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Fundamentalismus Debatte

Beiträge zum Thema christlicher Fundamentalismus

Bild: Thomas Plaßmann, thomasplassmann.de​

Die nachstehende Landschaft aus Zitaten und Textfragmenten beleuchtet die Diskussion über den christlichen Fundamentalismus, angefangen bei „bibelkritischen“ Ansichten bis zu „bibeltreuen“ Standpunkten.

"Der Begriff Fundamentalismus diente ursprünglich als Selbstbezeichnung einer Bewegung, die sich in den 70er Jahren des 19. Jh. als Zusammenschluss prot.-konservativer Gruppen in den USA formierte und sich 1919 zur »World’s Christian Fundamentals Association« vereinigte.
Von Fundamentalismus ist schriftlich zum ersten Mal die Rede im Titel einer Schriftenreihe, die von 1909-1915 in den USA unter dem Titel »The Fundamentals - A Testimony to the Truth« erschien.


Unter Berufung auf die Verbalinspiration und absolute Irrtumslosigkeit der Hl. Schrift 
verstanden sich diese nordamerikanischen-protestantische Fundamentalisten als offensive Gegenbewegung zu Liberalismus und Modernisierung, die auch die prot.-christliche Welt ergriffen hatten. … Seine Lehren, »die fünf Fundamente« 


Irrtumslosigkeit der Bibel, -
Jungfrauengeburt, Gottheit 
Jesu Christi, 
stellvertretendes Sühneopfer und
leibliche Auferstehung und
Wiederkunft Christi [Parusie],

werden - insbesondere, weil sie biblischen Vorstellungs- und Darstellungsformen wörtlich entsprechen - aus der traditionellen Lehrbildung herausgegriffen, ohne dass der theologische Zusammenhang beachtet wird …

Eine genaue Beschreibung des Fundamentalismus in den prot. Kirchen wird dadurch erschwert, dass die Zuordnungen dabei durcheinandergehen. Häufig wird »fundamentalistisch« mit den Bezeichnungen »evangelikal«, »pietistisch«, »biblizistisch«, »bibeltreu« oder »konservativ« gleichgesetzt. Wenigstens eine grobe Abgrenzung wäre hier vonnöten.

Unbestreitbar gibt es zw. Fundamentalisten, Evangelikalen und Pietisten einige Gemeinsamkeiten: v.a. die grundlegende Bedeutung der Schrift und die persönliche Frömmigkeit.
Gemeinsam ist allen drei Gruppierungen bis heute der Kampf gegen liberale theologischen Strömungen. Hier spielt bes. die Auseinandersetzung mit der seit der Aufklärung in der protestantischen Theologie vorherrschenden historisch-kritische Exegese eine entscheidende Rolle:


Es wird die buchstäbliche Irrtumslosigkeit der Schrift behauptet (Verbalinspiration), mit Ausnahme der Textkritik die wissenschaftlichen Methoden der Auslegung der Schrift verworfen, die Forderung nach Hermeneutik im Umgang mit einem geschichtlichen Text verneint.

Das wohl bekannteste Ergebnis dieses fundamentalistischen Schriftlesens ist der sogenannte »Kreationismus«: das unbedingte und wortwörtliche Festhalten an der biblischen Schöpfungsgeschichte und zugleich das strikte Ablehnen jeder Form einer Theorie der Evolution, sei es im Sinne Ch. R. Darwins oder einer seiner Nachdenker."

Religion in Geschichte und Gegenwart - RGG 4 (2000, Artikel: Fundamentalismus, in: Betz, Hans D. u. a. (Hg.), Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) - Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, Band 3, 4. Auflage, Tübingen: Mohr Siebeck 2000, S. 414 ff.)
 

Religion in Geschichte und Gegenwart, RGG 4

Religion in Geschichte und Gegenwart, RGG 4

"Soweit man von einer fundamentalistischen Theologie sprechen kann, handelt es sich in den Grundzügen um die Behauptung reformatorischer Tradition in ihrer altprotestantischorthodoxen Gestalt.


Dabei treten allerdings in weiten Bereichen vor allem des angelsächsischen Fundamentalismus die innerprotestantischen konfessionellen Unterscheidungen zurück; soweit der Fundamentalismus von der Erweckungsbewegung her bestimmt ist, hat er keinen betont konfessionalistischen Charakter, verhält sich allerdings der ökumenischen Bewegung gegenüber ablehnend.


Alles Gewicht fällt auf einige Brennpunkte, die als elementare Glaubenswahrheiten verstanden werden und in deren unbedingter Bejahung der Prüfstein echten Glaubens gesehen wird. Die fundamentalistische Bewegung hat eine Reihe von Erklärungen hervorgebracht, in denen solche „Essentials“ aufgezählt werden, an ihrer Spitze das sog. Niagara Creed von 1878, eine ziemlich ausführliche bekenntnisartige Formulierung, in der die Niagara Conference sich über ihre Basis verständigte (abgedruckt bei Sandeen im Appendix).

Solche Erklärungen stimmen nicht in allen Einzelheiten überein (das Niagara Creed z. B. enthält einen eschatologischen Artikel mit einer chiliastischen Färbung, die nicht zum Allgemeingut des Fundamentalismus gehört). … Gemeinsam ist aber die Nennung etwa folgender unabdingbarer Glaubenswahrheiten:


die Trinität;
die wahre Gottheit Jesu Christi;
seine jungfräuliche Geburt;
die Versöhnung durch sein Blut;
seine leibliche Auferstehung;
seine ebenso leibhaftig zu erwartende Wiederkunft auf diese Erde zum Gericht"

Theologische Realenzyklopädie - TRE (Oktober 1983, 1914-1995, Theologe Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Wilfried Joest, Artikel Fundamentalismus. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE), Band 11, Berlin, New York: Walter de Gruyter, 1983, S. 732 ff.)

 


 

Theologische Realenzyklopädie - TRE

Theologische Realenzyklopädie - TRE

"Um von Fundamentalismus im engeren Sinn des Wortes sprechen zu können, reicht das Motiv der Verbalinspiriertheit und Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift als Definitionskriterium noch nicht aus.
Es müssen weitere Motive hinzukommen: die konservative politische Gesinnung und der Wille, religiös begründete Überzeugungen auch politisch durchsetzen zu wollen, also die Verbindung von Politik und Religion.

Der christliche Fundamentalismus in diesem engeren Sinn ist in Europa kein politisch einflussreicher Faktor. Hier stellen sich fundamentalistische Strömungen in ihren protestantischen oder katholischen Spielarten vor allem als kirchenpolitische, seelsorgerliche und ökumenische Herausforderung dar. …


Der Bibelfundamentalismus meint dem Streit um die rechte Auslegung der Bibel entfliehen zu können, indem er die Bibel gleichsam ins Credo mit aufnimmt und sagt: „Wir glauben an die Bibel als das von Gott gegebene ,irrtumslose' und unfehlbare' Wort Gottes." …

Die Bibel wird missverstanden, wenn ihr Charakter als Glaubenszeugnis verleugnet wird. In ihr lässt sich kein Vorrat unfehlbarer Fakten finden: zur Welterschaffung, zum Endzeitablauf, zur Strategie, Krankheiten schnell und wirksam zu heilen.


Fundamentalistische Strömungen verleugnen christliche Freiheit und sind von der Angst bestimmt, das Fundament christlicher Glaubensgewissheit könnte durch die Offenheit gegenüber moderner Wissenschaft und die Einsicht in die Geschichtlichkeit der christlichen Wahrheitsgewissheit ins Wanken geraten.


Man kann sich bemühen, den Fundamentalismus als Antwortversuch auf die Vergewisserungssehnsucht des Menschen in komplexen, unübersichtlichen Lebenskontexten zu verstehen. Dieser Versuch ist jedoch erfolglos. Glaubensgewissheit ist ein unverdientes Geschenk und menschlicher Verfügung entzogen."

Dr. Reinhard Hempelmann (Oktober 2011, Evangelische Zentralstelle für Welt-anschauungsfragen - EZW, Neue christliche Religiosität - Protestantischer Fundamentalismus. In: Reinhard Hempelmann u.a. (Hg.), Quellentexte zur neuen Religiosität, EZW-Texte 215, Berlin: EZW, 2011, S. 88-90)

"Nicht alle Evangelikalen sind Fundamentalisten - aber alle Fundamentalisten bezeichnen sich als Evangelikale."
 

Pfarrerin Annette Kick (3. Juli 2011, Beauftragte für Weltanschauungsfragen der Württembergischen Landeskirche, Podiumsdiskussion auf Kirchentag in Dresden 2011: Sind Evangelikale Fundamentalisten? in: Sind Evangelikale "extrem diskriminierend"?, Christliches Medienmagazin pro)

 


"Evangelikale Gemeinden sorgen insbesondere in den Vereinigten Staaten und in Lateinamerika für Aufsehen. Aber auch in Deutschland ziehen etliche Gemeinden Christen an, die von der etablierten Kirche enttäuscht sind …

Für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sind die evangelikalen Glaubensbrüder ein Ärgernis. Viele von ihnen sind, wie Pastor Wenz mit seinem Gospel Forum [Stuttgart], in unabhängigen Freikirchen organisiert. Andere entwickeln innerhalb der evangelischen Landeskirchen ein scharfes Profil, das vom protestantischen Mainstream abweicht.
Fast hilflos müssen die Bischöfe der schrumpfenden Amtskirche beobachten, wie Evangelikale in Sachen Ehe, Sex und Erziehung erfolgreich erzkonservative Werte propagieren. ...

