für mich gekreuzigten
Gottessohn zweifeln, weil wir an einem Detail der Bibel, etwa der
Hineinführung aller Stämme in das Gelobte Land
[Landnahme Kanaans, siehe nächster
Themen-Abschnitt], Zweifel haben?
Ich darf Jesu Anspruch,
das Wort Gottes, der Messias, der Menschensohn zu sein, ich darf das Wort
Gottes, das mich durch die Bibel hindurch erreicht, womöglich nicht als
solches ernst nehmen und für mich wahrnehmen, weil ich ggf. in meinem
intellektuellen Gewissen darin gebunden bin und es nicht anders denken und
sehen kann, als dass ein bestimmtes Jesus-Wort nicht von ihm stammt, sondern
auf einen Interpretationsakt der nachösterlichen Gemeinde zurückgeht?"
Prof.
Dr. Heinzpeter Hempelmann (Dezember 2001,
1996 – 2005 Direktor des Theologischen Seminars der Liebenzeller Mission,
2007
CTL-Dekan [Chrischona Tabor Liebenzell], Oberkirchenrat der
württembergischen Landeskirche,
Gemeinsame Liebe. Wie Evangelikale die Autorität der Bibel bestimmen., Seite
53+54)
Diskussion
"Mit dem neuen Wissen begann ich, die biblischen Berichte über Jesus mit
anderen Augen zu lesen. Ich spürte mit einer Art sechstem Sinn, wo
Erzählungen legendenhaft ausgeschmückt waren und wo der wahre, ganz
lebendige Kern ist."
Pfarrer Werner Tiki
Küstenmacher (22.
September 2008, JesusLuxus: Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens, S.
16)
Diskussion
"Wir dürfen uns nicht auf Jesu Schriftgebrauch beschränken.
Wenn das
ganze Neue Testament Wort Gottes ist, dann ist der Schriftgebrauch bei
Paulus, im Hebräer- und im Judasbrief etc. ebenso normativ. […]
Das
alles macht deutlich, dass der Rückgriff auf jesuanischen oder apostolischen
Schriftumgang sich nicht einfach gestaltet und nicht ohne erheblichen
Reflexionsaufwand möglich ist."
Prof. Dr.
Heinzpeter Hempelmann (Dezember 2001,
Theologe, Gemeinsame Liebe. Wie Evangelikale die Autorität der Bibel
bestimmen., Seite 90)
Diskussion
"Es gibt Exegeten, die zur Beantwortung strittiger
einleitungswissenschaftlicher Fragen auf Jesu Umgang mit dem Alten Testament
rekurriert haben.
Es ist sicherlich von Bedeutung, welche Schriften
Jesus als autoritativ für sich und seine Botschaft und sein Wirken angesehen
hat. Es besteht hier aber die Gefahr, dass wir moderne Fragestellungen, die
die Texte so gar nicht hatten, an diese heran- oder gar in diese
hineintragen und von ihnen Antworten erwarten oder pressen, die sie nicht
geben wollen und auch gar nicht können.
Ich behaupte einfach einmal,
dass Jesus an der Frage der Ein- oder Mehrverfasserschaft des Jesaja-Buches
nicht interessiert war - so wenig wie die Zuhörer, an die er sich wandte."
Prof.
Dr. Heinzpeter Hempelmann (Dezember 2001, Theologe, Gemeinsame Liebe.
Wie Evangelikale die Autorität der Bibel bestimmen., Seite 90)
Diskussion
"Wir gehen in Liebenzell davon aus, dass Mose der entscheidende Gewährsmann
und die überragende Quelle für den Textbestand ist, den wir im Pentateuch
[griechischer Ausdruck für die fünf Bücher Moses] vor uns haben,
ohne doch jeden Vers der 5 Bücher Mose auf ihn zurückführen zu müssen oder
zu wollen.
Mit W.S.La Sor/ D. A. Hubbard/ F. W. Bush und H.
Egelkraut (Das Alte Testament. Entstehung - Geschichte -Botschaft,
Gießen/Basel 1989, 76 f.)
gehen wir davon aus, „dass entscheidende
Teile des Erzählrahmens und der Gesetzestexte auf ihn und seine Anregungen
zurückgehen und die in diesem Epos dargestellten Umstände und Ereignisse
authentisch wiedergeben.
Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass Mose
den Pentateuch [die fünf Bücher Moses]
in der Form schrieb, in der er uns jetzt vorliegt, lässt die Einheitlichkeit
der Überlieferung keinen Zweifel daran, dass bei ihm der eigentliche
Ursprung dieses Werkes liegt."
Prof. Dr.
Heinzpeter Hempelmann (2004, 1996 – 2005 Direktor des Theologischen
Seminars der Liebenzeller Mission, 2007
CTL-Dekan [Chrischona Tabor Liebenzell], Oberkirchenrat der
württembergischen Landeskirche,
Nicht auf der Schrift, sondern unter ihr, Seite 35+36)
Diskussion

Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann,
Württembergische Landeskirche, liebenzell.org
"Weitgehend unbemerkt von der evangelikalen und kirchlichen Öffentlichkeit
nimmt seit einigen Jahren eine Bewegung Konturen an, die reichlich Anlass
zum Nachdenken gibt, weil sie ein bezeichnendes Licht auf die kirchliche
Gesamtsituation in unsrem Lande wirft. Es ist die Bewegung des „Stillen
Rückzugs“ aus Gemeinden und Gemeinschaften. [...]
Lange Zeit als
bloßes Randphänomen unterschätzt, hat diese Bewegung mittlerweile eine Größe
erreicht, die guten Gewissens nicht mehr ignoriert werden kann. Mehr und
mehr ziehen sich Christen aus Kirchen, Gemeinden, Gemeinschaften und
Verbänden zurück, denen sie lange treu angehört haben, aber nun nicht mehr
angehören können oder wollen.
Jenseits des kirchlich bzw. freikirchlich
verfassten Christentums leben sie ihr Christsein in Hausgruppen, Hauskreisen
und Hausgemeinschaften.
Was sind die Gründe dafür? Was sind die
Hintergründe?
Faktisch ist es so, dass eine wachsende Anzahl von
Christen unter grassierender geistlicher Heimatlosigkeit leiden. Sie finden
in erreichbarer Nähe vor Ort keine Gemeinde oder Gemeinschaften mehr, der
sie sich guten Gewissens zuordnen könnten:
In ihrer
Landeskirchlichen Gemeinde werden sie nicht selten mit bibelkritischen,
politisierenden bzw. psychologisierenden Predigten konfrontiert, die den
Hunger nach klarer biblischer Verkündigung, nach geistlicher Gemeinschaft
und biblischer Seelsorge ungestillt lassen.
In den freikirchlichen
Gemeinden vor Ort begegnen sie oftmals charismatisch geprägtem
Gemeindeleben, das sie aus guten (biblischen) Gründen so nicht mitmachen
können.
In den Gemeinschaften stoßen sie immer wieder auf eher
kurzlebige neue Trends in Evangelisation und Gemeindeaufbau, die das Leben
der Mitglieder unübersehbar (manchmal auch polarisierend) beherrschen.
Die Folge ist Heimatlosigkeit. Eine wachsende Zahl von Christen schafft es –
trotz vorhandenen guten Willens – nicht mehr, in Gemeinden und
Gemeinschaften vor Ort Fuß zu fassen."
Pfarrer Rudolf Möckel (2001, "Informationsbrief" Nr. 204/01 der
Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“)
Diskussion
"Siehe, es kommt die Zeit, spricht Gott der HERR, dass ich einen Hunger ins
Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser,
sondern nach dem Wort des HERRN, es zu hören; dass sie hin und her von einem
Meer zum andern, von Norden nach Osten laufen und des HERRN Wort suchen und
doch nicht finden werden."
Amos 8,
11-12
Diskussion
"Unsere Kirche, die in diesen Jahren nur um ihre Selbsterhaltung gekämpft
hat, als wäre sie ein Selbstzweck, ist unfähig, Träger des versöhnenden und
erlösenden Wortes für die Menschen und für die Welt zu sein. …
Es ist nicht unsere Sache, den Tag vorauszusagen - aber der Tag wird kommen
- , an dem wieder Menschen berufen werden, das Wort Gottes so auszusprechen,
dass sich die Welt darunter verändert und erneuert. …
Bis dahin wird die Sache der Christen eine stille und verborgene sein; aber
es wird Menschen geben, die beten und das Gerechte tun und auf Gottes Zeit
warten. Möchtest du zu ihnen gehören"
Pfarrer Dr. theol. Dietrich Bonhoeffer (Mai
1944, Evangelisch-lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche
und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Widerstand und
Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft. Gütersloher Verlagshaus;
Auflage: 17., 2002, ISBN 9783579004570)
Diskussion
"Wir müssen die heilige Schrift erst wieder kennen lernen wie die
Reformatoren, wie unsere Väter sie kannten. Wir dürfen die Zeit und die
Arbeit dafür nicht scheuen. Wir müssen die Schrift kennen lernen zuallererst
um unseres Heiles willen.
Aber es gibt daneben genug gewichtige
Gründe, um uns diese Forderung ganz dringlich zu machen. Wie sollen wir z.
B. in unserm persönlichen und kirchlichen Handeln jemals Gewissheit und
Zuversicht erlangen, wenn wir nicht auf festem Schriftgrund stehen?
Nicht unser Herz entscheidet über unsern Weg, sondern Gottes Wort. Wer aber
weiß heute noch etwas rechtes über die Notwendigkeit des Schriftbeweises?
Wie oft hören wir zur Begründung wichtigster Entscheidungen ungezählte
Argumente „aus dem Leben“, aus der „Erfahrung“, aber der Schriftbeweis
bleibt aus, und gerade er würde vielleicht in genau entgegengesetzter
Richtung weisen?"
Pfarrer Dr.
Dietrich
Bonhoeffer (1906 - 1945, Evangelisch-lutherischer Theologe)
Diskussion

Dr. theol. Dietrich Bonhoeffer
(1906-1945)
"In welche Gemeinde soll ich gehen?"
"Seit den sechziger Jahren hat sich in den Leitungsgremien vieler
evangelischer Landeskirchen ein theologischer Pluralismus durchgesetzt. Das
bedeutet im Klartext, dass in ein und derselben Landeskirche biblische
Grundaussagen gegenteilig ausgelegt werden können.
Das betrifft so
wesentliche Aussagen wie die Auferstehung Jesu, die Einsetzung von Taufe und
Abendmahl, die Echtheit der Worte Jesu, aber auch ethische Fragen wie die
Stellung zur Homosexualität oder zu Ehe und Familie.
Es gibt
kirchenleitende Persönlichkeiten, die begeistert sind über die feministisch
orientierte „Bibel in gerechter Sprache”, während andere sie als häretisch
und ganz schlimm bezeichnen. Das Chaos ist schier grenzenlos! Kein Wunder,
dass auch in der säkularen Presse der Eindruck vorherrscht, die evangelische
Volkskirche sei ein „großer Gemischtwarenladen”. [...]
Die einzelne
Gemeinde ist in der geistlichen Kursbestimmung auf sich selbst gestellt.
Darum ist zu prüfen, zu welcher Gemeinde man gehören will. Es gibt genügend
bibeltreue Gemeinden, in denen ein evangelischer Christ ein geistliches
Zuhause haben kann.
Es gibt daneben andere Gemeinden, in denen die
kirchliche Arbeit zwar nicht auf ganzer Linie bibeltreuen Grundsätzen folgt,
aber durchaus offen für sie ist. Auch da lohnt es sich, zu bleiben und wenn
möglich verantwortlich mitzuwirken.
Sollten aber in einer Gemeinde,
bibeltreue Überzeugungen als „fundamentalistisch” bzw. „sektiererisch” vom
Pfarramt abgelehnt und alle Versuche, eine geistliche Kurskorrektur zu
bewirken, zurückgewiesen werden, haben Gemeindeglieder nicht nur das Recht,
sondern die Pflicht, eine solche Gemeinde zu verlassen und sich an anderer
Stelle geistlich versorgen zu lassen.
Eine Gemeinde sollte - im Bilde
gesprochen - ein Ort sein, an dem man Kraft für den Alltag tanken kann und
nicht ein TÜV, auf dem Sonntag für Sonntag die Leidensstärke der Gläubigen
geprüft wird.
Wenn man bedenkt, wie viele Menschen weite Wege auf
sich nehmen, um an kulturellen Ereignissen oder am sportlichen Leben
teilzunehmen, dann sollte es auch selbstverständlich sein, dass wir für die
Teilnahme am geistlichen Leben keine Wege scheuen. Auch hier gilt die
Verheißung des Herrn: „Suchet, so werdet ihr finden."
Pfarrer Jens Motschmann (Juni 2007, seit 1987 Pastor der Ev. St.
Martini-Gemeinde in Bremen, stellvertretender Vorsitzender des
Gemeindehilfsbundes, In welche Gemeinde soll ich gehen?,
www.sankt-martini.de)
[Die Ev. St. Martini-Gemeinde in Bremen ist
Teil d. Bremischen Evangelische Kirche BEK. Die BEK ist eine von 23
Gliedkirchen (Landeskirchen) der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD]
Diskussion
"Die Liebe zur Kirche wird diesem Hirten der Gemeinde
[Pfarrer Jens Motschmann, siehe oben]
jeder abspüren; aber doch
ist ihm die Liebe zum Herrn der Kirche das ungleich höhere Gut. Darum seine
aus der Not geborene Empfehlung, die Gemeinde gegebenenfalls zu wechseln, um
nicht geistlich auf eine Nulldiät gesetzt zu werden." […]
"Es gibt in
unserem Lande geistlich total versteppte Gebiete" […] "Da sollten dann
getrost und fröhlich kirchliche Grenzen überschritten und Gemeinschaft der
Gläubigen gelebt werden. Ja, auch in der anderen Richtung: von einer
verkarsteten bibelkritischen Freikirche hin zu einer bibeltreuen,
missionarischen landeskirchlichen Gemeinde."
Pfarrer Dr. Wilfried Reuter (04.07.2007,
Theologe, ideaSpektrum Nr. 27/2007,
Seite 5)
Diskussion
"Ich beobachte im evangelikalen Bereich eine Neigung, die Bindung vor allem
an die großen kirchlichen Institutionen zu lösen und kleine, aber feine
selbstständige Gemeinden zu bilden. Diese Neigung ist nicht durchgängig,
wohl aber in wachsendem Maße festzustellen, nicht zuletzt bei den jüngeren
Menschen."
EKD-Kirchenamtspräsident Dr.
Hermann Barth (30.
September 2006,
Präsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD),
Die Zukunft der evangelikalen Bewegung - Wünsche, Anfragen, Anregungen -
Kurzreferat beim Deutschen Evangelischen Allianztag in Bad Blankenburg)
Diskussion
"In den letzten Jahren haben sich etwa 2.250 Gemeinden mit etwa 250.000
Mitgliedern gebildet, die sich als völlig unabhängig verstehen, also weder
einer Landes- noch einer Freikirche angehören wollen."
idea (21.01.2008, Wenn wir doch ehrlicher
wären. www.ead.de)
Diskussion
8 "Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer
Meister; ihr aber seid alle Brüder.
9 Und ihr sollt niemanden unter euch
Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.
10
Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer:
Christus."
MATTHÄUS / 23. Kapitel,
8-10
Diskussion
Jesus Christus: "Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da
bin ich mitten unter ihnen."
MATTHÄUS
/ 18. Kapitel, 20
Diskussion
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"Fundamentalisten geben auf Fragen, die eine sehr komplexe
Lebenswirklichkeit aufwirft, sehr schlichte, geradezu billige Antworten. Das
ist eine ängstliche Reaktion auf Verunsicherung. ...
Jesus begegnet mir im offenen Dialog mit anderen Menschen, vielleicht im
obdachlosen Atheisten. ... Nehme ich den anderen als Betreuungsobjekt wahr,
der meine Wahrheit einfach noch nicht verstanden hat oder ist er oder sie
ein Subjekt, dem ich zuhöre? ...
Der Missionsbegriff erfährt tatsächlich gerade eine Renaissance in der
Evangelischen Kirche und soll positiv besetzt werden. Ich finde, das geht
nicht, weil Mission im Kolonialismus einfach mit Gewalttaten verbunden ist,
da klebt Blut dran."
Pfarrer Bernd Klingbeil-Jahr (07.04.2008, Evangelischer Theologe,
Evangelische Friedensgemeinde Bremen, Glaube als Sonderangebot, www.taz.de)
Diskussion
Meinhard Schmidt - Degenhard:
"Wortterror, was meinen Sie damit?"
Prof.
Geldbach: "Wortterror - damit meine ich, dass der Fundamentalismus am Buchstaben
klebt."
Prof. Dr.
Erich Geldbach (7.
Oktober 2007, baptistischer Theologe, Hardliner Gottes - die Diskussion.
Diskussion mit Meinhard Schmidt - Degenhard über christliche
Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober
2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)
Diskussion
"Ihre Waffe ist nicht Sprengstoff, sondern Mission"
"Der Film [„Jesus liebt dich – Evangelikale auf
WM-Mission“, Filmfestspiele „Berlinale“ vom 7. bis 17. Februar in Berlin]
rege zum Nachdenken „über die erschreckenden Konsequenzen von religiösem
Fundamentalismus“ an. Er stelle die Evangelikalen als „ernst zu nehmende
Bedrohung für rationale Aufklärung und demokratische Werte“ dar. ... "Es
sind 52.000 Neubekehrte jeden Tag weltweit."
idea (27.12.07, Film nimmt Evangelisation
bei Fußball-WM aufs Korn, www.idea.de)
Diskussion
"Christliche Fundamentalisten" - das klingt zunächst wie eine kleine
Minderheit religiöser Fanatiker, die sich irgendwo unter der modernen,
aufgeklärten Gesellschaft verstecken.
Laut dem Artikel Rechts und
fromm von Susan Neiman [DIE ZEIT Nr.42,
07.10.2004] sieht die Lage ganz anders aus: Die Weltanschauung,
welche die Bibel für Gottes Wort und alleinige Wahrheit hält, gewinnt
weltweit immer mehr Anhänger."
Andreas
Mueller (18. August 2006, Redakteur beim Humanistischen Pressedienst
(hpd), Christliche Fundamentalisten rüsten für den Endkampf)
Diskussion
"Wir gehen von 1,3 Millionen Evangelikalen
[in
Deutschland] aus, die die Bibel wörtlich auslegen. Leider werden
es mehr"
Prof. Dr. Ulrich Kutschera
(31. Oktober 2006, Evolutionsbiologe,
Kreationisten im Aufwind, DIE ZEIT)
Diskussion
"Wir haben Mega-Kirchen auf dem Papier ... da ist ein Missverhältnis
entstanden von Größe [25.385.618 getaufte
evangelische Kirchenmitglieder in Deutschland - Stand 2005*]
einerseits und Wenigen, die partizipieren [lat.:
particeps = an etwas teilnehmend] [durchschnittliche Gottesdienstbeteiligung von etwa 4 Prozent** der
getauften Kirchenmitglieder - d.h. rund 1 Million Kirchenmitglieder,
"Evangelikale Christen" eingerechnet] und da sehe ich die große
Gefahr, dass Fundamentalisten die Möglichkeit haben, gerade da
einzubrechen."
Prof. Dr.
Erich Geldbach
(7. Oktober 2007,
baptistischer
Theologe,
Hardliner Gottes - die Diskussion. Diskussion mit Meinhard Schmidt -
Degenhard über christliche Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer
Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober 2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)
* [https://www.ekd.de/statistik/mitglieder.html]
** [https://www.ekd.de/download/kirche-der-freiheit.pdf,
Seite 23]
Diskussion
"Aufschwung Jesu"
[DER SPIEGEL]
"Deutschland gilt als säkular, Religion war im Land der Reformation
kontinuierlich auf dem Rückzug. Jahr für Jahr lieferten die Kirchen neue
Belege für die fortschreitende Säkularisierung
[lat.
saecularis = weltlich]
– sechsstellige
Austrittszahlen erweckten den Eindruck, als sei das Aussterben der Kirche
nur noch eine Frage der Zeit. Doch zwischen diesem Bild und der Wirklichkeit
klafft eine erhebliche Lücke.
Offensichtlich, so analysieren es Meinungsforscher aus Allensbach, haben der
Hype um den Papst und das weltweite Erstarken des Islamismus auch in
Deutschland Religion wieder zum Thema gemacht. Die jüngste Umfrage über
Glaube und Religiosität der Bertelsmann Stiftung kam zu der überraschenden
Erkenntnis, dass auch hierzulande Religiosität trotz der Kirchenaustritte
bedeutsam geblieben ist. Fast jeder fünfte Deutsche sei „hoch religiös",
selbst Nicht-Kirchenmitglieder seien zu 31 Prozent „religiös".
Vom neuen Interesse an Glaube und Seelenheil jedoch profitieren die beiden
großen Amtskirchen kaum. Ihr aufgeblähter Apparat mit Konsistorien und
Landeskirchenämtern, mit Oberkirchenräten und Generalsuperintendenten ist zu
schwerfällig, um auf die neue religiöse Welle reagieren zu können.
Es ist jenes unübersichtliche Spektrum evangelikaler Gruppierungen, die in
der Evangelischen Allianz [https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Allianz]
vereint sind und von der neuen Sehnsucht nach Sinn profitieren - christliche
Freikirchen, religiöse Vereine, freie Gemeinden, charismatische Gruppen,
missionarische Zentren. Sie erleben einen Aufschwung Jesu.
Ihr Kirchenverständnis ist leger in der Form - ihre Gottesdienste sind
unkonventioneller gestaltet als die der etablierten Kirche. Inhaltlich aber
sind sie konservativ und streng bibeltreu, pietistisch
[https://de.wikipedia.org/wiki/Pietismus].
Viele dieser Gruppen sind aus frommen Erweckungs-bewegungen hervorgegangen,
manche haben ihre Zentren in den USA ...
Der Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in
Berlin, Reinhard Hempelmann, bestätigt das „Wachstumsphänomen" evangelikaler
Kräfte. Es sei „offensichtlich größer, als die Statistiken nahelegen", und
nicht nur „ein Protestphänomen gegen die fehlende Flexibilität" der
Amtskirchen. „Es fordert die Kirchen heraus."
Vor allem bei den Zahlen der Gottesdienstbesucher stehlen die Evangelikalen
den Amtskirchen oft die Show - bundesweit gibt es dafür Beispiele: In
Stuttgart kommen bei der „BGG", der „Biblischen Glaubensgemeinde", an vielen
Sonntagen rund 4000 junge Menschen zusammen. In Bremen strömen zu den fünf
Freikirchen mehr Gottesdienstbesucher als in alle traditionellen
Kirchengemeinden der Stadt zusammen. …
Besonders rasant wachsen die oft erst in den vergangenen Jahren gegründeten
neuen freikirchlichen Gemeinden. Zwischen 500 und 600 sollen es schon sein.
…
Anleitungen zur Missionsarbeit kursieren im Internet, etwa die „Toolbox
Gemeindebau" der „Konferenz für Gemeindegründung e.V."
[https://de.wikipedia.org/wiki/Konferenz_für_Gemeindegründung].
Stolz präsentiert sie im Internet, wie ganz Deutschland mit neuen Gemeinden
überzogen wird. Auch die evangelikale „Deutsche Inlandmission" befeuert den
Eroberungskurs: „Ziel muss es sein, in Deutschland die freimachende
Botschaft Christi neu zu etablieren. …
Der traditionellen evangelischen Kirche bereitet die Entwicklung Sorgen. Sie
befürchtet eine Abwanderung ihrer eigenen Mitglieder in die importierten
Erweckungsgemeinden - oder eine schleichende Machtübernahme durch die
Evangelikalen in ihren eigenen Reihen, die in immer mehr Gremien der EKD zu
finden sind. …
„Der Erfolg der Evangelikalen ist erklärbar", meint Lamprecht
[Dr. theol. Harald Lamprecht,
Weltanschauungsbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche
Sachsen]. „Diese schlichte Form von Religiosität ermöglicht den
Leuten in einer komplizierter gewordenen Welt einfaches Denken und Handeln."
…
Jürgen Heumann [Prof. Dr. Jürgen Heumann, Prodekan
der Fakultät IV, Institut für Ev. Theologie und Religionspädagogik an der
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg] ... hat seine Kollegen
vor Gruppen mit dem scheinbar harmlosen Label „christliche Gruppe" gewarnt:
Sie sollten genau prüfen, ob deren Ansichten dem Grundgesetz widersprächen
und Veranstaltungsräume deshalb zu verweigern seien. ...
[Hintergrund: Prof. Dr. Jürgen Heumann riet u.a. davon ab, "Campus für
Christus" an Universitäten Räume zur Verfügung zu stellen.
https://www.gaynial.net/pdf/gutachten_heumann.pdf. Campus für Christus ist
der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM), der
Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste der EKD (AMD) und dem Ring
Missionarischer Jugendbewegungen (RMJ) angeschlossen. Campus für arbeitet
auf der Glaubensgrundlage der Evangelischen Allianz als überkonfessionelles
Missionswerk mit (fast) allen Kirchen und Gemeinden zusammen.
www.cfc-online.org/studentenarbeit]
Der Kampf, wer in Zukunft die religiöse Landschaft in Deutschland bestimmen
wird, hat begonnen. ...
Ein Hauch von Kulturkampf liegt über der Hansestadt Bremen. Zehntausende
Christen [20.000 Teilnehmer, 4. Mai 2008, idea. "Von
den Teilnehmern gehören 54,8 Prozent zur Evangelischen Kirche, 43 Prozent zu
Freikirchen und die übrigen 2,2 Prozent zur Katholischen Kirche. 25.04.08,
www.pro-medienmagazin.de] haben sich angesagt, sie wollen ein
Fest feiern, sie wollen beten und singen; Morgenandachten stehen auf dem
Programm, Gottesdienste, Live-Konzerte. "Christival"
[https://de.wikipedia.org/wiki/Christival]
nennt sich das Event. ...
Pfarrer wie Bernd Klingbeil-Jahr von der Bremer Friedensgemeinde
[Evangelische Friedensgemeinde Bremen, Bremische Evangelische Kirche BEK -
Gliedkirche / Landeskirche der Evangelischen Kirche in Deutschland - EKD]
machen mobil gegen die Organisatoren. "Fundamentalistische Missionsarbeit"
wirft der Pastor ihnen vor, eine "schwarz-weiße, allzu schlichte
Geisteshaltung". ... Christival, das sei "finsteres Mittelalter", warnt der
Bremer Grünen-Fraktionsvize Klaus Möhle."
DER SPIEGEL (28.04.2008, Aufschwung Jesu, S. 38-41, Der Spiegel Nr.
18/2008)
Diskussion
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"Während es früher an den Hochschulen oft eine Gleichgültigkeit gegenüber
unseren Angeboten
[Campus für
Christus, siehe Beitrag oben] gab, ist in den letzten
Jahren eine Hetze gegen Christen zu bemerken."
Hans Reil (8. Februar 2009, Leitungsteam der Studentenarbeit Campus
für Christus, Spiegel Online: Christliche Eiferer hetzen an der Uni,
www.idea.de)
Diskussion
"Der Einfluss wächst – Evangelikale und die Landeskirchen [...]
Wir würden uns wünschen, dass mehr Menschen, die die Werte der Evangelikalen
und ihren Absolutheitsanspruch nicht teilen, Stellung beziehen – auch mehr
Christen aus den Landeskirchen. Der Mitgliederrückgang darf kein Grund sein,
sich widerspruchslos fundamentalistischen Positionen anzunähern. [...]
Fundamentalismus ... wir definieren ihn über das Bibelverständnis."
Oda Lambrecht u.
Christian Baars (6.
März 2009, ARD-Journalisten, Mission Gottesreich - Fundamentalistische
Christen in Deutschland, Christian Links-Verlag. Berlin)
Diskussion
"Die Sektenexpertin der Hamburger Innenbehörde, Ursula Caberta, kritisierte
in einem Radiointerview unter anderem das konservative Frauenbild der
Evangelikalen. Die Kirchen dürften "nicht der Versuchung unterliegen, über
diese evangelikalen, fundamentalistisch Abdriftenden zu meinen, sie könnten
ihre Kirche beleben", sagte sie dem Evangelischen Kirchenfunk
Niedersachsen."
Ursula Caberta / Evangelischen Kirchenfunk
Niedersachsen (2. Mai 2008, Jugendkirche hofft auf spirituellen Input beim
Christival, www.jugendkirchen.org)
Diskussion
"Nicht die reformatorischen Kirchen, sondern evangelikale oder
pflingstlerische Gruppen gewinnen an Anhängerschaft – oft in einer Weise,
die fundamentalistische Antworten an die Stelle verstehenden Glaubens
setzt."
Bischof
Dr.
Wolfgang Huber (28.
Februar 2001,
2003 - 2009 Ratsvorsitzender der
Evangelischen Kirche in Deutschland,
Diakonische Kirche mit Zukunft, Bethel, www.ekd.de)
Diskussion
"Christentum wie Islam sind Buchreligionen. […] In unseren beiden Religionen
gibt es Gruppen, die sich einem reflektierten und wissenschaftlich
fundierten Umgang mit den grundlegenden Schriften [vgl.
Historisch- kritische Methode] entziehen und
fundamentalistische Auslegungen vertreten."
Bischof
Dr. Wolfgang Huber (16. März 2009,
2003 - 2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD,
„Herausforderungen des interreligiösen Dialogs. Hermeneutische
Fragestellungen.“ - Vorlesung in der Theologischen Fakultät in Ankara,
www.ekd.de)
Diskussion
"Die Evangelikalen in Deutschland sind keine Fundamentalisten. Das sagte der
EKD-Ratsvorsitzende [2003 - 2009],
Bischof Wolfgang Huber (Berlin), am 2. Mai vor Journalisten beim Christival
in Bremen. „Evangelikale und Fundamentalisten gleichzusetzen widerspricht
meiner Erfahrung“, erklärte er.
Die Evangelikalen in Deutschland könnten nicht mit evangelikalen Strömungen
aus den USA verglichen werden, bei denen es vereinzelt durchaus
fundamentalistische Tendenzen gebe. Vielmehr seien sie im Pietismus
[https://de.wikipedia.org/wiki/Pietismus]
verankert und engagierten sich zum großen Teil in den Landeskirchen.
Und die profitierten von der Lebendigkeit, die evangelikale Christen in die
Gemeinden einbrächten. Huber sagte, er freue sich, dass die Frontstellungen
zwischen Landes- und Freikirchen in den vergangenen Jahren mit vereinten
Kräften weithin überwunden worden seien."
idea (2. Mai 2008, Huber: Evangelikale in
Deutschland sind keine Fundamentalisten. www.idea.de)
Diskussion
"Der Begriff „Fundamentalismus“ trifft auf die evangelikale Bewegung in
Deutschland nicht zu. Darin stimmten der Pfälzer Kirchenpräsident, Eberhard
Cherdron (Speyer), und der Rektor der Freien Theologischen Hochschule in
Gießen, Prof. Helge Stadelmann, auf einer Podiumsdiskussion am 17. Oktober
in Neustadt an der Weinstraße überein. [...]
Allerdings gebe es auch in Deutschland einige evangelikale Splittergruppen,
die trotz ihrer Selbstbezeichnung als bibeltreu andere Christen verletzten
und verleumdeten. Deren aggressive, gesprächsunfähige Geisteshaltung
entspreche dem modernen Fundamentalismusbegriff. Mit gelebter Bibeltreue
habe sie nichts zu tun. Namen nannte Stadelmann nicht. Echte Treue zum Wort
Gottes zeichne sich dadurch aus, dass Liebe und Wahrheit eine Einheit
bildeten.
Die Podiumsdiskussion wurde vom Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen
Allianz und Direktor von ERF Medien (Evangeliums-Rundfunk), Jürgen Werth
(Wetzlar), geleitet. Veranstalter war die Evangelische Allianz in Neustadt."
idea (19.10.08, Deutsche Evangelikale sind
keine Fundamentalisten, www.idea.de)
Diskussion
"Der Vorsitzende des Rates der EKD [2003 - 2009],
Bischof Wolfgang Huber, bekräftigte, dass der im Reformprozess „Kirche der
Freiheit“ begonnene Aufbruch nur mit allen Kräften in der evangelischen
Kirche gemeinsam gelingen könne. […]
In der EKD sei es in den vergangenen zehn Jahren zunehmend unstrittig
geworden, dass der Pietismus seinen festen Ort mitten in den Gemeinden der
Landeskirchen und damit auch mitten in der EKD habe, sagte der
Ratsvorsitzende."
Pressestelle der EKD (10. Dezember 2008,
Gemeinsam evangelische Kirche gestalten. Treffen zwischen Vertretern des
Rates der EKD und Vertretern des Vorstandes des Evangelischen Gnadauer
Gemeinschaftsverbandes, www.ekd.de)
Diskussion
"Aus Gemeinschaften werden - wo notwendig - Gemeinden"
"Auch strukturell zeichnen sich Veränderungen ab: Haben wir in der
Gemeinschaftsbewegung anfänglich nur einen begrenzten Dienst wahrgenommen,
der die Arbeit der Kirchengemeinden ergänzt hat, so wachsen wir zunehmend in
einen stellvertretenden Dienst hinein.
Das geschieht - in Absprache mit den jeweiligen Landeskirchen - in doppelter
Weise: Zum einen übernehmen hauptamtliche Prediger für ihre Klientel und
darüber hinaus kirchliche Kasualien [Amtshandlung,
kirchliche Zeremonie: Taufe, Konfirmation, Trauung, Beerdigung].
Zum anderen kommt es vermehrt zur Gründung von Personalgemeinden
(Gemeinschaftsgemeinden), in denen aus Gemeinschaften organisatorisch
Gemeinden werden, in denen von der Taufe bis zur Beerdigung ein umfassendes
geistliches Zuhause geboten wird.
Diese verstehen sich als Bestandteil evangelischer Kirche. Das Impulspapier
der Leitung der EKD, des Rates, „Kirche der Freiheit" geht davon aus, dass
derartige Gemeindeformen zukünftig ca. 25% der volkskirchlichen Gemeinden
ausmachen werden."
Pfarrer Dr. Christoph Morgner
(28. Januar
2009, Theologe, 1989 - 2009 Präses des Evangelischen Gnadauer
Gemeinschaftsverbands [Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften], Ja zur
Volkskirche, Nein zu Irrwegen. ideaSpektrum 5/2009 S. 23)
Diskussion
"Die "Frommen" sind auf dem Vormarsch"
[DIE WELT]
"In den USA blühen die evangelikalen Megakirchen. Viele von ihnen haben sich
vom "alten" Protestantismus verabschiedet. In Deutschland gehen die Uhren
(noch) anders. Zwar wächst auch hier die evangelikale Bewegung, vor allem
unter jüngeren Menschen.
Trendforscher sehen in den "Bibeltreuen" sogar die Zukunft der Kirche; es
spricht einiges dafür, dass innerhalb der protestantischen Christenheit in
Deutschland jeden Sonntag mehr evangelikale als nichtevangelikale Christen
an Gottesdiensten teilnehmen.
Aber amerikanische Verhältnisse haben sich nicht eingestellt: Von den
geschätzten 1,4 Millionen Evangelikalen hat immerhin noch die Hälfte ihre
Heimat in den 23 Landeskirchen, und die andere, freikirchliche, Hälfte ist
in diverse Gruppierungen gespalten. Tatsache aber ist: Landeskirchen und die
oft in die religiöse Extremismusecke abgeschobenen Evangelikalen nähern sich
immer weiter an." [...]
"Ist der deutsche Evangelikalismus also ein Hort des Fundamentalismus? Wenn
damit das gewaltsame Durchsetzen religiöser Überzeugungen gemeint ist, dann
geht der Schlag ins Leere. Gewalt geht von den Evangelikalen nicht aus.
Selbst im Kampf gegen die Abtreibung, bei dem Glaubensgeschwister in den USA
zu Militanz gegen Ärzte und Kliniken neigen, belassen sie es bei verbalen
Protesten.
Sind sie wortfundamentalistisch, gar "wortterroristisch", wenn sie auf der
uneingeschränkten Autorität der Bibel beharren? Der Kreis derjenigen, die
die Schrift Wort für Wort als verbalinspiriert betrachteten, sei in der
Deutschen Evangelischen Allianz [https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Allianz],
einem starken Zweig des Evangelikalismus, nicht allzu groß, beschwichtigt
der Allianz-Vorsitzende Jürgen Werth
[https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Werth].
Der evangelische Braunschweiger Landesbischof Friedrich Weber spricht von
einer theologischen Richtung, in die sämtliche konservative und orthodoxe
Ausprägungen des evangelischen Glaubens eingeordnet werden könnten: "Sie
sind das Salz in der Suppe der Landeskirche." [...]
"Dabei ist Pluralität auch längst für die "Frommen" Realität geworden. Die
Evangelikalen sind kein homogener Block, sondern ein buntes Gebilde aus
Allianz-Evangelikalen in der Tradition der Erweckungsbewegung,
Bekenntnis-Evangelikalen und Charismatikern mit einer gefühls- und
erfahrungsbetonten Frömmigkeit.
Es gibt "rechte" und "linke" Flügel, "Konservative" und "Progressive", und
auch die "Mitte" ist stark vertreten.
Positionen der historisch-kritischen Bibelexegese sind nicht mehr des
Teufels; auch unter den Evangelikalen wird über Widersprüche und Irrtümer in
der Schrift debattiert. ...
Tendenziell wachse die Zahl der Progressiven seit etwa 20 Jahren
kontinuierlich und die der Konservativen gehe langsam zurück, hat der am
Southwestern Baptist Theological Seminary in Texas und am Bibelseminar in
Bonn lehrende Professor Friedhelm Jung beobachtet.
Flügelkämpfe sind programmiert." ...
"Evangelikalismus, das wurde bisher von der Öffentlichkeit zu wenig
wahrgenommen, ist heute kein ausschließliches protestantisches Phänomen
mehr. Es gibt inzwischen Evangelikale in der römisch-katholischen Kirche und
in den orthodoxen Kirchen. Rom beginnt sich dem Dialog mit der Bewegung zu
öffnen.
Papst Johannes Paul II. hatte noch 1992 die lateinamerikanischen Bischöfe
vor "reißenden Wölfen" gewarnt und davon gesprochen, dass die Evangelikalen
"sich wie eine Ölspur über die Region verbreiten und drohen, die
Glaubensstrukturen in zahlreichen Ländern zu zerstören".
Sein Nachfolger Benedikt XVI., der Papst aus Deutschland, hat ebenfalls
Vorbehalte, aber er bedient sich nicht solch martialischen Vokabulars.
Umgekehrt entdecken Evangelikale Gemeinsamkeiten mit dem Oberhaupt der
katholischen Kirche. In seiner Modernitäts- und Relativismuskritik spreche
der jetzige Papst vielen Evangelikalen aus dem Herzen, sagt Reinhard
Hempelmann, Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen
in Berlin.
Das sieht auch Helge Stadelmann, Rektor der Freien Theologischen Akademie
Gießen [Freie Theologische Hochschule FTH], so: "Vermutlich könnten
die meisten Evangelikalen sehr gut mit dem Schriftverständnis und dem daraus
resultierenden Jesus-Verständnis leben, das Benedikt XVI. in seinem neuesten
Jesus-Buch [2007, Dr. Joseph Ratzinger, Jesus von Nazareth, Herder]
formuliert und
in Abgrenzung zu vielen kritischen Zugängen der letzten 150 Jahre
herausgearbeitet hat."
DIE WELT (20. Februar 2008, Gernot Facius,
Die "Frommen" sind auf dem Vormarsch)
Diskussion
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"Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA)
[https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Allianz]
und der Vatikan wollen im kommenden Jahr eine neue Runde theologischer
Gespräche starten. Die Tagungen sollen bis 2013 jährlich stattfinden und
vorwiegend Lehrfragen behandeln, etwa betreffend die Dreieinigkeit, Jesus
Christus, die Glaubensbekenntnisse, das Heil und das Abendmahl." ...
"In ethischen Fragen, etwa in der Haltung zum Schutz des menschlichen Lebens
in allen Phasen, sind sich Evangelikale und Katholiken nahe. Auf anderen
Gebieten, etwa dem Kirchenverständnis, der Lehre vom kirchlichen Amt und den
Sakramenten ist man hingegen teilweise weit entfernt." ...
"Die römisch-katholische Kirche hat über 1,3 Milliarden Mitglieder; die WEA
[Weltweite Evangelische Allianz]
repräsentiert etwa 420 Millionen Evangelikale in 128 Staaten."
idea (7.03.08, Evangelikale und Vatikan
planen theologische Gespräche, www.idea.de)
Diskussion
"Nachdem die Anhängerzahlen der Protestanten und Pfingstler
[https://de.wikipedia.org/wiki/Pfingstler]
in den letzten dreißig Jahren in die Höhe geschnellt sind, sind die
katholischen Würdenträger zunehmend reizbarer und aufgebrachter geworden.
Mit Unterstützung des Vatikans werden lateinamerikanische Bischöfe nicht
müde, die Zunahme von „Sekten“ zu verurteilen, einem Begriff, der nach
römischem Sprachgebrauch eine gefährliche Randbewegung bezeichnet, was die
amerikanischen Medien eher als Kult betiteln würden.
1992 warnte Papst Johannes Paul II. den Rat der lateinamerikanischen
Bischöfe CELAM vor diesen „reißenden Wölfen“. Er sagte auch, dass die
Evangelikalen sich wie eine Ölspur über die Region verbreiten und drohen,
die Glaubensstrukturen in zahlreichen Ländern zu zerstören.
Der Journalist Diego Cevallos beschrieb die giftige Rhetorik, die zum
Gemeinplatz geworden ist: „«Man muss schamlos sein, um Protestant zu sein,»
erklärte der Kardinal von Guadalajara, Mexiko, Juan Sandoval Iñiguez, und
der frühere päpstliche Nuntius in Mexiko, Girolamo Prigione, bemerkte,
«diese Sekten sind wie Fliegen, die man mit der Zeitung totschlagen muss».”
Der honduranische Kardinal Oscar Rodríguez verglich die neuevangelischen
Kirchen mit „einer Unternehmensneugründung … Dafür reicht es, eine Kirche zu
eröffnen, und wenn es nur eine Garage ist.
Dabei zählen nur zwei entscheidende Faktoren: das Unternehmen ist
anti-katholisch und verlangt einen Obolus. Damit wird es zu einem sehr
lohnenden Geschäft. Man braucht keine theologische Ausbildung oder sonstige
Vorbereitung. Es genügt, die Bibel in die Hand zu nehmen und irgendetwas zu
sagen, Hauptsache die Gelder fließen.”
Noch schlimmer, die Evangelikalen werden bisweilen als ein Gringo Export
[https://de.wikipedia.org/wiki/Gringo]
bezeichnet. Eine brasilianische Studie über die neuen Kirchen trägt den
Titel Os Demônios Descem Do Norte, „Die Dämonen kommen aus dem Norden.“ ...
"Andrew Chesnut stellt fest: „Die Katholische Kirche entschied sich für die
Armen, aber die Armen entschieden sich für die Pfingstler“, sehr zum
Ärgernis der Kirche."
Prof. Dr. Philip Jenkins (2. Mai 2006,
Lehrstuhl für Religionswissenschaft an der Pennsylvania State University,
USA. Referat: Verbreitung des Christentums – Wachstumstrends und
Rückgangs-tendenzen. Vortrag beim Missionskongress 2006, https://dbk.de)
Diskussion
"Großereignis im Vatikan: Von Sonntag an beraten 250 katholische Bischöfe
aus aller Welt über den Umgang mit der Bibel – gegen den Fundamentalismus,
aggressive Sekten und die schwindende Lesekultur im Zeitalter des Internets.
...
Von der Bibel wird im Motto der Synode nicht direkt gesprochen, weil das
„Wort Gottes“ nach katholischer Auffassung über „das Buch“ der Heiligen
Schrift hinausgeht. Ergänzt beziehungsweise korrekt ausgelegt wird die Bibel
demnach von der „lebendigen Tradition der kirchlichen Überlieferung“ sowie
vom normgebenden Lehramt des Papstes.
Das unterscheidet die katholische Kirche von den evangelischen und
bezeichnet im Inneren der Kirche selbst ein dauerndes Spannungsfeld.
Andererseits sieht die katholische Kirche in ihrer Interpretation der
Offenbarung eine „radikale Absage an jeglichen eigensinnigen
Bibelfundamentalismus“.
Das Vorbereitungsdokument zur Synode bedauert denn auch, dass der
Fundamentalismus „auch unter Katholiken immer mehr Anhänger“ finde. Bischöfe
vor allem aus Südamerika wiederum sehen sich der aggressiven Mission
evangelisch- fundamentalistischer Sekten gegenüber."
DER TAGESSPIEGEL (4.10.2008, Bischöfe:
Fundamentalismus auf dem VormarschAnzeige)
Diskussion
"Die zweite Weltbischofssynode im Pontifikat von Papst Benedikt XVI. geht an
diesem Wochenende zu Ende. Das Treffen befasste sich mit einem Thema, das
dem Papst schon seit seiner Zeit als Theologieprofessor besonders am Herzen
liegt: Die Bibel und ihre Rolle für die katholische Kirche.
Das Thema ist, anders als bei den Kirchen der Reformation, für die
katholische Kirche keine Selbstverständlichkeit. Denn ihre Grundlage ist
nicht "allein die Schrift", wie Martin Luther einst kundtat, sondern ein
geschichtlich gewachsenes Ganzes aus Schrift, Tradition, Theologie,
Philosophie und - seit einigen Generationen - historisch-kritischer
Wissenschaft.
Bei der Weltbischofssynode in Rom ging es neben diesen grundsätzlichen
Fragen, die eine Trennungslinie zwischen aufgeklärten Christentum und allen
Spielarten des Fundamentalismus markieren, auch um
Praktisch-Seelsorgerisches. [...]
Das eigentliche Ergebnis der dreiwöchigen Beratungen ist in rund 50
halbseitigen "Empfehlungen" festgehalten, aus denen der Papst demnächst ein
Lehrschreiben erstellt. Dabei hat der Theologe auf dem Papstthron diesmal
deutlicher als sonst in die Beratungen eingegriffen.
Benedikt XVI. brach eine Lanze für die historisch-kritische Exegese.
Er trat einem mainstream in der Synode entgegen, der Berührungsängste
gegenüber diesem akademischen Zugang zur Heiligen Schrift äußerte und
stattdessen für die geistliche Schriftlesung plädierte. Beide Wege gehörten
zusammen, so der Pontifex. Die Synodalen griffen das auf und nannten die
wissenschaftliche Methode in ihrer "Botschaft" ein "Gegengift gegen einen
Fundamentalismus"."
Kipa Katholische Internationale Presseagentur (24.10.2008, Die
katholische Kirche sucht ihr Verhältnis zum Wort Gottes, www.kipa-apic.ch)
Diskussion
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"Trendforscher sehen in den "Bibeltreuen" sogar die Zukunft der Kirche; es
spricht einiges dafür, dass innerhalb der protestantischen Christenheit in
Deutschland jeden Sonntag mehr evangelikale als nichtevangelikale Christen
an Gottesdiensten teilnehmen."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
DIE WELT (20. Februar 2008, Gernot Facius,
Die "Frommen" sind auf dem Vormarsch)
Diskussion
"Vor allem bei den Zahlen der Gottesdienstbesucher stehlen die Evangelikalen
den Amtskirchen oft die Show - bundesweit gibt es dafür Beispiele: In
Stuttgart kommen bei der „BGG", der „Biblischen Glaubensgemeinde", an vielen
Sonntagen rund 4000 junge Menschen zusammen. In Bremen strömen zu den fünf
Freikirchen mehr Gottesdienstbesucher als in alle traditionellen
Kirchengemeinden der Stadt zusammen. …
Besonders rasant wachsen die oft erst in den vergangenen Jahren gegründeten
neuen freikirchlichen Gemeinden. Zwischen 500 und 600 sollen es schon sein.
[…] Ziel muss es sein, in Deutschland die freimachende Botschaft Christi neu
zu etablieren. …
Der traditionellen evangelischen Kirche bereitet die Entwicklung Sorgen. Sie
befürchtet eine Abwanderung ihrer eigenen Mitglieder in die importierten
Erweckungsgemeinden - oder eine schleichende Machtübernahme durch die
Evangelikalen in ihren eigenen Reihen, die in immer mehr Gremien der EKD zu
finden sind. [...]
Der Kampf, wer in Zukunft die religiöse Landschaft in Deutschland bestimmen
wird, hat begonnen. ...
Ein Hauch von Kulturkampf liegt über der Hansestadt Bremen. Zehntausende
Christen haben sich angesagt, sie wollen ein Fest feiern, sie wollen beten
und singen; Morgenandachten stehen auf dem Programm, Gottesdienste,
Live-Konzerte. "Christival" nennt sich das Event. ...
[https://de.wikipedia.org/wiki/Christival]
[20.000 Teilnehmer, 4. Mai 2008, idea. "Von
den Teilnehmern gehören 54,8 Prozent zur Evangelischen Kirche, 43 Prozent zu
Freikirchen und die übrigen 2,2 Prozent zur Katholischen Kirche. 25.04.08,
www.pro-medienmagazin.de]
Pfarrer wie Bernd Klingbeil-Jahr von der Bremer Friedensgemeinde
[Evangelische Friedensgemeinde Bremen, Bremische Evangelische Kirche BEK -
Gliedkirche / Landeskirche der Evangelischen Kirche in Deutschland - EKD]
machen mobil gegen die Organisatoren. "Fundamentalistische Missionsarbeit"
wirft der Pastor ihnen vor, eine "schwarz-weiße, allzu schlichte
Geisteshaltung." [Zitat im unteren Teil
ausführlicher]
DER SPIEGEL (28.04.2008, Aufschwung Jesu, S. 38-41, Der Spiegel Nr.
18/2008)
Diskussion
"Das Woodstock der Evangelikalen liegt in Chemnitz. Am Sonntag klingt dort
das Missionsfestival ProChrist [https://de.wikipedia.org/wiki/Pro_Christ]
aus, das Zehntausende anzieht.
Der EKD-Ratschef [2003 - 2009] Huber
will die Bibeltreuen jetzt in die Kirche integrieren. Viele Positionen
dieser frommen Protestanten unterscheiden sich kaum von Ansichten des
Papstes."
DIE WELT (4. April 2009, Wie Evangelikale
jugendliche Herzen erobern, www.welt.de)
Diskussion
"Seit mehr als hundert Jahren gibt es die historisch-kritische Theologie.
Aber deren Erkenntnisse werden nicht beachtet. Das würde die gerne zitierten
“geistlich Armen” beleidigen. [...]
Wolfgang Huber
[2003
- 2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland]
hat seine Kirche überdies den historisch-unkritisch bibeltreuen
Fundamentalisten – den
Evangelikalen, den
Pietisten – geöffnet und ist stolz darauf.
Er geht damit analog den selben Weg wie Papst Benedikt XVI., der die
Pius-Brüder, die fundamentalistischen Anglikaner und die Orthodoxen der
römisch-katholischen Kirche näherbringen will."
Süddeutsche Zeitung (13. November 2009, Der Außenseiter Vernunft. In
der Amtskirche bleibt die kritische Theologie unerwünscht, Feuilleton,
Martin Urban, Süddeutsche Zeitung Nr.262, 13. November 2009 , Seite 13)
Diskussion
Bischof Dr. Wolfgang Huber: "Wenn ich …
für missionarische Aktivitäten eintrete, dann erlebe ich ja manche, die mir
deswegen sagen: Wolfgang Huber ist offenbar evangelikal geworden, weil er
für Mission ist. Da haben wir eine ungeheure Verdrehung der Debatte. […]
Also wenn da jemand sagt: ich mache mir Sorgen, dass junge Leute in eine
andere Gemeinde gehen, weil sie eine andere, eine intensivere, eine
fröhlichere Form von Frömmigkeit suchen, dann hat das zwei mögliche
Antworten.
Die eine heißt, ich versuche in meiner eigenen Gemeinde jugendgemäßer
Gottesdienste zu feiern. Die andere heißt, es ist gut, wenn es ergänzende
Profile in Kirchengemeinden in der Nachbarschaft gibt.
Das einzige was ich nicht für eine kluge Reaktion halte ist, davor Angst zu
haben - und zu sagen, ich muss versuchen die jungen Leute bei mir zu halten,
auch wenn ich ihnen nichts anzubieten habe. Das funktioniert einfach nicht.
[…] Wenn es inhaltlich etwas zu kritisieren gibt, dann soll man es
kritisieren. Aber man soll jetzt keine Angstfiguren aufbauen. […]
Erstens lasse ich keinen Menschen, der Mitglied unserer Kirche ist, irgendwo
außen vor und ich weiß ganz genau, dass ProChrist
[https://de.wikipedia.org/wiki/Pro_Christ]
einen großen Überschneidungsbereich mit unseren Kirchen hat - und ich weiß
ganz genau, habe das auch erlebt, dass auch beim Christival
[https://de.wikipedia.org/wiki/Christival]
viele junge Leute aus dem landeskirchlichen Bereich gewesen sind. […]
Ich habe noch nie einleuchtend gefunden, dass Dialogverweigerung, dass
Ausgrenzung, dass Angst vor dem Gespräch mit anderen ein guter Ratgeber sein
könnte. Und ich bin außerordentlich irritiert durch diejenigen Stimmen, die
uns neue Formen der Abgrenzung, der Ausgrenzung des verweigerten Dialogs
nahe legen wollen. Das kann ich überhaupt nicht gut finden."
Deutschlandradio Kultur: "Das heißt
Umarmung als Strategie - oder politisch, Wandel durch Annäherung?"
Bischof Dr. Wolfgang Huber: "Ja, man
muss dabei auch berücksichtigen, wenn man diese Formel - Wandel durch
Annäherung, verwendet, dann muss man doch noch mal schauen wie sich bei uns
die Haltung von evangelikalen Gruppen in unserer Kirche auch verändert hat."
Bischof Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber
(16.
März 2009, 2003 - 2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in
Deutschland EKD, Eine ungeheure Verdrehung der Debatte. Interview
Deutschlandradio Kultur, www.dradio.de)
Diskussion
"Unter dem Etikett „evangelikal" eingeordnet zu werden, bereitet mir und
vielen meiner Freunde in den Landeskirchen theologische Bauchschmerzen.
Denn „evangelikal" ist ein sogenannter Containerbegriff. Da hat alles
Mögliche Platz: vom beinharten Fundamentalisten über den martialischen
[lat. Martialis, eigtl. "zum Kriegsgott Mars
gehörend": kriegerisch, bedrohlich, aggressiv; grimmig, wild, verwegen]
Gotteskämpfer bis hin zum exaltierten [exaltiert:
außer Fassung, außer sich, leidenschaftlich und übereifrig für etwas
begeisternd] Pfingstler.
In solcher Gesellschaft fühle ich mich nicht wohl. Dennoch muss ich damit
leben, zu den Evangelikalen gezählt zu werden."
Pfarrer Dr. Christoph Morgner
(28. Januar
2009, Theologe, 1989 - 2009 Präses des Evangelischen Gnadauer
Gemeinschaftsverbands [Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften], Ja zur
Volkskirche, Nein zu Irrwegen. ideaSpektrum 5/2009 S. 22)
Diskussion