1,3 Millionen Anhänger sind nach eigenen Angaben in einem Dachverband zusammengeschlossen, der sich Deutsche Evangelische Allianz nennt und sich als Zentralorgan der Evangelikalen versteht. Wie ihre Glaubensverwandten in den USA nehmen sie die Bibel wortwörtlich. ...

Trotzdem fällt der EKD die Auseinandersetzung mit den evangelikalen Strömungen oft schwer. Zu unterschiedlich, zu bunt sind die Gruppen am Rand des Protestantismus. Neben vermeintlichen Wunderheilern und Charismatikern nach amerikanischem Vorbild gibt es fromme Pietisten, die sich auf Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts, etwa in Baden oder am Niederrhein, berufen. Mennoniten und Baptisten gehören ebenso dazu."

DER SPIEGEL (16. Mai 2015, Mareike Ahrens, Jan Friedmann, Peter Wensierski, Religion: „Böse Geister sind Realitäten“, Evangelikale Gemeinden erleben in Deutschland großen Zulauf. Die konservativen Christen irritieren die Amtskirche, DER SPIEGEL 21/2015, S. 30-32)

 


"Man muss sich darüber im Klaren sein, dass der Pentekostalismus [Pfingstbewegung], also die pentekostalischen Bewegungen und die Pfingst-Kirchen, zahlenmäßig die zweitgrößte Realität in der Christenheit nach der römisch-katholischen Kirche sind. Man muss also von einer Pentekostalisierung des Christentums reden oder vielleicht sogar von einer vierten Form des christlichen Lebens: einer katholischen, einer orthodoxen, einer protestantischen und einer pentekostalischen Form."

Kardinal Prof. Dr. Kurt Koch (26. September 2014, Ein Papst, der Türen und Herzen öffnet, www.die-tagespost.de)"

 


"Während die traditionellen Kirchen Mitglieder verlieren, sind die sogenannten Evangelikalen im Aufwind. Dahinter verbirgt sich ein breites Spektrum verschiedenster Glaubensgemeinschaften wie Pfingstgemeinden, Freikirchen, Gemeinschaften der charismatischen Bewegung oder Gemeinden evangelischer Landeskirchen."

Mareike Fuchs und Sinje Stadtlich (4. August 2014, NDR-Reporterinnen, Die Story im Ersten - Mission unter falscher Flagge. Radikale Christen in Deutschland)

"Trendforscher sehen in den "Bibeltreuen" sogar die Zukunft der Kirche; es spricht einiges dafür, dass innerhalb der protestantischen Christenheit in Deutschland jeden Sonntag mehr evangelikale als nichtevangelikale Christen an Gottesdiensten teilnehmen."

Gernot Facius (20. Februar 2008, Die "Frommen" sind auf dem Vormarsch, DIE WELT)

"Wir haben Mega-Kirchen auf dem Papier ... da ist ein Missverhältnis entstanden von Größe einerseits und Wenigen, die partizipieren und da sehe ich die große Gefahr, dass Fundamentalisten die Möglichkeit haben, gerade da einzubrechen."

Prof. Dr. Erich Geldbach (7. Oktober 2007, Theologe, Hardliner Gottes - die Diskussion. Diskussion mit Meinhard Schmidt - Degenhard über christliche Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober 2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)

"Welche Geschichten werden über Evangelikale erzählt?

•  Die Gefährlichen: Evangelikale sind frauenfeindlich und homophob. Weil sie den Pluralismus der modernen Welt nicht ertragen können, ziehen sie sich in eine Parallelwelt zurück, in der sie ihre Kinder indoktrinieren. Sie fallen leicht auf Verführer und Demagogen herein und stellen daher eine Gefahr für die Demokratie dar.

•  Die Intensiv Evangelischen: Evangelikale sind die wahren Jesusnachfolger. Sie lieben Jesus und vertrauen der Bibel; und darum werden sie in der Welt verachtet und verfolgt. Sie gehen den Weg konsequenter Nachfolge, ohne Kompromisse mit dem Zeitgeist.

•  Die Ewiggestrigen: Evangelikale nehmen die Bibel wörtlich. Sie lehnen die Evolutionslehre und die modernen Bibel Wissenschaften ab. Sie verweigern sich den modernen Wissenschaften und verachten die moderne Kultur. Böse sind sie nicht, eher herzensgut, aber naiv.

•  Die Exoten: Evangelikalismus ist die Religion der der sozialen Aufsteiger. Evangelikale erleben Zeichen und Wunder. Ihr Glaube ist radikal - und darum hat er die Kraft, das Leben von Menschen zu verändern. Der Evangelikalismus ist ein Laboratorium religiöser Entdeckungen und Erfahrungen. …

Wer sich vor Evangelikalen gruseln möchte, wird Belege finden. Ebenso wie diejenigen, die sie bewundern oder verachten wollen. Es wäre eine Illusion, zeigen zu wollen, wie Evangelikale wirklich sind … Evangelikalismus ist bunt. Sehr bunt."

Prof. Dr. Thorsten Dietz (7. April 2022, Ev. Theologe, bis 2022 Professor für Systematische Theologie an der Ev. Hochschule Tabor, Privatdozent Universität Marburg, Fokus Theologie Reformierten Kirche Kanton Zürich/Schweiz, Worthaus Referent, Menschen mit Mission: Eine Landkarte der evangelikalen Welt, SCM R.Brockhaus; 1. Edition 2022, S. 7 ff.)
 

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Deutscher Evangelischer Kirchentag Stuttgart (2015)

"Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart" by RegierungBW is licensed under CC BY-NC-ND 2.0.

 

 

"Bundeskanzlerin Angela Merkel fürchtet nicht den Islam, sondern ein zunehmendes Nachlassen des christlichen Glaubens in Deutschland. Das sagte die Kanzlerin in einem Gespräch mit Vertretern der Deutschen Evangelischen Allianz ...

Zu der Frage des Selbstverständnisses der Evangelikalen sagte Merkel, dass sie die Evangelikalen in Deutschland als besonders „intensiv evangelische Christen“ wahrnehme."

Christliches Medienmagazin pro (27.10.2010, Merkel: Evangelikale sind "intensiv evangelische Christen", www.pro-medienmagazin.de)

"Darf ich zuerst sagen, dass ich mit diesen "Pauschalisierungen" - auf der einen Seite "DIE verfasste Kirche" auf der anderen Seite "DIE Evangelikalen" nur wenig anfangen kann? Ich glaube, das Bild ist auf beiden Seiten viel, viel differenzierter. Die Landeskirchen sind genauso wenig wie die Menschen, die der Allianz nahestehen, monolithische Blöcke. …


Wie sehr wir uns gegenseitig brauchen, werden wir zukünftig noch merken."

Präses Dr. Michael Diener (19. Januar 2012, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz DEA, Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, 2005 - 2009 Dekan d. Protestantischen Dekanat Pirmasens - Evangelische Kirche der Pfalz, Landeskirchen und Evangelikale kann man nicht trennen, www.evangelisch.de)


 

"Die Spannungen zwischen Landeskirchen und Evangelikalen sind heute eher zu vernachlässigen, wenn so gar nicht mehr vorhanden.

Dies liegt zum einen daran, dass sich verschiedene Gemeinden innerhalb der Evangelischen Allianz aus der landeskirchlichen Gemeinschaft zurückgezogen haben, d.h. die Mitglieder sind nicht selten samt Prediger aus der Landeskirche ausgetreten."

Bischof Prof. Dr. Friedrich Weber (7. März 2009, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Die Herausforderung konfessionsüberschreitender christlicher Strömungen. Vortrag zur Tagung „30 Jahre ACK Sachsen-Anhalt“ am 7. März 2009 in Magdeburg)

 

"Zwar kommt es auch ... zu massiven Konflikten zwischen liberalen und evangelikalen Christen innerhalb der Kirchgemeinden. Die meisten konservativen Christen indes sind in den von der Landeskirche unabhängigen Freikirchen «ausgelagert». Fundament des Fundamentalismus ist dort nicht die Institution Kirche, sondern eben die Heilige Schrift."

Michael Meier (Juli 2005, Schweizer Journalist, Mit aggressiver Kulturkritik gegen die gottlose Welt, Tages-Anzeiger v. 13.07.2005)

 


"Der Streit um die Bibel ist ein Streit um Jesus.

Die Konservativen halten dabei an der Jungfrauengeburt, am Opfertod, an Auferstehung und Wiederkunft Jesu Christi fest. Für Menschen mit einem schlichten Glauben sind die Deutungen dieser „Heilstatsachen", wie sie die historisch-kritische und existential-interpretierende Theologie versucht, schwer verständlich.

Für sie meint die Bibel, was sie sagt. Das wird zwar den schlicht Gläubigen nur zu oft von Ungläubigen bestritten. Daran gewöhnen sich die Kirchentreuen. Sie nehmen von dieser Seite Kritik als eine natürliche Erscheinung hin. 