Dr. C. Morgner, 2010, predigtpreis.de
"Der Streit um die Bibel ist ein Streit um Jesus."
"Die
Konservativen halten dabei an der Jungfrauengeburt, am Opfertod, an
Auferstehung und Wiederkunft Jesu Christi fest. [...] Für sie meint die
Bibel, was sie sagt.
Das wird zwar den schlicht Gläubigen nur zu oft von Ungläubigen bestritten.
Daran gewöhnen sich die Kirchentreuen. Sie nehmen von dieser Seite Kritik
als eine natürliche Erscheinung hin. Wenn aber der auf „Heilstatsachen"
gründende Glaube auch von Theologen in Frage gestellt wird, weiß man nicht
mehr, woran man ist. [...]
Es ist verwunderlich, dass man sich bisher
die Unvermeidbarkeit des Konflikts zwischen der herrschenden Theologie und
der Gemeindefrömmigkeit kaum klargemacht hat."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
Dr. Reinhold Lindner
(1971, Theologe, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen,
Information Nr. 45 Stuttgart III/1971, Streit in der Kirche, Seite 4+5)
Diskussion
"Es ist ein Fehler, der häufig von gebildeten Menschen ... gemacht wird, zu
glauben, dass der Fundamentalismus eine neue und merkwürdige Form des
Denkens ist. Das ist keineswegs der Fall. Vielmehr ist er das teilweise und
wissenschaftlich nicht ausgeformte Überleben einer Theologie, die einmal
weltweit von allen Christen vertreten wurde. [...]
Nein, der
Fundamentalist mag sich irren, und ich glaube, dass er sich irrt, aber wir
sind es, die von der Tradition abgewichen sind, nicht er."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
Prof. Dr. Kirsopp Lake (1926, anglikanischer Theologe und
neutestamentlicher Textkritiker, Professor für neutestamentliche Exegese in
Leiden (1904-1914), Professur für altchristliche Literatur und
Kirchengeschichte an der Harvard University in Cambridge/USA (1914-1938),
The Religion of Yesterday and Tomorrow, Boston: Houghton 1926, S. 61)
Diskussion
"Es sind nunmehr fast eineinhalb Millionen Evangelikale, die sich unter
dem Dach der "Deutschen Evangelischen Allianz"
[https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Allianz]
versammeln. Manche Schätzungen kommen sogar auf bis zu 2,5 Millionen
Evangelikale in Deutschland.
Hunderte neue freikirchliche Gemeinden, die dem evangelikalen Spektrum
zugerechnet werden, haben sich in den vergangenen Jahren gegründet. Viele
von ihnen sind deutlich radikaler als die klassischen Freikirchen, die oft
bereits im 19. Jahrhundert entstanden sind. Dazu kommt eine unübersichtliche
Zahl von Bibelhauskreisen, missionarischen Zentren, evangelikalen Vereinen
und Sozialeinrichtungen - von Drogentherapiegruppen auf Bauernhöfen bis zu
Armenspeisungen in den Städten.
Seit wenigen Wochen haben die Evangelikalen auch eine staatlich genehmigte
Hochschule, die Freie Theologische Hochschule in Gießen, die vorher
lediglich den Status einer Akademie hatte. [...]
Sie geben sich proisraelisch - und missionieren dennoch auch unter Juden.
Denn in ihren Augen wird nur errettet, wer Jesus als den Messias anerkennt."
taz (10.01.2009, Um Gottes willen!
www.taz.de)
Diskussion
"Die Christenheit hat nicht den Auftrag, das jüdische Nein zum Messias Jesus
aufzubrechen. Im Gegenteil!"
Präses
Dr. h.c.
Nikolaus Schneider (17. September 2009, Theologe,
2010 - 2014
Ratsvorsitzender
der Evangelischen Kirche in Deutschland - EKD, Präses [vgl. Kirchenpräsident
bzw. Landesbischof] der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR),
Rabbiner-Brandt-Vorlesung in der Evangelischen St. Mariengemeinde in
Dortmund, Pressemitteilung Nr. 147/2009,
www.ekd.de/PT_Praeses_zu_Judenmission_17092009.pdf)
Diskussion
"An der Mission von Evangelikalen kritisieren wir, dass sie glauben, sie
haben die einzige Wahrheit gefunden, die für alle Menschen gut oder sogar
das Beste ist.
Dahinter steht ein Verständnis, das sich aus unserer Sicht mit einem
wirklichen fruchtbringenden Dialog nicht vereinbaren lässt. Wenn man etwa
sagt, dass jeder, der nicht an Gott glaubt, vor einem Gericht oder in der
Hölle landet, dann ist das für uns schon sehr abwertend.
Wenn man zum Beispiel jemanden "erretten" möchte, dann steht da zum Beispiel
dahinter, dass man die Glaubensform oder das Nicht-Glauben des Anderen
abwertet. Denn wenn man die nicht für falsch halten würde, müsste man den
anderen ja nicht erretten.
Die Sprache und das Verständnis lassen erkennen, dass man selbst die
Wahrheit gefunden hat.
Das heißt ja, dass alles andere falsch ist und es nicht darum geht, sich mit
anderen Positionen auseinander zu setzen und zu akzeptieren, dass der andere
vielleicht an einen anderen Gott glaubt oder nicht glaubt. Und wir haben
doch den Eindruck, dass das Evangelikale nicht akzeptieren, weil es eben ihr
tiefes inneres Ziel ist, andere zu missionieren. [...]
Unser Buch [Mission Gottesreich -
Fundamentalistische Christen in Deutschland, Oda Lambrecht u. Christian
Baars, Christian Links-Verlag. Berlin] ist auch ganz sicher kein
Buch gegen Glaube oder gegen Kirche, sondern gegen fundamentalistische
Positionen."
Oda Lambrecht (16.03.09, ARD-Journalistin,
Lambrecht und Baars im pro-Interview: "Mission ist fundamentalistisch",
www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion
"Missionare. Es gibt sie wirklich noch.
Angeworben von evangelikalen Missionswerken wollen sie den rechten Glauben
vor allem in solchen Weltgegenden verbreiten, die sie als „unerreicht"
beschreiben. Unerreicht von der Lehre Jesu: Und das sind weite Teile der
Welt - Nordafrika, der Mittlere Osten, Asien. Willkommen sind die Verkünder
des Gotteswortes dort nicht: Manche bezahlen ihr Missions-Abenteuer mit dem
Leben. Und sind dazu auch bereit […]
Für Gott als Märtyrer zu sterben hat eine lange, unheilige Tradition. Auf
dem Missionarsfriedhof in Korntal liegen jene, die den Evangelikalen noch
heute als Vorbild dienen. [...] Bereit sein, für Gott zu sterben: Das klingt
vertraut – bei islamischen Fundamentalisten. Doch auch für radikale Christen
scheint das zu gelten."
ZDF - Frontal21 (4. August 2009, Beitrag:
Sterben für Jesus – Missionieren als Abenteuer, ZDF - Frontal21-Sendung vom
4. August 2009, Arndt Ginzel, Martin Kraushaar und Ulrich Stoll,
https://frontal21.zdf.de)
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"Spätestens seit den Anschlägen islamischer Terroristen auf das World Trade
Center mit Verkehrsflugzeugen am 11. September 2001 ist der Fundamentalismus
in allen seinen Spielarten als Problem für die gesamte Welt offensichtlich
geworden […]
In Deutschland finden sich christliche Fundamentalisten vor allem in den
Freikirchen des evangelikalen und pfingstlerischen Frömmigkeitsspektrums.
Die Deutsche Evangelische Allianz, ein Zusammenschluss evangelikaler
Christen aus unterschiedlichen Strömungen bzw. Richtungen, vertritt
fundamentalistische Ansichten und strahlt in die Volkskirchen hinein.
Charismatische und pfingstlerische Gruppen verbinden fundamentalistisches
Gedankengut mit enthusiastischen Frömmigkeitsformen.
Nach Schätzungen sind weltweit ca. 1/3 aller Christen Fundamentalisten bzw.
stehen fundamentalistischen Bewegungen bzw. fundamentalistischem Gedankengut
nahe. Die Tendenz ist steigend."
Fachstelle Medien und Kommunikation
der
evangelischen und katholischen Kirche in München (März 2009,
FUNDAMENTALISMUS. Ein Überblick, Diakon Gottfried Posch, medien und
kommunikation - Fachstelle des Dekanatsbezirks München der
evangelisch-lutherischen Kirche und der Erzdiözese München und Freising,
www.m-u-k.de)
Diskussion
"Fundamentalist ist nicht einfach jeder, der meint, die Wahrheit zu haben,
denn dann wäre die große Mehrheit der Menschheit Fundamentalisten und nur
die Westeuropäer wären gute Menschen. Fundamentalismus heißt vielmehr, einen
Wahrheitsanspruch mit Gewalt oder wenigstens undemokratischen Mitteln
durchsetzen zu wollen. Das ist, wovor die Menschen Angst haben.
Demnach hat der Islam einen leider zu großen, insgesamt aber kleinen Flügel
an gewaltbereiten Fundamentalisten, die Christen und auch die Evangelikalen
dagegen praktisch keinen – die wenigen Ausnahmen lehnen alle selbst den
Kontakt zur evangelikalen Mehrheit ab"
Prof. Dr.
theol. Dr. phil. Thomas Schirrmacher (22. Dezember 2009,
Vorsitzender der Theologischen Kommission der
Weltweiten Evangelischen Allianz, Den wahren Unterschied zwischen dem Wachstum von Islam und Christentum hat
der SPIEGEL nicht erfasst, www.thomasschirrmacher.info)
Diskussion
"Die Berufung von Fundamentalisten auf die absolute Geltung offenbarter
Wahrheiten steht zweifellos in Widerspruch zu unseren Kriterien von
Vernunft."
Prof. Dr. theol.
Hans Gerhard
Kippenberg (1996, Theologe, Fundamentalismus: es herrscht
Klärungsbedarf. Nachwort zu M.E.Marty / R.S. Appleby, Herausforderung
Fundamentalismus. Radikale Christen, Moslems und Juden im Kampf gegen die
Moderne. Frankfurt: Campus 1996, S. 230)
Diskussion
"Fundamentalistische Christen [...] Wir können über diese Menschen lachen,
aber wir sollten sie nicht abweisen. Dass ihr Glaube schwachsinnig ist,
bedeutet nicht, dass sie eine Randerscheinung sind."
Schulbuch Crossover 2 - Englischbuch 12./13.
Schuljahr (Februar 2009, Schulbuch Crossover 2 - The New Edition 12./13.
Schuljahr, Band 2, Berlin: Schulbuchverlag Cornelsen, 1. Auflage, 2009, ISBN
978-3060204830)
Diskussion
"Der Baptistenpastor Dr. Kim Strübind
[Wechsel zur Evangelischen Kirche 2012] … bezeichnete manche angeblich
bibeltreue Überzeugungen als »kollektive Verdummung«."
www.portal-oncken.de (7. Oktober 2005,
Jahrestreffen der Gesellschaft für Freikirchliche Theologie und
Publizistik (GFTP) in Berlin, Was heißt heute bibeltreu? Freikirchliche
Theologen gegen »kollektive Verdummung«. www.portal-oncken.de/news/newsarchiv.php?lfdnr=1582,
Stand 7. Oktober 2005)
Diskussion
"Ziehen Sie also mit mir in die letzte Schlacht zwischen Intelligenz und
Dummheit."
William „Bill“
Maher (März 2009,
Schauspieler, Schriftsteller und Fernsehproduzent, Bill Maher über
Religulous. Religulous – man wird doch wohl Fragen dürfen.
www.religulous.centralfilm.de)
Diskussion

Baptistischer Theologe Prof. Dr. Kim Strübind
"Das Problem des Fundamentalismus besteht vor allem darin, dass er seinem
Wesen nach eine Theorie intellektueller Verstocktheit ist und dem
Aberglauben näher steht als der Theologie.
Der Fundamentalismus ist, wenn es um die Bibel geht, unbelehrbar,
dialogunfähig und scheidet schon deshalb als ernsthafter Gesprächspartner
für den alle paar Jahre in unseren Kreisen aufbrechenden Streit um das
Schriftverständnis aus. […]
Wo immer man auch anfängt, konkreter und ernsthaft über das
fundamentalistische Verständnis biblischer Inspiration nachzudenken, wird
der ganze Unfug dieser Theorie nur umso deutlicher und absurder, die keinen
anderen Zweck hat, als sich gegen kritische Anfragen von vornherein zu
immunisieren und sich in ein ideologisches Nirwana zu verabschieden. Eine
Art Wahabismus des Christentums. […]
Denn den Vater Jesu Christi für alles Morden und jede Bosheit verantwortlich
zu machen, die in seinem Namen in der Bibel geschahen, hieße einen
[Auslassung] zu verehren […] So sind etwa die im
Zusammenhang der „Landnahme" durch die Israeliten vollzogenen
Vernichtungsorgien an den Kanaanäern (Jos 1-11) - gottlob - gar nicht
geschehen. […]
Auch die Überlieferungen der Erzväter Abraham, Isaak und Jakob, die kaum
wirklich miteinander „verwandt" waren oder auch nur denselben Gott
verehrten, verweisen historisch nicht auf die Zeit vor der Staatsgründung.
[…]
Es kann noch nicht einmal als gesichert gelten, dass der salomonische Tempel
wirklich dem Gott [wir lassen hier den Namen Gottes
aus] geweiht war. Vieles spricht dagegen, etwa die durchgängig
El- oder Baalhaltigen Namen in Israel während [wir
lassen hier den Namen Gottes aus], der ursprünglich wohl ein
midianitischer Kriegs- und Wettergott war, wurden nun auch die Eigenschaften
aller anderen und einst neben [wir lassen hier den
Namen Gottes aus] verehrten Götter, zugeschrieben. […]
[Anmerkung: Der Beweis für die im Text genannten
Hypothesen steht noch aus.]
So hat die Religionsgeschichte eine die Gewissen entlastende Funktion, indem
sie religiöse Vorstellungen der Bibel kontextualisiert und damit auch
relativiert. Ohne solche notwendigen Relativierungen wird der Glaube
Ideologien aller Art empfänglich sein. […]
Darum dürfen wir als Theologinnen und Theologen die Bibel nicht allein den
theologischen Laien überlassen, deren manchmal schlichte Schrifterkenntnis
einer Ideologisierung der Bibel Tür und Tor öffnen und in die Tyrannis der
Unkundigen münden kann.
Das Urchristentum hat seine Lehre auch nicht „demokratisiert", sondern die
Verantwortung dafür Aposteln, Propheten und Lehrern übertragen, was eine
frühe Spezialisierung in den Gemeinden voraussetzt. […]
Älteste gerieren sich gerne als „religiöse Experten" der Gemeinde, auch wenn
sie es de facto nicht sind, und den Pastorinnen und Pastoren sowohl
hinsichtlich ihrer theologischen Kompetenz als auch ihrer pastoralen
Berufserfahrung in professioneller Hinsicht gar nicht ebenbürtig sein können
- dies betrifft besonders Fragen der Lehre und der Auslegung der kirchlichen
oder gemeindlichen Traditionen.
Hinter der hybriden Annahme, Älteste seien eine Art Pastorinnen und Pastoren
„nur ohne theologische Ausbildung", verdeckt eher die Probleme, als sie zu
lösen. Hinter einer solchen Annahme verbirgt sich der Stolz einer
Laienkirche, die das theologische und seelsorgerliche Amt und die dafür
erforderliche Professionalität traditionell unterschätzt. […]
Für Fundamentalisten ist die Bibel nicht geschrieben, sondern für Menschen,
die sich nach Immanuel Kant nicht scheuen, „sich ihres Verstandes ohne Hilfe
(oder besser: Bevormundung) anderer zu bedienen"."
Prof. Dr. theol. Kim Strübind (Mai 2008,
Lehrstuhlverwalter Altes Testament - Carl
von Ossietzky Universität Oldenburg, Warum die Bibel (nicht immer) Recht
hat. Auf dem Weg zu einem „Schriftverständnis“ zwischen Fundamentalismus und
Religionsgeschichte, Zeitschrift für Theologie und Gemeinde (ZThG) − 13. Jahrgang
2008, Verlag der GFTP e.V., Hamburg, S. 32–44)
Diskussion
"In christlichen Hauskreisen entsteht „eine Religion von unten, die kein
kirchliches Angebot ist."
[Zitat im unteren Teil ausführlicher]
idea (25.02.2009, Württemberg: Hauskreise
fördern „Religion von unten“, www.idea.de)
Diskussion
"In den letzten Jahren haben sich
[in Deutschland] etwa 2.250 Gemeinden
mit etwa 250.000 Mitgliedern gebildet, die sich als völlig unabhängig
verstehen, also weder einer Landes- noch einer Freikirche angehören wollen."
idea (21.01.2008, Wenn wir doch ehrlicher
wären. www.ead.de)
Diskussion
"Aus Sicht von Experten ist freilich völlig unstrittig, dass es innerhalb
der evangelikalen Bewegung auch in Deutschland einen fundamentalistischen
Kern gibt.
Annette Kick, Weltanschauungsbeauftragte der evangelischen Landeskirche in
Württemberg, würde rund 300.000 Evangelikale in Deutschland als
Fundamentalisten bezeichnen"
taz (19.12.2008, Bundeszentrale knickt ein, www.taz.de)
Diskussion
"Fanatisch, fundamentalistisch, fromm."
[ARD]
"Würden sie sich selbst als Fundamentalist bezeichnen?", fragt der Filmautor
eine Frau, die an der Expedition im Grand Canyon teilnimmt.
"Ja",
antwortet diese, "wenn sie darunter verstehen, dass alle Christen, die an
die Bibel als das Wort Gottes glauben, Fundamentalisten sind."
pro-medienmagazin.de / Das Erste (5. Dezember 2007,
Dokumentation "Fanatisch, fundamentalistisch, fromm." "SWR,
NDR und WDR begeben sich in den USA, in Israel und im Jemen auf Spurensuche,
wie aus Frömmigkeit Fundamentalismus und Fanatismus werden kann."
www.daserste.de)
Diskussion
"Ich glaube wirklich an die Bibel und denke, dass ich dabei keinen
intellektuellen Selbstmord begangen habe."
Prof. David W. Gooding (1992, Die Bibel –
Mythos oder Wahrheit?, Vortrag Universität Belfast, Nordirland)
Diskussion
"Welche Bibel meinen wir denn überhaupt? Das von unserer Kritik gnädig übrig
gelassene Gerippe theologischer Allgemeinplätze oder das ewig gültige Wort
Gottes?"
Peter Hahne (März 2008, Theologe,
1992 - 2009 Ratsmitglied der EKD [EKD - Evangelische Kirche in Deutschland], Stv. Leiter
des ZDF-Hauptstadtstudios Berlin, Suchet der Stadt Bestes, Werte wagen – für
Politik und Gesellschaft. Johannis, ISBN 9783501051337, S. 17)
Diskussion
"Als im Mittelalter der große Glaubensstreit entbrannte, stand Luther eines
Tages vor dem Reichstag zu Worms. Alle weltliche und geistliche Macht war da
mit großer Pracht versammelt. Und dann wurde er aufgefordert, er sollte
alles, was er je geschrieben hatte, zurücknehmen.
Und was hat er
geantwortet?
»Man soll mir aus der Bibel nachweisen, dass ich geirrt
habe. Dann will ich widerrufen. Sonst nicht.«
Pfarrer Wilhelm Busch (1944, protestantischer Jugendpfarrer - Essen,
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Busch_(Pfarrer),
Sonntag Invokavit 1944)
Diskussion
"Für Martin Luther war der biblisch fundierte Glaube an Jesus Christus
die alles bestimmende, klare und verbindliche Mitte. Gerade das ist
innerhalb der Volkskirche zum Riesenproblem geworden. Nicht einige Details
am Rande, sondern das Zentrum ist ins Wanken geraten. […]
Sie
vertritt nur noch Teilwahrheiten, Teilerkenntnisse und Teilüberzeugungen,
die heute gelten und morgen wieder verworfen werden können. Aber der
Anspruch auf die eine, verbindliche .. Wahrheit ist längst aufgegeben.
Natürlich werden angehende Pastoren offiziell noch auf Bibel und
Bekenntnisschriften verpflichtet. Aber im tatsächlichen Leben der Kirche
haben Bibel und Bekenntnis längst ihre normierende Kraft verloren. [...]
In den letzten Jahren zeigte sich immer deutlicher, dass dieselbe
Volkskirche, die mit dem Anspruch der Toleranz auftritt, sich ausgesprochen
intolerant zeigte, wann immer und wo immer Menschen für die absolute
Gültigkeit und Wahrheit der Bibel eintraten. [...]
Wer immer dieses
volkskirchliche Tabu brach und den Anspruch der Bibel, Gottes zuverlässiges
und verbindliches Wort zu sein, öffentlich zur Sprache brachte, musste - und
muss - mit scharfem Gegenwind rechnen."
Pfarrer Rudolf Möckel (1996, Volkskirche am Abgrund?, Hänssler Aufl.
2001, ISBN 978-3775124676 )
Diskussion

2007, Präses Dr. h.c. Nikolaus Schneider,
Ratsvorsitzender d. Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
"Ob islamistische Bewegungen in Indonesien und im Nahen Osten oder
christliche Fundamentalisten in den USA, ob religiös fanatische jüdische
Siedler auf palästinensischem Gebiet oder nationalistische Katholiken in
Polen bzw. Orthodoxe in Russland: das religiöse Hasspotenzial ist dem
Friedenspotenzial der Glaubensgemeinschaften wie das Unkraut dem Weizen
beigesellt."
Präses Dr. h.c. Nikolaus Schneider (12. Januar 2009,
2010 - 2014
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland - EKD, Präses [vgl.
Kirchenpräsident bzw. Landesbischof] der Evangelischen Kirche im Rheinland
(EKiR), Präsesbericht - BERICHT ÜBER DIE FÜR DIE KIRCHE BEDEUTSAMEN
EREIGNISSE, www.ekir.de/ekir/dokumente/ekir2009praesesbericht.pdf)
Diskussion
"Christlicher und muslimischer Fundamentalismus haben viele Gemeinsamkeiten
und müssen mit demselben Maß gemessen werden.
Als religiöse Anschauungen fallen sie unter die Religionsfreiheit, wenn
keine anderen Grundrechte tangiert werden. Es darf christlichen
Fundamentalismus geben, aber er muss als solcher erkannt werden.
Fundamentalismus wird nur sehr selten als Fundamentalismus benannt, wenn es
um christlichen geht. Die radikalen fundamentalistischen Gemeinden nennen
sich schlicht "evangelische Freikirche" und segeln so unter dem
Vertrauensvorschuss der evangelischen Landeskirchen und den etablierten ev.
Freikirchen. […]
Trotz vieler Überschneidungen und Bündnisse scheint es mir sinnvoll,
zwischen Evangelikalismus und Fundamentalismus zu unterscheiden.
Ein "ordentlicher" Evangelikaler ist für mich jemand, der keinen
Buchstaben-Glauben hat, sondern für den die Beziehung zu Jesus Christus im
Mittelpunkt steht, und der die Bibel auch nach einer Mitte hin auslegt.
Ein "ordentlicher" Evangelikaler mag einzelne fundamentalistische Positionen
vertreten, aber er vertritt seine Position nicht gegen alle Anderen, sondern
kann auch andere Formen des Christseins neben sich dulden."
Pfarrerin Annette Kick (2007, Ev.
Weltanschauungsbeauftragte der Württembergischen Landeskirche, Christlicher
Fundamentalismus: „Bibeltreue“ Christen in Kirche, Politik und Gesellschaft.
Referat 2. Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und
religiösen Extremismus e.V. Bayerische Arbeitsgemeinschaft Demokratischer
Kreise e.V. München/Pfaffenhofen)
Diskussion
"Christlicher Fundamentalismus ist nicht besser als islamischer. [...]
Das Problem ... ist, dass die Religion – obwohl ihre Freiheit im Grundgesetz
geschützt ist – durchaus zum Problem für den freiheitlichen Staat werden
kann. Schon für die Vergangenheit, gerade auch für die christliche, galt der
Doppelsatz: Nie kann die Freiheit die Religion beschädigen, sehr wohl aber
die Religion die Freiheit.
Nun sehen wir: Dieser Satz kann auch für die
Zukunft gelten – auch hier nicht nur für islamischen, sondern durchaus auch
für christlichen Fundamentalismus."
Prof. Dr. h.c. Robert Leicht (17.09.2007, 1997 bis 2003
Ratsmitglied der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD),
Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin, Christlicher
Fundamentalismus ist nicht besser als islamischer, Der Tagesspiegel)
Diskussion
"Wer gegen islamischen Fundamentalismus mit allen Mitteln des Rechtsstaates
vorgehen will, muss das auch gegen christlichen Fundamentalismus tun."
Jennifer
Becke
(30.10.2006, Sprecherin der Jusos, Gießen.
Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD,
Jusos protestieren gegen christliche Bekenntnisschule, www.idea.de)
Diskussion
"Recherchen im Internet zeigen, dass es sich bei 'Pro Christ'
[https://de.wikipedia.org/wiki/Pro_Christ]
um eine Veranstaltung mit eindeutig missionarischer Zielstellung und mit
Bezug auf Homosexualität um grundgesetzwidrige Positionen handelt."
Fraktion DIE LINKE. Chemnitz (24. März 2009,
Hubert Gintschel, Fraktionsvorsitzender der Ratsfraktion „Die Linke“ in
Chemnitz, Anfrage an den Stadtrat der Stadt Chemnitz vom 24. März 2009,
www.pro-medienmagazin.de, www.freiepresse.de)
Diskussion
"Wer in Deutschland das Wort von der die Demokratie gefährdenden
Parallelgesellschaft im Mund führt und dabei nur an muslimische Gruppen
denkt, sollte die christliche Seite in diesem Zusammenhang nicht übersehen."
Deutschlandfunk (13.07.2009, Brigitte Baetz,
Freie Journalistin, Andruck: Religion mit Absolutheits-anspruch,
www.dradio.de)
Diskussion
"Q-rage" [siehe oben] ist nicht
irgendeine Schülerzeitung, die auf ein, zwei lokalen Pausenhöfen verkauft
wird. In Millionenauflage geht sie an alle Schulen in Deutschland,
herausgegeben von "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". [...]
Finanziell unterstützt wird die Initiative aus dem EU-Sozialfonds, vom
Bundesarbeitsministerium, Bundespresseamt und der Bundeszentrale für
politische Bildung (Bpb)."
DER SPIEGEL (20.12.2008, Evangelikale führen Kreuzzug gegen
Schüler-Autoren, www.spiegel.de)
Diskussion
"In der Zeitung [Q-rage, siehe unten]
finden sich interessante Informationen, wie islamische und evangelikale
Gruppen, die wichtige Freiheitsrechte in Frage stellen, Jugendliche
umwerben."
[Unter anderem wurde das "Christival" in Bremen
https://de.wikipedia.org/wiki/Christival, eine
Großveranstaltung mit 20.000 Jugendlichen, scharf kritisiert.]
Thomas Krüger (17.12.2008, Präsident der
Bundeszentrale für politische Bildung [SPD], Evangelischer Theologe,
Begleitbrief zum Schülermagazin "Q-rage", Auflage: 1 Million Exemplare an
20.000 Schulen, Bundeszentralen-Chef vergleicht Evangelikale mit Islamisten,
DIE WELT, www.welt.de)
Diskussion

Thomas Krüger, Präsident
der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb
"Prämissen der evangelikalen (Sammel-) Bewegung können in vier
Hauptpunkte gefasst werden:
a) individual-persönlicher Bekehrungsglaube,
b) biblizistischer Bibelglaube,
c) moral-ethischer Bekennerglaube und
d) quantitativ-globaler Evangelisierungsglaube.
[...]
In der Verschärfung der evangelikalen Sprache würde die Antwort auf die
Frage, ob die Evangelikalen noch zu retten sind, ›vielleicht‹
lauten.
– Vielleicht, wenn die Evangelikalen abschwören
der Instrumentalisierung Gottes als dualistischem Schöpfergott.
– Vielleicht, wenn sie abschwören
der Begrenzung des befreienden Evangeliums auf Evangelisation.
– Vielleicht, wenn sie abschwören
der Simplifizierung der biblischen Vielfalt durch »buchstabierten
Glauben«.
– Vielleicht, wenn sie abschwören
dem Missbrauch der Kirchen und ihrer Strukturen für die
evangelikale Sache.
– Vielleicht, wenn Sie abschwören,
die Freiheit des Evangeliums für die Menschen fundamental zu
begrenzen. [...]
Es gilt in die kommunikative Offensive umzusteigen,
indem die Re-Missionierung der Evangelikalen durch Nutzung des evangelikalen
Sprachmusters zu einer kirchlichen Aufgabe wird."
Pfarrer Dr. Dieter Becker (2003, Theologe, 1998–2000 Pfarrdienste für
die Ev. Akademie Arnoldshain, Deutsches Pfarrerblatt - Heft: 9/2003)
Diskussion
"Die Türen, die von einer wörtlichen Auslegung wegführen, lassen sich nicht
von innen öffnen.
Die «Mäßigung», die wir unter Gläubigen vorfinden,
die keine Fundamentalisten sind, ist kein wie auch immer geartetes Zeichen
dafür, dass der Glaube sich weiterentwickelt hat; sie ist vielmehr das
Resultat zahlreicher Hammerschläge der Moderne, die gewisse Glaubensinhalte
dem Zweifel ausgesetzt hat.
Nicht die unbedeutendste dieser
Entwicklungen war das Hervortreten der Tendenz, den Wert von Beweisen zu
erkennen und von einer Behauptung nur bis zu jenem Grad überzeugt zu sein,
in dem diese Behauptung sich nachweisen lässt. [...] Eine Fortentwicklung in
der Religion, wie auch auf anderen Gebieten, müsste sich den Fragen von
heute stellen, anstatt hartnäckig die Lehrmeinungen der Vergangenheit
nachzubeten. [...]
«Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten und danach tun. Ihr sollt
nichts dazutun und nichts davontun.» [5.
Mose 13, 1]
... Dies ist für die «Mäßigung» in der Religion kein geringes
Problem: Sie wird von nichts anderem gestützt als von einer uneingestandenen
Missachtung der Buchstaben des göttlichen Gesetzes.
Der einzige Grund,
weshalb heute jemand in Glaubensfragen «gemäßigt» ist, besteht darin, dass
er einige Früchte des menschlichen Denkens der letzten zweitausend Jahre
(demokratische Politik, wissenschaftlicher Fortschritt an jeder Front,
Einhaltung der Menschenrechte, das Ende der kulturellen und geografischen
Isolation und so weiter) verinnerlicht hat. [...]
Die Gemäßigten haben zwar nicht vor, jemanden im Namen Gottes zu töten, aber
sie wollen, dass wir das Wort «Gott» weiterhin benutzen, als wüssten wir,
was wir damit meinen. Und sie wollen nicht, dass allzu kritische Worte über
Menschen gesagt werden, die wirklich an den Gott ihrer Väter glauben, denn
die Toleranz ist heilig, vielleicht mehr als alles andere. ...
Den Luxus einer solchen Political Correctness können wir uns aber nicht
länger leisten. [...] Wir sollten endlich begreifen, dass Glauben keine
Privatsache ist; er war nie etwas rein Privates."
Dr. Sam Harris (September 2007,
US-amerikanischer Schriftsteller, Philosoph u. Neurowissenschafter, Das Ende des
Glaubens. Religion, Terror und das Licht der Vernunft.)
Diskussion
"Selbstverständlich sind alle Gläubigen Fundamentalisten - beruht Glaube
doch auf der Überzeugung, per Erleuchtung privilegierten Zugang zu
Erkenntnis und Wahrheit zu haben, der anderen Menschen verschlossen ist."
Dr. Erhard Berner (2007, Associate Professor
of Development Sociology, Institute of Social Studies ISS, Den Haag NL,
https://www.iss.nl/iss/profile/178, DER SPIEGEL Nr.23/4.6.07)
Diskussion
"Die friedliche Koexistenz mit den Gläubigen ist vorbei. [...] Zurück zu der
Fackel der Aufklärung"
DER SPIEGEL
(26.05.2007, Nr.22, Gott ist an allem Schuld. - Der Kreuzzug der Gottlosen.
Der Spiegel, Seite 56f)
Diskussion
"Die Aufklärung lässt sich auf Dauer nicht an die Ketten des Dogmas legen.
Sie stürzt wie ein brausender Strom heran, gegen den alle Glaubensschleusen
und -dämme machtlos sind."
Prof. Dr. Gerd Lüdemann (20.09.2008,
Theologe, Georg-August-Universität Göttingen, Vertrag von Staat und Kirche,
Ketten des Dogmas. Frankfurter Rundschau, www.fr-online.de)
Diskussion
"Christlicher Fundamentalismus heute"
"1909 erscheint die erste kommentierte Bibel, die berühmte Scofield
Reference Bible, ein Standardwerk des Fundamentalismus mehr oder weniger bis
heute. Und dann erscheint ein Jahr später die erste Nummer (1910) der
Schriftenreihe „The Fundamentals".
Ihr Ziel ist es, Zeugnis
abzulegen, „damit der Unglaube, der auf der Kanzel und der Kirchenbank die
Kirche Christi gelähmt hat, überwunden wird und daraus eine weltweite
Erweckung folgt" (FO, 22).
Hier werden nun fünf fundamentale
Glaubensaussagen formuliert:
1. Verbalinspiration
Die Bibel ist absolut irrtumsfrei und wahr und genügt vollkommen.
Das heißt, dass der „Fundamentalismus" sich als protestantische Buchreligion
zeigt:
sola scriptura
[lat. „Allein die Schrift“]. Da sie das Buch hat, hat sie die
Wahrheit. [...]
2. Jungfrauengeburt [...]
3.
Sühneopfer Jesu
4. Leibliche Auferstehung
5.
Wiederkunft Christi" [...]
"Diese fünf Fundamente sollen den
verwirrten Kindern der Moderne zur eigenen Identität helfen, ihnen klare und
einfache Entscheidungen ermöglichen im Entweder-Oder, damit sie in der
verwirrenden Vielfalt der Moderne nicht zu Grunde gehen." [...]
"So
steht der Fundamentalismus mit dem ersten Erscheinen des Begriffs sofort im
deutlichen Gegensatz zu „Kanzel [Predigtort Kirche]
und Katheder“ [Pult eines Schul- oder
Hochschullehrers]."
"Auch, wenn im Deutschland des Jahres
1994 nicht mit Mordanschlägen fundamentalistischer Christen zu rechnen ist,
müssen wir Geschichte und Gefahren des Fundamentalismus kennen, weil auch
nur latente (lat.: latens = verborgen),
auch nur geistige und geistliche Gewaltbereitschaft immer gefährlich ist. Zu
sehr war und ist das Christentum für diese Gefährdung anfällig." [...]
"Es gibt wohl keine scharfe Trennlinie zwischen noch religiösem
Fundamentalismus und schon kriminellem Terrorismus. Das macht es für uns
alle so dringend, Geschichte und Denkweise des christlichen Fundamentalismus
so gründlich zu studieren und auch seine feinsten Formen schon in unserem
kirchlichen Alltag aufzuspüren und zu bekämpfen."
Melanchthon-Akademie - Evangelischer Kirchenverband Köln u. Region
(07.02.2006, "Christlicher Fundamentalismus heute", Vortrag in Overath,
www.theologie-koeln.de/PDFs/Fundamentalismus.pdf)
Diskussion
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"Man muss
nicht Christ, Zeuge Jehovas oder Moslem sein, um Mitgefühl für eine löbliche
Eigenschaft zu halten und Armut für ein zu bekämpfendes Übel, aber man muss
ganz bestimmt Fundamentalist sein, um die Burka für Frauen zu fordern, seinen Kindern Blutkonserven zu verweigern
oder Abtreibungsärzte zu erschießen."
PD Dr. theol.
Gesche Linde
(1. Juli 2005, Ev. Theologin, Goethe-Universität Frankfurt am Main,
Christlicher Fundamentalismus in Downing Street No. 10?; in: Stefan Alkier /
Hermann Deuser / Gesche Linde (Hg.), Religiöser Fundamentalismus. Analysen
und Kritiken, Tübingen: Francke, 2005, S. 83)
Diskussion
"Er war der prominenteste Abtreibungsarzt der USA. Jetzt wurde George
Tiller, von Feinden "Massenmörder" genannt, in Kansas erschossen. Der
mutmaßliche Todesschütze: ein militanter Abtreibungsgegner. Die Tat zeigt,
dass der tot geglaubte Kulturkampf um die Abtreibung in Amerika immer noch
läuft. [...]
George Tiller ist der vierte Abtreibungsarzt, der seit 1993 in den USA
ermordet wurde. Es war das erste geglückte Attentat seit 1998, als Barnett
Slepian in Buffalo in seinem Haus erschossen wurde. Der Krieg zwischen den
Heeren von „Pro Choice“ und „Pro Life“, den Abtreibungsbefürwortern und den
Gegnern, schien in den Jahren der Bush-Regierung erkaltet, wenn auch nie
beendet. [...]
Scott P. Roeder (51) hatte ein gutes Gewissen, als er schoss. Er war einem
Todesengel gleich gekommen, dem „Massenmörder“ in den Arm zu fallen, „dem
Mengele unserer Tage in seinem Todeslager“. Der Kreuzzügler war gekommen,
all die Ungeborenen zu rächen, die „Tiller the baby killer“ in seiner
Abtreibungsklinik getötet hatte. Er hatte den Mord hundertfach erträumt und
angekündigt, er wusste, dass das Auge des Herrn wohlgefällig auf ihm ruhte.
Roeder betrieb amerikanischen Dschihad. Auge um Auge, alttestamentarisch,
der Scharfrichter Gottes.
Als ihn Polizisten drei Stunden nach der Tat auf der Autobahn in Kansas
stoppten, ließ sich Roeder willig festnehmen. Auf seinem blauen 1993er Ford
Taurus klebten die rote Rose der Abtreibungsgegner und das christliche
Fischsymbol mit dem Wort „Jesus“."
DIE WELT (1. Juni 2009, Abtreibungsarzt ermordet, Dr. Tiller, Opfer
eines amerikanischen Kulturkampfs, www.welt.de)
Diskussion
"Zählt man
etwa die Attentate und Gewaltakte, die in den USA aus christlich
deklarierter Motivation in den letzten ein, zwei Jahrzehnten verübt worden
sind (nicht nur gegen Abtreibungskliniken und -ärzte), so kann man durchaus
zu dem Ergebnis kommen, dass dieser religiöse Terrorismus es in der Summe
mit dem 9/11-Anschlag
[https://de.wikipedia.org/wiki/9/11]
aufnehmen kann."
Prof. Dr. h.c.
Robert Leicht (17.09.2007, 1997 bis 2003
Ratsmitglied der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD),
Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin, Christlicher
Fundamentalismus ist nicht besser als islamischer, Der Tagesspiegel)
Diskussion
"Der
ehemalige Chefredakteur der ZEIT und Präsident der Evangelischen Akademie zu
Berlin [Prof. Dr. h.c. Robert Leicht]
schrieb für den Berliner
Tagesspiegel einen Diskussion, in dem er den islamischen Fundamentalismus mit
dem christlichen verglich."
[siehe Auszug oben - gesamter
Text:
https://www.tagesspiegel.de/meinung/Diskussione-Integration;art141,2380944]
[...]
"Leicht nennt keine Fälle (bis auf die Gewaltakte gegen
Abtreibungsärzte) und keine Zahlen, und deswegen müssen wir uns auf sein
Wort verlassen. Ein ehemaliges Ratsmitglied der EKD
[EKD -
Evangelischen Kirche in
Deutschland]
lügt nicht.
“In der Summe”
kann es also der christlich-religiöse Terrorismus mit dem islamischen
aufnehmen. Das entspricht auch unserer Alltagserfahrung. [...]
Die
Geiselnahmen unschuldiger Pilger und Touristen durch christliche
Terroristen, die ihre Opfer erst mit Weihwasser foltern, bevor sie ihnen die
Kehlen durchschneiden; die Selbstmordattentate vor Striptease-Lokalen, bei
denen die Täter “Im Namen Jesu, des Allmächtigen!” rufen, bevor sie die
Leine ziehen. “In der Summe” kommt da was zusammen."
Henryk M. Broder (18.09.2007, Journalist, Die Freiheit des Robert
Leicht)
Diskussion
"Im September hatte der Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin,
Robert Leicht, in der Tageszeitung „Tagesspiegel“ (Berlin)
[siehe Beiträge oben]
einen Vergleich zwischen Toten durch islamisch-extremistisch motivierte
Terrorakte und Opferzahlen von Gewalttaten des christlichen Fundamentalismus
gezogen. [...]
Zumindest im Blick auf Abtreibungsgegner sei dieser
Vergleich unzutreffend, so das Institut für Religionsfreiheit.
Juristisch dokumentiert seien sieben Morde an Abtreibungsbefürwortern in den
Jahren 1993 bis 1998. Die Vorfälle hätten sich ausschließlich in den USA
ereignet, und die Täter seien zwar religiös motiviert gewesen, hätten aber
keiner bedeutenden Lebensrechtsorganisation angehört. Ein Mörder habe
vermutlich eine Verbindung zum Klu-Klux-Klan gehabt.
Niemals habe
eine fundamentalistisch geprägte oder evangelikale Kirche Gewalt gegen
Abtreibungsärzte oder –kliniken befürwortet oder sich hinter einen der Täter
gestellt. Dies sei auch niemals von einer Pro-Abtreibungsorganisation
behauptet worden.
Nach Ansicht des Institutsdirektors, Prof. Thomas
Schirrmacher (Bonn), können Evangelikale erwarten, nicht wegen einiger
weniger, teils ungeklärter Fälle vor zehn Jahren und in einem einzigen Land
weltweit in „Sippenhaft“ genommen zu werden.
Schirrmacher
[https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Schirrmacher]
zog eine Parallele zu Verbrechen von muslimischen Extremisten. Wenn ein
kleiner Prozentsatz Mord und Totschlag in aller Welt verübe und ein weiterer
kleiner Prozentsatz dies begrüße, würden Politiker und Kirchenführer nicht
müde, davor zu warnen, alle Muslime in einen Topf zu werfen. Eine ähnliche
Fairness müsse es auch gegenüber den 420 Millionen Evangelikalen weltweit
geben."
idea / Prof. Dr. mult.
Thomas Schirrmacher
(20.10.07,
Vorsitzender der Theologischen Kommission der
Weltweiten Evangelischen Allianz,
Christliche
Fundamentalisten sind keine Mörder, www.idea.de)
Diskussion
"Der
spätmoderne Rationalismus und Relativismus bläst zur Christenjagd. Dem, der
die Bibel ernst nimmt, wird das Etikett „Fundamentalist" angeheftet; damit
wird er in die Nähe zu islamistischen Fundamentalisten gerückt, so als sei
auch er fanatisch, militant und gewaltbereit."
Werner Graf
(Oktober 2007, Studiendirektor, Die Gottesfrage in der Postmoderne)
Diskussion
"Nach der Abschaffung der großen politischen Ideologien wird Deutschland
zunehmend von neuen Schlagwort-Ideologien geprägt. Diese Ansicht hat der in
Heidelberg und Mannheim lehrende Theologieprofessor Rainer Mayer (Stuttgart)
bei einem Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar in
Stuttgart vertreten.
Unklare Begriffe wie Fundamentalismus, Diskriminierung, Antidiskriminierung
oder Gleichstellung beeinflussten zunehmend die Gesellschaft, ohne dass man
sich ihrer Gefahren für den demokratischen Rechtsstaat bewusst werde. Sie
würden als Keule benutzt, um angeblich politisch korrekte Sichtweisen
durchzusetzen [...]
Als Beispiel nannte er die Angriffe auf das christliche Jugendtreffen
Christival im Mai [https://de.wikipedia.org/wiki/Christival],
dessen evangelikale Initiatoren als Fundamentalisten bezeichnet und dadurch
mit fundamentalistischen Bombenlegern gleichgesetzt worden seien."
idea / Prof. Dr. Dr. Rainer Mayer
(28.01.2009, Theologe, Vortrag »Das politische
Testament Dietrich Bonhoeffers« im Haus der Geschichte - Stuttgart, Neue
Schlagwort-Ideologien breiten sich aus, www.idea.de)
Diskussion
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"Nicht nur der Islam, auch das Christentum hat seinen Fundamentalismus. […]
Der Antifundamentalist wird nationalreligiöse israelische Siedler und
bibelfixierte amerikanische Evangelikale mit ähnlichem Misstrauen betrachten
wie die Anhänger des politischen Islam. […]
In seinem ursprünglichen, terminologischen Sinn bezeichnet Fundamentalismus
das Wörtlichnehmen einer heiligen Schrift, ihrer Sachaussagen wie ihrer
Handlungsnormen. Fundamentalistisch ist etwa die Auffassung, dass Gott die
Welt tatsächlich, wie im Buch Genesis geschildert, in sechs Tagen erschaffen
hat. […]
Was an der Fundamentalismusdiskussion indes bedenklich stimmt, ist eine oft
geradezu irrationale Angst vor jeder Art von unbedingten Wahrheitsansprüchen
und Glaubensgewissheiten. Als Gefahr für die liberale Gesellschaft gilt
vielfach nicht nur, wer dem anderen seine Überzeugungen aufzwingen will,
sondern schon, wer überhaupt welche hat.
Der Papst ist offenbar ein besonders schwerer Fall [...] Das Bekenntnis zu
Dogmen, Credos, Offenbarungen zieht beinahe automatisch den Verdacht der
Intoleranz auf sich. […]
Was sich der Antifundamentalismus freilich selten klarmacht, ist die
Tatsache, dass die Trennung von Religion und Politik selbst religiöse
Wurzeln hat. Jesu Satz "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was
Gottes ist" hat sich zu einer Grundformel des Abendlandes entwickelt. Von
hier stammt die Unterscheidung von geistlicher und weltlicher Sphäre, von
Kirche und Staat, die in der europäischen, in der "westlichen" Geschichte
allenthalben anzutreffen ist.
Der mittelalterliche Dualismus von Papst und Kaiser, Luthers
Zwei-Reiche-Lehre, die liberale Errungenschaft der Glaubens- und
Gewissensfreiheit in einer weltanschaulich neutralen Rechtsordnung - das
alles sind Variationen über dieses Thema aus dem Neuen Testament. […]
Von den Arenen der römischen Imperatoren bis zu den Konzentrationslagern und
Gulags [Repressionssystem in der Sowjetunion]
des 20. Jahrhunderts sind es nicht zuletzt Gläubige gewesen, die sich dem
Allmachts- und Absolutheitsanspruch herrschender Gewalten verweigert haben.
Und sie haben es deshalb getan, weil sie ihrerseits von der absoluten
Verpflichtung zur Glaubenstreue überzeugt und nicht bereit waren, sich auf
Kompromisse einzulassen, weil sie also insofern "fundamentalistisch"
dachten.
Es stimmt, manchen dieser Tapferen hätte man nach dem Sieg ihrer eigenen
Sache nicht in die Hände fallen mögen, und ebenso stimmt es, dass
Standhaftigkeit bis zum Letzten auch ohne den Rückhalt in letzten
Gewissheiten vorkommt; vielleicht ist sie dann umso bewundernswerter. Aber
die Geschichte des Märtyrertums rät zur Zurückhaltung mit dem Urteil, dass
unbedingte Wahrheitsüberzeugungen einfach freiheitsfeindlich seien. Sie
gehören auch zu den stärksten Bollwerken gegen die Knechtschaft."
Jan Ross (September 2001, Redakteur der
ZEIT, Glaubenswahn. Was ist Fundamentalismus?, DIE ZEIT - Nr. 40, 2001,
Aktualisiert am 4. September 2006, www.zeit.de)
Diskussion
"Die
Kirchen begeben sich in eine bedenkliche Kooperation mit dem Staat, etwa
dort, wo es um die Eliminierung unerwünschter Fundamentalismen oder Sekten
geht.
Kürzlich habe ich gelesen, dass ein französischer
EU-Parlamentarier einen Gesetzentwurf eingebracht hat, der den Kreationismus,
also die Behauptung, dass die Welt vor 6000 Jahren erschaffen und der Mensch
aus Erde gemacht wurde, unter Strafe stellen will.
[The dangers of creationism in
education (Gefahren des Kreationismus im Bildungswesen) Resolution 1580
(2007)
https://assembly.coe.int/Main.asp?link=/Documents/AdoptedText/ta07/ERES1580.htm]
Da müssen bei
uns die Alarmglocken schrillen. Es gibt auch einen – falschen –
Totalitätsanspruch der Wissenschaft, etwa gegenüber der Homöopathie.
Dieser französische Abgeordnete behauptet, dass der Kreationismus
[lat. creare „erschaffen“, Schöpfungsglauben]
dadurch, dass er
wissenschaftsfeindlich ist, notwendigerweise demokratiefeindlich sei und
deshalb verboten werden müsse.
Die Kirchen müssten hier misstrauisch werden. Wir müssen sehr darauf
aufpassen, dass auch Leute, die Unsinn reden, ohne Strafe dies tun dürfen."
Prof. Dr.
Robert Spaemann
(08.07.2007, Philosoph, Der Tagesspiegel, Es sind die Gläubigen, die die
Vernunft verteidigen.)
Diskussion

Quelle: Spektrum der Wissenschaft, Dossier 3/2005, https://www.spektrum.de
"Unter dem Schlagwort Fundamentalist wird gleichsam ein neuer Jude
aufgebaut, in den man alles Unliebsame und Gefährliche hinein interpretieren
kann."
Pfarrer Christfried Kulosa (1993, Theologe,
Argumentationsstrukturen der Fundamentalismusdebatte und Konsequenzen für
das Selbstverständnis der Evangelikalen in Deutschland. Diplomarbeit, Die
Fundamentalismusdebatte und die Evangelikalen, Idea-Doku 25/1993)
Diskussion
"Man verwende den Kampfbegriff "Fundamentalismus" und schon erspart man
sich die Argumente, weil der Leser oder Hörer die so Diffamierten sowohl für
dumm, als auch für höchstgefährlich hält."
Prof. Dr. Thomas Schirrmacher
(15. Januar 2010, Theologe, Vorsitzender der Theologischen Kommission der
Weltweiten Evangelischen Allianz,
Fundamentalismus: Wenn Religion zur Gefahr wird, Scm Hänssler, ISBN
9783775152037, S.33)
Diskussion
"Nach Meinung des Konfessionskundlers Prof. Dr. Erich Geldbach (Bochum) geht
von den "christlichen Fundamentalisten" eine Gefahr für den Weltfrieden aus.
Wie der Leiter des Ökumenischen Instituts der Evangelischen Fakultät an der
Ruhr-Universität Bochum [Prof. Dr. Erich Geldbach]
in einem Interview mit der Tageszeitung "Heilbronner Stimme" über den
Glauben in den USA sagte, sei der Unterschied zwischen christlichen und
islamischen Fundamentalisten "höchstens graduell".
Nach seiner
Überzeugung sind christliche Fundamentalisten in den USA dadurch zu
charakterisieren, "dass sie die Heilige Schrift wortwörtlich verstehen und
dass sie besonders großes Gewicht auf so genannte Endzeitaussagen legen".
Gefährlich für den Weltfrieden sei dabei, "dass sie eine letzte Schlacht
zwischen Gut und Böse mit der Existenz Israels verknüpfen und von daher eine
vorbehaltlose Unterstützung Israels einklagen".
aref / Prof. Dr. Erich Geldbach (2003, Theologe,
www.aref.de/news/allgemein/2003/fundamentalismus-in-usa.htm)
Diskussion
"Orientiert man im christlich assoziierten Bereich die Begriffsbestimmung
von „fundamentalistisch“ nicht nur historisch, sondern geht von
gegenwärtigen Konflikten und ihrer öffentlichen Diskussion aus, so tritt
eine dunkle Seite protestantischer Erweckungsfrömmigkeit ins Blickfeld. […]
Fanatisten im christlich anmutenden Gewand sind eine Gefahr
für die Gesundheit von Kirche und Kirchen-assoziierten Bewegungen. […]
Fanatisch-fundamentalistische Strömungen gibt es in vielfältigen
Ausprägungen und “Gefahren-Klassen” […]
Welches evangeliumsgemäße “Kraut” heilt das Christentum unsrer Tage von den
“sonderlichen” Gemeindepraktiken radikal “Frommer”?"
Pfarrer Carsten Heß (2009, Theologe,
fundamentalismus-debatte,
www.vitamin-c-online.com,
Stand März 2009)
Diskussion
"Der Fundamentalismus ist eine ignorante Gegenbewegung gegen den
Modernismus. Seine Haltungen sind nicht diskutierbar, seine Antworten
einfach, sein Weltbild nicht selten schwarz-weiß.
Fundamentalisten, gleich welcher religiösen Couleur
[franz. Farbe] sind gefährlich"
Bischof Prof. Dr. Friedrich Weber (7. März
2009, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in
Braunschweig, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in
Deutschland (ACK), Die Herausforderung konfessionsüberschreitender
christlicher Strömungen. Vortrag zur Tagung „30 Jahre ACK Sachsen-Anhalt“ am
7. März 2009 in Magdeburg, www.landeskirche-braunschweig.de)
Diskussion
"Heute klingt das Wort „Fundamentalismus“
[lat.:
fundamentum = Grundlage, Grundanschauung] verrufen und
gefährlich. Auch dann, wenn es, nahe der ursprünglichen Bedeutung, auf
Protestanten des konservativeren theologischen Spektrums bezogen wird.
Dabei wird gerne, gerade in den Medien, alles in einen Topf geworfen:
Christen, die die Bibel ernst nehmen; die religiöse Rechte der USA;
Splittergruppen – alle „fundamentalistisch“. Man kann diesen Vorwurf als
unqualifiziert abtun und es sich verbitten, mit gewaltbereiten Fanatikern
gleichgesetzt zu werden. Aber ist die Sache damit befriedigend gelöst?
Einerseits kann hinter Fundamentalismusvorwürfen eine „geradezu irrationale
Angst vor jeder Art von unbedingten Wahrheitsansprüchen und
Glaubensgewissheiten“ stecken, wie Jan Ross in der „Zeit“ kurz nach dem 11.
September 2001 schrieb. Derart motivierte Vorwürfe kann man als Christ fast
als Anerkennung hören.
Andererseits kann ein Fundamentalismusvorwurf auch treffende Kritik
enthalten: Christliche Ideen und Ideale sind schließlich nicht davor gefeit,
in ideologische Korsette eingewebt zu werden – oder in einer Weise gelebt zu
werden, die unnötig starr und unattraktiv wirkt."
Ulrich Pontes (September 2006, SMD-Öffentlichkeitsreferent,
Quelle:
https://www.smd.org/lesestoff/transparent/archiv/3-06-fundamentalismus)
Diskussion
"Fundamentalisten" werden wir zuweilen geschimpft. Jawohl, geschimpft. Denn
seit den 70er Jahren denkt wohl jeder bei diesem Begriff vor allem an den
militanten islamischen Fundamentalismus. An Ayatolla Khomeini und Osama Bin
Laden, an Selbstmordattentäter und Flugzeugentführer.
Sind
Evangelikale Fundamentalisten?
Ja, wenn es um das unbedingte
Festhalten an der christlichen Wahrheit geht. Nein, wenn daraus auf
Militanz, Verbohrtheit und Unversöhnlichkeit geschlossen wird."
Jürgen Werth (Februar 2007, 2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen
Allianz (DEA), 1994 bis 2014 Direktor des Evangeliums-Rundfunks (ERF), Allianz-Magazin „EiNS“
1/2007 ZKZ 65099, Bad Blankenburg, Seite 25)
Diskussion
"Evangelikal" heißt international nichts anderes als evangelisch. Was
evangelisch ist, legen die vier „Allein"-Aussagen der Reformation aus:
- Allein Jesus Christus:
Die evangelikale Bewegung betont den
Absolutheitsanspruch Christi.
Jesus Christus ist das Fundament
unseres Glaubens.
- Allein die Schrift:
Die evangelikale
Bewegung betont die Autorität der Heiligen Schrift für alle Fragen des
Glaubens
und des Lebens. Die Mitte der Heiligen Schrift ist
Christus.
- Allein aus Gnade:
Nicht menschliche Verdienste
ebnen den Weg zu Gott, sondern Jesu versöhnende Tat am Kreuz.
-
Allein durch den Glauben:
Im Glauben nehmen wir in Anspruch, was
Jesus Christus für uns getan hat.
Deshalb gehört der Ruf zum
Glauben unabdingbar zur evangelikalen Bewegung.
Pfarrer Dr. Christoph Morgner (28.03.2007, Theologe, 1989 - 2009 Präses des
Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands [Vereinigung Landeskirchlicher
Gemeinschaften], idea Spektrum, Nr.13, S. 3)
Diskussion