Wenn aber der auf „Heilstatsachen" gründende Glaube auch von Theologen in Frage gestellt wird, weiß man nicht mehr, woran man ist.

Das kritische Rückfragen nach dem "Eigentlichen" der biblischen Botschaft wird nicht verstanden, schon weil ein abstrahierender Denkprozess nicht nachvollziehbar ist. Sie haben davor Angst und wehren sich darum heftig gegen alles, was sie in ihrem bisherigen Christenleben unsicher macht. ...


Es ist verwunderlich, dass man sich bisher die Unvermeidbarkeit des Konflikts zwischen der herrschenden Theologie und der Gemeindefrömmigkeit kaum klargemacht hat."

Pfarrer Dr. Reinhold Lindner (1971, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Information Nr. 45 Stuttgart III/1971, Streit in der Kirche, Seite 4+5)
 

 

"Die Welt ist im Wandel.
Ich spüre es im Wasser.
Ich spüre es in der Erde.
Ich rieche es in der Luft."


[Aus dem Intro der Film-Trilogie »Herr der Ringe«]

"Die christlich evangelikale Welt steht in Deutschland am Vorabend einer großen Weichenstellung. Wir erleben Zeiten der Veränderung und Erschütterung. Zeiten von neuen Aufbrüchen, aber auch von Auflösungen. 

Der Wunsch nach einer verbindenden geistlichen Einheit ist tief, aber er erscheint mir gleichzeitig wie eine verblassende Utopie. So sehr sich der Wunsch nach Einheit intensiviert, so häufig fallen immer wieder neue Hindernisse auf. Gräben, die früher (noch) nicht gesehen wurden, werden sichtbar. 

Während früher unterschiedliche Lehrfragen in der Dogmatik Gemeinden dazu brachten, verschiedene Wege zu gehen, ist heute die Ethik ein trennendes Element."

Pastor Johannes Traichel (11. Juli 2022, FeG Donaueschingen, Evangelikale und Homosexualität. Für eine Kulturreform, jOTA Publikationen)

 

Wikipedia: Bibeltexte zur Homosexualität

de.wikipedia.org

 


"Schaut man sich im Lande um, was viele Fromme gerade leidenschaftlich beschäftigt, so gewinnt man den Eindruck, es geht beim christlichen Glauben vor allem um Sexualität … Aber sind sexuelle Fragen wirklich unser Kerngeschäft, oder rückt hier ein Randthema in den Mittelpunkt? …
Aber was ist mit der Beurteilung von Homosexualität? Da gehen die Überzeugungen auseinander. Halten wir das aus?"

Pfarrer Alexander Garth (6. Januar 2016, Junge Kirche Berlin - EKBO, Bereichsleiter Berliner Stadtmission, Die Sexualität darf uns als Christen nicht trennen, ideaSpektrum 1.2016, S. 18f.)
 

"Die Welt hat sich in den letzten 20 Jahren in einer dramatischen Weise verändert. Zukunftsforscher, Sozialwissenschaftler und Trendanalysten sprechen davon, dass wir in einer Zeitenwende leben. Ähnlich wie vor 500 Jahren, als Martin Luther in eine neue Welt aufbrach, ändert sich gerade unsere gesamte Lebenswirklichkeit."

Pfarrer Alexander Garth (9. September 2021, Berliner Stadtmission, Untergehen oder Umkehren: Warum der christliche Glaube seine beste Zeit noch vor sich hat. Evangelische Verlagsanstalt, S. 12)

"Unsere Gesellschaft ist im Umbruch und die christlichen Kirchen auch. Total. Wir erleben Veränderungen, die so einschneidend und markant sind wie vielleicht seit der Aufklärung und dem Beginn der Industrialisierung nicht mehr. …

Die evangelikale Bewegung steht an einem Scheideweg, auch in unserem Land, und wer möchte, dass das Gute dieses Glaubensprofils in unserer Zeit und Gesellschaft fruchtbar wird, sollte mit dazu beitragen, dass Sackgassen vermieden und neue Wege gesucht werden. …

Ich bin überzeugt davon, dass die pietistische und evangelikale Bewegung nur dann aus diesen heutigen Sackgassen herauskommt, wenn sich hermeneutisch, im Ansatz des Bibelverständnisses, etwas ändert und deshalb glaubwürdige Pluralität gerade auch in ethischen und gesellschaftspolitischen Fragen einkehrt. Seite 37

Es ist religionssoziologisch belegt, dass es in jeder Religion und Glaubensrichtung fundamentalistische und bekenntniskonservative Gruppierungen gibt – das wird sich nie ändern. …
Sie stehen weder für den Pietismus noch für die evangelikale Welt und dürfen gern alle anders Geprägten als „abgefallen“ oder „irrend“ bezeichnen – das ändert nichts an der durchschaubaren Begrenztheit ihres Anliegens und ihres Ansatzes. …

Es könnte sein, dass die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Sarah Palin in einer Sache recht hatte. Sie sagte gern, dass man ein Schwein mit Lippenstift schminken kann, doch es bleibt immer noch ein Schwein. Vielleicht war der Evangelikalismus – in seinem Kern, seinem unveränderlichen Kraftzentrum – nie mehr als Fundamentalismus mit geschminkten Lippen.“  (S.77-78). 

Die pietistische und evangelikale Bewegung wird, um ihres Fundamentes und ihres Auftrages willen, in dieser Zeit neu zeigen müssen, dass sie nicht nur „geschminkter Fundamentalismus“ ist. …

Aus meiner Sicht und vielfältigen Erfahrung sind biblizistische und fundamentalistische Ansätze als hermeneutische Modelle ungeeignet zu einer sachgemäßen und ebenso zeitgemäßen Auslegung der Heiligen Schrift. … 


Biblizismus und Fundamentalismus müssen natürlich skeptisch sein, was die Rolle der Kultur und Zeit angeht, denn durch das biblische Wort ist vermeintlich ja alles Wesentliche – für jede Zeit – gesagt. 

Das ist aus meiner Sicht auch der tiefere Grund, warum „Modernitätsschübe“ sich im pietistischen und evangelikalen Raum immer nur mit Verzögerung und unter großem Wehklagen durchsetzen. …  (S.218-219)

Ich möchte nicht mehr verantwortlich sein für Bewegungen, in denen eine von einigen vertretene fundamentalistische oder biblizistische Lesart der Heiligen Schrift oder eine geringe Gewichtung der Bedeutung kultureller Entwicklungen für ethische Entscheidungen zu den immer gleichen Diskussionen führt.

Und bei denen jedes Mal Menschen auf der Strecke bleiben. Das kann ich nicht mehr, das will ich nicht mehr. Da bin ich wortwörtlich herausgewachsen. Nicht über all das Gute in diesem Glaubensprofil an sich, aber über eine bestimmte Art und Weise, die Bibel zu lesen und deshalb die Welt so völlig anders zu betrachten, als ich das heute tue.

Ich schildere diese inneren Entwicklungen, die ich bisher nur ansatzweise öffentlich gemacht habe, deshalb in diesem Kapitel, weil es Ihr schwulen und lesbischen Menschen wart, die Ihr mit Eurer schonungslosen Offenheit, Eurer Geduld mit mir, Euren Gebeten diesen Weg für mich eröffnet habt. 
Und so fand ich einen Weg – ganz klar, weil ich ihn gesucht habe. Ich WOLLTE meine ablehnende Haltung gegenüber queeren Menschen aufgeben, weil ich felsenfest davon überzeugt war und bin, dass Gott das Elend, das Leid, die Not, die „wir Frommen“ diesen Menschen zugefügt haben, nicht will. ….

Es geht nicht um mich und es ist wahrlich kein Ruhmesblatt, dass ich so lange für diese Entwicklung gebraucht habe. Es geht um LSBTIQ-Menschen und um ihre Situation in der pietistischen und evangelikalen Bewegung. 
Ja, die meisten haben längst mit dem Herzen und den Füßen abgestimmt und sind nun in anderen Gemeinden und Kirchen beheimatet. Aber es gibt immer noch auch mir bekannte, etwa homosexuelle Ehren- und Hauptamtliche in der Gemeinschaftsbewegung, die weiterhin aushalten, trotz manchmal schwierigster diskriminierender Erfahrungen. .98 … Bis sich das in allen Gemeinden, Verbänden, Werken durchsetzt, wird noch Zeit vergehen. (S. 98-99) …

Es wird die Aufgabe der nachfolgenden Generationen sein, die ich hiermit besonders und direkt anspreche, diesen Weg der Öffnung weiter voranzutreiben. Für viele kommt das zu spät, auch für viele queere Menschen in der pietistischen und evangelikalen Bewegung, aber wenn man die heftigen Kämpfe in anderen Glaubensgemeinschaften wie der anglikanischen, der katholischen, der methodistischen Kirche sieht, weiß man, wie heiß umstritten derlei Fragen immer noch sind." (S.187-189)

Dr. Michael Diener (3. September 2021, Ev. Theologe, Mitglied im Rat der EKD, Dekan protestantischer Kirchenbezirk Germersheim, 2009-2020 Präses Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband, 2012-2016 Vorsitzender Deutsche Evangelischen Allianz, Raus aus der Sackgasse! Wie die pietistische und evangelikale Bewegung neu an Glaubwürdigkeit gewinnt, adeo Verlag 2021)​

Dr. Michael Diener, GemeindeFerienFestival SPRING (10. April 2012)

"SPRING 2012 - Tag 6 - 4507-2.jpg" by GemeindeFerienFestival SPRING licensed CC BY-SA 2.0.