Dr. Reinhard Hempelmann, Leiter EZW Berlin
"Sind Evangelikalismus und Fundamentalismus identisch?"
"Wenn
deutsche Medien über Evangelikale in den USA berichten, wird in der Regel
vorausgesetzt, dass Evangelikalismus und christlicher Fundamentalismus im
Wesentlichen identisch sind." […]
"Der Hang von Teilen des
amerikanischen Evangelikalismus zur Verwischung der Grenze zwischen Religion
und Politik kann im Blick auf Europa und Deutschland nicht bestätigt werden.
Evangelikale Strömungen gewinnen zwar auch hier zunehmend an Bedeutung,
allerdings vorrangig im gemeindlichen und kirchlichen Kontext, nicht im
politischen.
Dabei wird auch deutlich, dass sich die Evangelikale Bewegung in
Deutschland – zu ihr gehören nach Angaben der Deutschen Evangelischen
Allianz ca. 1,3 Millionen Christinnen und Christen hauptsächlich aus
evangelischen Landeskirchen und Freikirchen – keineswegs einheitlich
darstellt.
Sie umfasst verschiedene Richtungen und reicht vom in den
evangelischen Landeskirchen verwurzelten pietistischen
Gemeinschaftschristentum [https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinschaftsbewegung]
bis zu enthusiastischen und separatistischen
Gruppen, die in landeskirchlichen Gemeinden „unbiblische Systeme“ sehen."
[…]
"Stellungnahmen zur evangelikalen Bewegung und zum christlichen
Fundamentalismus erfordern differenzierende Wahrnehmungen und
Urteilsbildungen, insbesondere eine Klärung dessen, was gemeint ist, wenn
von Fundamentalismus bzw. Evangelikalismus geredet wird."
Dr. Reinhard Hempelmann (2006, Theologe, Leiter der Evangelischen
Zentralstelle für Welt-anschauungsfragen (EZW) Berlin, EZW
Materialdienst-Einzelheft 1/2006, Sind Evangelikalismus und Fundamentalismus
identisch?)
Diskussion
"In der ... Podiumsdiskussion fragte Kathinka Kaden zuerst Dr. Richard
Ziegert, Weltanschauungs-beauftragter der rheinland-pfälzischen Kirche, wie
er Evangelikale von Fundamentalisten abgrenze.
Er betrachtet den
Pietismus
[https://de.wikipedia.org/wiki/Pietismus]
nicht als Evangelikalismus, sondern als Frömmigkeit in der evangelischen
Kirche seit der Reformation. In dieser Gemeinschaftsbewegung ging es von
Anfang an um ethische Fragen und die Auslegung der Bibel.
Fundamentalisten wollen Markt und Macht. Pietisten und Evangelikale sind
nicht gleichzusetzen mit Fundamentalisten, haben aber offene Flanken."
Renate Lück
(14. Oktober 2006,
Online-Redaktion der OK [Offene Kirche],
Podiumsdiskussion OK
Mitgliederversammlung, Stuttgarter Erlöserkirche, www.offene-kirche.de/?select=2&sub=0&id=158)
Diskussion
"Fundamentalismus ist eine Strömung innerhalb des konservativ geprägten
Christentums. Für sein Selbstverständnis sind verschiedene Abgrenzungen
charakteristisch:
gegen den Feminismus, gegen die Evolutionslehre, gegen
den Pluralismus, ["Der theologische Pluralismus
bezeichnet eine Form der möglichen Koexistenz von Religionen. In ihm werden
alle Religionen als prinzipiell gleichberechtigt angesehen, sodass durch
alle ein Heilsweg im Diesseits gefunden und ggf. eine weitere Existenz im
Jenseits gesichert werden kann." Wikipedia/Enzyklopädie, Stand 2006]
gegen die historisch-kritische Bibelauslegung." […]
"Für die
gegenwärtige Wahrnehmung fundamentalistischer Orientierungen ist die
Unterscheidung zwischen einem Wort- und einem Geistfundamentalismus
von zentraler Bedeutung. Beiden gemeinsam ist, dass sie auf die menschliche
Sehnsucht nach Vergewisserung und Sicherheit antworten.
Der
Wortfundamentalismus sucht rückwärts gewandt die Glaubensvergewisserung
durch den Rekurs auf das unfehlbare Gotteswort in der Vergangenheit.
Der
Geistfundamentalismus orientiert die Vergewisserung primär an sichtbaren
Geistmanifestationen, die als unzweideutige Zeichen, ja Beweise der
göttlichen Gegenwart angesehen werden (Heilungen, ekstatische Erfahrungen,
...).
Der Wortfundamentalismus sieht Christus preisgegeben,
wenn Adam nicht als historische Person verstanden wird.
Der
Geistfundamentalismus meint, dass demjenigen etwas Entscheidendes im
christlichen Leben fehlt, der nicht in Zungen redet.
Der
Wortfundamentalismus vertritt eine kreationistische Position
[vgl.
Kreationismus]
und ist daran
interessiert, eine alternative Biologie und Geologie aufzubauen.
Dem
Geistfundamentalismus liegt an einer christlichen Psychologie
oder am „Powermanagement in der Kraft des Heiligen Geistes“.
Gegenwärtig stellt sich ein Geistfundamentalismus chancenreicher dar
als ein reiner Wort-fundamentalismus. Er knüpft an Ausdrucksformen
der religiösen Alternativkultur an, für die Rationalitätsskepsis und ein
Hunger nach erlebbarer Transzendenz charakteristisch ist." […]
"Man
kann sich bemühen, den Fundamentalismus als Antwortversuch auf die
Vergewisserungs-sehnsucht des Menschen in komplexen, unübersichtlichen
Lebenskontexten zu verstehen."
Dr.
Reinhard Hempelmann (Oktober 2005, Theologe, Leiter der Evangelischen
Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) Berlin, Quelle: https://www.ekd.de/ezw/42787_42604.php,
Stand Oktober 2005)
Diskussion
"Verwirklichen die Evangelikalen mit ihrer Bindung an die Bibel lediglich
das reformatorische Prinzip des "sola scriptura" (Allein die Schrift)? Ihre
Sprecher berufen sich, zur Abwehr ungerechter Fundamentalismusvorwürfe,
wieder stärker auf Luther. Sie teilen dessen Bibelverständnis, seine Lehre
von der Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnade, sie verwerfen wie er
jede Art von Werkgerechtigkeit.
Dennoch kann die Reformation nicht als Vorläufer des Evangelikalismus
bezeichnet werden, sie ist allenfalls eine seiner Wurzeln, wie der Gießener
Theologe Stephan Holthaus festhält: In zentralen Glaubensüberzeugungen mag
es zwar eine Kontinuität zwischen Reformation und evangelikaler Bewegung
geben, in ihrer Gewichtung und in der praktizierten Frömmigkeit sind jedoch
signifikante Unterschiede nicht zu übersehen.
Wichtige Lehren der Reformatoren wie die Sakramente, die Erwählung oder das
geistliche Amt werden von den Evangelikalen "weniger oder gar nicht
hervorgehoben" (Holthaus). Das führt immer wieder zu Spannungen mit den
Landeskirchen."
DIE WELT (20. Februar 2008, Gernot Facius,
Die "Frommen" sind auf dem Vormarsch)
Diskussion

Bischof Dr. Ulrich Fischer, Vorwort »Appell aus
Baden«
"Die Christen haben zwar Zwangschristianisierungen, Kreuzzüge, Hexen- und
Ketzerverbrennungen inzwischen überwunden. Aber fundamentalistische
Strömungen sind nach wie vor bereit, im Namen Gottes Absolutheits- und
Dominanzansprüche zu erheben" [...]
"Heinz Zahrnt hat "bereits 1980 zum »Dialog zwischen den Weltreligionen« aus
neuen Zusammenhängen neue Schlüsse gezogen. „Angesichts der entstehenden
einen Welt, des Zusammenwachsens der Völker zur einer Menschheit, verlangt
er (im Piper-Bändchen: »Aufklärung durch Religion«) »von allen
Weltreligionen, auch vom Christentum die Bewahrheitung ihrer Botschaft im
Hinblick auf eine künftige Weltgesellschaft.
Daher geht die Christenheit unserer Tage ... auf eine größere Ökumene als
bisher zu: auf die Ökumene der Religionen. [...]
Endlich können die Christen ehrlich sein und ihren so lange mit Gewalt,
Kattun und Gelehrsamkeit verteidigten Anspruch auf die Alleinvertretung
Gottes aufgeben und sich in die Gemeinschaft der Weltreligionen einreihen"
»Appell
aus Baden« (Mai 2006,
Vorwort
v. Bischof Dr. Ulrich Fischer - Landesbischof der Evangelischen
Landeskirche in Baden, Hans-Joachim Girock, Dr. Gerhard Liedke u. Prof. Dr.
Gottfried Gerner-Wolfhard,
Baden-Baden, epd Dokumentation 26/2006,
https://www.ekiba.de/images/Was-jetzt-dringlich-ist.pdf).
Wortlaut/Quelle:
https://www.ekiba.de/images/Was-jetzt-dringlich-ist.pdf)
Diskussion
"Katholiken, Orthodoxe, Protestanten, Muselmanen
[veraltete Bezeichnung für Muslime], Hinduisten, Buddhisten,
Freidenker und gläubige Denker sind bei uns nur Vornamen. Unser Familienname
ist Freimaurerei."
Baron Yves Marsaudon (1964, L’oecuménisme vu
par un Franc-Maçon de Tradition, EditionsVitiano Paris-IX, 1964, S. 126
u. Erich Brüning, Harry
Graf: Die unterschätzte Subkultur: Freimaurerei – Wolf im Schafspelz.
Berneck: Schwengeler-Verlag 2001, ISBN 9783856663841)
Diskussion
"Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz und der
Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Rektor Rolf
Hille (Tübingen) [1999], erklärte gegenüber idea, dass die Glaubensbasis der
Evangelischen Allianz und die Lehren der Freimaurer miteinander unvereinbar
seien.
Deshalb könne es keine Zusammenarbeit oder Verbindungen zwischen
Vertretern von Allianz und Freimaurerei geben."
ideaSpektrum (1999, Evangelische Allianz:
Keine Verbindungen zum Freimaurertum, ideaSpektrum 28/29/1999, S. 9)
Diskussion
"Die Evangelische Allianz wurde durch Thomas Chalmers
[siehe unten] mitbegründet, er wurde
am 26.4.1800 in Arbroath, Schottland, zum Freimaurer aufgenommen."
Großloge der Alten Freien und Angenommenen
Maurer von Deutschland e.V. (Stand September 2010,
www.freimaurerei.de/index.php?id=38)
Diskussion
"Eine der frühen ökumenischen Organisationen war die Evangelische Allianz.
Durch einen Aufruf des schottischen Theologen Thomas Chalmers (1780-1847)
[siehe unten] an Kirchen und
Denominationen in England, Wales und Irland nahm die Allianzbewegung ihren
Ausgang.
Das Programm des überkonfessionell und übernational geplanten christlichen
„Brüderbundes" bestand einerseits in einer Abwehr des Papsttums und der
protestantischen Irrtümer, andererseits in einer Förderung biblischen
Christentums. Vom 19. Mai bis 2. September 1846 fand in London die
konstituierende Versammlung des Bundes statt."
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Gerhard Besier (8. März
2000, 1992-2003 Historische Theologie u. Konfessions-kunde Theologischen
Fakultät Universität Heidelberg, Kirche, Politik und Gesellschaft im 19.
Jahrhundert, Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd. 48, Oldenbourg
Wissenschaftsverlag 2000, ISBN 9783486564372, S. 45)
Diskussion
"Thomas Chalmers [siehe oben] Scottish theologian and philosopher. Initiated in Lodge St.
Vigean No. 101, Arbroath, Scotland April 26, 1800."
William R. Denslow, Harry S.
Truman* (1957,
William R. Denslow, Harry S. Truman: 10,000 Famous Freemasons from A to J,
Part One. Kessinger Publishing, 1957, ISBN 1-4179-7578-4, S. 196)
*
[Autor: Harry S. Truman, 1945 - 1953 der 33. Präsident der Vereinigten
Staaten von Amerika]
Diskussion

Prof. Dr. Thomas Chalmers,
Mitgründer
der Evangelischen Allianz
"Promiliste 18./19.Jahrhundert: Graf v. Zinzendorf, Gründer der Herrenhuter
Brüdergemeinde" [Anlage 11]
"Graf v. Zinzendorf, Nikolaus Ludewig 26.05.1700 - 09.05.1760; Schwerterloge
03.02.1759, Matr. Nr. 183" [Anlage 9]
Altstuhlmeister Karl-Dieter Holz
(12.02.2007, Altstuhlmeister der Johannis-Freimaurerloge: Zum goldenen
Apfel, Dresden, Matrikel Nr. 119 gegründet 1776, Großloge der Alten
Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland,
www.freimaurer-lesebuch.de/download/Anlage11.pdf u.
www.freimaurer-lesebuch.de/download/Anlage9.pdf)
Diskussion
"Es ist bemerkenswert, dass Graf Zinzendorf Freimaurer war, aber nicht nur
er war es, viele Gründer von Freikirchen und Sekten in neuerer Zeit waren
Freimaurer. […]
Graf Zinzendorf hat zeitlebens zahlreiche Kontakte mit den
verschiedenartigsten Kirchen gepflegt, mit den Anglikanern, den Kopten, den
Katholiken usw., ebenso aber auch mit Freigeistern und Freimaurern.
Er
vertrat die Meinung, keine der christlichen Kirchen dürfe den Anspruch
erheben, die alleinseligmachende zu sein."
Prof. Dr. Joseph Schumacher (2007,
Theologische Fakultät d. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Vorlesung
Sommersemester 2007: Die kleineren christlichen Gemeinschaften (Freikirchen
und Sekten), Die Herrnhuter Brüdergemeine, S. 112 u. 121,
www.theologie-heute.de)
Diskussion
"In der 1727 von Zinzendorf
[siehe oben]
konstituierten Herrnhuter Brüdergemeine sollte statutengemäß eine
philadelphische Gemeinschaft verwirklicht werden: Sie sollte „in beständiger
Liebe mit allen Brüdern und Kindern Gottes in allen Religionen stehen"
(Zinzendorf und die Herrnhuter Brüder 75).
Zinzendorfs philadelphisches Gemeindekonzept war gerahmt durch seine
Tropenlehre, wonach die verschiedenen Konfessionen als tropoi paideias
(Erziehungsweisen Gottes) unter Leugnung jeglichen exklusiven
Wahrheitsanspruchs (1 Kor 13,12) gerade in ihrer geschichtlichen
Verschiedenheit legitimiert seien."
Theologische Realenzyklopädie (TRE)
(1. Dezember 1991, Theologische
Realenzyklopädie (TRE) Band 21, Berlin/New York: Walter de Gruyter, Aufl.
1991, S. 158)
Diskussion
"Die Gründungskonferenz der Evangelischen Allianz
[World Evangelical Alliance] fand am 19. August 1846 im
größten Freimaurersaal Londons statt, was auch offiziell im Berichtsband der
Konferenz festgehalten wurde."
Erich Brüning, Harry Graf (2001, Erich
Brüning, Harry Graf: Die unterschätzte Subkultur: Freimaurerei – Wolf im
Schafspelz. CH-Berneck: Schwengeler-Verlag, S. 383)
Diskussion
"Man hatte herausgefunden
[u. a. publiziert
durch Prof. Dr. Ernst Wilhelm Hengstenberg in der Evangelischen Kirchenzeitung, 1858, Sp. 21], dass sich unter den Konferenzbesuchern
[September 1857, Konferenz der Evangelische Allianz in Berlin]
eine Reihe namhafter Berliner
Freimaurer befanden.
Das war Anlass genug, die Allianz mit der Freimaurersache in enge
wechselseitige Beziehung zu bringen.
Die Londoner Allianz verdächtigte man, weil sie ihre Routinesitzung in einem
Logenhaus abhielt. Man übersah dabei aber geflissentlich, dass dort
regelmäßig Räume an viele nichtfreimaurerische Gruppen vermietet wurden.
Jetzt geriet eben alles in ein Zwielicht."
Prof. Dr. Erich Beyreuther (1969, Der Weg
der Evangelischen Allianz in Deutschland, R. Brockhaus Verlag Wuppertal
1969, ISBN 3417245893, S. 37)
Diskussion
"Wir entsagen dem okkulten Freimaurertum und erklären, dass wir als
Vertreter der SEA-DS [Schweizerischen Evangelischen
Allianz, Deutschschweiz] uns allein dem dreieinigen Gott der
Bibel und seinen Grundsätzen verpflichtet wissen.
Wir tun Busse und stellen uns unter die Schuld unserer Vorgänger, wo sie
durch Arroganz, Besserwisserei, Hochmut und Verschleierung dem Reich der
Finsternis Raum gewährt haben. Wir brechen im Namen von Jesus Christus den
Fluch des Freimaurertums über der Evangelischen Allianz-Bewegung.
Wir erbitten die Führung des Heiligen Geistes zur Einheit des Leibes Christi
und zum Wohle aller Menschen im Sinne des Evangeliums."
Zentralvorstand der Schweizerischen
Evangelischen Allianz - Deutschschweiz (8. März 1999, Lihn in Filzbach,
Jürg Opprecht, Präsident; Elfi Mösch; Thomas Bucher; Kurt Spiess; Erica
Maurer; Katharina Walthert; Fritz Herrli; Christine Anliker, idea-Spektrum
28/29/1999, Evangelikale gegen Freimaurer)
Diskussion
"Zwischen der Schweizer Evangelischen Allianz
[siehe oben]
und dem Freimaurertum gibt es
keine Verbindungen. Das hat der Allianz-Zentralvorstand angesichts von
Gerüchten über angebliche Beziehungen klargestellt.
Nach Angaben des Medienbeauftragten, Fritz Herrli (Zürich), wurde dem
Vorstand wiederholt vorgeworfen, Verbindungen zum Freimaurertum zu
verschleiern. Recherchen eines Vorstandsmitgliedes hätten jedoch keinerlei
Hinweise auf Kontakte zwischen offiziellen Allianz-Vertretern und der
Freimaurerei ergeben, teilte Herrli idea mit.
Die einzige Beziehung sei die bekannte Tatsache, dass die Evangelische
Allianz 1846 im Lokal einer Londoner Freimaurerloge gegründet wurde.
Da geheime Kontakte einzelner Allianz-Mitarbeiter jedoch nie auszuschließen
seien, habe sich der Allianz-Vorstand im März mit einem Gebet von allen
denkbaren Verbindungen zur Freimaurerei losgesagt.
Herrli zufolge ist die Freimaurerei eine religionsvermischende
Weltanschauung, für die alle Götter dieselbe Bedeutung haben. Aufgrund ihrer
humanistischen Ideale, dass alle Menschen von sich aus gut seien, lehne sie
Jesus Christus als persönlichen Erlöser ab."
ideaSpektrum (1999, Evangelische Allianz:
Keine Verbindungen zum Freimaurertum, ideaSpektrum 28/29/1999, S. 9)
Diskussion
"Freimaurerei versteht sich nicht als Religion. Sie vereint Menschen
unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften."
(Stand September 2010,
https://de.wikipedia.org/wiki/Freimaurerei)
Diskussion
Hinweis in eigener Sache:
Der nachfolgende Artikel zitiert Auszüge aus www.nikodemus.net (Stand 28.
November 2006). Der ERF hat zwischenzeitlich nikodemus.net abgeschaltet und
eine Verbreitung der Beiträge untersagt.
Das Zitieren des Beitrags kann straf - und zivilrechtliche Folgen seitens
des Evangeliums-Rundfunk Medien e. V. (ERF) nach sich ziehen (Abmahnkosten
899,40 Euro).
"Die Freimaurerei ist ein "Geheimbund," der sich nach den Graden Lehrling,
Geselle und Meister gliedert sowie in Logen und übergeordneten Großlogen
organisiert ist. Ein erster definierter Beginn der Freimaurerei ist die
Gründung der Großloge von London im Jahre 1717, ein Zusammenschluss von vier
bereits bestehenden Logen.
Die Freimaurerei sieht sich in Tradition der "Steinmetz-Sozietäten" (engl. "lodge"="
Bauhütte"), die gewisse bürgerliche Sonderrechte hatten und aus beruflichen
Gründen nach außen hin verschwiegen sein mussten. In diese Sozietäten
konnten zu späterer Zeit auch Nicht-Steinmetze aufgenommen hatten. Die
meisten Symbole der Freimaurer (Winkel, Zirkel, Schurz, Setzhammer, Stein
und Senkblei) sind dieser Tradition entnommen.
Über das Leben in den Logen erfährt man relativ wenig, da es nach den "Alten
Pflichten" von 1723, den Logenbrüdern ausdrücklich verboten ist, davon zu
berichten. In diesem historischen Dokument heißt es wörtlich:
"Ihr sollt in Reden und Betragen vorsichtig sein, dass auch der scharf
sinnigste Fremde nicht zu entdecken vermöge, was nicht geeignet ist, ihm
eröffnet zu werden. Zuweilen müsst Ihr auch ein Gespräch ablenken und es
klüglich zur Ehre der Ehrwürdigen Bruderschaft leiten."
Logenmitglieder müssen einen "fremden Bruder" auch erst prüfen, ob er ein
wirklicher "Bruder" ist, damit er nicht Kenntnisse erlangt, die er nicht
erlangen soll. Als "Lehrling" kann nur "ein vollkommener Jüngling"
aufgenommen werden, "ohne körperliche Mängel und Gebrechen, welche ihn
unfähig machen könnten, die Kunst zu erlernen, dem Bauherrn seines Meisters
zu dienen [...]
Der weltanschauliche Hintergrund ist dem Deismus verwandt. Letzterer
vertritt die Ansicht, Gott habe die Welt erschaffen, lenke sie aber nicht
mehr. Religion und Glaube werden nicht generell abgelehnt, jedoch jedes
Eingreifen Gottes in die Welt und jede übernatürliche Offenbarung.
Allerdings ist die Freimaurerei eine der klassischen Quellen für die
bekannte These, alle Religionen würden letztlich denselben Gott verehren.
Das Ziel der Religion sieht die Freimaurerei letztlich in der ethischen
Verbesserung des Menschen. [...]
Der klassische Ausdruck dieses freimaurerischen Denkens ist die
"Ringparabel" aus "Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing. [...]
Fazit für Lessing: Die Religionen haben den Zweck zu einer "von Vorurteilen
freien Liebe" zu motivieren. Die Echtheitsfrage jedoch stünde dem Sinn der
Ringe sogar entgegen, da der Vater die "Tyrannei des einen Ringes" - also
einer Religion - nicht dulden möchte. Lessing spricht damit als Freimaurer
die Ideologie des Geheimbundes klar aus: Religion ist wichtig, aber nicht
aus sich selbst, sondern als Motiv zu ethischem Handeln. [...]
Aus meiner Sicht ist interessant, dass beispielsweise Lessing einer der
"Väter" der Bibelkritik wurde und auch deutlich antichristliche Werke
herausgab (beispielsweise vom Philosophen Reimarus). [...]
Das Hauptproblem der Freimaurerei ist ihr religiöser Relativismus, die
Ansicht, dass es keine uneingeschränkt geltende Wahrheit gibt. [...] Die
Bibel bezeugt jedoch unmissverständlich, dass ein Mensch nur durch den
Glauben an Jesus Christus vor Gott bestehen und gerettet werden kann:
Hier einige Beispiele:
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater denn durch mich. Johannes 14,6
(Petrus sprach:) So sei euch und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im Namen
Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten
auferweckt hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch. Das ist der
Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. Und in
keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den
Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden. Apostelgeschichte
4,10-12
Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat dieses Zeugnis in sich…. Und das ist
das Zeugnis, dass uns Gott das ewige Leben gegeben hat, und dieses Leben ist
in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes
nicht hat, der hat das Leben nicht. Das habe ich euch geschrieben, damit ihr
wisst, dass ihr das ewige Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes
Gottes. 1.Johannes 5,10-13
Aufgrund der Aussagen der Bibel ist die Ideologie, die der Freimaurerei
zugrund liegt, klar abzulehnen. Freimaurerei und christlicher Glaube sind
unvereinbar! [...]
Die Tatsache, dass in der Freimaurerei ausdrücklich nur die Religion gilt,
"in welcher alle Menschen übereinstimmen," steht dem Anspruch Jesu entgegen,
der einzige Weg zum Vater zu sein. In diesem Sinne kann man die Freimaurerei
als antichristlich bezeichnen.
Über "Antichristen" schreibt der Apostel Johannes:
Wer ist ein Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus
ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet." 1.Johannes
2,22
Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob
sie von Gott sind; denn es sind viele falsche Propheten ausgegangen in die
Welt…. ein jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, der ist nicht von Gott. Und
das ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er kommen
werde, und er ist jetzt schon in der Welt. 1.Johannes 4,1-3
Wie diese Bibelstellen zeigen, wird nichtchristliche Religiosität und
Weltanschauung immer als etwas Dämonisches bezeichnet. So sagt Paulus in
seiner Predigt auf dem Athener Areopag, dem auch Philosophen angehörten
(vgl. Apostelgeschichte 17,18):
..Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr die Götter* in allen Stücken sehr
verehrt. Apostelgeschichte 17,22
*Im Griechischen steht hier ein Wort, das im Neuen Testament sonst nur für
"Dämonen" verwendet wird
Und auch im ersten Korintherbrief:
Was will ich nun damit sagen? Dass das Götzenopfer etwas sei? Oder dass der
Götze etwas sei? Nein, sondern was man da opfert, das opfert man den bösen
Geistern und nicht Gott. Nun will ich nicht, dass ihr in der Gemeinschaft
der bösen Geister seid. Ihr könnt nicht zugleich den Kelch des Herrn trinken
und den Kelch der bösen Geister; ihr könnt nicht zugleich am Tisch des Herrn
teilhaben und am Tisch der bösen Geister. 1.Korinther 10,19-21
Diese Aussagen bedeuten jedoch nicht, dass es sich um praktizierten
Okkultismus handeln muss. [...] Man kann der Freimaurerei daher sicher nicht
generellen Okkultismus unterstellen, wenngleich der ein oder andere
Okkultist unter ihnen zu finden sein mag."
(www.nikodemus.net/776, Stand 28. November 2006)
Diskussion