 


"Der "Lackmustest" für christlichen Fundamentalismus ist laut Söderblom die Weise, wie Christinnen oder Christen mit nichtnormativer Sexualität umgehen."

Pfarrer Frank Muchlinsky (26.05.2017, Wir sind die Frommen! Strategien gegen religiösen Fundamentalismus, Kirchentag 2017, evangelisch.de)

 

 

"Ich bin davon überzeugt, dass der Umgang mit queeren Menschen und anderen Personen aus Minderheitengruppen ein Lackmustest ist für die Frage, wie Kirchen und Religionsgemeinschaften mit Menschen umgehen, die aus welchen Gründen auch immer anders sind, und ob gleichberechtigte Teilhabe von ganz unterschiedlichen Menschen in kirchlichen Kontexten gelingt."

Dr. Kerstin Söderblom (29.1.2024, Hochschulpfarrerin Unikirche Mainz, Queersensible Seelsorge, Konvent Evangelischer Theologinnen in Selbitz am 29.1.2024, S.12)

 


"Chef der Evangelikalen will Homo-Verdammung stoppen. …


Der Mann hat das Zeug, einen Glaubenskampf zu beenden. Er heißt Michael Diener und ist Chef der deutschen Evangelikalen und Pietisten. Also derjenigen, die seit Jahrzehnten in Grabenkriegen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stecken. Wegen Homosexualität, Politik und Mission. Diener fordert ein neues Denken – über Homosexualität, Politik und Mission. Und über Selbstgerechtigkeit. …


Für den Umgang mit Schwulen und Lesben fordert Diener etwas, was Christen oft machen müssen: Spannungen aushalten.“

DIE WELT (19. Dezember 2015, Chef der Evangelikalen will Homo-Verdammung stoppen, welt.de/149946122, Stand 07.04.2024)

 


"Michael Diener ist ein Brückenbauer, der Freude am Glauben zum Ausdruck bringt und dabei das evangelikale Spektrum vertritt. Das empfinde ich als bereichernd für die Arbeit des Rates."

 

Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm (23. Dezember 2015, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland - EKD, Interview: Wie wollen Sie die Kirche prägen, Herr Landesbischof? ideaSpektrum 52/53.2015, S. 22)

 

pro-medienmagazin: "Wer wird wen mehr prägen – Michael Diener die EKD, oder die EKD Michael Diener?

Dr. Michael Dienel: Die Frage finde ich schwierig. Kann ich das heute wissen? Und überhaupt: „Passt“ diese Frage zum Miteinander in einem Rat? Meines Erachtens nicht, denn als Kirchenmitglied und Pfarrer war ich schon immer „EKD“ und bin es immernoch – „EKD“ und „Pietist“ gleichermaßen.


Woran wollen Sie festmachen, wer wen prägt? Ich bin einer von 15 und fände es vermessen, meine Mitgliedschaft in diesem Kreis vom „Prägegewicht“ bestimmen zu lassen oder hier einen Wettbewerb zu suchen. Und auch im geprägt werden, worauf ich mich freue, kann man prägen."

pro Magazin (20. November 2015, Diener will Brücken zwischen Allianz und EKD bauen, www.pro-medienmagazin.de)

 


"Persönlich möchte ich hier von einem „offenen Pietismus“ sprechen, der bewusst zurückgreift auf Traditionen VOR dem Entstehen der evangelikalen Bewegung, die sich in den heutigen Herausforderungen als fruchtbar erweisen können. (S.113)

In diesem, aber nur in diesem Sinne, ist es dann auch vertretbar, dass ich die Ehre hatte, im von Thorsten Dietz und Martin Hünerhoff verantworteten Podcast „Das Wort und das Fleisch“, als „Coverboy“ für die Folge „Der Postevangelikalismus“ ausgewählt zu werden."

Dr. Michael Diener (3. September 2021, Ev. Theologe, Mitglied im Rat der EKD, Dekan protestantischer Kirchenbezirk Germersheim, 2009-2020 Präses Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband, 2012-2016 Vorsitzender Deutsche Evangelischen Allianz, Raus aus der Sackgasse! Wie die pietistische und evangelikale Bewegung neu an Glaubwürdigkeit gewinnt, adeo Verlag 2021, S. 217)​

 

"Postevangelikale distanzieren sich vom Fundamentalismus im Allgemeinen und vom fundamentalistischen Schriftverständnis im Besonderen. Sie legen großen Wert auf intellektuelle Redlichkeit."


Prof. Dr. Thorsten Dietz (7. April 2022, Ev. Theologe, bis 2022 Professor für Systematische Theologie an der Ev. Hochschule Tabor, Privatdozent Universität Marburg, Fokus Theologie Reformierten Kirche Kanton Zürich/Schweiz, Worthaus Referent, Menschen mit Mission: Eine Landkarte der evangelikalen Welt, SCM R.Brockhaus; 1. Edition 2022, S. 326)

Postevangelikale (von lateinisch post ‚hinter‘, ‚nach‘) 

 

 

"In manchen landeskirchlichen Gemeinschaften der Pietisten, die vor allem in Württemberg stark sind, in Teilen Westfalens und Nordhessens sowie in Sachsen, sieht er [Michael Diener] eine Tendenz zur Abschottung gegenüber einer vermeintlich verderbten Gesellschaft. „Sie leben wie hinter einer unsichtbaren Mauer.“ Das aber könne sich eine Bewegung nicht leisten, „die zum Teil erheblich schrumpft und altert“."

DIE WELT (19. Dezember 2015, Chef der Evangelikalen will Homo-Verdammung stoppen, welt.de/149946122, Stand 07.04.2024)

 


"Im Herbst wurde Diener … als einziger Vertreter der Evangelikalen in den Rat der EKD gewählt.
Manche sehen das evangelikale Spektrum durch die Wahl eines versierten Theologen wie Diener in das Leitungsgremium gestärkt. Diejenigen, die diese Auffassung nicht teilen, konnten sich jedoch einige Tage vor Weihnachten durch Äußerungen Dieners in der Zeitung "Die Welt" bestätigt sehen.

In dem Artikel forderte Diener, die Evangelikalen müssten endlich akzeptieren, dass viele andere die Bibel in der Frage der Homosexualität anders auslegten als man selbst. Diener kritisierte, die evangelikale Bewegung lebe zum Teil "wie hinter einer unsichtbaren Mauer", obwohl sie "erheblich schrumpft und altert".

Spätestens da stellten strikte Evangelikale die Frage, wer hier eigentlich wessen Trojanisches Pferd sei. In ihrem Schlachtplan war schließlich vorgesehen, dass der eigene Mann im EKD-Rat tapfer gegen die dort vertretenen Irrlehren anzukämpfen habe. Nun mussten sie befürchten, dass es womöglich genau umgekehrt ist - dass Diener im eigenen Lager für die Positionen des "Mainstreams" wirbt."

Reinhard Bingener (20. Januar 2016, ev. Theologe, FAZ-Korrespondent, Aufruhr unter evangelikalen Christen. Der Streit über den Umgang mit Homosexualität wird zu einem Richtungsstreit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.01.2016, Nr. 17, S. 8)

 

"Michael Diener kam als Dekan aus der mittleren Leitungsebene der pfälzischen EKD-Kirche. Er hat sich als trojanisches Pferd der EKD innerhalb der bekennenden Gemeinschaften erwiesen"

Dr. theol. Dieter Müller (23. Dezember 2015, Kontra: Diener spaltet, ideaSpektrum 52/53.2015, Seite 50)

 


"Michael Diener steht für eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Allianz, Gnadauer Verband und der EKD. Deshalb hat er auch für die Leitung der EKD kandidiert, der er jetzt angehört. …

Ihm geht es um eine versöhnende Sicht „von evangelikaler und liberaler Welt.“"

Helmut Matthies (23. Dezember 2015, Journalist und Leiter der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, Kommentar: Was wird aus der evangelikalen Bewegung? ideaSpektrum 52/53.2015, S. 9f.)

 


"Ich habe eine Art Déjà-vu-Erlebnis; in den 80er Jahren gab es schwere Auseinandersetzungen zwischen den Evangelikalen und vielen anderen Christen um die Fragen zur theologischen Bedeutung und Bewertung von Homosexualität. 30 Jahre später steigen die gleichen Akteure mit den gleichen Argumenten noch einmal in den Ring und sehen wieder den Glauben in Gefahr.
Die Schärfe dieser Intervention heute lässt mich vermuten, dass sich darin auch viel Enttäuschung ausdrückt, weil der damalige Kampf doch letztlich vergeblich war.“

Vizepräsident Dr. Thies Gundlach (8. Januar 2016, Vizepräsident des Kirchenamtes der EKD, Die Wahrheit gehört Gott, EKD-Vizepräsident Gundlach über den Bibelstreit mit Evangelikalen, epd, www.evangelisch.de)
 

"Aufruhr unter evangelikalen Christen." (FAZ)

"Dem sogenannten Mainstream in Deutschland die Stirn zu bieten ist für die rund 600.000 evangelikalen oder pietistischen Christen in Deutschland nichts Ungewöhnliches. Dass sie dabei darüber streiten, wie strikt die Bibel auszulegen ist, ist ebenfalls nicht unüblich. Der Aufruhr, der allerdings derzeit in den evangelikalen Verbänden herrscht, geht über die üblichen Differenzen weit hinaus.