Deutsche Evangelische Allianz (DEA),
www.ead.de, 2010
"Vor Jahren wäre das, was vom 8. bis 12. August 2007 in Toulouse stattfand,
in der Tat noch undenkbar gewesen: Erstmals beteiligten sich Vertreter der
missionarisch gesonnenen Evangelikalen an einem gemeinsamen Studienprozess
von Vatikan und Ökumenischem Rat der Kirchen (ÖRK) - und dabei zeigten sich
Repräsentanten der evangelikalen Bewegung optimistisch über die Möglichkeit,
zu allgemein anerkannten christlichen Verhaltensmaßstäben beim Thema
Bekehrung zu kommen." [...]
"Eine Beteiligung der Weltallianz
[https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Allianz]
sei entscheidend, wenn es darum gehe, »schwarze Schafe« für eine
Evangelisation mit Respekt für andere Glaubensüberzeugungen zu gewinnen.
Wer sind wohl die »schwarzen Schafe«?
Die, die noch nicht auf Linie
sind und nicht in den angestrebten Verhaltenskodex passen? Der
Verhaltenskodex könnte sehr wohl das Ende von Evangelisation und Mission
bedeuten, wenn sich das, was der Generalsekretär des Kirchenrates von
Malaysia Hermen Shastri (Kuala Lumpur) bei derselben Konferenz in guter
»ökumenischer Tradition« forderte, durchsetzt:
Religiöse Verkündiger
müssten anerkennen, dass keine Religion ein »Monopol auf die Wahrheit« habe
und es viele Wege zum Heil gebe.
Wer so redet, ist sich des Heils
wohl selbst nicht mehr gewiss. Kann so etwas die Weltallianz mittragen? ...
Bis etwa 2010 soll aber auch der Verhaltenskodex umgesetzt und kontrolliert
werden, wobei offen bleibt, wie dies geschehen soll. [...]
Wenn der
Ruf zu Glaube und Buße aufhört, wie dies ja gefordert wurde, und die
Weltallianz dies mit trägt, dann gibt sie damit nicht allein ihr
ursprüngliches Ziel auf, sondern trägt auch, was weit schlimmer ist, zum
Unheil von Menschen bei, wenn sie nicht mehr laut und deutlich bekennt:
Jesus Christus ist der einzige Weg zum Heil; Christus allein."
Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“ (Dezember 2007,
Informationsbrief Nr. 245, Seite 28 f.,
https://de.wikipedia.org/wiki/Kein_anderes_Evangelium)
Diskussion
"Seit langem schon wird von Seiten bibelkritischer und „ökumenischer
Theologie“ versucht, die Gegensätze zwischen Islam und christlichem Glauben
zu verharmlosen und eine gemeinsame geistliche Wurzel der vermeintlich
„Abrahamitischen Religionen“ zu behaupten. [...]
Im Oktober
[2007] hatte zunächst eine Gruppierung
von 38 muslimischen Gelehrten einen „Offenen Brief“ an den Papst und weitere
Kirchenführer u.a. von Orthodoxie, Luthertum, Reformierten und Baptismus
geschickt. Er steht unter dem Motto: „Ein gemeinsames Wort zwischen uns und
euch“. Durch den Vergleich von Koran- und Bibeltexten will man belegen, dass
es eine substantielle Gemeinsamkeit zwischen dem angeblich auf beiden Seiten
gelehrten Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe gebe. Es soll suggeriert
werden, dass es sich bei Allah und Jahwe letztlich um den einen Gott
handele, dem beide Religionen von ganzem Herzen zu dienen versuchten. [...]
So wundert es nicht, dass der „Offene Brief“ schon bald eine zustimmende
„christliche Antwort“ [https://www.yale.edu/faith/acw/acw.htm]
erhielt (A Christian Response). Darin bitten die Unterzeichner um
Vergebung für das von Christen an Moslems geübte Unrecht – und zwar erbittet
man diese Vergebung sowohl von „dem Allerbarmenden Einen“ (All-Merciful One)
als auch der weltweiten muslimischen Gemeinschaft. Zugleich wird die „tiefe
Einsicht“ gelobt, mit der die muslimische Erklärung gemeinsame Grundlagen
zwischen der muslimischen und der christlichen Gemeinschaft identifiziere.
Diese gemeinsame Basis betreffe nicht nur Nebensächliches, sondern sogar
„Fundamente des Glaubens“ (fundamentals of faith). [...]
Seine dramatische
Dimension erhält der Vorgang dadurch, dass inzwischen führende Evangelikale
aus dem englischsprachigen Raum die „Christliche Antwort“
[https://www.yale.edu/faith/acw/acw.htm]
unterstützen und sich mit ihrer Unterschrift dazu bekannt haben. ...
u.a. ... John Stott, Bill Hybels [Willow
Creek], Rick Warren
[Leben
mit Vision], George Verwer. Auch maßgebliche Vertreter der
Evangelischen Allianz [https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Allianz]
haben die
Erklärung inzwischen unterzeichnet: Geoff
Tunnicliffe (Internationaler Direktor der
Weltallianz), Bertil Ekström (Exekutiv-Direktor
der Missionskommission), William Taylor (Internationaler Botschafter der WEA
[https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Allianz]).
Angesichts dieses interreligiösen Engagements der Allianz wirft ein anderes
Projekt, an dem sie beteiligt ist, neue Fragen auf.
Im August fand in
Toulouse eine gemeinsame Tagung des Päpstlichen Rates für den
Interreligiösen Dialog (Vatikan), des ÖRK-Programms für Interreligiöse
Zusammenarbeit (Ökumenischer Rat der Kirchen, Genf) und der Weltweiten
Evangelischen Allianz (WEA) statt. Letztere war u.a. durch den deutschen
Theologen Thomas Schirrmacher [https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Schirrmacher]
vertreten.
Gemeinsam will man einen Ethik-Kodex für Bekehrungen
[siehe unten] erarbeiten, mit dem dann „schwarze Schafe“, die
sich laut Schirrmacher in allen theologischen Lagern befinden, zur
Rechenschaft gezogen werden sollen."
Dr.
Wolfgang Nestvogel (07.12.2007,
2005 - 2010 Leiter der
Akademie für Reformatorische Theologie (ART)
Hannover)
Diskussion
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"Muslime sind Gottes Kinder."
Präses
Dr. h.c.
Nikolaus Schneider (27. März 2010,
2010 - 2014
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland - EKD, Präses der
Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), Ein beängstigendes Islambild,
Interview: Der EKD-Ratsvorsitzende Schneider über fremde Facetten des Islam,
deutsche Skepsis und unchristliche Radikale, DIE WELT, www.welt.de)
Diskussion
"Dürfen arabische Christen Gott ‚Allah‘ nennen? [...] Ich möchte […] für die Sicht, dass ‚Allah‘ die beste und natürlichste
Gottesbezeichnung für den biblischen Gott ist, folgende Argumente anführen:
1. Argument: ‚Allah‘ entspricht der alttestamentlichen Gottesbezeichnung
‚El‘ und ‚Elohim‘. [...]
[Vollständiger Text siehe:
www.bucer.eu/uploads/media/mbstexte096.pdf]
Im übrigen ist die Frage danach, ob man an denselben Gott glaubt, nicht ganz
so einfach, wie sie im ersten Moment klingt, da man an denselben Gott
glauben, aber ein völlig anderes Bild von ihm haben kann.
Wer wollte bestreiten, dass die Juden an denselben Gott wie die Christen
glauben, und dennoch haben sie ein falsches Gottesbild, das ihnen den Weg
zum Heil in Jesus Christus verstellt."
Prof. Dr. phil. Dr. theol.
Thomas Schirrmacher
(2008, Theologe,
Vorsitzender der Theologischen Kommission der
Weltweiten Evangelischen Allianz, Rektor des Martin Bucer Seminars,
www.bucer.eu, MBS Texte 96, Dürfen arabische
Christen Gott ‚Allah‘ nennen?,
www.bucer.eu/uploads/media/mbstexte096.pdf)
Diskussion
"Ich kenne zufällig Leute, die Nachfolger Christi in anderen Religionen
sind"
Dr. Rick Warren
(Juli
2005, Aspen Ideas Festival 2005 July 5-10, https://www.aspeninstitute.org,
zitiert nach: „Leben mit Vision“ und „Willow Creek“-Welle: Gemeindewachstum
oder Gemeindeverführung?, Rudolf Ebertshäuser, Dezember 2006, freier
Verlagslektor, 1995 – 2003 Mitarbeit an der Revision der Schlachter-Bibel,
Leonberg bei Stuttgart)
Diskussion
"Ich kenne viele Leute, die an den Messias Jesus glauben, ganz gleich,
welcher Religion sie angehören, weil sie an ihn glauben. Es geht um eine
Beziehung, nicht um eine Religion."
Dr.
Rick Warren (02.12.2005, CNN
Interview: Larry King Live,
Quelle:
https://transcripts.cnn.com/TRANSCRIPTS/0512/02/lkl.01.html
[Stand Februar 2007],
Aired December
2, 2005 - 21:00 ET)
[Rick Warren war neben Willow Creek-Pastor Bill Hybels Hauptredner des
Willow Creek-Leitungskongress "Geistlich leiten – auf klarem Kurs" vom 8.
bis 11. November 2006 in Bremen,
https://www.glaube24.de/3576-542-1621-Artikel.html]
Diskussion
"Wer ist der Mann des Friedens in irgendeinem Dorf – es könnte auch eine
Frau des Friedens sein – die das meiste Ansehen haben, die offen und
einflussreich sind?
Sie müssen keine Christen sein. Sie könnten durchaus auch Muslime sein,
aber sie sind offen und sie sind einflussreich, und Sie arbeiten mit ihnen
zusammen, um die fünf Riesen**
[P.E.A.C.E. Initiative, siehe unten]
anzugreifen.
Und das
wird die Zweite Reformation herbeiführen."
Dr. Rick Warren
(23.05.2005, Pew
Forum on Religion, Quelle:
https://pewforum.org/events/index.php?EventID=80
[Stand Februar 2007], Monday, May 23, 2005 - Key West, Florida)
**[P.E.A.C.E. Initiative: 1. Partnerschaft mit den
örtlichen Kirchen (partnership), 2. Ausbildung dienstbereiter
Leiter in Wirtschaft, 3. Politik und Kirche (equipping), 4.
Hilfe für die Armen (assisting), 5. Fürsorge für die Kranken (caring)
und Bildung für die große Menge der Analphabeten (educating)]
Diskussion
"Rick Warren will bis 2020 eine Milliarde Christen mobilisieren, um eine
"Zweite Reformation" einzuleiten." [...]
Rick Warren: "Unser Ziel ist es, eine Milliarde Fußsoldaten des
Reiches Gottes einzuberufen, die dauerhaft das Gesicht der Weltmission
verändern werden, indem sie die fünf 'globalen Giganten'
[P.E.A.C.E. Initiative**, siehe oben]
bekämpfen."
Dr. Martin Erdmann (22.10.06, Historiker,
Rick Warren und das Programm "Leben mit Vision", Riehen/Schweiz,
https://www.nuntia.info)
Diskussion
"Religiöse Toleranz ist einer Studie zufolge in den USA weit verbreitet. 70
Prozent der gläubigen US-Amerikaner seien der Ansicht, nicht nur ihre
eigene, sondern viele Religionen führten "zum ewigen Leben", berichtete das
Meinungsforschungsinstitut "Pew Forum" am Montag (Ortszeit) in Washington."
epd (24. Juni 2008, Studie: Religiöse
Toleranz in den USA weit verbreitet, www.epd.de, https://religions.pewforum.org/pdf/report2religious-landscape-study-key-findings.pdf)
Diskussion
"Ich muss hinzufügen, dass ich nicht der Auffassung bin, Jünger machen sei
gleichbedeutend damit, jemanden an die christliche Religion zu binden.
Es mag unter vielen (nicht allen!) Umständen ratsam sein, Menschen zu
helfen, Nachfolger Jesu zu werden und sie dabei in ihrem
buddhistischen, hinduistischen oder jüdischen Kontext
[lateinisch contexo = zusammenweben, zusammensetzen; contextus =
verflochten, fortlaufend, con-textus = Zusammenhang] zu
belassen."
Dr.
Brian McLaren (Februar
2006, A Generous Orthodoxy: 293, Das
TIME Magazine (US) zählt Dr. Brian
McLaren zu den "25 einflussreichsten Evangelikalen Amerikas"
https://de.wikipedia.org/wiki/Emerging_Church)
Diskussion
"Es gibt Wahrheit in jeder Religion. [...]
Christen glauben, dass es in jeder Religion Wahrheit gibt. Aber wir glauben
einfach, dass es nur einen einzigen Retter gibt. ... Ich glaube, ich habe
viel Wahrheit von verschiedenen Religionen gelernt; denn sie haben alle
einen Teil der Wahrheit."
Dr. Rick Warren
(22.11.2004, CNN Interview: Larry King Live,
Quelle:
https://transcripts.cnn.com/TRANSCRIPTS/0411/22/lkl.01.html [Stand
Februar 2007],
Aired November 22, 2004 - 21:00 ET)
[Rick Warren war Referent beim Willow Creek-Leitungskongress "Geistlich
leiten – auf klarem Kurs" vom 8. bis 11. November 2006 in Bremen,
https://www.glaube24.de/3576-542-1607-Artikel.html]
Diskussion
"Für mich ist Jesus "der Weg, die Wahrheit und das Leben", und die Beziehung
zu diesem Gott ist für mich so lebensstiftend, dass ich diese wunderschöne
Erfahrung allen Menschen wünsche. Aber: Keine Religion hat die ganze
Wahrheit, die ganze Wahrheit hat nur Gott allein. Nur Gott selbst ist die
Wahrheit.
Auch wir als Christen können nicht beanspruchen, ihn, den Unbegreiflichen,
zu begreifen, ihn den Unerforschlichen, erfasst zu haben. Wir sind auf dem
Weg zur Wahrheit und das zusammen mit Millionen anderer Menschen - auch
Muslime.
Am Ende werden nicht Christentum oder Islam stehen. Am Ende wird überhaupt
keine Religion stehen. Am Ende wird er stehen, Gott, der alles in allem sein
wird."
Kai Sutrisno Scheunemann
(8.
September 2002, Diplom-Theologe, Geschäftsführer von "Leben mit Vision"
(Rick Warren) in Deutschland, Im Halbmondschein,
https://www.islam.de/2453.php)
Diskussion
"As a follower of Jesus I believe He is the truth and the way. So I look for
my inspiration from Him as documented in the Bible."
["Als ein Nachfolger Jesu glaube ich, dass Er die Wahrheit und der Weg ist.
Deshalb suche ich meine Inspiration bei Ihm, wie in der Bibel belegt."]
"And yet, in our company we have people of all faiths as well as people who
center their faith in the goodness of human beings. [...] As a result, many
of our people would delete my morning messages if they thought I was only
coming from a Christian perspective."
["Doch in
unserer Firma haben wir sowohl Leute aller Religionen als auch Leute, die
ihren Glauben in das Gute im Menschen richten. [...] Als Folge davon würden
viele unserer Leute meine Morgenbotschaft löschen, wenn sie denken würden,
sie käme (wörtlich: ich käme) nur aus einem christlichen Blickwinkel.]
"So I look for inspirational messages from a variety of sources besides
Jesus. Our folk get to hear words of wisdom form great prophets and
spiritual leaders like Buddha, Mohammed, Moses, Mahatma Gandhi, Yogananda,
and the Dalai Lama" [...]
[Deshalb suche
ich inspirative Botschaften aus einer Vielfalt von Quellen neben Jesus.
Unsere Leute hören Worte der Weisheit von großen Propheten und spirituellen
Führern wie Buddah, Mohammed, Moses,"] [...]
"Throughout this book, Buddhas insights and words help us create a kinder
and gentler workplace. Jesus would approve. ..." [...]
["Durch das ganze Buch hindurch helfen uns Buddhas Erkenntnisse und Worte
einen netteren und sanfteren Arbeitsplatz zu schaffen. Jesus würde es
gutheißen..."]
Dr. Kenneth Blanchard
(Juni 2001, Kenneth Blanchard wrote the foreword to: “What Would Buddha do
at Work?” Seastone, ISBN: 1569753008, Seite 11-12)
[Dr. Ken Blanchards
Vorwort zum Buch "Was würde Buddha am Arbeitsplatz tun?", Seite 11-12]
Diskussion
"Ken Blanchard
[siehe oben]
und
Bill Hybels [Gründer der Willow Creek Community
Church] sprechen auf Tagungen und Zusammenkünften in der ganzen
Welt. Ihre Botschaften sind auch auf Hör- und Videokassetten erhältlich."
Dr. Kenneth Blanchard,
Dr. Bill Hybels u.
Phil Hodges (November 2000, Das Jesus-Prinzip. Führen mit biblischer
Weisheit, Seite 175,
Verlag: Gerth Medien; Auflage: 3., Aufl. ISBN: 3894903392)
Diskussion
"Lead Like Jesus" [...]
"Jesus is simply the greatest leadership
modell of all time"
Dr.
Rick Warren
[Leben mit Vision],
Dr.
Kenneth Blanchard
[siehe oben] und Dr. Bill Hybels
[Gründer der Willow Creek Community Church] (30. Juni 2004, Lead Like Jesus,
Audio CD, Verlag: Oasis Audio, ISBN:
1589267281)
Diskussion
"Je älter ich werde, desto mehr merke ich, dass „Wahrheit“ für uns Menschen
ein höchst relativer Begriff ist.
Früher dachte ich: Es gibt nur Ja
oder Nein, Schwarz oder Weiß, Richtig oder Falsch. Heute sehe ich, dass in
den „Wahrheiten“, von denen wir am meisten überzeugt sind, oft viel Lüge
eingemischt ist. Und das, was wir für Lüge halten, nicht selten eine
wichtige Wahrheit für uns transportiert.
Es gibt zwei Arten von
Wahrheiten: kleine Wahrheiten und große Wahrheiten. Eine kleine Wahrheit
erkennt man daran, dass ihr Gegenteil falsch ist. Das Gegenteil einer großen
Wahrheit ist oft eine andere große Wahrheit."
Dr. Klaus Douglass (2006, theologischer Referent Personalabteilung d.
Kirchenverwaltung der EKHN [Evangelische Kirche in Hessen und Nassau],
1989-2009 Gemeindepfarrer in d. Ev.
Andreasgemeinde Niederhöchstadt bei Frankfurt a. M. (EKHN),
https://www.douglass.de/person/philosophie)
[Dr. Klaus Douglass hat das Vorwort zum Buch "Kirche mit Vision" (Dr. Rick
Warren) geschrieben, Projektion J Verlag, Asslar 1998, ISBN 3928093096]
Diskussion
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"Es gibt zwei Arten von Wahrheiten. Bei der flachen ist das Gegenteil von
einer wahren Aussage falsch.
In der tieferen ist das Gegenteil von einer
wahren Aussage ebenso wahr."
Prof. Dr.
Niels Bohr (1885 - 1962, dänischer Physiker, 1922 Nobelpreis für Physik)
Diskussion
"Eine Wahrheit zu verkündigen, die gleichzeitig Unwahrheit sein könnte, ist
widersinnig. Darauf kann kein Mensch sein Leben bauen."
Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) (November 2006, Kirchenamt der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Klarheit und gute Nachbarschaft -
Christen und Muslime in Deutschland, Eine Handreichung des Rates der EKD,
https://www.ekd.de/download/ekd_texte_86.pdf, Seite 17)
Diskussion
"Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten, mäßig entstellt."
Prof. Georg Christoph Lichtenberg
(1742 -
1799, Schriftsteller und erster deutscher Professor für Experimentalphysik)
Diskussion
"Unser höchster Schutz ... welches die
Artikel von Christo sind: nämlich dass Christus der Sohn Gottes sei, für
unsere Sünden gestorben, wieder auferweckt, damit wir leben, dass wir durch
den Glauben an ihn gerecht und durch die Vergebung der Sünden selig sind"
...
"Mahomet leugnet, dass Christus der Sohn Gottes sei, er leugnet, dass er
auferstanden sei, um uns zum Leben zu bringen, er leugnet, dass durch den
Glauben an ihn die Sünden vergeben und wir gerechtfertigt werden,
er leugnet, dass er kommen werde als Richter über die Lebendigen und Toten,
wiewohl er eine Auferstehung der Toten und einen Tag des Gerichts glaubt, er
leugnet den Heiligen Geist, er leugnet dessen Gaben.
Durch diese und ähnliche Artikel muss das Gewissen befestigt werden wider
die Zeremonien des Mahomet."
Dr. Martin Luther (1530, Reformator,
Vorrede: Von der Religion und den Sitten der Türken. Walch 2, Bd 14)
Diskussion
Jesus Christus: 32 "Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch
bekennen vor meinem himmlischen Vater. 33 Wer mich aber verleugnet vor den
Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater."
Matthäus 10, 32-33
Diskussion
SPIEGEL ONLINE: "Wofür steht der
Protestantismus im Jahr 2012? Was sind ureigenste protestantische Themen?"
Schneider: "Der Protestantismus steht
für den Glauben an Gott, der in Jesus Christus Mensch geworden ist. Und die
Themen sind im Evangelium vorgegeben: Die Würde des Menschen, der Umgang mit
den Armen, Kranken, Schwachen und Benachteiligten, soziale Gerechtigkeit,
Nachhaltigkeit."
Präses Dr. h.c. Nikolaus Schneider
(15. Juni
2012, 2010 - 2014
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD,
2003-2013 Präses
der Evangelischen Kirche im Rheinland EKiR, Evangelische Kirche. EKD-Chef
Schneider lehnt Betreuungsgeld ab, www.spiegel.de)
Diskussion
"Wird eine Kirche zur Moschee,
erwecken wir den Anschein, der Unterschied zwischen Christentum und Islam
sei geringfügig. Das würde den Eindruck nahe legen, es sei derselbe
Gott, zu dem Christen wie Muslime beten.
"Christen bekennen sich zu
dem Gott, der sich in Jesus Christus offenbart, während der Islam die
Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus ablehnt."
Bischof
Dr.
Wolfgang Huber (22.
November 2004, 2003 - 2009
Ratsvorsitzender der
Evangelischen Kirche in Deutschland,
FOCUS Nr. 48, "Nicht der gleiche Gott. Der Vorsitzende der EKD [2003 -
2009], Wolfgang
Huber, definiert die Grenzen des Dialogs mit dem Islam härter und enger denn
je.")
Diskussion
"Christentum wie Islam sind
Buchreligionen. […] In unseren beiden Religionen gibt es Gruppen, die sich
einem reflektierten und wissenschaftlich fundierten Umgang mit den
grundlegenden Schriften [vgl.
Historisch- kritische Methode] entziehen und
fundamentalistische Auslegungen vertreten. [...]
Keine Religion kann mehr davon ausgehen, dass sie für sich allein existiert
und eine absolute Wahrheit nur für sich beanspruchen kann."
Bischof Dr.
Wolfgang Huber (16. März 2009,
2003 - 2009
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD,
„Herausforderungen des interreligiösen Dialogs. Hermeneutische
Fragestellungen.“ - Vorlesung in der Theologischen Fakultät in Ankara, www.ekd.de)
Diskussion
"Die Religionen müssen sich von dem Gedanken verabschieden, die Wahrheit
allein zu besitzen. Gott ist immer größer als unsere Wahrheitserkenntnis"
Präses Dr. h.c. Nikolaus Schneider
(2. Juni 2011,
2010 - 2014
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD, 2003-2013 Präses der
Evangelischen Kirche im Rheinland EKiR, 33. Deutscher Evangelischer
Kirchentag in Dresden: Dialogveranstaltung mit d. EKD-Ratsvorsitzendem
Nikolaus Schneider u. Großmufti von Bosnien-Herzegowina Dr. Mustafa Efendi
Cerić, EKD-Ratsvorsitzender: Absolutheitsanspruch von Religionen überholt,
www.kirchentag.de)
Diskussion
"Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR Gott, so wandelt ihm
nach, ist's aber Baal, so wandelt ihm nach. Und das Volk antwortete ihm
nichts."
1. KÖNIGE / 18. Kapitel, 21
Diskussion
"Der HERR ist unser Gott, der HERR allein.
Und du sollst den HERRN,
deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all
deiner Kraft."
5.
MOSE / 6. Kapitel,
4-5
Diskussion
"Ich glaube an ein höheres Wesen. Ob ich das nun Allah, Gott, Vorsehung oder
Schicksal nenne, ist doch wohl gleichgültig." Ich erwiderte: „Vielleicht
kommen Sie bald in eine Krise oder große Not. Flüchten Sie dann zur
Vorsehung! Rufen Sie das Schicksal an! Ergreifen Sie die Hand des höheren
Wesens!
Dann stellt es sich heraus: Sie kennen Gott nicht einmal dem
Namen nach. Sie sind ihm fremd und er ist Ihnen fern."
"Aber Jesus!
Der geoffenbarte Gott und Heiland! Der ist ein festes Schloss. Wer ihn
anruft, kennt Gott mit Namen. Wer Jesus anrufen kann, wohnt in dem festen
Schloss. Vor dem Namen Jesus flieht die Hölle. Beim Namen Jesus schweigt
sogar Gottes Gericht, weil Jesus für uns Sünder am Kreuz gebüßt hat."
Pfarrer Wilhelm Busch (1929 bis 1962 protestantischer Jugendpfarrer -
Essen, "365 x ER. Tägliche Andachten", Aussaat; 14. Auflage 2006, ISBN-13:
978-3761541586,
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Busch_(Pfarrer)
Diskussion
"Jesus Christus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater denn durch mich. (Joh. 14,6).
Wahrlich,
wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall,
sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und Räuber. Ich bin die
Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden. (Joh 10,1.9).
Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das
eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu
vertrauen und zu gehorchen haben.
Wir verwerfen die falsche Lehre,
als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung außer und neben
diesem einen Worte Gottes auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten
und Wahrheiten als Gottes Offenbarung anerkennen."
1. These der Barmer Theologischen Erklärung (31. Mai 1934, Bekennenden
Kirche, ab 1945 Lehr- und Glaubenszeugnis der EKD [Evangelische
Kirche in Deutschland],
Wortlaut: Evangelisches Gesangbuch, u. a. Dr. Karl Barth)
Diskussion

Prof. Dr. Karl Barth, Schweizer
evangelisch-reformierter Theologe (siehe oben)
"Wenn an einer Wahrheit Ärgernis genommen wird, ist es nützlicher, das
Ärgernis entstehen zu lassen, als auf die Wahrheit zu verzichten."
Augustinus von Hippo
(354-430, Bischof und Kirchenvater)
Diskussion
"Um der Wahrheit willen [...] Die Männer, die sich nur auf ihr
Gewissen stellen können, "das in Gottes Wort gefangen ist", werden dem
Politiker immer sehr unbequem sein. Denn sie verstehen die größte Kunst des
Politikers nicht: die Kunst des Kompromisses! ... (Karl Hesselbacher)"
Walter Rominger (Juni 2007, Theologe, "Ich bin ein Gast auf Erden" -
Paul Gerhardt, Albstadt bei Tübingen)
Diskussion
"Brauchen wir ein „jein" in unserem christlichen Sprachgebrauch? [...]
Erstaunlich ist, dass die Gegner der „christlichen Fundamentalisten" so
vehement darauf beharren, dass Einstellung und Glaube der „Fundamentalisten"
falsch sei. Ist das die Intoleranz der Toleranz?
Die Gründer der
Freikirchen würden sich im Grab umdrehen bei all den interessanten
Äußerungen ihrer Nachfolger."
Johannes
Vogel (17. Oktober 2007, Schulleiter Bibel-Center - Freie Theologische
Fachschule e.V., ideaSpektrum 42/2007, Seite 4)
Diskussion
"Um nicht in den Verdacht des Fanatismus zu geraten, haben sich die modernen
Prediger etwas ausgedacht, was sie mit Bescheidenheit das Wort Gottes
nennen. Es besteht darin, stundenlang zu salbadern und sich mit vollendeter
Geschicklichkeit um das Ja und Nein herumzudrücken."
Léon Bloy (1846-1917, französischer Dichter)
Diskussion
"Wo Gottes Wort nicht mehr das Fundament ist, setzen sich Pragmatismus
[https://de.wikipedia.org/wiki/Pragmatismus]
und Säkularisierung
[mlat. saecularis = weltlich]
durch."
Prof. Dr. theol. Eta Linnemann (22. Januar, 2002,
kath.net/idea)
Diskussion
"Wissen wir, wohin das führt? Damit stehen wir wieder bei der "Aufklärung".
Das war eine geistige Bewegung, die um das Jahr 1800 die Kirche verwüstete,
weil man nicht mehr Vergebung der Sünden predigen wollte, sondern
"Lebenshilfe". [...]
Die moderne Jugend fragt uns nicht, ob wir in die Welt hineinpassen,
sondern sie fragt uns, ob wir eine göttliche Botschaft für sie haben, die
wirklich dem Menschen im tiefsten Grunde hilft. ... Die heutige Jugend fragt
uns:
1. Habt Ihr eine ernst zu nehmende Botschaft?
2. Seid Ihr Eurer Botschaft gewiss? [...]
So lassen die "modernen" Vertreter der "neuen Wege" eine suchende Jugend
verschmachten. Sie bieten ihnen Steine statt Brot und rühmen sich dessen
sogar noch. Sie gehen an der eigentlichen Problematik der Jugend vorbei und
finden sich enorm zeitgemäß. [...]
Die eigentliche Not, die in dieser ganzen Sache offenbar wird, ist doch
die, dass man kein Vertrauen mehr hat in die "efficacia verbi divini", das
heißt in die Wirklichkeit des Wortes Gottes. Man traut dem Evangelium nicht
mehr zu, dass eine Jugend im Zeitalter der Technik und der Sputniks diese
alte Botschaft hören könnte. Da kann man nur sagen: Arme Boten, die kein
Vertrauen zu ihrer Botschaft haben!
Arme Kirche! Gott hat ihr einen starken "Freudenwein" anvertraut - und sie
macht eine dünne Limonade daraus. Arme Christenheit! Gott hat ihr das
"Dynamit" des Evangeliums anvertraut - und sie legt es beiseite und sucht
die Steine mit einem Hämmerchen loszubrechen. [...]
Schmerzerfüllt schrieb einst der Apostel Paulus von einem seiner bisherigen
Mitarbeiter: "Demas hat mich verlassen und die Welt lieb gewonnen."
Wenn dieser Demas heute lebte, dann hätte er es nicht nötig, die christliche
Gemeinde zu verlassen. Er würde bleiben, weil er in der Jugendarbeit der
Christenheit ein großartiges Betätigungsfeld fände. Ja, er würde bald zu
hohen Ehren aufsteigen.
Und dann würde er in irgend einem Jugendblatt einen Aufsatz schreiben, in
welchem er dem Apostel Paulus nachweisen würde, dass er eine "pietistische"
[https://de.wikipedia.org/wiki/Pietismus]
oder gar "introvertierte" Theologie hätte und dass er, der
Paulus, schuldig sei an dem gesetzlichen Wesen in der bisherigen
Gemeindearbeit.
In einem zweiten Aufsatz würde er den Aposteln sagen: Es geht nicht an, dass
ihr solch einen Trennungsstrich zieht zwischen Gemeinde und Welt, wie es der
Johannes tut in dem Satz: "Habt nicht lieb die Welt!" So darf man nicht
sagen und tun! [...]
Aber nun möchte ich sehr laut rufen im Namen all derer, die noch etwas
wissen von der Macht des Evangeliums - im Namen all derer, die heute seufzen
über all diese Allotria -: "Macht Schluss damit, dass der Demas unsere
Jugendarbeit führt und prägt! Wir wollen, dass diese Arbeit geführt werde
von dem Herrn der Kirche und geprägt werde von Seinem herrlichen Wort.
[...]
"Predige zur Zeit und zur Unzeit!" Da haben wir die klare Anweisung, nicht
nach dem Erfolg zu fragen, sondern unseren Auftrag auszurichten.
Der Herr wird mich an jenem Tage nicht fragen, ob ich ungeschickt war, wenn
ich mit der Tür ins Haus fiel und einem jungen Menschen sagte: "Du brauchst
Jesus!" Aber Er wird mich richten, wenn ich in fleischlicher Klugheit meinen
Auftrag zurückstellte."
Pfarrer Wilhelm Busch (1958,
protestantischer Jugendpfarrer - Essen, Wird der „Schmale Weg“ verbreitert?
Ein Wort zur evangelischen Jugendarbeit,
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Busch_(Pfarrer))
Diskussion

Andreas Malessa, November 2006, "Baustelle
Leben" , friedenskirche-lueneburg.de
"Wo kommen wir denn da hin? Dann denken sie an Lothar Zenetti, der gesagt
hat: „Wenn allzu viele Leute sagen wo kommen wir dahin, wird es Zeit, dass
mal einer aufsteht und nachschaut wo wir dahin kämen. Vielleicht ist es ja
gar nicht so schlimm wo wir dahin kämen. Es ist nur ungewohnt und nicht mehr
heimatlich, nicht mehr vertraut. […]
Übergänge und Schwellen
machen jeden hindurchgehenden unsicher, denn der neue Rahmen hinter dem
Türrahmen, der neue Raum hinter dem Türrahmen, das fremde Terrain hinter dem
Torbogen sind ja unbekannt und noch unbetreten und immer wenn Vertrautes wegbricht, und wenn eine geölte Routine stoppt, dann suchen wir nach Halt,
und dann suchen wir nach Sicherheiten, nach Fixpunkten - und finden sie am
ehesten natürlich im Rückgriff auf Erinnerung und Erfahrung.
Deswegen ist ein Ruck zum Konservativen, zum Gesetzlichen, Biblizistischen,
eine Zunahme fundamentalistischer Gruppen, oder eine Zunahme
fundamentalistischer Positionen, moralisch rigider Positionen, überhaupt
nicht verwunderlich – es ist überhaupt nicht verwunderlich – es ist nur
nicht zukunftsweisend."
Andreas Malessa
(26. August 2007, Pastor im Bund der Baptisten, Journalist, Westfälisches
Gemeindefestival "Maximale", Evangelische Kirche von Westfalen, Forum:
Aufbruch im Abbruch der Kirche)
Diskussion
"Je fundamentalistischer, je radikaler, je simpler eine Bewegung, eine
Bibelschule, eine Gemeinde argumentiert, umso attraktiver ist sie zunächst
für den postmodernen Sinn- und Heimatsuchenden."
Andreas Malessa
(10.06.2008, Pastor im Bund der Baptisten,
Journalist, Journalist kritisiert "Christival"-Berichterstattung,
www.pro-medienmagazin.de)
Diskussion
"Bibel-treu oder Jesus-treu?" [...]
"Die evangelikale Beziehungskrise
zu Jesus. Sprich: Das Verherrlichen einer bibel-gebundenen Rechtgläubigkeit,
die sich ans Wort hält und deswegen so gut auch ohne die
mühsam-zeitfressende Rückkopplung mit dem lebendigen Jesus auskommen kann.
Bibel-treu statt Jesus-treu.. Bibeltreu ist einfach, klar, schwarz-weiß,
lässt sich schriftlich fassen, klar abgrenzen, bis zum bitteren Ende
auskämpfen, intellektuell abarbeiten.
Jesus-treu? Was ist denn das?
Ist das nicht schwammig? Und mühsam? [...]
Bei einer Buch-Religion
muss ich gar nicht mehr um Wunder beten, den Lebendigen suchen, auf das
Flüstern des Heiligen Geistes setzen - ich habe ja das Buch. [...]
Wir sind keine Buch-Religion wie der Islam, sondern leben einen
Beziehungs-Glauben."
Ulrich Eggers
(2006, Vorsitzender von Willow Creek
Deutschland, Pastor im Bund Freier
evangelischer Gemeinden, Leiter des Bundes-Verlags Witten und
"Aufatmen"-Chefredakteur, Aufatmen 02/06, Seite 95-96)
Diskussion
"Inspiration heißt nicht: möglichst viel Gott, möglichst wenig Mensch! Dann
wäre der Koran oder das Buch Mormon doch das überlegene Buch."
Prof.
Dr. Heinzpeter Hempelmann (2004, Theologe, Nicht auf der Schrift,
sondern unter ihr, Seite 101)
Diskussion
"Wahrheit ist in der Bibel vor allem ein Beziehungsbegriff. ... Wahrheit ist
hebräisch ämät, und ämät bedeutet: Wahrheit, Treue, Zuverlässigkeit,
Bestehen in Bewährungen."
Prof. Dr.
Heinzpeter
Hempelmann (2004, 1996 – 2005 Direktor des Theologischen Seminars der
Liebenzeller Mission, 2007
CTL-Dekan [Chrischona Tabor Liebenzell], Oberkirchenrat der
württembergischen Landeskirche,
Nicht auf der Schrift, sondern unter ihr, Seite 108)
Diskussion
"Die Bibel ist uns nicht das Buch der tausend Richtigkeiten, sondern das
Buch der Wahrheit."
Dr. Christoph Morgner (5. Februar 2009,
Theologe, 1989 - 2009 Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands
[Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften], Theologischer Bericht des
Präses 2009, www.gnadauer.de)
Diskussion
"Das Christentum, der christliche Glaube, ist eine Beziehungsreligion."
Jürgen Werth (7. Oktober 2007, 2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen
Allianz (DEA), 1994 bis 2014 Direktor des Evangeliums-Rundfunks (ERF), Hardliner Gottes -
die Diskussion. Diskussion mit Meinhard Schmidt - Degenhard über christliche
Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober
2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)
Diskussion
"Jesus Christus treu zu sein ist wichtiger, als der Bibel treu zu sein.
Nur dort, wo wir Jesus Christus treu bleiben können, dürfen wir auch der
Bibel treu bleiben. Im Konfliktfall argumentieren wir ohne jedes Zögern mit
Jesus Christus gegen die Bibel! [...]
Hätte Jesus auch alle erstgeborenen Söhne der ägyptischen Bevölkerung im
Schlaf erwürgt, weil der Pharao verstockt war (vgl. Ex 11)? Hätte Jesus auch
sämtliche Baalspriester umbringen lassen, wie es von Elia berichtet wird
(vgl. 1 Kg 18,40)? [...]
Der Ausdruck »bibeltreu« hat auf diejenigen, die mit ihm aufgewachsen sind,
eine tiefe emotionale Wirkung. Das Gegenteil von »treu« ist »untreu« bzw.
»treulos«. Diese Worte sprechen die tiefsten Schichten des Menschen an. Die
indirekte und direkte Botschaft des Ausdrucks »bibeltreu« lautet: »Nur wenn
du unser Bibelverständnis beibehältst, bist du der Bibel und damit auch Gott
treu. Wenn du dieses Bibelverständnis aufgibst, wirst du der Bibel und Gott
untreu. Und das kannst du doch nicht wollen.«
Im Blick auf eine Öffnung gegenüber der Bibelwissenschaft kann die tief
sitzende Wirkung dieses Worts eine Blockade hervorrufen und Angst
verursachen: »Werde ich jetzt der Bibel und Gott untreu? Das will ich auf
keinen Fall.« In dieser Situation ist es wichtig, sich über Folgendes klar
zu werden: Wenn ich mich der Bibelwissenschaft öffne, werde ich keineswegs
der Bibel oder sogar Gott untreu. Ich werde lediglich einer bestimmten Sicht
der Bibel »untreu« und auch das nur, weil ich eine angemessenere Sicht der
Bibel kennengelernt habe."
Prof. Dr. theol. Siegfried Zimmer (1. März
2007, Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, Schadet die Bibelwissenschaft
dem Glauben? Klärung eines Konflikts, 2. Aufl.)
Diskussion
"Als Widerpart zum liberalen Schriftverständnis und als Antwort darauf hat
sich – in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts aus den USA kommend
- die gegenläufige Bewegung des Fundamentalismus etabliert, die „das
Evangelium zu einer Buchreligion macht“.
Häufig begegnen uns hier Begriffe wie „bibelgläubig“, „bibeltreu“ oder
„schriftgläubig“. […]
Die Hoffnung des Glaubenden richtet sich auf ein Buch. Es kommt zu einer
elliptischen Glaubensbasis: Jesus und die Bibel. Doch hier begibt sich der
Glaube auf ein falsches Fundament. Dieses heißt ausschließlich Jesus
Christus (1Kor 3,11). Nur hier bekommt der Glaube dauerhaften und festen
Halt.
Wird eine fundamentalistische Position eingenommen, pflegen sich
unverzüglich Verteidigungs-strategien einzustellen, die dem Ziel dienen, die
Würde der Bibel allseitig zu sichern. […] Dabei wird übersehen, dass man bei
solchem Vorgehen einen Standpunkt außerhalb der Bibel einnimmt. Man will die
Autorität ihrer Botschaft durch Maß nahmen von außen sichern.
Doch Heinzpeter Hempelmann [siehe Beiträge unten]
verweist darauf, dass dieser Standpunkt illusorisch und gefährlich ist. Das
„Bemühen um ein letztgültiges, allgemein einsehbares Fundament, auf das die
Kirche ihre Wahrheiten begründen könnte, .. (ist) ja schon vom Neuen
Testament her verboten“.
Es gibt für die christliche Botschaft kein anderes Fundament als das, das
Jesus Christus heißt (1Kor 3,11). […] Insofern haben wir es beim
christlichen Fundamentalismus mit einer Variante des Rationalismus zu tun.
Er „ist - zugespitzt gesagt - ‘Bibelkritik von rechts’."
Dr. Christoph Morgner (5. Februar 2009,
Theologe, 1989 - 2009 Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands
[Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften], Theologischer Bericht des
Präses 2009, www.gnadauer.de)
Diskussion
"Die Bibel ist das Wort Gottes." Genau genommen und provokativ formuliert
ist das ein bibelkritischer Satz. Denn hier fällt ja jemand ein (logisches)
Urteil über die Bibel"
Prof. Dr.
Heinzpeter Hempelmann (2004, Theologe, 1996 – 2005 Direktor des
Theologischen Seminars der Liebenzeller Mission, 2007
CTL-Dekan [Chrischona Tabor Liebenzell], Oberkirchenrat der
württembergischen Landeskirche,
Nicht auf der Schrift, sondern unter ihr, Seite 74-76)
Diskussion
"Nicht wir Menschen können die Bibel zum Wort Gottes machen, sondern die
Bibel selbst beansprucht, Gottes gültiges Wort zu sein."
Pfarrer Ulrich Parzany
(25. März 2009,
Theologe,
Das Streitgespräch, ideaSpektrum 13/2009, S. 18)
Diskussion

Pfarrer Ulrich Parzany, Leiter ProChrist
e.V., 1984 - 2005 Generalsekretär CVJM
"Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert,
nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott."
Micha 6, 8
Diskussion
"Ja, selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren."
Jesus Christus (Lukas 11, 28)
Diskussion
9 "Wie fein hebt ihr Gottes Gebot auf, damit ihr eure Satzungen aufrichtet!
[...]
13 und hebt so Gottes Wort auf durch eure Satzungen, die ihr überliefert
habt; und dergleichen tut ihr viel."
Jesus Christus (Markus 7, 9+13)
Diskussion
11 "Ich will rühmen Gottes Wort; ich will rühmen des HERRN Wort."
Psalm 56, 11
Diskussion
17 "Und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist
das Wort Gottes."
Epheser 6, 17
Diskussion
13 "Und darum danken wir auch Gott ohne Unterlass dafür, dass ihr das Wort
der göttlichen Predigt, das ihr von uns empfangen habt nicht als
Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als
Gottes Wort, das in euch wirkt, die ihr glaubt."
1. Thessalonicher 2, 13
Diskussion
14 "Ich habe euch Kindern geschrieben; denn ihr kennt den Vater. Ich habe
euch Vätern geschrieben; denn ihr kennt den, der von Anfang an ist. Ich habe
euch jungen Männern geschrieben; denn ihr seid stark und das Wort Gottes
bleibt in euch, und ihr habt den Bösen überwunden."
1. Johannes 2, 14
Diskussion
12 "Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes
zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist,
auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens."
Hebräer 4, 12
Diskussion
"Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen."
Jesus Christus (Matthäus 24, 35)
Diskussion
14 "Ich habe ihnen dein Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst; denn
sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
15 Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du
sie bewahrst vor dem Bösen.
16 Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
17 Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit."
Jesus Christus (Johannes 17, 14-17)
Diskussion