Im Zentrum der Debatte, die sich wieder einmal am Thema Homosexualität festmacht, steht Michael Diener. Der 53 Jahre alte Theologe aus der Pfalz steht nicht nur dem Gnadauer Gemeinschaftsverband vor, in dem etwa 300.000 innerhalb der evangelischen Landeskirchen organisierte Pietisten zusammengeschlossen sind. Diener ist seit einigen Jahren auch Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz, des Dachverbands der evangelikal, pietistisch oder charismatisch orientierten Christen.

Innerhalb dieses weiten Spektrums vertritt Diener eher liberale Auffassungen. Seit Jahren kritisiert er die Fokussierung seiner Bewegung auf das Thema Homosexualität nicht nur als einseitig, sondern auch als wenig zuträglich für das Grundanliegen, Menschen für den Glauben zu gewinnen."

Reinhard Bingener (20. Januar 2016, ev. Theologe, FAZ-Korrespondent, Aufruhr unter evangelikalen Christen. Der Streit über den Umgang mit Homosexualität wird zu einem Richtungsstreit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.01.2016, Nr. 17, S. 8)
 


Ein Text in der "Welt" hat eine ganze religiöse Bewegung in die Krise gestürzt. Nachdem Michael Diener, der Chef der deutschen Evangelikalen, im Dezember von den frommen Protestanten mehr Gelassenheit gegenüber Homosexuellen sowie mehr Selbstkritik und religiöse Toleranz gefordert hatte (www.welt.de/149946122), sind unter Pietisten und Evangelikalen heftige Konflikte ausgebrochen.

Dr. Matthias Kamann (30. Januar 2016, Politikredakteur"DIE WELT", Streit über Schwule entzweit deutsche Evangelikale, www.welt.de)

 

 

"Die evangelikale Bewegung zerlegt sich: Die einen gehen auf Schmusekurs mit der Amtskirche, die anderen halten eine Annäherung schon für einen Sündenfall. Steht der Protestantismus vor einer neuen Spaltung? …

Gerade ist ihr Spitzenmann Michael Diener in die Führung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt worden. … Die Hälfte, so schätzen Kenner, liegt wahrscheinlich auf Dieners Reformkurs."

Hannes Leitlein und Wolfgang Thielmann (23. Januar 2016, Redakteure Christ & Welt, Wertestreit: Im Glauben zerissen, Christ & Welt Ausgabe 04/2016, www.christundwelt.de)


"Einer der wesentlichen Punkte … ist die hermeneutische Frage. Wie verhält sich die ja auch kirchlicherseits immer wieder betonte umfassende Autorität der Heiligen Schrift zu ihrer gegenwartsbezogenen Auslegung?

Aus der Beantwortung dieser Frage ergeben sich fast alle Spannungsfelder. Aktuell könnte ich da die Diskussionen um das Verständnis des Sühnetodes Jesu nennen, aber natürlich auch die bleibenden ethischen Differenzen, etwa in der Bewertung der Homosexualität."

Präses Dr. Michael Diener (19. Januar 2012, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz DEA, Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, 2005 - 2009 Dekan d. Protestantischen Dekanat Pirmasens - Evangelische Kirche der Pfalz, Landeskirchen und Evangelikale kann man nicht trennen, www.evangelisch.de)

"Inzwischen ist das Spektrum universitärer Theologie ebenso wie die Auslegungspraxis an freikirchlichen und missionarischen Werken sehr viel breiter geworden. Der Respekt vor dem kanonischen Endtext und die Anerkennung der Bibel als Wort Gottes ist auch im Bereich der EKD üblicher geworden, ebenso wie historische und wissenschaftliche Schriftauslegung in evangelikalen Kreisen."

Prof. Dr. Thorsten Dietz (7. April 2022, Ev. Theologe, bis 2022 Professor für Systematische Theologie an der Ev. Hochschule Tabor, Privatdozent Universität Marburg, Fokus Theologie Reformierten Kirche Kanton Zürich/Schweiz, Worthaus Referent, Menschen mit Mission: Eine Landkarte der evangelikalen Welt, SCM R.Brockhaus; 1. Edition 2022, S. 269)

"Die evangelikale Welt wackelt …
Man kann durchaus über historisch-kritische Methoden diskutieren, aber … es reicht uns nicht aus, nur eine Kirche im Dialog zu sein, die die Einheit in Vielfalt beschwört. Eine Kirche, die alle theologischen Meinungen erlaubt, gibt keine Orientierung mehr. … 
Den Postevangelikalismus mit seiner Dekonstruktion des Evangeliums gibt es nicht nur im BEFG [Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland], sondern auch in anderen Bünden. Die evangelikale Welt wackelt und sortiert sich neu."

Pastor Alexander Rockstroh (17.04.2024, Ev. Theologe u. Betriebswirt, Geschäftsführer ChristusForum, Mitglied Präsidium Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, Die evangelikale Welt wackelt. Droht ein Scheidungskrieg zwischen Baptisten und ChristusForum?, IDEA – Das christliche Spektrum 16.2024, S. 17f.)

 


"Ich glaube, dass ich sagen kann - für unsere Bewegung [Evangelische Allianz], dass die Zahl derjenigen, die die Bibel Wort für Wort wörtlich nehmen - die sagen jedes Wort, jeder Buchstabe ist verbal von Gott inspiriert – und die Bibel ist sozusagen vom Himmel gefallen, dass der Kreis derjenigen nicht allzu groß ist."

Jürgen Werth (7. Oktober 2007, 2006 - 2011 Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), 1994 bis 2014 Direktor des Evangeliums-Rundfunks (ERF), Hardliner Gottes - die Diskussion. Diskussion mit Meinhard Schmidt - Degenhard über christliche Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober 2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)

 


"Heutzutage gibt es nicht mehr allzu viele Fundamentalisten. Ich weiß nicht, ob Sie das wissen oder nicht, aber sie sind eine kleine Minderheit. ...
Nun, das Wort "Fundamentalist" kommt tatsächlich aus einem Dokument aus den 1920er Jahren mit dem Titel “Die 5 Fundamente des Glaubens”. [Irrtumslosigkeit der Bibel, Jungfrauengeburt, Sühneopfer, leibliche Auferstehung u. Wiederkunft Christi]

 

Und das ist eine sehr gesetzliche, enge Sicht des Christentums"

Dr. Rick Warren (23.05.2005, Evangelikaler Theologe, 40 Tage Leben mit Vision, Pew Forum on Religion, Monday, May 23, 2005 - Key West, Florida)

 

"Fundamentalismus ist eine Angstreaktion auf die Verunsicherung der Moderne. Für einen Fundamentalisten ist die Bibel das Fundament des Glaubens, in allen Aussagen völlig irrtumslos und unfehlbar. …
Der Pietist sagt: „Ich glaube an Jesus Christus, von dem in der Bibel Zeugnis abgelegt wird." Der Fundamentalist glaubt sowohl an Jesus Christus als auch an die Bibel."

Pfarrer Dr. Christoph Morgner (26.08.2009, Theologe, 1989 - 2009 Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands, Pietisten sind keine Fundamentalisten, ideaSpektrum 35/2009, S.15)

 


Warren sagt voraus, dass der Fundamentalismus in allen Spielarten "einer der großen Feinde im 21. Jahrhundert sein wird."

"Muslimischer Fundamentalismus, christlicher Fundamentalismus, jüdischer Fundamentalismus, säkularer Fundamentalismus – sie werden alle von Furcht angetrieben."

Dr. Rick Warren (08.01.2006, Evangelikaler Theologe, „The Purpose-Driven Pastor“, The Philadelphia Inquirer)

 


 

Dr. Rick Warren (23. Februar 2006)

"Rick Warren" by jurvetson is licensed under CC BY 2.0.

 


"Tatsächlich besteht eine der schlimmsten Sünden des Christentums darin, die Bibel zum Gegenstand des Glaubens gemacht zu haben. …
Dabei ist der Gegenstand des christlichen Glaubens doch gerade nicht die Schrift, sondern Jesus. Mit der Behauptung, dass die Bibel Wort für Wort von Gott inspiriert sei, hat man die historische Kritik an der Bibel erst heraufbeschworen und damit die Krise des traditionellen Christentums mit erzeugt."

Prof. Dr. Herbert Schnädelbach (25. März 2009, Philosoph. Das Streitgespräch, ideaSpektrum 13/2009, S. 18)

 


"Es muss unter uns dem Missverständnis gewehrt werden, als sei das Bibelbuch das Fundament unseres Glaubens.


Paulus sagt uns anderes: Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus (1Kor 3,11). Damit wird die Basis unseres Glaubens markiert. ...
Unser Glaube ist Personglaube, der sich auf Jesus Christus richtet. Betrachten wir dagegen die Bibel als unser Glaubensfundament, kommen wir aus der ständigen Defensive nicht heraus.
Dann werden uns die Zeitgenossen genüsslich auf manche Stellen im Alten Testament hinweisen, in denen von göttlich legitimierter Gewalt die Rede ist. Dann haben wir mit Abwehr und Apologetik, z.B. in der Schöpfungsfrage, genug zu tun, ohne missionarisch auch nur einen Schritt voranzukommen." 

Dr. Christoph Morgner (Februar 2007, Theologe, 1989 - 2009 Präses des Evangelischen Gnadauer Gemein-schaftsverbands [Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften], Theologischer Bericht des Präses 2007, Seite 22 u. 23)


"Es gibt "gewisse Charakteristika, die die unterschiedlichen Formen der historischen Kritik miteinander verbinden.

Ein solches Charakteristikum ist, dass die Bibel als das Wort des Menschen über Gott betrachtet wird statt als Gottes Wort über den Menschen und an den Menschen. ... 


Der wirkliche Inhalt der Theologie besteht nicht aus von Gott geoffenbarten Wahrheiten, sondern aus der menschlichen religiösen Erfahrung. ... Ist das der Fall? Die Antwort auf diese Frage wird bestimmen, wie und ob man das Wort Gottes überhaupt wirksam predigen kann.

Ein zweites Charakteristikum eines großen Teils der historischen Kritik ist ihr Glaube daran, dass die Bibel das Ergebnis eines evolutionären Prozesses sei. Dies ist bei der Entwicklung der Quellentheorie des Pentateuchs in der alttestamentlichen Wissenschaft am deutlichsten geworden. Aber es ist auch in der Formkritik Bultmanns offenkundig, die das Neue Testament als das Ergebnis des wachsenden religiösen Bewusstseins der frühen christlichen Gemeinden betrachtete. …

Rohe Auffassungen, wie etwa der Zorn Gottes, Opfer und eine sichtbare zweite Wiederkunft des Herrn Jesus Christus, müssen verworfen werden. Ebenso verhält es sich mit den verschiedenen Aspekten der Leitung einer Gemeinde und des biblischen Ethos.

Wenn wir beschließen, dass die Homosexualität heute keine Sünde mehr sein soll, dann ist es so. Wir können sogar auf die anhaltende Tätigkeit des Heiligen Geistes hinweisen, der uns neue Wahrheiten offenbart, um unsere Verwerfung solcher „aus der Mode gekommenen" ethischen Grundsätze zu unterstützen. …

Das dritte Charakteristikum eines großen Teils der historischen Kritik ist eine direkte Folge der ersten beiden: Es besteht darin, dass man über die Schrift hinausgehen muss, wenn man Gottes Willen für heute erfahren will."

Dr. theol. James Montgomery Boice (1938 – 2000, Theologe, Der Prediger und das Wort Gottes)

 


"Jesus Christus treu zu sein ist wichtiger, als der Bibel treu zu sein. Nur dort, wo wir Jesus Christus treu bleiben können, dürfen wir auch der Bibel treu bleiben. Im Konfliktfall argumentieren wir ohne jedes Zögern mit Jesus Christus gegen die Bibel! …

Hätte Jesus auch alle erstgeborenen Söhne der ägyptischen Bevölkerung im Schlaf erwürgt, weil der Pharao verstockt war (vgl. Ex 11)? Hätte Jesus auch sämtliche Baalspriester umbringen lassen, wie es von Elia berichtet wird (vgl. 1 Kg 18,40)? …

Der Ausdruck »bibeltreu« hat auf diejenigen, die mit ihm aufgewachsen sind, eine tiefe emotionale Wirkung. Das Gegenteil von »treu« ist »untreu« bzw. »treulos«. Diese Worte sprechen die tiefsten Schichten des Menschen an. Die indirekte und direkte Botschaft des Ausdrucks »bibeltreu« lautet: »Nur wenn du unser Bibelverständnis beibehältst, bist du der Bibel und damit auch Gott treu. Wenn du dieses Bibelverständnis aufgibst, wirst du der Bibel und Gott untreu. Und das kannst du doch nicht wollen.«

Im Blick auf eine Öffnung gegenüber der Bibelwissenschaft kann die tief sitzende Wirkung dieses Worts eine Blockade hervorrufen und Angst verursachen: »Werde ich jetzt der Bibel und Gott untreu? Das will ich auf keinen Fall.«

In dieser Situation ist es wichtig, sich über Folgendes klar zu werden: Wenn ich mich der Bibelwissenschaft öffne, werde ich keineswegs der Bibel oder sogar Gott untreu. Ich werde lediglich einer bestimmten Sicht der Bibel »untreu« und auch das nur, weil ich eine angemessenere Sicht der Bibel kennengelernt habe."

Prof. Dr. theol. Siegfried Zimmer (1. März 2007, Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, Worthaus Referent, Schadet die Bibelwissenschaft dem Glauben? Klärung eines Konflikts)

 


 

Prof. Dr. theol. Siegfried Zimmer, Worthaus Referent (16.08.2014)

"Manipulation ist die Kunst, jemand zu einem Zweck zu gebrauchen, den dieser nicht kennt.“ So definierte es der konservative Philosoph und Soziologe Arnold Gehlen. „Bei der Manipulation wird das Denken enteignet“, formulierte der deutsche Informationstheoretiker Karl Steinbuch. …

Bei manchen Theologen funktioniert das so, dass sie den Gegnern zunächst eine falsche Ansicht unterschieben, zum Beispiel, sie würden glauben, Gott habe die Bibel diktiert, um dann diese Sicht lächerlich zu machen. Als einzige Alternative bieten sie Bibelkritik.

Oder wie im Fall eines eben erschienenen Buches, das einen Konflikt zwischen der „Bibelwissenschaft“ und dem Glauben klären will. Hier behauptet der Verfasser zunächst, dass die Fundamentalisten an die Bibel glauben würden, statt allein an Jesus Christus. Anschließend erklärt er, wie „unbiblisch“ das sei, um dann „ohne jedes Zögern mit Jesus gegen die Bibel“ argumentieren zu können. …

Lassen wir uns das Denken nicht „enteignen“ und prüfen bei allem an der Heiligen Schrift, ob es sich wirklich so verhält!"

Karl-Heinz Vanheiden (Juli 2007, Physiker, Bibelübersetzer, Mitglied im Ständigen Ausschuss des Bibelbundes, seit 1994 Verlagsleiter des Bibelbund-Verlags, Bibel und Gemeinde 3/07 – 107. Jahrgang)

 

"Wer Jesus-treu sein will, muss absolut Bibel-treu sein, sonst macht er sich ein eigenes Bild von Gott."

Karl-Heinz Vanheiden (2006, Physiker, Bibelübersetzer, Bibel und Gemeinde 3/06 – 106. Jahrgang)

 


"Der moderne Klerus glaubt, den Menschen näher an Christus heranzuführen, wenn er dessen Menschtum betont. - Er vergisst, dass wir Christus nicht vertrauen, weil er Mensch ist, sondern weil er Gott ist."

Nicolás Gómez Dávila (1913 - 1994, kolumbianischer Philosoph, Aufzeichnungen des Besiegten. Fortgesetzte Scholien zu einem inbegriffenen Text. Wien: Karolinger, 1994, S.91)

 


"Als Gott in der Person Jesus Christus unter uns war, erklärte er das Alte Testament als in jeder Hinsicht zuverlässig (Matthäus 5,18; Johannes 10,35).


Wer sich zum Richter über Gottes Wort macht, hat Paulus (1. Timotheus 3,16), Petrus (2. Petrus 1,21) und die Reformatoren gegen sich, die die Schrift als Gottes Wort ansahen. Luther zum Beispiel sagt, dass „der Geist sich verbuchstabt" hat.

Der Begriff „bibeltreu" war als Synonym für „evangelikal" von jeher die Abgrenzung gegen historisch-kritischen Unglauben. So wie in keinem anderen als in Jesus das Heil ist, so gibt es neben der Bibel keine andere Offenbarungsquelle, um die von Gott für uns als sinnvoll befundenen Informationen zu erlangen.

Die Autoren der Bibel sind nach Epheser 2,20 das Fundament der Christen. Anstelle des lateinischen Kampfbegriffs „fundamentalistisch" hat man früher einfach „christlich" gesagt. Der Begriff „fundamentalistisch" ist der Versuch, Christen in Verruf zu bringen. Der Begriff ist eine unredliche Doppelsinnigkeit, durch die bibeltreue Christen mit islamitischen Selbstmordattentätern in einen Topf geworfen werden. …

Christen wissen: „Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn? Mir ist's nicht um tausend Welten aber um dein Wort zu tun" (Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, Gründer der Herrnhuter Brüdergemeine, 1700-1760)."

Christian Lepperhoff (17. Oktober 2007, Theologe, Pro & Kontra: Wer hat Angst vor christlichen Fundamentalisten? Zur Meldung „Alle einig gegen christliche ,Fundis'" ideaSpektrum Nr. 41, S. 30, ideaSpektrum 42/2007, Seite 4)

Ulrich Eggers (8 February 2018)

"File:Ulrich Eggers .jpg" by Flucco is licensed under CC BY-SA 4.0.