Babylon rund 300 Jahre v. Chr., Computerbild,
www.welt.de
"Stammt die
Bibel aus Babel?" [vgl. Babylonisches Exil von 598 v. Chr. bis 539 v. Chr.]
"Im Irak haben die Ausgrabungsarbeiten eine Reihe
Täfelchen zutage gefördert, auf denen man Berichte über die Schöpfung und
die Flut [vgl.
Gilgamesch-Epos]
fand. Ihre Entdeckung erregte allgemein
großes Aufsehen. Als man die Texte mit der Bibel verglich, entstand unter
den Forschern ein Streit, der unter dem Stichwort 'Bibel und Babel'
[https://de.wikipedia.org/wiki/Babel-Bibel-Streit]
bekannt wurde. In ihm ging es um die Frage, welche der beiden Darstellungen
von der anderen abhängig sei." [...]
"1. Die Täfelchentexte aus
Babylonien sind vergröberte Nachahmungen der biblischen Berichte.
2.
Die biblischen Berichte stammen von den babylonischen Darstellungen ab. Die
Schreiber der Bibel haben diese nur vorher von allen phantastischen
Verzerrungen des Polytheismus [Vielgötterei]
gereinigt.
[Die Bibel sei von Babylon
inspiriert.]
Wie nicht anders zu erwarten, schlossen sich
die konservativen Forscher genauso selbstverständlich der ersten Erklärung
an wie die Vertreter der kritischen Schule der zweiten." [...]
"Man
ging von der Voraussetzung aus, dass die Genesis
[Schöpfung]
zu einer viel späteren Zeit geschrieben ist als die
babylonischen Täfelchen, woraus sich ergab, dass die biblischen
Darstellungen später als die Babylonischen entstanden und infolgedessen auch
von jenen abgeschrieben worden sind.
Dass sie reiner waren und ohne
die phantastischen Verzerrungen, entsprach außerdem der allgemeinen Ansicht,
nach der sich die Religionen erst langsam vom Polytheismus
[Vielgötterei] zum Monotheismus
[Glaube
an einen einzigen Gott] hin entwickelt hat
(Evolutionstheorie). Danach hat es am Anfang der Geschichte nur ganz
niedrige polytheistische, animistische Vorstellungen gegeben, die sich erst
mit der Zeit geläutert und verfeinert haben."
Armin Held (Theologie. Den Glauben behalten, ohne den Verstand zu
verlieren.)
Diskussion
"Sie sehen, was Sie zu sehen erwarten."
Prof. Dr. Steven J. Sherman & Prof. Dr.
David L. Hamilton (1989,
Personality and Social Psychology Bulletin, Vol. 15, No. 4, 559-571. 1989,
Attenuation of Illusory Correlation)
Diskussion
"Wie mit der
Sintflut-, der Mose- und der Sinai-Geschichte verhält es sich mit vielen
Geschichten der Bibel. Sie transportieren ältere Erzählstoffe aus anderen
Kulturen. Unsere heiligen Texte sind oft nur heidnische Texte, die jüdisch
umgearbeitet und später von Christen übernommen wurden."
Christian Nürnberger (November 2007, Journalist - "Atheistisch an Gott glauben", Jesus für
Zweifler)
Diskussion
"Der Weg zur
Bibeltreue geht durch die enge Pforte, durch Bekehrung und Buße als Umkehr
zu Jesus als Heiland und Herrn.
Dazu gehört auch die Bekehrung des
Denkens ... und das schließt für solche, die unter den Einfluss der
historisch-kritischen Theologie geraten waren, eine Absage in Jesu Namen
ein, denn diese Theologie ist ein okkultes [lat.
occultus, was Wissen um Verborgenes] Phänomen."
Prof. Dr. theol. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem
Prüfstand: wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")
Diskussion
"»Warum
sagen Sie NEIN zur historisch-kritischen Theologie?« Diese Frage wurde mir
gestellt und ich möchte vorab auf sie antworten: Mein NEIN zur
historisch-kritischen Theologie entspringt dem JA zu meinem wunderbaren
Herrn und Heiland Jesus Christus und zu der herrlichen Erlösung, die Er auf
Golgatha auch für mich vollbracht hat."
Prof. Dr. Eta Linnemann (1994, Theologin,
Original oder Fälschung. Historisch-kritische Theologie im Licht der Bibel,
ISBN 978-3893977543)
Diskussion

Dr. Ernst Troeltsch, 1865 - 1923
"Das ist die offenkundige vor Augen liegende Wirkung der historischen
Methode. Sie relativiert Alles und Jedes. [...] (S. 9)
Wer ihr den kleinen Finger gegeben hat, wird von ihr so energisch ergriffen, dass er ihr die ganze Hand geben muss. [...]
(S. 7)
Jedenfalls können wir nun einmal nicht mehr ohne und gegen diese Methode denken und müssen wir alle unsere Forschungen über Wesen und Ziele des menschlichen Geistes auf sie aufbauen.
So hat die historische Methode auch die Theologie ergriffen, erst schüchtern und fragmentarisch mit allerhand Vorbehalten und Einschränkungen, dann immer energischer und umfassender, bis sie auch hier bewirken musste, was sie überall sonst bewirkt hat, eine prinzipielle Veränderung der gesamten Denkweise und der ganzen Stellung zum Gegenstande
[Bibel]."
(S. 8)
Prof. Dr.
Ernst Troeltsch
(1900, Ev. Theologe, Friedemann Voigt (Hrsg.): Ernst Troeltsch Lesebuch.
Ausgewählte Texte. Über historische und dogmatische Methode in der Theologie
(1900). UTB; Bd. 2452. Mohr Siebeck, Tübingen 2003, S. 7 ff.)
Diskussion
"Vor allem die Evangelikalen ... opponierten heftig gegen das, was ihnen die
Theologie-Professoren mit - wie mir schien - heimlicher Lust an der
Provokation vorsetzten. Und etliche Studenten gefielen sich sehr in ihrer
Rolle als Aufklärer, gerierten sich wie kleine Voltaires
[https://de.wikipedia.org/wiki/Voltaire]
und zogen, ein Vierteljahr tausend nach Voltaire, viel Lustgewinn aus ihrem
Bestreben, die Evangelikalen als bemitleidenswerte Hinterwäldler
vorzuführen.
Ich selbst saß meistens eher still dabei, litt ein wenig
mit den Evangelikalen, konnte sie gut verstehen, aber nicht verteidigen.
Jahrelang hatten sie in ihren christlichen Jugendgruppen engagiert
gearbeitet, waren sie in ihren Gemeinden meistens die Einzigen, die noch was
auf die Beine gestellt kriegten, hatten sie für ihr Leben viel Kraft aus den
wörtlich geglaubten Geschichten der Bibel gezogen.
Ihnen, denen es
wirklich ernst war mit ihrem Glauben, wurde nun dieser Glaube ausgerechnet
von der geistigen Elite der Kirche zertrümmert. Das musste ihnen teuflisch
vorkommen - der Theologieprofessor als Antichrist."
Christian Nürnberger (November 2007, Journalist - "Atheistisch an Gott
glauben", Jesus für Zweifler)
Diskussion
"Die Folge der historisch-kritischen Theologie ist in erster Linie der
Verlust des Vertrauens in die Bibel und damit der Verlust des
Glaubensfundaments. Unglaube gegenüber Gottes Wort ist die Wurzel dieser
Theologie - und es ist auch ihre Saat und ihre Frucht.
Die Folge des
inneren Glaubensverlusts ist naturgemäß eine geistliche Leere und
wortklingelnde Sprachlosigkeit. Liberale Theologie wird in immer kleiner
werdenden Gemeinden in immer leereren Kirchengebäuden gepredigt." [...]
"Die historisch-kritische Theologie liegt wie ein
Mehltau über dem geistlichen Leben" der Kirchen."
Ingmar Niederkleine (2006, Rechtsanwalt)
Diskussion
"Das feine Gewebe der historisch-kritischen Methode ergab eine neue
babylonische Gefangenschaft der Kirche."
Prof. Dr. Gerhard Maier (2001 bis 2005 Landesbischof der
Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Das Ende der
historisch-kritischen Methode,
https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Maier)
Diskussion
"Wer sich nicht bewegt, spürt seine Ketten nicht."
Unbekannter Autor?
Diskussion
"Kierkegaard [dänischer Theologe, 1813-1855]
verschaffte der Bibelkritik einen breiten Eingang in die Theologie, indem er
sie total verharmloste: einem Glauben, der echt ist, könne sie keinen
Schaden tun. Das wirkte sich gerade deshalb verheerend aus, weil Kierkegaard
persönlich zweifellos ein frommer Mann gewesen ist, dessen Mund manches
rechte Wort hervorbrachte.
Es sind aber gerade die Frommen unter den
Bibelkritikern, die am Ende selbst jene für die Bibelkritik einnehmen, die
ihr zunächst - aus gutem biblischem Grund - widerstehen."
Prof. Dr. theol. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem
Prüfstand: wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")
Diskussion
"Oft sind es die Freunde der Fundamentalisten, die am ehesten Einfluss
auf sie haben."
Prof. Dr. Thomas
Schirrmacher (15. Januar 2010, Theologe, Vorsitzender der
Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Fundamentalismus: Wenn
Religion zur Gefahr wird, Scm Hänssler, ISBN 9783775152037, S.71)
Diskussion
"Zimmerlings [Prof. Dr. Peter Zimmerling,
Universität Leipzig] Behauptung, „die in den 70er und 80er Jahren
vorherrschende Furcht, dass Theologie den Glauben zerstören könne, sei heute
unbegründet" [ideaSektrum Nr. 26/2007, Seite 10],
ist in sich selbst unstimmig.
Dass die historisch-kritische
Theologie in vielen den Glauben zerstört, war nicht die Furcht vor einer
Möglichkeit, sondern bittere Erfahrung und trifft heute nicht weniger zu,
als in den 70er und 80er Jahren.
Die Furcht mag nachgelassen haben,
doch die Gefahr ist geblieben. Heute sind andere Fragen aktuell als damals
und einige Schulmeinungen haben sich geändert. Die historisch-kritische
Theologie hat aber ihre Identität bewahrt."
Prof. Dr. theol. Eta Linnemann (04. Juli 2007, Theologin,
ideaSpektrum Nr. 27/2007, Seite 4)
Diskussion
Es gibt
"gewisse Charakteristika, die die unterschiedlichen Formen der historischen
Kritik miteinander verbinden.
Ein solches Charakteristikum ist, dass
die Bibel als das Wort des Menschen über Gott betrachtet wird statt als
Gottes Wort über den Menschen und an den Menschen." [...] "Der wirkliche
Inhalt der Theologie besteht nicht aus von Gott geoffenbarten Wahrheiten,
sondern aus der menschlichen religiösen Erfahrung. ... Ist das der Fall? Die
Antwort auf diese Frage wird bestimmen, wie und ob man das Wort Gottes
überhaupt wirksam predigen kann.
Ein zweites Charakteristikum eines
großen Teils der historischen Kritik ist ihr Glaube daran, dass die Bibel
das Ergebnis eines evolutionären Prozesses sei. Dies ist bei der Entwicklung
der Quellentheorie des Pentateuchs [griechischer
Ausdruck für die fünf Bücher Moses] in der alttestamentlichen
Wissenschaft am deutlichsten geworden. Aber es ist auch in der Formkritik
Bultmanns offenkundig, die das Neue Testament als das Ergebnis des
wachsenden religiösen Bewusstseins der frühen christlichen Gemeinden
betrachtete." [...]
"Rohe Auffassungen, wie etwa der Zorn Gottes,
Opfer und eine sichtbare zweite Wiederkunft des Herrn Jesus Christus, müssen
verworfen werden. Ebenso verhält es sich mit den verschiedenen Aspekten der
Leitung einer Gemeinde und des biblischen Ethos.
Wenn wir beschließen,
dass die Homosexualität heute keine Sünde mehr sein soll, dann ist es so.
Wir können sogar auf die anhaltende Tätigkeit des Heiligen Geistes
hinweisen, der uns neue Wahrheiten offenbart, um unsere Verwerfung solcher
„aus der Mode gekommenen" ethischen Grundsätze zu unterstützen." [...]
"Das dritte Charakteristikum eines großen Teils der historischen Kritik ist
eine direkte Folge der ersten beiden: Es besteht darin, dass man über die
Schrift hinausgehen muss, wenn man Gottes Willen für heute erfahren will."
Dr. theol. James Montgomery Boice (1938 – 2000, Theologe, Der
Prediger und das Wort Gottes)
Diskussion

1941,
Prof. Dr. Rudolf Bultmann (1884 - 1976), 1912 - 1951 Uni Prof.
Rudolf Bultmann in
Alpirsbach im Juni 1941 (Photo Antje Bultmann Lemke), Gesine
Diesselhorst.
Konrad Hamman: Rudolf Bultmann. Eine Biographie. Mohr Siebeck Tübingen,
2009, Seite 336
"Beruf der
Theologie"
".. die Seelen zu gefährden, in den Zweifel
hineinzuführen, die naive Gläubigkeit zu erschüttern" "Erziehung zur Kritik"
Prof. Dr. Rudolf Bultmann (1926, Theologe, [laut
https://www.bautz.de/bbkl/b/bultmann_r.shtml:
bedeutendster Exeget des 20. Jahrhunderts], zit.n. Rudolf Augstein, Jesus
Menschensohn, Seite 368, 3. Aufl. 2003)
Diskussion
"Anlässlich der Erwähnung von Rudolf Bultmann möchte ich nicht versäumen zu
erwähnen, dass er sich vor seinem Tod bekehrt und seine Schüler und
Studenten um Vergebung gebeten hat."
Prof. Dr. theol. Eta Linnemann (1. Oktober
2007, Theologin, Bibel oder Bibelkritik? Was ist glaubwürdig?, ISBN
9783937965864, S.13)
Diskussion
"Ausgangspunkt der modernen, exegetischen Arbeit am Neuen Testament ist
zunächst ganz allgemein der wissenschaftliche Zweifel."
Prof. Dr. Hans Conzelmann
u.
Prof. Dr. Andreas Lindemann (1975,
Arbeitsbuch zum Neuen Testament, UTB Bd.52, Stuttgart; Aufl.: Mai 2004)
Diskussion
"Es ist inkonsequent, prinzipielle Bedenken bei dem zu haben, was extreme
Kritiker äußern, wenn man der Bibel selbst in bestimmten Punkten kritisch
gegenübersteht. Entweder ist die Bibel Autorität, der ich mich vollständig
unterwerfe, oder ich bin die Autorität, die bestimmen kann, was in ihr gilt
oder nicht.
Wenn wir z.B. meinen, nur „religiöse" Aussagen der Bibel
ernst nehmen zu müssen, die andern aber der menschlich-irrtümlichen Seite
der Schrift zuschreiben zu dürfen, dann haben wir kein Recht, verhindern zu
wollen, dass andere auch die „religiösen" Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt
hin prüfen oder als menschliche, zeitbedingte Vorstellung ablehnen."
Prof. Dr. Samuel R. Külling (Ende der 1960er Jahre, Theologe, Gründer
und erster Rektor der STH,
Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel)
Diskussion
"Glaube,
Naturwissenschaft und Geschichte sind ja nicht getrennte Gebiete unseres
Wissens, sondern lediglich Kategorien, die wir der besseren Verständigung
wegen benutzen.
Zum Beispiel betrifft der Bericht von der
Auferstehung Jesu den Glauben, die Naturwissenschaft und die Geschichte, je
nachdem von welchem Gesichtspunkt aus wir diesen Bericht betrachten. Nehmen
wir einen Aspekt fort, so stürzt das Ganze zusammen."
J. H. Jauncey (1964, Naturwissenschaft auf den Spuren Gottes, Kassel:
Oncken, S. 24)
Diskussion
"Wenn die
Bibel nicht das Wort Gottes ist, besitzt sie keine göttliche Autorität. Wir
wissen, dass einige, die mit der Irrtumslosigkeit der Bibel nicht
einverstanden sind, doch für Teile der Bibel, für die so genannten
heilsnotwendigen Teile, an der Inspiration festhalten.
Nun gut, aber
dann können sie ihren Standpunkt nicht als Festhalten an der biblischen
Autorität, sondern nur als Festhalten an einer eingeschränkten, partiellen
biblischen Autorität bezeichnen."
"Sie sprechen zwar von den
'heilsnotwendigen Teilen', aber sie teilen uns nicht mit, wo sich diese
Teile befinden und wie wir sie von den nicht inspirierten, mit Irrtum
behafteten und nicht heilsnotwendigen Teilen unterscheiden können."
Dr. John H. Gerstner
(1995, Theologe, Die Unfehlbarkeit der
Bibel, Riehen: Immanuel, 1995 (2. Auflage), S. 9, ISBN 978-3952013885)
Diskussion
"Für Martin
Luther war der biblisch fundierte Glaube an Jesus Christus die alles
bestimmende, klare und verbindliche Mitte. Gerade das ist innerhalb der
Volkskirche zum Riesenproblem geworden. Nicht einige Details am Rande,
sondern das Zentrum ist ins Wanken geraten." […]
"Sie vertritt nur
noch Teilwahrheiten, Teilerkenntnisse und Teilüberzeugungen, die heute
gelten und morgen wieder verworfen werden können. Aber der Anspruch auf die
eine, verbindliche .. Wahrheit ist längst aufgegeben. Natürlich werden
angehende Pastoren offiziell noch auf Bibel und Bekenntnisschriften
verpflichtet. Aber im tatsächlichen Leben der Kirche haben Bibel und
Bekenntnis längst ihre normierende Kraft verloren." [...]
"In den
letzten Jahren zeigte sich immer deutlicher, dass dieselbe Volkskirche, die
mit dem Anspruch der Toleranz auftritt, sich ausgesprochen intolerant
zeigte, wann immer und wo immer Menschen für die absolute Gültigkeit und
Wahrheit der Bibel eintraten." [...]
"Wer immer dieses
volkskirchliche Tabu brach und den Anspruch der Bibel, Gottes zuverlässiges
und verbindliches Wort zu sein, öffentlich zur Sprache brachte, musste - und
muss - mit scharfem Gegenwind rechnen."
Pfarrer Rudolf Möckel (1996, "Volkskirche am Abgrund?")
Diskussion
"Jede Lehre,
die nicht mit der Schrift vereinbar ist, ist abzulehnen, und sollte es jeden
Tag Wunder schneien."
Dr.
Martin
Luther (1483-1546, Reformator)
Diskussion
"Wenn wir die Schrift fallen lassen und außerhalb des Wortes nach Christus
tappen, so ergreift man den Teufel."
Dr.
Martin Luther
Diskussion
"Jesus hat ohne jede Einschränkung die Inspiration und Autorität der
Heiligen Schrift anerkannt. "Die Schrift sagt" war für ihn gleichbedeutend
mit "Gott sagt".
Der Apostel Paulus bekennt vor dem Stadthalter
Felix: "Ich bekenne dir aber dies, dass ich gemäß der Glaubensrichtung, die
sie eine Sekte nennen, dem Gott der Väter diene, indem ich allem Glauben
schenke, was dem Gesetz gemäß ist, und was in den Propheten geschrieben
steht.
(Apg. 24,14; damit ist der ganze Inhalt des Alten Testaments
zusammengefasst.)"
Prof. Dr.
Samuel R.
Külling (2001, Theologe,
Generalangriff gegen den biblischen Fundamentalismus)
Diskussion
"Eine
bibeltreue Theologie darf dagegen nie vergessen, dass alle, die an Jesus
Christus, unseren Herrn glauben, von Gott gelehrt sind. Der Heilige Geist
ist ausgegossen in unsere Herzen und wird uns in alle Wahrheit führen. Ja,
unser Herr Jesus dankt seinem Vater im Himmel dafür, dass er dieses vor den
Weisen und Verständigen verborgen hat, den Unmündigen aber offenbart
[Matthäus 11, 25].
Wehe uns, wenn wir uns zu einem
Expertentum aufschwingen, das dem so genannten Laien Vorschriften darüber
macht, was er aus Gottes Wort herauslesen darf und was nicht."
Prof. Dr. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem
Prüfstand: wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")
Diskussion
"Gott, Wort und Glaube gehören untrennbar zusammen. Wo jedoch die Heilige
Schrift nicht als Wort des Dreieinigen Gottes erkannt und anerkannt wird, da
löst sich der Glaube in alle möglichen Gefühle, Erfahrungen und
Schwärmereien auf, in denen zwar viel über Gott geredet werden kann, wo
jedoch Gott selbst überhaupt nicht mehr zu Wort kommt in Gericht und Gnade.
Dies aber ist von altersher das Kennzeichen der Gnosis, die eine Erlösung
durch Erkenntnis, Gefühle und Erfahrungen anstrebt, was übrigens auch mit
besonders durch Musik, Räucherstäbchen, Tanz und dergleichen die Gefühle
ansprechenden Gottesdiensten verbunden ist." [...]
"An dem Grundsatz, dass die Heilige Schrift Wort des Dreieinigen Gottes ist,
scheiden sich die Geister, auch wenn uns solche Trennungen menschlich
gesehen oft sehr schwer ankommen. Doch gerade dies gehört auch zur Wirkung
des Wortes Gottes, dass es trennt und scheidet."
Prof. Dr. Reinhard Slenczka (29.06.2007, Theologe, Die Heilige
Schrift - Wort des Dreieinigen Gottes)
Diskussion

Prof. Dr. Gerd Lüdemann (Theologe,
Georg-August-Universität Göttingen)
"Das Christentum versteht sich seit alters als eine Religion, die auf den
Geschichtstaten Gottes ruht, von denen im Alten und im Neuen Testament die
Rede ist. In den Satz "Gott hat Israel aus Ägypten geführt und Jesus
Christus von den Toten erweckt" konnten bisher die meisten Theologen
einstimmen. Nun war die Auferstehung Jesu schon immer Gegenstand der Kritik
auch in der Öffentlichkeit, während der Auszug Israels aus Ägypten davon
verschont blieb.
Doch gerade am Exodus und dem mit ihm verbundenen Thema des vorstaatlichen
Israel hat sich, fast unbemerkt, eine wissenschaftliche Revolution
vollzogen. …
Das in der Bibel entworfene Bild des vorstaatlichen Israel (vor
1000 v. Chr.) [vgl. Landnahme Kanaans - laut
biblischer Zeitrechnung im 14.-13.
Jahrhundert v. Chr.] entspringt theologischen Fiktionen
[lat. fictio, Erdichtung] aus der
nachstaatlichen Zeit (ab dem 6. Jh. v. Chr.)
[babylonisches Exil von 598 v. Chr. bis 539 v. Chr.
]. ...
"Die Kirche betrachtet - weil sie sich als neues Israel auffasst - von
Beginn an das im Alten Testament berichtete Handeln Jahwes an Israel als
festen Bestandteil der Heilsgeschichte, die zu Jesus Christus führt.
Wenn jedoch der historische Rahmen der Geschichtsbücher des Alten Testaments
fiktiv ist und es sich beim biblischen Israel, ja selbst bei dem exklusiven
Gott Jahwe um theologische Konstrukte des nachstaatlichen Judentums
[Zeit nach dem babylonischen Exil]
handelt, dann sind die biblische Frühgeschichte Israels und damit die
Vorgeschichte Jesu Christi vollständig entleert.
Sie lösen sich in Nebel auf und mit ihnen auch die Auferstehung Jesu, denn
das Zentraldatum christlichen Glaubens gilt in der Theologie inzwischen auch
als unhistorisch.
Diese Erkenntnisse besiegeln nicht nur den Tod des alttestamentlichen
Geschichtsgottes, sondern auch das Ende des Vaters Jesu Christi."
[Anmerkung: Der Beweis für die im Text genannten Hypothesen steht noch
aus.]
Prof. Dr. Gerd Lüdemann (01.10.2006,
Theologe, Georg-August-Universität Göttingen, Gott wurde spät erfunden. Gerd
Lüdemann beschreibt neue Entwicklungen in der Wissenschaft vom Alten
Testament, DIE WELT)
Diskussion
"Wie Bultmann vor knapp einem halben Jahrhundert, so erregte Lüdemann
[siehe oben] ... die Gemüter. Dabei geben selbst seine Kritiker
zu, dass er mit seinen Aussagen eigentlich kaum über das hinausgeht, was
andere Theologen auch schon gesagt haben.
Im Gegensatz zu diesen aber versteckt Lüdemann das Anstößige nicht, sondern
sagt es offen, und er verklausuliert es nicht mithilfe beliebter
theologischer Termini, die nur in der eigenen Zunft verstanden werden,
sondern er sagt es geradeheraus und so verständlich, dass seine Kollegen
reflexartig von »Vereinfachung«, »Verfälschung« und »Simplifizierung« reden.
Aber Lüdemann spitzt eigentlich nur zu, was seine Kollegen langatmig,
unverständlich und zu Tode differenzierend auch sagen"
Christian Nürnberger
(Dezember 2000,
Journalist. Kirche, wo bist du?)
Diskussion
"So ist die Landnahme
[Landnahme Kanaans, siehe oben]
des verheißenen Landes eine grundlegende Heilstat Gottes. Es ist keine
historische Darstellung, sondern eine Mut machende Darstellung des Glaubens
der Israeliten."
Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband e.V. -
KiMat
(2006, KiMat Heft 3 - Januar-März 06, Erklärungen zum Text, Seite 14, KiMat
baut auf einem vierjährigen Textplan auf. In dieser Zeit bekommen die Kinder
einen Gesamtüberblick über die Bibel, www.gnadauer.de)
Diskussion
"Von den bibelkritischen Vertretern der deutschen Universitätstheologie
kennt man das Erklärungs-muster: Etwas, das historisch nie geschehen ist,
ist dennoch bedeutsam für den Glauben."
Pfarrer Jörg Gintrowski (14. November 2007,
Ev.-luth. Kirchgemeinde Jena, ideaSpektrum 46/2007)
Diskussion
"Die Theologen haben doch längst die Bibel und den ganzen Volks- und
Aberglauben entmythologisiert" [...]
"Kein Theologe sagt es so
platt, aber auf diese Plattheit laufen all ihre Erklärungen hinaus, wenn man
sie von den theologieüblichen Verschleierungen und Wissenschaftlichkeit
vortäuschenden Komplizierungen befreit und über die Rücksichten auf die
Kirche und religiöse Gefühle hinweggeht."
Christian Nürnberger (November 2007, Journalist - "Atheistisch an Gott glauben", Jesus für
Zweifler)
Diskussion
"Scharfe Kritik an einer „bibeltreuen“ Auslegung der Heiligen Schrift hat
der baptistische Theologe Prof. Kim Strübind (Oldenburg) geübt. Sie sei
dialogunfähig und scheide als ernsthafter Gesprächpartner für „den alle paar
Jahre aufbrechenden Streit um das Schriftverständnis“ aus, schreibt der an
der Universität Oldenburg lehrende Theologe in einem Aufsatz unter der
Überschrift „Warum die Bibel (nicht immer) Recht hat“. ...
Der Fundamentalismus sei seinem Wesen nach eine „Theorie intellektueller
Verstocktheit“ und stehe dem Aberglauben näher als der Theologie. In
Strübinds Freikirche, dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden
(Baptisten- und Brüdergemeinden), wird derzeit eine Debatte um das
Schriftverständnis geführt. ...
So seien etwa die im Alten Testament geschilderten von den Israeliten
vollzogenen Vernichtungsorgien an den Kanaanäern (Josua 1-11)
[Landnahme Kanaans - siehe Artikel oben - im 14.-13. Jahrhundert v. Chr.] gar nicht
geschehen.
Diese Texte seien erst in der Zeit nach dem babylonischen Exil
[babylonisches Exil von 598 v. Chr. bis 539 v.
Chr.]
geschrieben worden, „mit denen das Judentum seine Erfahrung bitterer
Unterdrückung kompensiert“ habe. Eine Landnahme von zwölf Stämmen habe es
nie gegeben. ...
Nach Strübinds Ansicht dürfen Theologen die Auslegung der Bibel nicht allein
den theologischen Laien überlassen. Deren manchmal schlichte
Schrifterkenntnis öffne auch „einer Ideologisierung der Bibel Tür und Tor“
und münde gelegentlich in die „Tyrannis der Unkundigen“. Schon das
Urchristentum habe seine Lehre nicht demokratisiert, sondern die
Verantwortung dafür den Aposteln, Propheten und Lehrern übertragen."
[Auszüge
des Essays von Prof. Dr. Kim Strübind]
idea / Prof. Dr. Kim Strübind
(21.04.08, baptistischer Theologe, Institut für Evangelische Theologie und
Religionspädagogik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Baptistischer
Theologe gegen „bibeltreue“ Schriftauslegung, www.idea.de)
Diskussion
"Strübinds [siehe Artikel oben] Freikirche - der Bund
Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) -
sieht keine Veranlassung, die Äußerungen zu kommentieren. Wie dazu
Pressesprecherin Julia Grundmann (Eistal) auf Anfrage von idea mitteilte,
sei es das Anliegen von Präsidium und Bundesgeschäftsstelle, „einen
Gesprächsprozess über den Umgang mit der Bibel anzustoßen".
Man wolle, dass in den Gemeinden über die Bibel gesprochen und verstärkt in
ihr gelesen werde. Die leitenden Mitglieder des Präsidiums und der
Bundesgeschäftsführung sähen sich „eher in der Rolle der Moderatoren und
Impulsgeber", ohne sich vorab durch eine Stellungnahme positionieren zu
wollen."
ideaSpektrum (30. April 2008,
Welches Bibelverständnis hat die größte Freikirche? ideaSpektrum 18/2008, Seite 9)
Diskussion

Prof. Dr. Kim Strübind,
2009, Carl von Ossietzky Uni Oldenburg, struebind.de
"Es wäre ... höchst einseitig und kurzschlüssig, wollte man die gesamte
theologische Reflexion dem "Diktat der Praxis" unterwerfen. Wo bliebe sonst
denn die notwendige kritische Funktion der Theologie?"
Prof. Dr. Dr. h.c. Norbert Mette (1998,
Theologe, Technische Universität Dortmund, Praktisch-theologische
Erkundungen, LIT 1998)
Diskussion
"Schaffenberger strebt eine „gesunde Verbindung von Praxis und Theorie“ an.
Er möchte erforschen, welche Kompetenzen von künftigen Predigern und
Pastoren gefordert werden, sich aber nicht dem „Diktat der Praxis beugen“.
In diesem Sinne versteht er das Theologische Seminar ... auch als „Korrektiv
für Gemeinden“."
tsc / Dr. Horst Schaffenberger
(25.08.2006, Theologe,
Dekan der CTL gemeinnützige GmbH,
https://www.tsc.chrischona.ch/cms/tsc/de/tsc/ma/ueber/1,100050,5358.html)
Diskussion
"Die Bibel ist das Wort Gottes." Genau genommen und provokativ formuliert
ist das ein bibelkritischer Satz. Denn hier fällt ja jemand ein (logisches)
Urteil über die Bibel der Art: x kommt (nicht) die Qualität/die Eigenschaft
y zu. Auch mit der Aussage "die Bibel ist (nicht) x" stellst sich jemand
über die Bibel und kategorisiert sie.
Ein solches Urteil über die
Qualität der Bibel wäre nur dem möglich, der über der Bibel steht und der
die Kompetenz hätte, sie einzuschätzen." [...]
"Im Rahmen einer
Hermeneutik der Demut muss es ein Anliegen sein, wenn möglich alle Reste
eines
cartesianischen Urteilsstandpunktes auszumerzen
[Das Verb ausmerzen ist von Selektionstätigkeit abgeleitet und bezeichnet
heute in etwa als ungeeignet aussondern oder auch beseitigen. Merzvieh sind
zur Zucht ungeeignete Nutztiere, die daher ausgemerzt werden. Der Begriff
stammt aus dem 16. Jahrhundert aus dem Bereich der Schafzucht. Dort wurden
im März die zur weiteren Zucht ungeeignet erscheinenden Tiere aus der Herde
ausgesondert. vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Merzvieh]
und
den, der die Bibel glaubend, vertrauend und hoffend liest, konsequent in die
richtige Haltung zu ihr zu bringen."
Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann
(2004, Theologe, 1996 – 2005 Direktor des Theologischen Seminars der
Liebenzeller Mission, 2007 CTL-Dekan [Chrischona Tabor Liebenzell],
Oberkirchenrat der württembergischen Landeskirche, Nicht auf der Schrift,
sondern unter ihr, Seite 74-76)
Diskussion
"Wer sind wohl die »schwarzen Schafe«? ... Die, die noch nicht auf Linie
sind?"
Bekenntnisbewegung „Kein anderes
Evangelium“ (Dezember 2007, Informationsbrief Nr. 245, Seite 28 f.,
https://de.wikipedia.org/wiki/Kein_anderes_Evangelium)
Diskussion
Organisationen, die ... als fundamentalistisch zu verstehen sind ... (in
Auswahl):
- Die rund 200 unabhängigen Gemeinden der „Konferenz für Gemeindegründung“
(KFG).
[www.kfg.org]
[https://de.wikipedia.org/wiki/Konferenz_für_Gemeindegründung]
- Baptistische und mennonitische Aussiedlergemeinden.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Russlandmennoniten]
- „Evangelische Gesellschaft für Deutschland“,
[https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Gesellschaft_für_Deutschland]
teilweise ...
landeskirchliche Gemeinschaftsverbände.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Landeskirchliche_Gemeinschaft]
- Teile des „Bundes Freier evangelischer Gemeinden“,
[https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_Freier_evangelischer_Gemeinden_in_Deutschland]
der
Pfingst - und charismatischen Bewegung [https://de.wikipedia.org/wiki/Pfingstbewegung]
und der
Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“.
[www.keinanderesevangelium.de]
[https://de.wikipedia.org/wiki/Kein_anderes_Evangelium]
Dr. Fritz R. Huth (Februar 2002, Beauftragte für
Weltanschauungsfragen der EKHN Evangelische Kirche in Hessen und Nassau,
Arbeitshilfe Fundamentalismus. Herausgegeben vom „Zentrum Ökumene“ der EKHN)
Diskussion
"Je mehr die Strömung der Bibelkritik auch in gemäßigter Form sich
vergrößert, umso mehr werden die Bibeltreuen zu unmöglichen Außenseitern
gestempelt werden."
Prof. Dr.
Samuel R.
Külling (Ende der 1960er Jahre,
Theologe, Gründer und erster Rektor der STH,
Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel)
Diskussion
"Der Baptistenpastor Dr. Kim Strübind … bezeichnete manche
angeblich bibeltreue Überzeugungen als „kollektive Verdummung“."
Zeitschrift Die Gemeinde / Prof. Dr.
Kim Strübind (07.10.05, baptistischer Theologe, Was heißt heute bibeltreu? Freikirchliche Theologen gegen
»kollektive Verdummung«. Zeitschrift Die Gemeinde. Herausgeber: Bund
Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, K.d.ö.R.)
Diskussion
"Wenn aber die Heilige Schrift nicht als Wort Gottes erkannt wird, dann
rückt unweigerlich die jeweilige Situation und - nicht zu vergessen - die
Autorität der Ausleger an die Stelle des Wortes Gottes."
Prof. Dr. Reinhard Slenczka (April 1994, Theologe, Die Autorität der
Heiligen Schrift - Grund und Grenze kirchlicher Vollmacht, Vortrag beim
Theologischen Konvent der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in Erfurt)
Diskussion
"Die historisch-kritische Methode wird ... als unumgängliche Sicherung gegen
Unwissenschaftlichkeit, Verwilderung der Theologie, Verarmung der Predigt,
Schwärmerei und Gefährdung des Glaubens statuiert!
Ist diese
Feststellung richtig, dann müssen die 1700 Jahre Kirchen- und
Theologiegeschichte vor der Aufklärung geistlich-theologisch eine einzige
Katastrophe gewesen sein!"
Prof. Dr. theol.
Armin Sierszyn (1978, Schweizer Theologe, Die Bibel im Griff? −
Historisch-kritische Denkweise und biblische Theologie, Hänssler; Auflage:
2001, ISBN 978-3775136853)
Diskussion
"Die neuzeitliche Exegese wird bis in die Gegenwart hinein durch die
historisch-kritische Methode bestimmt. Gegenüber dieser Methode erschien die
Schriftauslegung der Väter als minderwertig, ja als nicht eigentlich
»wissenschaftlich«."
Prof. Dr.
Andreas
Merkt (2006, Regensburg,
https://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/Theologie/alte-kg/ntp/)
Diskussion
"Leute, die sich für gelehrt ausgeben, versuchen immer wieder den Glauben
schlichter Gotteskinder zunichte zu machen, aber ihre Versuche schlagen
fehl, ihre Beweise halten nicht Stich, ihre Theorien versinken unter ihrem
eigenen Gewicht.“ (C.H. Spurgeon , Kleinode
Göttlicher Verheißungen)
„Höre ich jemanden sagen: „Aber man muss sich doch den Schlussfolgerungen
der Wissenschaft unterwerfen.“ … Aber was verstehen Sie unter Wissenschaft?
Ist das Ding, was „Wissenschaft“ genannt wird, unfehlbar? …
Der phantastische Teil der Wissenschaft, vielen so teuer, ist das, was wir
nicht annehmen. Das ist für viele der wichtige Teil der Wissenschaft – der
Teil, der bloße Mutmaßung ist, für den die Mutmaßenden mit aller Gewalt
fechten. …
Soweit Tatsachen in Betracht kommen, ist die Wissenschaft nie in Widerstreit
mit den Wahrheiten der Heiligen Schrift, aber die hastigen Schlüsse, die aus
diesen Tatsachen gezogen werden."
Charles H. Spurgeon (1834 - 1892, englischer Baptistenpastor,
https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_ Haddon_Spurgeon)
Diskussion
"Wie konnte es dazu kommen, dass weithin die Kirche die Kritik an der Bibel
zur Grundlage ihrer Theologenausbildung gemacht hat? ...
Indem die Theologie auch die Aufklärungsphilosophie zu ihrer Denkgrundlage
machte, wurde sie zur bibelkritischen Theologie. Die Theologie hat also von
der Philosophie nicht nur die antitheistische Denkvoraussetzungen
übernommen, sondern auch die einzelnen Elemente der Bibelkritik. ...
Intellektuelle Gottesleugnung und Frömmigkeit ... die für die Aufklärung
weithin charakteristisch ist und von der auch die liberale und die
historisch-kritische Theologie geprägt sind. ...
Alle Waffen des Atheismus wurden in der Philosophie geschmiedet. In Gebrauch
genommen hat man sie vor allem in der bibelkritischen Theologie und der
Literatur. ... Eine Theologie, die sich leiten lässt durch die Philosophie
anstatt durch Gottes Wort, verfehlt Gottes Offenbarung. ...
Der lebendige Gott wurde in den Gott der Philosophie verwandelt, der nichts
sieht, nichts hört, nichts sagt und nichts tut, der nur noch Götze ist, von
dem man nichts erwarten darf. ... Sie hält das, was sie von ihren Kathedern
lehrt, für wissenschaftliche Ergebnisse und kultiviert es als angeblich
wissenschaftliche Methoden. Dadurch sichert sie sich ihren Verbleib an der
Universität. ...
Es ist nichts in der historisch-kritischen Theologie, was nicht zuvor in der
Philosophie gewesen ist. …Wundern, Auferstehungsberichten und Ähnlichem
wurde von vornherein die Historizität abgesprochen, weil die
historisch-kritische Theologie im Gefolge der Aufklärungsphilosophie kein
Handeln Gottes in der Geschichte gelten ließ.
Durch Vor-Urteil wurde das alles für mythisch erklärt. … Geschichte wurde
auf das Menschliche begrenzt. Gott ließ man darin keinen Raum. Alles
singuläre Handeln Gottes wurde ausgeschlossen. …
Lebendiger Glaube an Gottes Offenbarung in seinem Wort und eine
„wissenschaftliche“ Theologie, die arbeitet „als ob es Gott nicht gäbe“
schließen sich aus. … Der Jesus der Bibel und der Jesus der Bibelkritik sind
Gegensätze, die sich ausschließen. Jeder muss sich entscheiden, welchen
Jesus er wählt. Er soll aber wissen, dass der Jesus der Bibelkritik nicht zu
retten vermag." …
Eine Theologie, die auf antitheistische Voraussetzungen beruht, ist ein
Widerspruch in sich selbst. Die Kirche kann nicht gedeihen, wenn sie sich
mit solch einer Theologie die Ausbildung ihrer Pastoren betreibt, kann nicht
gedeihen, wie man allerorten sehen kann."
Prof. Dr. theol. Eta Linnemann (1. Oktober
2007, Theologin, Bibel oder Bibelkritik? Was ist glaubwürdig?, ISBN
9783937965864)
Diskussion
"Manipulation ist die Kunst, jemand zu einem Zweck zu gebrauchen, den dieser
nicht kennt.“ So definierte es der konservative Philosoph und Soziologe
Arnold Gehlen.
„Bei der Manipulation wird das Denken enteignet“,
formulierte der deutsche Informationstheoretiker Karl Steinbuch." […]
"Bei manchen Theologen funktioniert das so, dass sie den Gegnern zunächst
eine falsche Ansicht unterschieben, zum Beispiel, sie würden glauben, Gott
habe die Bibel diktiert, um dann diese Sicht lächerlich zu machen. Als
einzige Alternative bieten sie Bibelkritik.
Oder wie im Fall eines
eben erschienenen Buches, das einen Konflikt zwischen der
„Bibelwissenschaft“ und dem Glauben klären will. Hier behauptet der
Verfasser zunächst, dass die Fundamentalisten an die Bibel glauben würden,
statt allein an Jesus Christus. Anschließend erklärt er, wie „unbiblisch“
das sei, um dann „ohne jedes Zögern mit Jesus gegen die Bibel“ argumentieren
zu können." […]
"Lassen wir uns das Denken nicht „enteignen“ und
prüfen bei allem an der Heiligen Schrift, ob es sich wirklich so verhält!"
Karl-Heinz Vanheiden (Juli 2007, Physiker, Bibelübersetzer, Mitglied im
Ständigen Ausschuss des Bibelbundes, seit 1994 Verlagsleiter des
Bibelbund-Verlags, Bibel und Gemeinde 3/07 – 107. Jahrgang)
Diskussion
"Wer Jesus-treu sein will, muss absolut Bibel-treu sein, sonst macht er sich
ein eigenes Bild von Gott."
Karl-Heinz
Vanheiden (2006, Physiker, Bibelübersetzer, Bibel und Gemeinde 3/06 –
106. Jahrgang)
Diskussion
"Nun ist der Jünger bekanntlich nicht größer als sein Herr (Joh. 13,16). Er
ist auch nicht schlauer als sein Herr. Bibelkritik, auch in gemäßigter Form,
besagt nun mit anderen Worten:
„Herr Jesus, du bist zwar der
Schöpfer Himmels und der Erde und in dir wohnen alle Schätze der Weisheit
und Erkenntnis, wir glauben auch an dich, doch was die Bibel angeht, sind
wir eben durch die Aufklärung inzwischen etwas besser informiert als du, der
du ja offenbar ein Kind deiner (unaufgeklärten) Zeit warst.“
Gerade
für eine vom Geist der Kulturrevolution geprägte Generation ist eine
absolute Autorität, in unserem Fall fixiert in Gottes Wort, und eine damit
verbundene Abgrenzung (2. Kor. 6,14-7,1) zutiefst zuwider."
Alexander Seibel (2006, Evangelist - Evangelischen Gesellschaft,
https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Gesellschaft_für_Deutschland)
Diskussion
"Die Genesis [1. Buch Mose]
ist eine
Sammlung von Sagen. […] Das deutlichste Kennzeichen der Sage ist, dass sie
nicht selten Dinge berichtet, die uns unglaubwürdig sind. […] So werden in
der Genesis viele Dinge berichtet, die unserem besseren Wissen
widersprechen. […]
Man hält entgegen, dass Jesus und die Apostel diese Erzählungen offenbar für
Wirklichkeit und nicht für Poesie gehalten haben. Sicherlich. Aber die
N.T.lichen Männer haben in solchen Fragen keine besondere Stellung, sondern
teilen darin die Meinung ihrer Zeit."
Prof. Dr. Hermann Gunkel
(1901, Theologe,
Hauptvertreter der Religionsgeschichtlichen Schule und Begründer der Form-
und Gattungsforschung am Alten Testament. Genesis (GenesisDiskussion), 9.
Aufl.: 1977, Auflage: 9. A. Juni 1999, ISBN 978-3525516515)
Diskussion
"Hermann Gunkel [siehe oben] gehört zu
den großen Gelehrten, die für das 20. Jahrhundert das wissenschaftliche
Fundament zur Auslegung biblischer Texte und ihrem religionsgeschichtlichen
Verständnis gelegt haben."
Pressemitteilung d. Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg (16. Mai 2008, Akademische Ehrung von Prof. Dr. Hermann
Gunkel, Prof. Dr. Ernst-Joachim Waschke, Theologische Fakultät, Altes
Testament)
Diskussion
"Der moderne Klerus [geweihte Amtsträger]
glaubt, den Menschen näher an Christus heranzuführen, wenn er dessen
Menschtum betont. - Er vergisst, dass wir Christus nicht vertrauen, weil er
Mensch ist, sondern weil er Gott ist."
Nicolás Gómez Dávila (1913 - 1994, kolumbianischer Philosoph,
Aufzeichnungen des Besiegten. Fortgesetzte Scholien zu einem inbegriffenen
Text. Wien: Karolinger, 1994, S.91)
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"Als Gott in der Person Jesus Christus unter uns war, erklärte er das Alte
Testament als in jeder Hinsicht zuverlässig (Matthäus 5,18; Johannes 10,35).
Wer sich zum Richter über Gottes Wort macht, hat Paulus (1. Timotheus 3,16),
Petrus (2. Petrus 1,21) und die Reformatoren gegen sich, die die Schrift als
Gottes Wort ansahen. Luther zum Beispiel sagt, dass „der Geist sich
verbuchstabt" hat.
Der Begriff „bibeltreu" war als Synonym für
„evangelikal" von jeher die Abgrenzung gegen historisch-kritischen
Unglauben. So wie in keinem anderen als in Jesus das Heil ist, so gibt es
neben der Bibel keine andere Offenbarungsquelle, um die von Gott für uns als
sinnvoll befundenen Informationen zu erlangen.
Die Autoren der Bibel
sind nach Epheser 2,20 das Fundament der Christen. Anstelle des lateinischen
Kampfbegriffs „fundamentalistisch" hat man früher einfach „christlich"
gesagt. Der Begriff „fundamentalistisch" ist der Versuch, Christen in Verruf
zu bringen. Der Begriff ist eine unredliche Doppelsinnigkeit, durch die
bibeltreue Christen mit islamitischen Selbstmordattentätern in einen Topf
geworfen werden." [...]
"Christen wissen: „Wenn dein Wort nicht mehr
soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn? Mir ist's nicht um tausend Welten
aber um dein Wort zu tun" (Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, Gründer der
Herrnhuter Brüdergemeine, 1700-1760)."
Christian Lepperhoff (17. Oktober 2007, Theologe [M.Th.], Pro & Kontra:
Wer hat Angst vor christlichen Fundamentalisten? Zur Meldung „Alle einig
gegen christliche ,Fundis'" ideaSpektrum Nr. 41, S. 30, ideaSpektrum
42/2007, Seite 4)
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"Der nicht erklärte, aber praktizierte Grundsatz alttestamentlicher und
neutestamentlicher Wissenschaft ist: So, wie es dasteht, kann es auf keinen
Fall gewesen sein.
Der Exeget ist darauf eingestellt,
»Schwierigkeiten« im »Bibeltext« zu entdecken und zu lösen. Je besser der
Ausleger ist, umso größer wird seine Findigkeit darin sein. Denn wenn er als
Professor etwas taugen will, muss er sich »einen Namen machen«. […]
Abgesehen von einigen Grundannahmen und der Übereinstimmung in den Methoden
kann man sicher sein, dass da, wo sich zwei Theologen über Ergebnisse ihrer
Arbeit austauschen, in der Regel zwei verschiedene Meinungen zutage treten.
[…]
»Die Pastoralbriefe sind nicht von Paulus«, hat man gelernt;
»der Verfasser des Johannesevangeliums ist natürlich nicht der Zebedaide
Johannes«, »die 5 Bücher Mose sind nicht von ihm, sondern aus verschiedenen
Quellen zusammengeschrieben«. Wer das im 6. Semester noch nicht gelernt hat,
gilt als »bescheuert«. […]
Der kritische Verstand entscheidet in
der historisch-kritischen Theologie darüber, was in der Bibel Realität ist."
Prof. Dr. theol. Eta Linnemann (1994, Theologin, Original oder
Fälschung. Historisch-kritische Theologie im Licht der Bibel.)
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"Der Theologe mag über eine bessere Astronomie, Geografie, Zoologie,
Psychologie, Physiologie und dergleichen verfügen als die biblischen Zeugen.
Er soll sich aber ihnen gegenüber nicht gebärden, als ob er über das Wort
Gottes besser Bescheid wisse als sie.
Er ist also kein vir
spectabilis [zweithöchsten Ehrenbezeichnung
innerhalb der spätrömischen Titel-hierarchie], der den Propheten
und Aposteln als seinen Fakultätskollegen das Wort zu erteilen oder auch zu
entziehen befugt wäre - und noch weniger ein Gymnasial-Lehrer, der ihnen
gütig oder verdrießlich über die Schultern zu blicken, ihre Hefte zu
korrigieren, ihnen gute, mittlere oder schlechte Noten zu erteilen befugt
und beauftragt wäre."
Prof. Dr.
Karl
Barth (1886 - 1968,
Theologe u. „Kirchenvater des 20. Jahrhunderts“,
Das Wort Gottes und die Theologie,
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Barth)
Diskussion
"Das Handwerkszeug zur Zertrümmerung der Bibel haben tragischerweise die
Theologen in Gestalt der historisch-kritischen Theologie selbst geliefert.
Das ist die Theologie die in den letzten 250 Jahren die deutsche Szene
beherrscht hat, deren Kernstück die so genannte historisch kritische Methode
ist.
Diese Methode ist kein neutrales Instrument, sondern stellt in
sich selbst eine geschlossene Weltanschauung dar, ein Glaubensbekenntnis."
"Der Mensch zitiert die Bibel vor seinen Richterstuhl."
"Das
Glaubensbekenntnis der historisch-kritischen Theologie steht gegen das
Glaubensbekenntnis der Bibel."
Dr.
Wolfgang Nestvogel (1996,
2005 - 2010 Rektor der Akademie für Reformatorische
Theologie (ART) Hannover)
Diskussion
"Die Faszination, die von der historisch-kritischen Theologie ausgeht, und
der leider auch viele Evangelikale mehr oder weniger erlegen sind, beruht
auf ihrem Anspruch der Wissenschaftlichkeit.
Man hält es für nötig,
die wissenschaftlichen Ergebnisse zu respektieren und durchschaut nicht,
dass diese »Ergebnisse« häufig nichts Anderes sind als unbewiesene
Hypothesen, die vollmundig als Fakten ausgegeben werden, sobald sie eine
breitere Zustimmung gefunden haben."
Prof.
Dr. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem Prüfstand:
wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")
Diskussion
"Wir machen alles so wie alle anderen auch, nur 20 Jahre später."
Pfarrer Rudolf Westerheide (Mai 2007, Bundespfarrer des
Jugendverbands „Entschieden für Christus“ (EC), Hauptamtlichen-Kongress des
Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands (Vereinigung Landeskirchlicher
Gemeinschaften)
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"Die wahre Meinung der Theologen steht oft in der Fußnote, kleingedruckt wie
auf der Rückseite des Versicherungsformulars; mit Fremdwörtern"
Rudolf Augstein (September 2001, Jesus Menschensohn, Seite 11, 3.
Aufl. 2003)
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"Die historisch-kritische Theologie sagt: Wir können die Bibel nicht als
Heilige Schrift betrachten, sondern höchstens als ein Buch, das den Anspruch
erhebt, Heilige Schrift zu sein. Es gibt andere Bücher, welche den gleichen
Anspruch erheben: den Koran, die Veden [Texte des
Hinduismus] und andere mehr. […]
Es stimmt, dass es auch
andere Bücher gibt, die den Anspruch erheben, Heilige Schrift zu sein.
Sollen wir deshalb die Bibel als eine Schrift unter vielen ansehen? Sollen
wir sie vergleichen mit den Veden oder dem Koran, um zu sehen, ob sie nicht
vielleicht hier und da noch ein wenig besser ist?
Das tut die
historisch-kritische Theologie. Aber sie ist damit auf einem verkehrten
Weg." […] "Wir möchten das für ehrwürdig halten, was anderen Menschen, die
wir achten, lieben und schätzen, heilig ist. Aber der Satz ist dennoch wahr.
Wenn nach Gottes Wort die Götter aller Völker »Nichtse« [1Chr 16,26; Ps
96,5; Ps 97,7; Jer 2,11; Jer 5,7] sind, dann sind zwangsläufig auch ihre
heiligen Bücher, welche den Anspruch auf Offenbarung erheben, nichts, denn
sie offenbaren nicht den einen wahren Gott, der nicht nur Schöpfer Himmels
und der Erden, sondern auch der Vater unseres Herrn Jesus Christus ist und
mit Ihm und dem Heiligen Geist ein Gott und sie können nicht den Weg zur
Rettung weisen. [...]
"Mit wem wollt ihr denn Gott vergleichen?" (JESAJA
/ 40. Kapitel, 18)
Es wird unterstellt, dass Bibelwort und
Gotteswort nicht identisch sind. Das, was zwischen den beiden Buchdeckeln
des Bibelbuches an Gedrucktem stehe, sei an und für sich noch nicht Gottes
Wort. Gottes Wort sei es lediglich dann, wenn es sich je und dann beim Lesen
oder im Hören der Predigt als solches erweise."
Prof. Dr. Eta Linnemann (1994, Theologin,
Original oder Fälschung. Historisch-kritische Theologie im Licht der Bibel.)
Diskussion
"Die historisch-kritische Methode, die so gerne als Barriere gegen Willkür
und Schwärmerei ins Feld geführt wird, hat uns wiederum zu einer noch nie da
gewesenen Fülle von exegetischen „Ergebnissen“ geführt, die sich in ihrer
Gegensätzlichkeit zum Teil selbst aufheben. [...]
Es ist
schlechthin unerfindlich, wie dieser Wirrwarr von Ergebnissen für den
christlichen Glauben noch eine Bedeutung haben könnte."
Prof. Dr. theol. Armin Sierszyn (1978, Schweizer Theologe, Die Bibel
im Griff? − Historisch-kritische Denkweise und biblische Theologie,
Hänssler; Auflage: 2001, ISBN 978-3775136853)
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"Abgesehen von einigen Grundannahmen und der Übereinstimmung in den Methoden
kann man sicher sein, dass da, wo sich zwei Theologen über Ergebnisse ihrer
Arbeit austauschen, in der Regel zwei verschiedene Meinungen zutage treten."
Prof. Dr. Eta Linnemann (1994, Theologin, Original oder Fälschung.
Historisch-kritische Theologie im Licht der Bibel.)
Diskussion
"Immer findet sich bei Theologen, auch bei den bekanntesten, eine
Gegenmeinung."
Prof. Dr.
Rudolf Bultmann
(1884-1976, Theologe, Die Geschichte der synoptische Tradition, Seite 97,
10. Aufl. Göttingen 1995)
Diskussion
"Wer sich ein Bild vom historischen Jesus machen will, findet alles, und
auch das Gegenteil, und alles ist angeblich irgendwie wissenschaftlich
abgesichert. [...]
Dazwischen tummeln sich jene, die schwer
verständlich drumherumreden und eine Art Prediger-Konsens produzieren, der
sich auf den Nenner bringen lässt: Gott ist Liebe, und darum meint er es gut
mit uns Menschen, aber er kann nicht viel für uns tun. [...]
Es hat
keinen Sinn, das Unglaubliche so lange umzudeuten, bis wir es wieder glauben
können. Es ist dann einfacher zu sagen: Ich kann es nicht glauben, was da
geschrieben steht."
Christian Nürnberger (November 2007, Journalist - "Atheistisch an Gott glauben", Jesus für
Zweifler)
Diskussion
"Von wem wird dieser Autor beeinflusst; zu welcher Schule gehört er? [...]
Ist es progressiv?, Ist es konservativ?,
Ist es wissenschaftlich?,
Ist es veraltet?", Ist es zeitgemäß?,
Ist es nützlich?, Ist es
unbarmherzig?
- aber nicht: Ist es wahr? [...]
..die
Frage nach der Wahrheit ... unbequem und ...unzeitgemäß"
Prof. Dr. theol. h.c., Dr. h.c. Clive Staples Lewis (1898-1963,
britischer Schriftsteller und Literatur-wissenschaftler, Nach der Wahrheit
fragen, Dr.phil. Jürgen Spieß, Brunnen-Verlag, Gießen; Aufl. 2007, ISBN:
978-3765532238)
Diskussion
"Die historische Methode ... ist ein Sauerteig, der alles verwandelt und der
schließlich die ganze bisherige Form theologischer Methoden zersprengt."
Prof. Dr. Ernst Troeltsch (1898, Theologe,
Über historische und dogmatische Methode in der Theologie, Gesammelte
Schriften Bd. 2: Zur religiösen Lage, Religionsphilosophie und Ethik, Bonn
21922, 729-753, 730)
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24 "Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich
gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. 25 Als aber
die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und
ging davon."
MATTHÄUS / 13. Kapitel,
24 - 25
Diskussion
"Rings um uns her wächst immer mehr das ... Unkraut
der modernen Theologie auf, das nichts anderes ist als Unglaube, der zu
feige ist, seinen eigenen Namen zu tragen. [...]
Ich sehe diesen
Sauerteig des Unglaubens nach allen Richtungen hin wirken, und viele sind in
dem einen oder anderen Punkt angesteckt. Er frisst sich wie ein Krebs in die
Seelen der Gemeinden hinein."
Charles H.
Spurgeon (1834 - 1892, englischer Baptistenpastor - galt als einer der
bekanntesten Prediger des 19. Jahrhunderts, vgl. "Auf Dein Wort", 1982)
Diskussion
"Lass das Wort da stehen!"
[Das Wort sie sollen lassen stahn, Martin Luther 1528]
"Ich habe ihnen gegeben Dein Wort." [Johannes 17,
14] „Einst das Volk der Reformation, einst das Volk des Pietismus
[https://de.wikipedia.org/wiki/Pietismus],
jetzt ein Volk des Unglaubens, der Kritik, der Negation. Diese Tatsache, die
sich unsern Augen enthüllt hat, sollte alle Kinder Gottes mehr wie bisher
ins Gebet treiben, zu beten und zu flehen um eine Erweckung."
"Zieh
deine Schuhe von deinen Füßen; denn die Stätte, darauf du stehst, ist
heilig. Und so tat Josua.“ [Josua 5, 15]
„Da rief ihn Gott und er trat vor den HERRN. Das musst du auch, in allen
Lagen: vor den HERRN! Was ist es, was dich hindert, in die Nähe Gottes zu
treten? Zieh deine Schuhe aus! Von Josua lesen wir: Und Josua tat also. O tu
du es auch, dass du auf den heiligen Boden der Gegenwart Gottes treten und
gesegnet werden kannst!"
Pfarrer
Ernst
Modersohn (1905, Vorstandsmitglied des Gnadauer Verbandes [Vereinigung
Landeskirchlicher Gemeinschaften])
Diskussion
"Wenn wir die sieben Sendschreiben
[Offenbarung
Kapitel 2+3] anschauen, dann fällt
die Tendenz der beiden letzten Schreiben auf.
Nicht wenige Ausleger sind
ja der Meinung, dass die sieben Sendschreiben nicht nur an konkrete
Gemeinden zur Zeit des Apostel Johannes geschrieben wurden, dass sie weiter
eine allgemeine Botschaft an die Gemeinden aller Zeiten enthalten, sondern
dass sie im Ablauf ein Schema der Entwicklung der Gemeinde Jesu bis zur
Wiederkunft unseres Herrn darstellen." [...]
"Sollte diese Auslegung
Recht haben, dann stünde die Christenheit wohl am Übergang von Philadelphia
zu Laodizea. Am Übergang von einer Gemeinde, die in der Gefahr steht alles
zu verlieren, zu einer Gemeinde, die alles verloren hat."
Pfarrer Jakob Tscharntke
(Juni
2007, Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“, Informations-brief Nr.
242, Seite 20)
Diskussion
"Ihr werdet gehasst sein von jedermann um meines Namens willen. 18 Und kein
Haar von eurem Haupt soll verlorengehen. 19 Seid standhaft, und ihr werdet
euer Leben gewinnen."
28 "Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann
seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
29 Und
er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: 30 wenn
sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der
Sommer nahe ist. 31 So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht,
so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist."
Lukas 21, 18-19 + 28-31
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"Die Musik wurde lauter. Die Predigt kürzer. Der Mensch eroberte den
Mittelpunkt des Geschehens. Die Lehre wurde angepasst.
Einige zumeist ältere Christen verließen schweren Herzens die Gemeinde.
Sie konnten nicht fassen, was sich binnen weniger Jahre ereignet hatte."
Wilfried Plock (März 2004, Gott ist nicht pragmatisch.
Wie Zweckmäßigkeitsdenken die Gemeinde zerstört, Seite
11, ISBN-10: 3935558678)
Diskussion
"Wohlfühltempel mit Unterhaltungsprogramm ... benutzerfreundlich,
praktisch, lebensnah, modern.
Der Christ ist Kunde hier, denn die
Kirchen haben viel von Malls und anderen Errungenschaften des Kapitalismus
gelernt. Sie umwerben ihre Besucher mit beträchtlichem
Unterhaltungsaufwand, ausgeklügelter technischer Ausstattung,
Rundumangebot für Erfolg im Privatleben und Beruf und einer peppigen
Alles-wird-gut-Botschaft."
SPIEGEL
spezial (September 2006, „Weltmacht Religion“, Seite 30 f)
Diskussion
"Schluss mit dem Geschwätz!"
[DIE ZEIT]
"Vorbei die Zeiten, als der Reformator [Martin
Luther] seinen Unmut ... laut herausposaunte. So wetterte er am
ersten Adventssonntag anno 1530, es solle sich niemand einbilden, die Bibel
verstanden zu haben, und niemand das Wort Gottes verachten ... Doch heute
hat die Verachtung des Wortes längst auf die Predigt durchgeschlagen.
Heute wird aus der Bibel möglichst wenig zitiert, sondern von der Kanzel
herab Sozialtherapie betrieben.
Heute gibt es nur noch wenige mutige Männer wie Pastor Senz, der ...
erklärte, er lasse sich diese Mischung aus Oktoberfest und Bauernhochzeit
nicht mehr bieten. Sprach’s, klappte das Buch zu und verließ die Kirche."
DIE ZEIT (13.12.2007, Nr. 51, Schluss mit
dem Geschwätz!)
Diskussion
"Im Jahr 2004 erschien das Buch "Gott ist nicht
pragmatisch. Wie Zweckmäßigkeitsdenken die Gemeinde zerstört". Verfasser ist
Wilfried Plock, der als "Evangelist und Gemeindeberater" tätig und seit 1995
Vorsitzender der Konferenz für Gemeindegründung
[www.kfg.org]
ist, einer Initiative, in der sich in den letzten Jahren zahlreiche neue
Gemeinden (freie Brüdergemeinden, freie Baptisten, Biblische
Missionsgemeinden etc.) netzwerkartig zusammengeschlossen haben.
Plocks Buch setzt sich kritisch mit in Deutschland populären evangelikalen
Initiativen und Trends auseinander. Thematisiert werden u.a. die
Gemeindewachstumsbewegung, Alpha-Glaubenskurse für Erwachsene, die
evangelistische Aktion ProChrist mit Satellitenübertragung in zahlreiche
europäische Länder, das Konzept von besucherzentrierten Gottesdiensten
(Willow Creek), die Bücher des Gründers der Saddleback Community Church,
Rick Warren, "Kirche mit Vision" und "Leben mit Vision", die auch in
Deutschland intensiv gelesen und als Therapie für kleiner werdende und
missionsmüde Gemeinden empfohlen werden.
Plock
hat den Eindruck, dass in manchen evangelikal geprägten Gemeinden
Marketingmethoden mehr Gewicht haben "als die Briefe des Apostels Paulus".
Er kritisiert das Zahlen- und Wachstumsfieber, spricht von "verhängnisvollen
Veränderungen", von Prozessen problematischer kultureller Anpassung und dem
Verzicht evangelikaler Gemeinschaftsbildungen darauf, Kontrastgesellschaft
zu sein.
"Der Pragmatismus [https://de.wikipedia.org/wiki/Pragmatismus]
verändert zuerst die "Verpackung" des Evangeliums, dann die Botschaft selbst
und schließlich die Identität von Gemeinden." [...]
"In der
Außenperspektive lassen sich sowohl Plocks Position wie auch die von ihm
kritisch beleuchteten evangelikalen Initiativen unter dem Stichwort
Evangelikalismus zusammenfassen. Das Beispiel zeigt, wie schwer es ist, von
den Evangelikalen zu sprechen.
Welche Evangelikalen sind gemeint?
Die Bekenntnisbewegung "Kein anderes Evangelium"
[www.keinanderesevangelium.de],
die sich ähnlich wie Plock
[www.kfg.org]
äußert, oder die Deutsche Evangelische Allianz (DEA)
[https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Allianz],
die ProChrist und Willow Creek [vgl.
US-Evangelikale] mit
Nachdruck unterstützt?
Stellungnahmen zur evangelikalen Bewegung und
zum christlichen Fundamentalismus erfordern differenzierende Wahrnehmungen
und Urteilsbildungen, insbesondere eine Klärung dessen, was gemeint ist,
wenn von Fundamentalismus bzw. Evangelikalismus geredet wird."
Dr. Reinhard Hempelmann (2006, Theologe, Leiter der Evangelischen
Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) Berlin, EZW
Materialdienst-Einzelheft 1/2006, Sind Evangelikalismus und Fundamentalismus
identisch?)
Diskussion
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"Heute ist Mission auf intellektuell niedrigstem Niveau in Mode. [...]
Ihren schlichten Glauben aller Welt zu vermitteln, ist das Hauptziel der
Fundamentalisten. Das gilt für alle diese Gruppierungen.
In
Deutschland ist der Glaube an Gott Privatsache.
Doch die
fundamentalistischen Gemeinschaften, die im Lande nichts zu melden haben,
ziehen auch von Deutschland aus, um die Welt zu beglücken. Der Vorsitzende
des Arbeitskreises für evangelikale Theologie, Rolf Hille, schrieb im Jahre
2002: "Im Rahmen der biblischen Heilsgeschichte ist Mission in der
Zeitperiode, in der wir jetzt leben, Gottes Grundanliegen ... Christus hat
in seiner Autorität Mission an die oberste Spitze seiner Tagesordnung
gestellt." Woher er das so genau weiß, hat der Mann freilich nicht verraten.
Allerdings bezeichnete Anfang dieses Jahres auch der Vorsitzende der
katholischen Deutschen Bischofskonferenz
[1987 - 2008], Kardinal Karl Lehmann,
die Mission als "Überlebensfrage" für seine Kirche. [...]
Dabei
lassen sich Indizien für eine zunehmende Militanz evangelikaler Gruppen
– analog [vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Analogie] zur Militanz
islamistischer Vereinigungen –
beobachten. Junge Leute werden ebenso in
"Jesus-Camps" in Süddakota/ USA indoktriniert wie im hessischen Kirchheim in
einem Gebets- und Kriegslager (Worship-and-Warfore-Camp), wie das ZDF im
Frühjahr dokumentiert hat.
Eine der evangelikalen Gruppen, die Jesus
Revolution Army, 1997 vom ehemaligen evangelischen Osloer Jugendpfarrer und
seiner Frau gegründet, besteht aus Kindermissionaren, die unter anderem auch
in München ihr Unwesen treiben. Missionierung von Leichtgläubigen durch
Leichtgläubige."
Martin Urban
(31.08.2007, Wissenschaftsjournalist, Gründer u. Leiter der
SZ-Wissenschaftsredaktion bis 2001, Missionieren im Wandel der Zeit -
Provozieren, um zu mobilisieren, SZ Süddeutsche Zeitung)
Diskussion
"Fundamentalismus und christliches Pfingstlertum werden zu neuen
erfolgreichen Methoden und Strategien, wie man in den USA der im 19.
Jahrhundert kirchlich immer einflussreicher gewordenen „deutschen“
Bibelkritik wie auch dem sich in der Mentalität und vor allem in den
Schulbüchern sich durchsetzenden Darwinismus mit seiner Evolutionslehre sehr
gut ausweichen kann." [...]
"Für „Graham“
[Billy Graham - amerikanischer Baptistenpastor]
können die Namen
aller anderen modernen evangelikalen Top-Redner ebenso eingesetzt werden.
Das evangelikale Strickmuster ist überall dasselbe: Die Botschaft verblüfft
durch ihre Plattheit und ihren Infantilismus"
[infantil - kindlich].
Dr.
Richard Ziegert (2006, Theologe,
bis 2011
Beauftragter für Weltanschauungsfragen
der Evangelischen Kirche der Pfalz, "Das protestantische Schisma" [Schisma:
griechisch - abspalten, vgl. Kirchenspaltung], Pfälzisches Pfarrerblatt
2006)
Diskussion
"Der Streit um die Bibel ist ein Streit um Jesus."
"Die Konservativen
halten dabei an der Jungfrauengeburt, am Opfertod, an Auferstehung und
Wiederkunft Jesu Christi fest. Für Menschen mit einem schlichten Glauben
sind die Deutungen dieser „Heilstatsachen", wie sie die historisch-kritische
und existential-interpretierende Theologie versucht, schwer verständlich.
Für sie meint die Bibel, was sie sagt. Das wird zwar den schlicht Gläubigen
nur zu oft von Ungläubigen bestritten. Daran gewöhnen sich die
Kirchentreuen. Sie nehmen von dieser Seite Kritik als eine natürliche
Erscheinung hin. Wenn aber der auf „Heilstatsachen" gründende Glaube auch
von Theologen in Frage gestellt wird, weiß man nicht mehr, woran man ist.
Das kritische Rückfragen nach dem "Eigentlichen" der biblischen Botschaft
wird nicht verstanden, schon weil ein abstrahierender Denkprozess nicht
nachvollziehbar ist. Sie haben davor Angst und wehren sich darum heftig
gegen alles, was sie in ihrem bisherigen Christenleben unsicher macht."
[Seite 4]
"Es ist verwunderlich, dass man sich bisher die
Unvermeidbarkeit des Konflikts zwischen der herrschenden Theologie und der
Gemeindefrömmigkeit kaum klargemacht hat." [Seite
5]
Dr.
Reinhold Lindner
(1971, Theologe, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen,
Information Nr. 45 Stuttgart III/1971, Streit in der Kirche, Seite 4+5)
Diskussion
"Ein grausames Dilemma: entweder die Bibelkritik zu akzeptieren und die
Bibel zu einem gewöhnlichen Studienobjekt zu erklären, auf die Gefahr hin,
das übernatürliche Element zu töten, was zum Unglauben führt;
oder aber
in aller Strenge am heiligen und inspirierten Charakter festzuhalten, und
damit alle der Vernunft und der Intelligenz Hohn sprechenden Ungereimtheiten
in Kauf zu nehmen, auf die Gefahr hin, die Köpfe zu entmutigen, die sich
nicht dazu durchringen können, ihre Vernunft zu opfern."