 

 

"Bibel-treu oder Jesus-treu? …


Die evangelikale Beziehungskrise zu Jesus. Sprich: Das Verherrlichen einer bibel-gebundenen Rechtgläubigkeit, die sich ans Wort hält und deswegen so gut auch ohne die mühsam-zeitfressende Rückkopplung mit dem lebendigen Jesus auskommen kann.

Bibel-treu statt Jesus-treu.. Bibeltreu ist einfach, klar, schwarz-weiß, lässt sich schriftlich fassen, klar abgrenzen, bis zum bitteren Ende auskämpfen, intellektuell abarbeiten.

Jesus-treu? Was ist denn das? Ist das nicht schwammig? Und mühsam? …

Bei einer Buch-Religion muss ich gar nicht mehr um Wunder beten, den Lebendigen suchen, auf das Flüstern des Heiligen Geistes setzen - ich habe ja das Buch. … Wir sind keine Buch-Religion wie der Islam, sondern leben einen Beziehungs-Glauben."

Ulrich Eggers (2006, Vorsitzender von Willow Creek Deutschland, Pastor im Bund Freier evangelischer Gemeinden, Leiter des Bundes-Verlags Witten und "Aufatmen"-Chefredakteur, Aufatmen 02/06, Seite 95-96)

 


"Ein in sich geschlossenes System, wie es der Fundamentalismus darstellt, nimmt gefangen – weil es darin zumindest scheinbar leichter ist, mit dem Leben zurechtzukommen, auf alle Fragen gibt es ja klare Antworten.

Zudem spielt im Fundamentalismus oft der Machtfaktor eine wichtige Rolle. Letztlich kommen Sie aus so einem geschlossenen System nur heraus, indem Sie ausbrechen. Und das geht womöglich nicht aus eigener Kraft. In den USA gibt es analog zu den Anonymen Alkoholikern die „Fundamentalists Anonymous“.


Insofern sehe ich den Fundamentalismus als das Gegenteil der Evangelischen Freiheit."

Prof. Dr. Erich Geldbach (September 2006, baptistischer Theologe, SMD transparent Marburg, smd.org/nc/lesestoff/transparent/archiv/3-06-fundamentalismus/?file=285&uid=1429)

 

"Der Monatsspruch für den Juni [Galater 5,1] benennt eine Freiheit, die nicht nur Symbol, sondern erfahrbare Wirklichkeit des neuen Lebens mit Christus ist. Mit ihr öffnet sich im wahrsten Sinne des Wortes eine „Neue Welt", die ihre Vollendung in Gottes Neuer Welt findet."

"Doch diese Freiheit ist gefährdet durch einen gefährlichen Virus."

Gemeinschaftsinspektor Otto-Erich Juhler (Juni 2006, Gemeinschaft unterwegs – Nr. 6, Ausgabe Juni 2006, 86. Jahrgang, Seite 2 – Editorial und Impuls, Mitteilungsblatt Evangelischer Gemeinschaftsverband Pfalz e.V.: Verband landeskirchlicher Gemeinschaften - freies Werk innerhalb der Evangelischen Kirche der Pfalz)

 


"Europa scheint von dem "fundamentalistischen" Bazillus aufgrund des Zaubertranks "Säkularität" weitgehend frei zu sein."

Prof. Dr. Volkhard Krech  (1. Juli 2005, Ev. Theologe, Ruhr-Universität Bochum, Europa als Wertegemeinschaft? Integralistische Tendenzen im Diskurs über die europäische Identität. - Die europäische Situation. In: Stefan Alkier / Hermann Deuser / Gesche Linde (Hg.), Religiöser Fundamentalismus. Analysen und Kritiken, Tübingen: Francke, 2005, S. 48)

 


"Fundamentalisten sind auch Menschen."

Prof. Dr. Dr. Heinrich Schäfer (30. Mai 2006, Ev. Theologe u. Soziologe, Universität Bielefeld, Fundamentalismen und Modernen, Evangelischer Pressedienst epd, epd-Dokumentation 22/2006, S. 11, Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik GEP)

Warnzeichen vor Biogefährdung (stock.adobe.com)

 

 

 

"Ich bin froh und dankbar, dass … ich nicht mehr mit biblizistischen Handschellen, geknebelt und eingeengt, herumlaufen muss. Ich lerne aus der weiten Welt der Theologie, sehe auch die Irrwege, aber bin so dankbar für vieles, was betend gedacht und denkend gebetet wurde – durch Generationen hindurch. (S.71)

Was damals als konservativer Aufbruch gegen die Theologie Rudolf Bultmanns, die historisch-kritische Bibelauslegung oder die Politisierung der Kirchen auf den Kirchentagen begann, ist im Laufe der Jahrzehnte vielerorts zu einem überalterten, völlig unevangelischen Verständnis eines Wächteramtes über den Glauben Dritter verkommen. 

Die Kombination aus konservativen Überzeugungen und dem Errichten einer „Bekenntnisfront“ gegenüber aktuellen Entwicklungen birgt in sich die immer neue Gefahr der Gesetzlichkeit. Und wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass „neben und hinter“ den bisher genannten Vertreter*innen eines derartigen Glaubensprofils sich vieles bis ins Extrem radikalisiert hat. 


Exklusive intolerante Bibelauslegung trägt die Gefahr der Sektiererei in sich – und zwar in einem hohen Maß. Und ich bin inzwischen nicht mehr der Meinung, dass an dieser Stelle eine substanzielle Verständigung möglich ist." (S.60)

Dr. Michael Diener (3. September 2021, Ev. Theologe, Mitglied im Rat der EKD, Dekan protestantischer Kirchenbezirk Germersheim, 2009-2020 Präses Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband, 2012-2016 Vorsitzender Deutsche Evangelischen Allianz, Raus aus der Sackgasse! Wie die pietistische und evangelikale Bewegung neu an Glaubwürdigkeit gewinnt, adeo Verlag 2021)​

 

"Ich habe lange Zeit mit dem Eindruck gelebt: Die großen Kirchen haben auf dem Weg in die Moderne manches an Substanz eingebüßt. Sie brauchen die Evangelikalen als Korrektiv, als Ruf zur Bibel. Mit der pauschalen Ablehnung von allem, was evangelikal heißt, schaden sich Kirche und Theologie selbst.

Inzwischen überzeugt es mich nicht mehr, Kritik an den Evangelikalen abzutun mit der Bemerkung, man dürfe negative Randphänomene nicht so hochspielen. Es ist zu einfach, bei allen problematischen Erscheinungen zu sagen: „Das ist nicht wirklich evangelikal, die Extremisten (Trumpianer, Wohlstandsevangelisten, Fundamentalisten etc.) gehören gar nicht richtig zu uns." Viel zu oft wurde das probiert."

Prof. Dr. Thorsten Dietz (7. April 2022, Ev. Theologe, bis 2022 Professor für Systematische Theologie an der Ev. Hochschule Tabor, Privatdozent Universität Marburg, Fokus Theologie Reformierten Kirche Kanton Zürich/Schweiz, Worthaus Referent, Menschen mit Mission: Eine Landkarte der evangelikalen Welt,  SCM R.Brockhaus; 1. Edition 2022)

 


"Nichts macht den Menschen so radikal blind, taub und ungehorsam, als der sichere Besitz einer unfehlbaren Lehre. (Wilhelm Stählin)
Genau da komme ich her. Mein stolzes Herz und Wesen musste erst geschüttelt und gerührt werden, bis mir dieses Wunder bewusst geworden ist. … Gott hat über seinem Wort gewacht und es in jeder Kulturepoche neu dynamisiert. …

Wie lächerlich sind angesichts dieses Wunders unsere geharnischten Versuche, uns für die reine Lehre zu verkämpfen, die Schrift dem Zugriff der Wissenschaft zu entziehen und vor dem Geist der Aufklärung und der Kontextualisierung zu warnen.

Wer das verstanden hat, lässt sich abrüsten von der Defensive reflexartiger Buchstabenverteidigung und gerät in die unbeschwerte freie Offensive eines vollmächtigen Zeugnisses vom gekreuzigten und auferstandenen und wiederkommenden HERRN."

Jürgen Mette (siegfriedzimmer.de/texte-anderer-autoren, Stand 08.04.2024)
 

Jürgen Mette, Marburger Medienhaus (15. Januar 2013)

"Jürgen Mette" by Medienmagazin pro is licensed under CC BY-SA 2.0.

 

 

"Bislang ging ich davon aus, dass zum Beispiel das Apostolische Glaubensbekenntnis … in den Freikirchen gesetzt ist, und dass deshalb von der Historizität der Jungfrauengeburt oder der Himmelfahrt ganz selbstverständlich ausgegangen wird. Ist dem jetzt nicht mehr so? 


Und stimmt es wirklich, dass jetzt auch im FeG-Verbund jede Gemeinde selbst entscheiden darf, ob sie gleichgeschlechtliche Paare traut oder nicht?