Georges Minois (2000, Französische Historiker)
Diskussion
"Ich glaube wirklich an die Bibel und denke, dass ich dabei keinen
intellektuellen Selbstmord begangen habe."
Prof. David W. Gooding (1992, Die Bibel –
Mythos oder Wahrheit?, Vortrag Universität Belfast, Nordirland)
Diskussion
"Die Berufung von Fundamentalisten auf die absolute Geltung offenbarter
Wahrheiten steht zweifellos in Widerspruch zu unseren Kriterien von
Vernunft."
Prof. Dr. theol.
Hans Gerhard
Kippenberg (1996, Theologe, Fundamentalismus: es herrscht
Klärungsbedarf. Nachwort zu M.E.Marty / R.S. Appleby, Herausforderung
Fundamentalismus. Radikale Christen, Moslems und Juden im Kampf gegen die
Moderne. Frankfurt: Campus 1996, S. 230)
Diskussion
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"Wenn dir der Gedanke kommt, dass alles, was du über Gott gedacht hast,
verkehrt ist und dass es keinen Gott gibt, so gerate darüber nicht in
Bestürzung. Es geht vielen so.
Glaube aber nicht, dass dein Unglaube daher rühre, dass es keinen Gott gibt.
Wenn du nicht mehr an den Gott glauben kannst, an den du früher geglaubt
hast, so rührt das daher, dass in deinem Glauben etwas verkehrt war, und du
musst dich besser bemühen zu begreifen, was du Gott nennst.
Wenn ein Wilder an seinen hölzernen Gott zu glauben aufhört, heißt das
nicht, dass es keinen Gott gibt, sondern nur, dass der wahre Gott nicht aus
Holz ist."
Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi
(1828 –
1910, russischer Schriftsteller,
https://de.wikiquote.org/wiki/Leo_Tolstoi)
Diskussion
"Wahrheit ist doch nur was für Idioten», hört man derzeit im Radio, wenn die
deutschen Popmusiker von Rosenstolz ihren Song «Ich geh in Flammen auf»
singen. Und Tocotronic, eine Hamburger Band, die den Zeitgeist ebenfalls
klug zu predigen weiß, singt auf ihrer Platte «Pure Vernunft darf niemals
siegen»: «Pure Vernunft darf niemals siegen. Wir brauchen dringend neue
Lügen. Die unsere Schönheit uns erhalten. Uns aber tief im Innern spalten.»
Wer meint, diese zynischen Lobeshymnen auf die Lüge seien nicht zu
überbieten, muss sich von dem Amerikaner Harry Frankfurt eines Besseren
belehren lassen. Noch schlimmer als die Anstiftung zur Lüge oder das Lügen
ist nämlich für ihn die Verbreitung von «Bullshit».
Das muss ich kurz erläutern. Der Philosoph Harry Frankfurt versteht unter
«Bullshit» Aussagen, die vortäuschen, um Wahrheit und Aufrichtigkeit bemüht
zu sein, für deren Absender jedoch letztlich ein Wahrheitsbezug mehr oder
weniger belanglos ist.
«Bullshiter» tun so, als betrieben sie Vermittlung von Informationen,
tatsächlich manipulieren sie Meinungen und Einstellungen von Menschen in
ihrem eigenen Interesse. ...
Dieser allgegenwärtige Bullshit ist nun nach Harry Frankfurt moralisch
verwerflicher als die Lüge. Der Lügner hat nämlich noch einen gewissen
Respekt vor der Wahrheit. Wer lügt, weiß, dass ihm die Wahrheit gefährlich
werden kann. Der Bullshiter kümmert sich nicht um Wahrheiten, da sie ihm
«gleich gültig» sind. Er sorgt vor allem für die Durchsetzung seiner
Ambitionen.
Diese zunehmende Entfremdung von der Wahrheit führt unsere Gesellschaft in
einen tiefen Vertrauensverlust. Wir sind inzwischen von so viel Meinungsmüll
umgeben, dass eine Unterscheidung von Wahrheit und Lüge kaum mehr möglich
ist. ...
Doch können wir ohne Wahrheit leben? In allen Dingen, die wir unternehmen,
und daher im Leben überhaupt, hängt der Erfolg oder Misserfolg davon ab, ob
wir uns von der Wahrheit leiten lassen oder ob wir in Unwissenheit oder auf
der Grundlage von Unwahrheit vorgehen. So schlussfolgert Frankfurt:
«Wir brauchen die Wahrheit nicht nur, um zu verstehen, wie wir gut leben
sollen, sondern auch, um zu wissen, wie wir überhaupt überleben können.»"
Die Entfremdung von der Wahrheit ist kein neues Phänomen. Schon der Prophet
Jesaja warnt im 59. Kapitel vor «Bullshit»: Die Menschen brüten Lügenworte
aus und reden bedenkenlos daher (Vers 13). Das «Recht ist zurückgewichen,
und die Gerechtigkeit hat sich entfernt; denn die Wahrheit ist auf der Gasse
zu Fall gekommen, und die Aufrichtigkeit findet keinen Eingang» (Vers 14).
Die «Wahrheit ist dahin» (Vers 15).
Im 1. Kapitel des Römerbriefes spricht der Apostel Paulus sogar davon, dass
wir Menschen die Wahrheit Gottes niederdrücken und in Lüge verkehren. Gott
missfällt das sehr und er sucht nach Menschen, die diesem Trend
entgegentreten (also gegen den Strom schwimmen). «Aber niemand ist auf dem
Plan» (Jesaja 59,15).
Nach dem Zeugnis der Bibel ist Gott selbst wahr (z. B. Jeremia 10,10;
Johannes 14,6 und 1. Johannesbrief 5,6 und 20). Seine Wahrheit ist die
Festigkeit und Verlässlichkeit, mit der er zu dem steht, was er tut und
sagt.
In Jesus Christus brachte er den Menschen Gnade und Wahrheit (vgl. Johannes
1,14-17). Wer sein Leben auf Gottes Wahrheit aufbaut, baut nicht auf Sand,
sondern auf Fels und kann deshalb die Stürme des Lebens überstehen (vgl.
Matthäus 7,24-27).
Wer auf Jesus Christus hört und ihm folgt, der «ist aus der Wahrheit»
(Johannes 18,37). Weil die Wahrheit «Jesus» ist (vgl. Johannes 14,6 und
Epheser 4,21), gilt es, ihr zu gehorchen (Galater 5,7).
Das Annehmen und Bleiben in dieser Wahrheit führt in die Freiheit und zum
Leben (Johannes 8,31-32). Deshalb legen Christen die Lüge ab und reden die
Wahrheit (Epheser 4,25). Sind wir Menschen, die in und mit der Wahrheit
leben?
Vor vielen Jahren fragte Gerhard Maier [https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Maier],
damals Rektor des Albrecht-Bengel-Hauses in Tübingen, seine Studenten,
worauf es beim missionarischen Zeugnis ankomme. Die klassischen Antworten
kennen wir:
«Das Christentum muss attraktiv sein. Wir müssen das Evangelium verständlich
kommunizieren. Es geht darum, Beziehungen aufzubauen, nicht Bibelstellen um
die Ohren zu schmeißen.»
Gerhard Maier sagte damals lapidar: «Sagen Sie die Wahrheit.»
Gott sucht Menschen, die sich von Jesus Christus in die Wahrheit bringen
lassen, diese Wahrheit lieben und sie «in die Gassen tragen». Sind Sie
dabei?"
Ron Kubsch (Februar 2008, Dozent für
Seelsorge und Neuere Theologiegeschichte am Martin Bucer Seminar in Bonn,
www.factum-magazin.ch, www.theoblog.de)
Diskussion
"Ich für meinen Teil habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass „Pseudo-Religiotisch"
eine Art „Dialekt" ist, den ich als Rationalist ebenso wenig verstehen kann
wie ein Oberbayer das Ostfriesische.
Kapiert habe ich aber zumindest, dass für Pseudo-Religioten Wörter wie
„Auferstehung", „Schöpfung", „Hölle", „Himmel", „Gott", „Teufel", „Wunder"
oder „Dämonen" gänzlich andere Bedeutungen zu haben scheinen als für jeden
anderen, der diese Worte gebraucht.
Welche Bedeutungen dies genau sind, vermochte ich bislang trotz aller
Anstrengungen zwar nicht zu eruieren, doch es sollte klar sein, dass wir uns
wegen der Pseudo-Religioten eigentlich keine größeren Sorgen machen müssen.
Sie sprechen zwar zugegebenermaßen mit einem höchst seltsamen,
religiotischen Akzent, sind aber im Grunde harmlos. […]
So habe ich mich in den letzten Jahren regelmäßig auf öffentlichen
Podiumsdiskussionen mit Theologen gestritten, die, wie ich beim
abschließenden Biere feststellen konnte, in Wirklichkeit keine Spur
gläubiger waren als ich."
Humanistischer Pressedienst hpd (18. März 2009, Die wundersame Welt der Religioten, Diskussion, www.hpd.de)
Diskussion
"Dieser neue Rationalismus - unter weitgehender Beibehaltung des biblischen Vokabulars - raubt der Gemeinde die Heilsereignisse. Die Heilsbotschaft bleibt auf der Strecke.
"Wenn wir nicht aufpassen, haben wir zuletzt nur noch die Hülsen geistreicher Worte und kunstvoller Liturgien, aber nicht mehr den Kern der frohen, errettenden Botschaft."
Pfarrer
Paul Tegtmeyer
(1886-1967, Zuallererst ein Zeuge Christi)
Diskussion
"C.S. Lewis [https://de.wikipedia.org/wiki/C.S._Lewis]
hat sich intensiv mit der „Korruption der Sprache“ auseinandergesetzt.
Sprache kann heilen oder zerstören, sagte er. Die Sprache heilt, wenn sie
eine Wahrheit klar ausspricht. Die korrupte Sprache dagegen ist die
unverständliche Sprache. …
Die Umdeutung von Gut zu Böse, sagte Lewis, zeigt sich zuerst in der
Sprache. Wenn man die Worte oder ihre Bedeutung verändert, verändert sich
die öffentliche Wahrnehmung einer Sache. Ziel dabei ist es, Menschen dazu zu
bringen, etwas gutzuheißen, was sie nie tun würden, wenn sie genau wüssten,
worum es geht."
Dr. med. Christl Ruth Vonholdt (2007, Fachärztin für Kinder- und
Jugendmedizin, factum 6/2007, S.30)
Diskussion
"Als einziges unter all den Lastern ist die Feigheit ausschließlich
schmerzhaft - sie ist entsetzlich, wenn man sie kommen sieht, entsetzlich,
wenn man sie empfindet, und entsetzlich, wenn man sich ihrer erinnert."
Prof. Dr. theol. h.c., Dr. h.c.
Clive Staples Lewis (1898-1963, britischer Schriftsteller und Literatur-wissenschaftler)
Diskussion
Jesus Christus: "Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.
Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit?"
JOHANNES / 18. Kapitel, 37+38
Diskussion
Jesus Christus zu seinem Vater: "Dein Wort ist die Wahrheit."
JOHANNES 17.
Kapitel, 17
Diskussion
Jesus Christus: "Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen."
MATTHÄUS
/ 24. Kapitel, 35
Diskussion
"Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger
und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen."
Jesus Christus (Johannes 8, 31-32)
Diskussion
13 "Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg
ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die auf ihm
hineingehen. 14 Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben
führt, und wenige sind's, die ihn finden!
15 Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch
kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.
16 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von
den Dornen oder Feigen von den Disteln? 17 So bringt jeder gute Baum gute
Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte. 18 Ein guter Baum
kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute
Früchte bringen."
Jesus Christus (Matthäus 7, 13-18)
Diskussion
"Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe."
Jesus Christus (Matthäus 10, 16)
Diskussion
5 "Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen?
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater denn durch mich."
23 "Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn
lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen."
Johannes 14, 5-6 + 23
Diskussion
"Und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten will; denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin."
Jesus Christus (Johannes 16, 26+27
Diskussion
"Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle
Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, und
hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts."
1. Korinther 13, 2
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"Wenn Jesus
Christus, so wie die Bibel es berichtet, tatsächlich der Weg, die Wahrheit
und das Leben ist, dann ist alles, was er gesagt und getan hat, wahr. Wenn
Jesus Christus nicht die Wahrheit ist, dann ist er ein Lügner.
Jeder
Mensch, der mit dem Evangelium konfrontiert wird, muss sich für die eine
oder andere Möglichkeit entscheiden.
Niemand geht den »goldenen
Mittelweg«, auf dem er sich beide Möglichkeiten offen halten kann, denn in
der Mitte steht ein Zaun. Und wir befinden uns immer entweder auf der linken
oder auf der rechten Seite des Zauns.
Die beiden Seiten des Zaunes
benennt die Bibel mit »in Christus sein« oder »außerhalb Christus sein«.
Wenn ein Mensch in Christus ist, dann ist er »im Leben«, denn Christus ist
das Leben. Und wenn ein Mensch nicht in Christus ist, dann ist er »nicht im
Leben«, weder hier noch in der Ewigkeit." […]
Es geht "nicht um
Religion, Kirche, Rechtgläubigkeit, Konfession oder ein Bekehrungserlebnis.
Denn es kann sein, dass ein Mensch religiös, kirchlich, getauft,
rechtgläubig und bekehrt ist, aber dennoch nicht »in Christus« lebt. Wir
mögen die Bibel lesen und auswendig lernen, großes Interesse an
theologischen Büchern und Kirchengeschichte haben, und dennoch kann es sein,
dass wir Gott nicht oder kaum kennen. Wir mögen über Christus Bescheid
wissen, aber wir kennen ihn nicht, weil wir nicht »in ihm« sind und leben.
Der Ausdruck »in Christus« begegnet uns etwa 170-mal in verschiedenen
Formulierungen im Neuen Testament. Wir können Gott nicht näher sein, als
wenn wir »in ihm« sind. Aber um in Christus zu sein, müssen wir ihm unser
ganzes Leben hingeben. Nicht nur unsere sündhaften Gewohnheiten, unser
falsches Denken und unsere bösen Motive, sondern unser ganzes
Leben. Das Einzige, was wir wirklich besitzen, ist unser Leben und darum ist
es auch das Einzige, was wir Gott tatsächlich geben können." [...]
"Da, wo ein Mensch sein Leben an Jesus verliert, stellt er mit Erstaunen
fest, dass er es gewinnt.
Denn wir müssen sterben, bevor wir leben,
damit wir leben, bevor wir sterben."
Hans Peter Royer (Juni 2006, Leiter einer Bergsteigerschule und Direktor
des Christlichen Schulungszentrums "Tauernhof" Österreich, Du musst sterben,
bevor Du lebst, damit du lebst, bevor Du stirbst!, Hänssler 2006, ISBN:
3775144781)
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"Da fragte
Jesus die Zwölf: Wollt ihr auch weggehen?"
Johannes 6, 67
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"Da stand
der Herr Jesus und erlebte es, wie unter seiner Rede die Menschen wegliefen.
„Das ist eine harte Rede!" sagten sie empört. Jesus wandte sich an seine
Jünger: „Und ihr?"
Nun antwortete Petrus ... : „Herr! Wohin sollen
wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Und wir haben geglaubt und
erkannt, dass du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!"
[Johannes 6, 66-69]
Es ist wundervoll, wenn ein Herz nach
mancherlei Kämpfen zu dem Entschluss kommt: „Dein sind wir, / Dein in
Ewigkeit!"
Pfarrer
Wilhelm Busch
(1966, protestantischer Jugendpfarrer - Essen, "365 x ER. Tägliche
Andachten", Aussaat; 14. Auflage 2006, ISBN-13: 978-3761541586,
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Busch_(Pfarrer)
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"Jedes mal,
wenn ich sage: "Jesus, das kann ich nicht", sagt er: "Ich weiß, aber ich
kann". Jedes mal, wenn ich sage: "Jesus, ich bin nicht fähig", dann sagt er:
"Na und? Ich bin fähig." Jedes mal, wenn du sagst: "Jesus, ich bin es
nicht", dann sagt Jesus: "Macht gar nichts, ich bin".
Es kommt ja
nicht auf dich an, er kommt auf Jesus an. Und das nächste Mal, wenn du
glaubst eine Entschuldigung zu haben, warum Gott dich nicht gebrauchen kann,
dann denke an die folgenden Personen, die ich jetzt aufzähle. Ein lieber
Freund von mir, Peter Reid - von dem hab ich eine Kopie genommen.
"Noah hat sich betrunken. Abraham war zu alt. Isaak war ein Tagträumer.
Jakob war ein Lügner. Lea war hässlich. Josef wurde misshandelt. Moses war
ein Mörder - so wie David und Paulus. Deborah war ein weiblicher Richter.
Gideon hatte Angst. Simson hatte sogar lange Haare. Rahab war eine
Prostituierte. David war zu jung - übrigens so wie Jeremia und Timotheus.
David gab vor geistesgestört zu sein - hatte eine Affäre und rannte weg von
seinem Sohn. Elia war ein Selbstmordkandidat. Jeremia war depressiv. Jesaja
predigte nackt. Jona rannte weg von Gott und Naomi war eine Witwe. Hiob hat
alles verloren.
Johannes der Täufer aß Heuschrecken. Petrus war
jähzornig. Johannes war selbstgerecht. Die Jünger schliefen beim beten.
Matthäus war ein Dieb. Simeon war fanatisch. Martha hat sich um alles
zersorg. Maria war faul. Maria Magdalena war Dämonenbesessen. Der Junge mit
dem Fischen und Brot war unbekannt - bis heute. Die Sameritanerin schlief
mit mehreren Männern. Zachäus war zu klein. Paulus war allein stehend.
Markus hat aufgegeben. Timotheus hatte ein Magengeschwür und Lazarus war
tot."
Was ist deine Entschuldigung?
Sag mir noch einen Grund, warum
Gott dich nicht gebrauchen kann? Gott will und kann dich gebrauchen, nicht
weil du so toll bist, sondern weil er dir ein zusätzliches Leben gegeben hat
und das ist Christus in dir. Und aus seiner Kraft kannst du leben lernen."
Hans Peter Royer (13.01.2003, Leiter einer Bergsteigerschule und
Direktor des Christlichen Schulungszentrums "Tauernhof" Österreich, Leute,
die Jesus brauchen kann, 10. Jugendkonferenz für Weltmission,
Stuttgart/Killesberg)
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"Sind wir noch brauchbar?"
"Wir sind mit vielen Wassern gewaschen, wir haben die Künste der
Verstellung und der mehrdeutigen Rede gelernt, wir sind durch Erfahrung
misstrauisch gegen die Menschen geworden und mussten ihnen die Wahrheit und
das freie Wort oft schuldig bleiben, wir sind durch unerträgliche Konflikte
mürbe oder vielleicht sogar zynisch geworden – sind wir noch brauchbar?
Nicht Genies, nicht Zyniker, nicht Menschenverächter, nicht raffinierte
Taktiker, sondern schlichte, einfache, gerade Menschen werden wir brauchen.
Wird unsere innere Widerstandskraft gegen das uns Aufgezwungene stark genug
und unsere Aufrichtigkeit gegen uns selbst schonungslos genug geblieben
sein, dass wir den Weg zur Schlichtheit und Geradheit wiederfinden?"
Pfarrer Dr. Dietrich Bonhoeffer
(Ende 1942, Evangelisch-lutherischer Theologe)
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"Wenn mich die Verzweiflung an der Kirche überflutet, dann tröstet mich ein Wort, ein Wort der Bibel, ein gewaltiges Wort. Und mit diesem Wort grüße ich euch, meine Freunde: So spricht der Herr: Ich will mich meiner Herde selbst annehmen."
[Hesekiel 34, 11]
Pfarrer Wilhelm Busch (1966, Dortmund, Bekenntnistag in Dortmund d. Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“, 1929 bis 1962 protestantischer Jugendpfarrer - Essen,
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Busch_(Pfarrer)
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"Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen."
Jesaja 42, 3
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"Das Heil liegt also offensichtlich nicht in der Gründung neuer Kirchen, sondern darin, in der Kirche, in der man sich befindet, sich eindeutig und allein an der Bibel zu orientieren und sich gleichzeitig glaubwürdig zu Jesus Christus zu bekennen und entsprechend zu leben."
Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt
(2002, Vorsitzender der Bekenntnisbewegung "Kein anderes Evangelium", www.idea.de - 23.06.2002)
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"Düsseldorfer Erklärung der Bekenntnisbewegung „Kein anderes
Evangelium“ (1967)"
"Am Buß- und Bettag, dem 22. November 1967, hat die Bekenntnisbewegung ,,Kein
anderes Evangelium" auf einer Kundgebung in Düsseldorf eine theologische
Erklärung bekannt gegeben. Der Bundesarbeitskreis hatte sich zu diesem
klärenden Wort entschlossen, als immer mehr Gemeindemitglieder nach einer
eindeutigen Gegenüberstellung verlangten, um zwischen der biblischen
Wahrheit und den Irrlehren der heutigen Zeitgeist-Theologie unterscheiden zu
können.
Dieser Wunsch war und ist berechtigt; denn evangelische Christen haben ein
Recht und die Pflicht, die Predigt auf den Kanzeln nach der Richtschnur der
Heiligen Schrift zu beurteilen und die Geister zu prüfen. Sie tragen vor
Gott, unserem Herrn, Verantwortung für das Leben ihrer Gemeinde und der
Kirche. [...]
Die Erklärung soll weder Ersatz noch Ergänzung zu den Bekenntnisschriften
unserer Kirche sein. [...]
Düsseldorfer Erklärung
„Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?" Psalm 27, 1
Im Jahre des 450. Reformationsgedächtnisses wissen wir uns verpflichtet, den
Gemeinden ein theologisches Wort zu sagen und ihnen inmitten kirchlicher
Verwirrung eine klare Wegweisung
zu bieten. Wir sehen seit langem zunehmend die Grundlage der evangelischen
Lehre und
Verkündigung durch theologische Meinungen bedroht, welche Schrift und
Bekenntnis zuwider
laufen. Daher dürfen wir nicht schweigen.
Die folgende Erklärung beschränkt sich auf die Mitte des
Christusbekenntnisses. Hier fällt die
Entscheidung des Glaubens. Mit ihr steht und fällt die Existenz der Kirche.
DER HERR IST MEIN LICHT
1. ,,Niemand kann Jesus den Herrn heißen ohne durch den Heiligen Geist!" (1.
Kor. 12,3)
,,Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes,, es ist ihm
eine Torheit,
und er kann es nicht erkennen, denn es muss geistlich verstanden sein!" (1.
Kor. 2,14)
Wir bekennen das Evangelium, dass Gott, der Heilige Geist, es uns schenkt.
dem Zeugnis der
Heiligen Schrift zu glauben und in Jesus den Sohn Gottes zu erkennen.
Es muss daher die falsche Lehre verworfen werden, eine wissenschaftliche
Forschung könne
die Heilige Schrift ohne diese Gnade des Heiligen Geistes als Gottes Wort
und als Urkunde
seiner geschehenen Offenbarung sachgemäß verstehen und anerkennen.
2. Jesus Christus spricht: ,,Wer mich sieht, der sieht den Vater." (aus Joh.
14, 9)
Jesus Christus spricht: ,,Niemand kennt den Vater denn nur der Sohn und wem
es der
Sohn will offenbaren." (aus Matth. 11, 27)
Wir bekennen das Evangelium, dass der ewige Sohn Gottes in dem
geschichtlichen Jesus von
Nazareth Mensch wurde und zugleich Gott blieb.
Wir bekennen das Evangelium, dass der Sohn Gottes uns seinen Vater als
unseren Schöpfer
und als unseren Vater offenbart.
Es muss daher die falsche Lehre verworfen werden, Jesus sei nur bloßer
Mensch, und wir
könnten auch ohne den Glauben an den Sohn Gottes wissen, wer Gott ist, und
mit Gott
Gemeinschaft haben.
DER HERR IST MEIN HEIL
3. ,,Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass wir Frieden hätten!" (aus Jesaja 53,
5)
Jesus Christus spricht: ,,Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, dass er sich
dienen
lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für
viele!" (Mark. 10,
45)
Wir bekennen das Evangelium. dass Jesus Christus stellvertretend für uns und
für die ganze
Welt am Kreuz die Strafe für alle unsere Sünde gelitten und damit alle
unsere Schuld gesühnt
hat.
Es muss daher die falsche Lehre verworfen werden, Jesus habe sich nicht
bewusst für uns
geopfert oder es sei der wirkliche Opfertod Jesu Christi zur Versöhnung der
Welt nicht
notwendig gewesen und es dürfe die Verkündigung vom Sühnetod als eine
zeitgebundene
Einkleidung der Heilsbotschaft verstanden werden.
4. „Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten!“ (1. Kor. 15, 20)
„Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!“ (aus Luk. 24,34)
Wir bekennen das Evangelium, dass Gott den am Kreuz gestorbenen Jesus von
den Toten
leiblich auferweckt und zum Herrn erhöht hat.
Es muss daher die falsche Lehre verworfen werden, Jesu Leib sei verwest, er
sei nur geistig
auferstanden und lebe nur unpersönlich in seinem Wort weiter.
Es muss auch die falsche Lehre verworfen werden, die Osterzeugen des Neuen
Testamentes
hätten ihre Botschaft in mythisch gefärbte Legenden gekleidet oder nicht die
Absicht gehabt, die
Erscheinungen des Auferstandenen als Grund und Voraussetzung des Glaubens so
zu
berichten, wie sie wirklich geschehen sind.
Es muss die falsche Lehre verworfen werden, es könne eine Nachfolge des
Gekreuzigten ohne
Bindung an die Person des Auferstandenen geben.
5. „Ihr habt euch bekehrt zu Gott von den Götzen, zu dienen dem lebendigen
und wahren
Gott und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel, welchen er auferweckt hat von
den
Toten, Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorn errettet.“ (aus 1. Thess. 1,
9 und 10)
„Wir warten aber eines neuen Himmels und einer neuen Erde nach seiner
Verheißung, in
welcher Gerechtigkeit wohnt." (2. Petr. 3,13)
Wir bekennen, dass der auferstandene Jesus Christus sich selbst vor den
Gläubigen und
Ungläubigen als universaler Herr und Richter enthüllen und die Welt in einer
neuen Schöpfung
zur Vollendung führen wird.
Es muss daher die falsche Lehre verworfen werden, die Erwartung der
Wiederkunft Jesu Christi
sei sinnlos und allein die diesseitige Welt besitze Realität.
DER HERR IST MEINES LEBENS KRAFT
6. Jesus Christus spricht: ,,Lehret sie halten alles, was ich euch befohlen
habe!" (aus
Matth. 28, 20)
,,Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus!" (Phil.
4,13)
Wir bekennen das Evangelium, dass Jesus Christus den Seinen durch die
Vergebung der
Sünden und durch die Erneuerung im Geist immer wieder den Mut zur Nachfolge
schenkt und
die Kraft gibt, seinen Geboten zu gehorchen.
Es muss daher die falsche Lehre verworfen werden, wir hätten ein Recht, die
Gebote Gottes je
nach dem Geschmack der Zeit oder einer angeblich wissenschaftlichen
Neuerkenntnis
abzuändern und so die Richtlinien für unser Handeln selbst zu erfinden.
VOR WEM SOLLTE MIR GRAUEN?
7. Jesus Christus spricht: ,,Ich sende euch!" (aus Luk. 10, 3)
,,Die Gemeinde des lebendigen Gottes ist ein Pfeiler und eine Grundfeste der
Wahrheit."
(1. Tim. 3, 15)
Wir bekennen, dass Jesus Christus seiner Kirche den Auftrag gegeben hat,
die großen Taten Gottes ohne Menschenfurcht zu verkündigen. Durch solches
Zeugnis werden verlorene Menschen für Zeit und Ewigkeit gerettet.
Wir halten es für ein Missverständnis des kirchlichen Auftrages, wenn die
Gemeinde zum Experimentierfeld für einander widersprechende theologische
Meinungen gemacht und wenn in solcher Vielstimmigkeit ihre Freiheit und ihr
Reichtum gesehen wird.
Die kirchliche Verkündigung wird unglaubwürdig, wenn Kirchenleitungen
Menschen in das
Predigtamt berufen, die sich das Evangelium im Sinne der geltenden
Bekenntnisse nicht zu
eigen machen und das Glaubensbekenntnis mit der Gemeinde nur unter
Vorbehalten sprechen
können.
„Lasset uns halten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er
ist treu,
der sie verheißen hat!" (Hebräer 10.23)"
Düsseldorfer Erklärung (22. November 1967,
Düsseldorf – am Buß- und Bettag, Düsseldorfer Erklärung der
Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“ gegen die Irrlehren der
modernen Zeitgeist-Theologie, www.keinanderesevangelium.de)
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"Siehe, ich
habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du
hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen
nicht verleugnet."
Offenbarung 3, 8
Diskussion
5 "Spricht
zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den
Weg wissen?
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit
und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich."
23 "Wer mich
liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir
werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen."
Johannes 14, 5-6 + 23
Diskussion
37 "Wer zu mir kommt, den
werde ich nicht hinausstoßen.
38 Denn ich bin
vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen
dessen, der mich gesandt hat.
39 Das ist aber der Wille
dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir
gegeben hat, sondern dass ich's auferwecke am Jüngsten Tage.
40 Denn das ist der Wille
meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben
habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage."
JOHANNES / 6. Kapitel,
37-40
Diskussion
"Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.
Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein und
er wird mein Sohn sein."
Offenbarung 21, 6-7
Diskussion
"Ich sehe
aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der
erzittert vor meinem Wort."
JESAJA
66, 2
Diskussion
8 "Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns
nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht.
9 Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden
unterdrückt, aber wir kommen nicht um.
10 Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, damit auch das
Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.
11 Denn wir, die wir leben, werden immerdar in den Tod gegeben um Jesu
willen, damit auch das Leben Jesu offenbar werde an unserm sterblichen
Fleisch.
12 So ist nun der Tod mächtig in uns, aber das Leben in euch.
13 Weil wir aber denselben Geist des Glaubens haben, wie geschrieben
steht (Psalm 116,10): «Ich glaube, darum rede ich», so glauben wir auch,
darum reden wir auch;
14 denn wir wissen, dass der, der den Herrn Jesus auferweckt hat, wird
uns auch auferwecken mit Jesus und wird uns vor sich stellen samt euch.
15 Denn es geschieht alles um euretwillen, damit die überschwängliche
Gnade durch die Danksagung vieler noch reicher werde zur Ehre Gottes.
16 Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch
verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.
17 Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige
und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit,
18 uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das
Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar
ist, das ist ewig."
2. KORINTHER / 4.
Kapitel, 8-18
Diskussion
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Dann war da noch..
Schlusslichter
"Immer mehr Dillkreis-Bürger sind besorgt durch die anhaltenden Berichte
über radikal fundamentalistische Gruppierungen aus dem kirchlichen und
evangelikalen Lager. Gerüchte über waffenfähige Liederbücher lassen Angst
und Misstrauen um sich greifen.
Die Behörden reagieren bereits:
Einschlägig bekannte Organisationen, wie die Heilsarmee wurden aufgefordert,
sich freiwillig zu entwaffnen und ihre paramilitärische Kleidung abzugeben.
Es wurden Abgabeplätze für Gulaschkanonen eingerichtet, ausgelegte
Gideon-Bibeln auf mögliche Gefahren hin untersucht und Gitarren- und
Trompetenkoffer durchleuchtet.
Jungscharen und Kindergottesdienste,
die schon lange als subversive Kaderschmieden dieser mutmaßlichen
Terroristen bekannt sind, werden schon vom CIA und von ARTE unter die Lupe
genommen. Besonders an Sonntagen soll jetzt schärfer kontrolliert werden,
wenn Woche für Woche tausende Schläfer in den Gottesdiensten sitzen und auf
Aufträge warten.
Die Pastoren wurden aufgefordert, nicht mehr im
hiesigen Dialekt, sondern auf Hochdeutsch zu predigen. Die Gefahr, die von
diesen Gruppen, die mit Slogans wie „Gott ist der Schöpfer“, „Jesus liebt
dich“ und „Liebe deinen Nächsten“ die Weltherrschaft anstreben, ist nicht zu
unterschätzen.
Es bleibt zu hoffen, dass diese Gotteskrieger es nie
schaffen werden, unser sinnentleertes Weltbild zu gefährden."
Derek Henrich (2007, gesehen bei Arno Backhaus,
https://www.arno-backhaus.de,
Leserbrief von Derek Henrich)
Diskussion
Ein Mann geht über eine Brücke und sieht dort jemanden, der sich gerade
herunterstürzen will.
"Halt!", ruft er, "warum wollen Sie das tun? Es
gibt so viel, für das es sich zu leben lohnt!"
"Ach ja?", antwortet
der Selbstmörder, "was denn zum Beispiel?"
"Nun ja - sind Sie religiös?"
"Ja"
"Sind Sie Christ?"
"Ja, bin ich."
"Wunderbar! Ich
auch! Katholik oder Protestant?"
"Protestant."
"Denken Sie: Ich
auch! Welche Kirche?"
"Baptist."
"Halleluja!! Ich bin auch
Baptist! Reformierte Baptisten oder Liberale Baptisten?"
"Reformierte Baptisten."
"Ein Bruder! Reformierte Baptisten der alten
oder neuen Provenienz?"
"Alte Provenienz"
"O, es ist nicht zu
fassen. Was für ein Wunder! Alte Provenienz der Elberfelder oder der
Barmender Reformation?"
"Reformierter Baptist Alter Provenienz der
Elberfelder Reformation."
"Ich kann es nicht fassen. Ich auch!
Gesangbuch von 1856 oder 1877?"
"1877."
Dann spring, Du
Ungläubiger!
Unbekannter Autor?
Diskussion
"Was macht ein Jude, der wie Robinson auf einer einsamen Insel strandet?
Er baut zwei Synagogen.
Und was sagt der einsame Jude, wenn man ihn nach Jahren endlich findet? Die
erste Synagoge ist für mich. Die zweite ist die, in die ich niemals gehen
würde."
(30. Mai 2005, Vom Kommen und vom Gehen,
www.tagesspiegel.de)
Diskussion
Schlammismus gegen Anti-Schlammismus
Auf einer Konferenz für
Urchristen begegnen sich zwei Männer. Wie sich in ihren Gesprächen
herausstellt, waren sie beide blind gewesen und von Jesus sehend gemacht
worden.
»Es ist doch großartig«, berichtet der eine: »Jesus nimmt
Schlamm, legt ihn auf die blinden Augen, befiehlt sich zu waschen und
dadurch verschwindet die Blindheit. Man kann nachher wirklich sehen.«
»Schlamm?« fragt der andere verwundert. »Jesus verwendet zur Heilung von
Blindheit doch keinen Schlamm! Er spricht nur ein Wort - und dann kann man
sehen.«
»Natürlich verwendet Jesus Schlamm.« »Nein, das ist ganz und gar
unmöglich, er verwendet keinen Schlamm!« »Doch, das tut er!«
»Nein, das
tut er nicht!« Die Diskussion erhitzt sich. »Ich weiß es doch ganz genau.
Ich war blind. Jesus sprach: 'Sei sehend', und jetzt sehe ich.«
»Wenn Jesus bei deiner Heilung keinen Schlamm verwendet hat, dann kannst du
gar nicht geheilt worden sein. Du bist immer noch blind. Du meinst nur, dass
du sehen kannst. Weil du eine so grundlegende Glaubenslehre - den
Schlammismus - verleugnest, will ich mit dir nichts mehr zu tun haben!«
Am Ende der Konferenz bilden sich jetzt zwei »Denominationen« - die
Schlammisten und Anti-Schlammisten. Ihre ganze Energie ver(sch)wenden sie
bei Versuchen, sich gegenseitig zu überzeugen. Dabei vergessen sie ganz,
dass um sie herum viele »Blinde« auf Heilung warten.
Schlammismus
kontra Anti-Schlammismus kann leicht zum Schlamassel werden!
Arno Backhaus (1997, Lache, und die
Welt lacht mit dir! Schnarche, und du schläfst allein!, Seite 56+57, ISBN
3870676752)
Diskussion
"Nichts in
unserem Leben ist so einfach, dass wir nicht imstande wären, es kompliziert
zu machen."
Ernst Ferstl
(*1955,
Dichter und Aphoristiker, Hauptschullehrer in Krumbach Österreich,
Zitatsammlung:
https://de.wikiquote.org/wiki/Ernst_Ferstl)
Diskussion
"Was ist Lieben? Bevor ich darüber nachdachte, wusste ich es noch."
Dr. phil. Arnold Stadlers (Mai 2007, Schriftsteller, Komm, gehen wir.
Fischer 2007)
Diskussion
"Liebe darf aber auch nicht erdrückend sein. Es sei denn, der Bernhardiner
will auf den Schoss."
Unbekannter Autor?
Diskussion
"Eine ältere
Frau kommt zum Rabbi und sagt, sie wolle sich scheiden lassen. Ihr Mann
erfülle seine ehelichen Pflichten nicht und lasse sich kaum noch zu Hause
blicken. "Du hast Recht, gute Frau", sagt der Rabbi, "so geht es nicht."
Eine Stunde später kommt der Mann der Frau zum Rabbi und sagt, er wolle sich
scheiden lassen. Seine Frau kümmere sich nicht um ihn und lasse das Haus
verkommen. "Du hast Recht, guter Mann", sagt der Rabbi, "so geht es nicht."
Die Frau des Rabbiners hat alles mitbekommen. "Du kannst nicht beiden Recht
geben", sagt sie. "Du hast Recht gute Frau", sagt der Rabbi, "das geht
nicht."
Henryk M. Broder (24.10.2007,
Der Tagesspiegel)
Diskussion
Erzählt der Pastor der Baptistengemeinde in einem kleinen Dorf: "In
unserem Dorf gab es zwei Gemeinden: Eine Baptistenkirche und eine
Methodistenkirche. Aber dann hat der Wind der Einigkeit über uns geweht, und
wir haben uns vereinigt."
"Also gibt es jetzt nur noch eine Kirche in deinem Dorf?" "Nein", sagt der
Pastor. "Jetzt gibt es drei: Eine Baptistengemeinde, eine Methodistenkirche
und eine Vereinigte."
Unbekannter Autor?
Diskussion
Wie viele Atheisten braucht man, um eine Glühbirne auszuwechseln?
Keinen: Weil Atheisten die Glühbirne im Dunkeln nicht sehen können, glauben
sie nicht an ihre Existenz.
Diskussion
Wie viele Christen braucht es, um eine Glühbirne zu wechseln?
Charismatiker: Nur einen. Die Hände hat er schon oben.
Historisch-kritische Fraktion: Unterschiedliche Expertenkommissionen
versuchen das genaue Herstellungsdatum der Glühbirne zu datieren, sowie
deren Vor- und Entstehungsgeschichte. Bei der Bestimmung des historischen
Kontextes, sowie deren situative Einbindung, zeichnen sich erste Spannungen
ab. Neuere Forschungsergebnisse müssen abgewartet werden. Bis dahin erklärt
man Dunkelheit zum Standard.
Katholiken: Keinen - Kerzen genügen.
Evangelisch: Wir ziehen es vor, weder für noch gegen Glühbirnen Stellung zu
nehmen. Wenn Sie aber auf Ihrem eigenen Weg zu einem gelingenden Leben
erkannt haben, dass Glühbirnen für Sie hilfreich sind, ist das okay. Ob Ihr
Licht hell, schummrig oder völlig ausgebrannt ist - Sie sind von Gott
geliebt. Sie können ein helles Licht sein, oder ein anderes, oder keines.
Sie sind eingeladen, für den nächsten Sonntagsgottesdienst ein Gedicht zu
verfassen oder einen modernen Tanz über ihre Glühbirne zu gestalten. In
diesem Gottesdienst werden wir verschiedene Glühbirnentraditionen
betrachten.
Lutheraner: Sechs. Eine Frau ersetzt die Glühbirne, während fünf Männer die
Beleuchtungsgrundsätze der Kirche erörtern und wie man die Glühbirne anders
hätte wechseln können.
Pietisten: Zwei. Einer ruft den Elektriker und einer schildert die Vorzüge
der alten Glühbirne.
Calvinisten: Keinen. Das Licht geht zu vorbestimmten Zeiten an und aus.
Baptisten: Mindestens 15. Eine Person, um die Birne auszuwechseln, und drei
Komitees, die über den Wechsel befinden und entscheiden, wer den
Kartoffelsalat bringt.
Brüdergemeinden: Wir verwenden keine Glühbirnen, weil diese im Neuen
Testament offenbar nicht vorkommen.
Mennoniten: Was ist eine Glühbirne?
Diskussion
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