Mehr noch treibt mich die Frage um: Was wird eigentlich aus der Glaubensbasis der Deutschen Evangelischen Allianz? Dort wird zum Beispiel bekannt: 
„Die Bibel, bestehend aus den Schriften des Alten und Neuen Testaments, ist Offenbarung des dreieinen Gottes. Sie ist von Gottes Geist eingegeben, zuverlässig und höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung.“

Das passt natürlich in keiner Weise zu einer Bibel, die veraltete Vorstellungen und Gottesbilder enthält, die in wichtigen historischen Angaben nicht ernst zu nehmen ist, die entgegen ihren eigenen Bekundungen nichts vorhersagen kann und in ethischen Fragen auch dann nicht ernst genommen werden muss, wenn ihre Aussagen eindeutig sind und alle durchgängig in die gleiche Richtung zielen.

Weiter frage ich mich: Wie soll Einheit noch gelingen, wenn zum Beispiel die neutestamentliche Selbstverständlichkeit, dass Jesus im AT vorhergesagt wird [Lukas 24, 25-27], nicht nur abgelehnt, sondern auch noch mit Arroganz und Antisemitismus in Verbindung gebracht wird?

 

Und wie soll Einheit noch gelingen, wenn sich bei der Kreuzestheologie solche Gegensätze auftun … Wir sind hier wohlgemerkt beim innersten und für mich persönlich unaufgebbaren Kern des christlichen Glaubens angelangt. Es ist der stellvertretende Opfertod Jesu, der mich bei jedem Abendmahl bewegt und mich mit meinen Mitchristen verbindet.

Welche Konsequenz wird es für die evangelische Allianz und ihre Einheit haben, wenn nun auch Vertreter des BEFG und des FeG-Verbunds diese allerwichtigste verbindende Glaubenswahrheit öffentlich verwerfen?

Was wird aus der evangelikalen Bewegung, den evangelikalen Werken (wie zum Beispiel der AEM) und den evangelikalen Großveranstaltungen, wenn man sich nicht einmal mehr auf diesen innersten Kern des Evangeliums einigen kann? …

Ich kann im Moment jedenfalls nicht anders als zu schlussfolgern: Damit ist dann wohl die missionarische Erfolgsgeschichte einer evangelikalen Bewegung, die Differenzen in den Randfragen aushalten konnte, weil sie in den wesentlichen Kernfragen übereingestimmt hat, Geschichte. Ich hoffe, ich täusche mich. Ich würde mich riesig freuen.

Ja, ich weiß: Jesus hat alles unter Kontrolle. ER wird seine Kirche trotz aller Rückschläge bauen. Ich weiß: Ich soll mir keine Sorgen machen, Hoffnung verbreiten und zuversichtlich in die Zukunft schauen, weil Jesus ganz sicher zu seinem Ziel kommen wird.

Morgen werde ich all das wieder tun. Aber heute trauere ich, dass ein weiteres Stück meiner evangelikalen Heimat verloren geht und damit auch eine Segensgeschichte abzubrechen droht, von der ich selbst so sehr profitiert habe."

Dr. Markus Till (10.09.2021, Biologe, Schriftsteller, Glauben – lieben – hoffen. Aber was? Blog: Aufatmen in Gottes Gegenwart, https://blog.aigg.de, Stand 15.10.2021)

"Meine Herren, es wackelt alles"

Prof. Dr. Ernst Troeltsch (5. Oktober 1896, Ev. Theologe, Eisenacher Tagung „Freunde der Christlichen Welt“, Walther Köhler: Ernst Troeltsch. Tübingen, J. C. B. Mohr 1941, S.1)

"Wir machen alles so wie alle anderen auch, nur 20 Jahre später."

Pfarrer Rudolf Westerheide (Mai 2007, Bundespfarrer des Jugendverbands „Entschieden für Christus“ (EC), Hauptamtlichen-Kongress des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften)

 


"Positionen der historisch-kritischen Bibelexegese sind nicht mehr des Teufels; auch unter den Evangelikalen wird über Widersprüche und Irrtümer in der Schrift debattiert. ...


Tendenziell wachse die Zahl der Progressiven seit etwa 20 Jahren kontinuierlich und die der Konservativen gehe langsam zurück … Flügelkämpfe sind programmiert."

Gernot Facius (20. Februar 2008, Die "Frommen" sind auf dem Vormarsch, DIE WELT)

 

"Wäre ich ein fundamentalistischer Christ, wäre ich entsetzt von dieser wischi-waschi Version des christlichen Glaubens. Doch weil ich ein Ungläubiger bin, der sich vor der Barbarei vieler fundamentalistischer Christen fürchtet (z.B. vor ihrer Homophobie), heiße ich theologischen Liberalismus willkommen.

Vielleicht werden die liberalen Theologen einmal so eine wischi-waschi Version des Christentums entwickeln, dass niemand mehr Interesse daran hat, Christ zu sein. Wenn dem so wäre, dann wäre etwas verloren gegangen. Doch höchstwahrscheinlich hätten wir noch mehr gewonnen."

Prof. Dr. Richard Rorty (Juli 2003, Philosoph, Truth, Evil, and Redemption. Interview Magazin Modern Reformation Juli/August Vol. 12 No. 4, 2003)

"Es ist ein Fehler, der häufig von gebildeten Menschen ... gemacht wird, zu glauben, dass der Fundamentalismus eine neue und merkwürdige Form des Denkens ist. Das ist keineswegs der Fall. Vielmehr ist er das teilweise und wissenschaftlich nicht ausgeformte Überleben einer Theologie, die einmal weltweit von allen Christen vertreten wurde.

Wie viele gab es zum Beispiel in den christlichen Kirchen des achtzehnten Jahrhunderts, die die unfehlbare Inspiration der gesamten Schrift anzweifelten? Einige wenige vielleicht, aber nur sehr wenige.

Nein, der Fundamentalist mag sich irren, und ich glaube, dass er sich irrt, aber wir sind es, die von der Tradition abgewichen sind, nicht er. … Die Bibel und das corpus theologicum der Kirche sind auf der Seite der Fundamentalisten."

Prof. Dr. Kirsopp Lake (1926, anglikanischer Theologe und neutestamentlicher Textkritiker, Professor für neutestamentliche Exegese in Leiden (1904-1914), Professur für altchristliche Literatur und Kirchengeschichte an der Harvard University in Cambridge/USA (1914-1938), The Religion of Yesterday and Tomorrow, Boston: Houghton 1926, S. 61)


"Homophob, selbstgerecht, geistig arm: Die Evangelikalen sind die Buhmänner unter den Christen. Die Wirklichkeit ist ein bisschen komplizierter.

 

Die Evangelikalen sind aus unterschiedlichen Gründen in weiten Kreisen unpopulär, und natürlich sind sie selbst schuld daran. Schlecht zu ertragen ist aber die Arroganz, mit der man ihnen begegnet, sei es – diskret – in der Volkskirche, sei es weniger diskret im säkularen Rest.

 

Die Evangelikalen, das sind in den Augen der meinungsbildenden Akademiker und Halbbildungsbürger die Naiven unter den Religiösen, diejenigen, die noch nicht zu den Segnungen der Abstraktion gefunden haben, geistig Arme, die mehr Spektakel brauchen und buntere Bilder.

 

Soweit der einfache Teil. Der schwierigere: Der Begriff „evangelikal“ ist ungefähr so weit wie „gläubig“. … Die Evangelikalen sind der Stachel im Fleisch der Kirche, das macht sie nicht beliebt, notwendig sind sie trotzdem."


Friederike Gräff (14. Februar 2014, Redakteurin - taz Hamburg, freie Mitarbeiterin u.a. für ZEIT u. Süddeutsche, Christlicher Fundamentalismus, Stark im Glauben, www.taz.de)


"Ich glaube wirklich an die Bibel und denke, dass ich dabei keinen intellektuellen Selbstmord begangen habe."

Prof. David W. Gooding (1992, Die Bibel – Mythos oder Wahrheit?, Vortrag Universität Belfast, Nordirland)

 


"Welche Bibel meinen wir denn überhaupt? Das von unserer Kritik gnädig übrig gelassene Gerippe theologischer Allgemeinplätze oder das ewig gültige Wort Gottes?"

Peter Hahne (März 2008, Theologe, 1992 - 2009 Ratsmitglied der EKD [EKD - Evangelische Kirche in Deutschland], Stv. Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios Berlin, Suchet der Stadt Bestes, Werte wagen – für Politik und Gesellschaft. Johannis, S. 17)

 


"Als im Mittelalter der große Glaubensstreit entbrannte, stand Luther eines Tages vor dem Reichstag zu Worms. Alle weltliche und geistliche Macht war da mit großer Pracht versammelt. Und dann wurde er aufgefordert, er sollte alles, was er je geschrieben hatte, zurücknehmen. Und was hat er geantwortet?

»Man soll mir aus der Bibel nachweisen, dass ich geirrt habe. Dann will ich widerrufen. Sonst nicht.«"

Pfarrer Wilhelm Busch (1944, protestantischer Jugendpfarrer - Essen, Sonntag Invokavit 1944)

 


"Wenn die Öffentlichkeit ständig einseitig und gezielt verzerrt unterrichtet wird, dann spricht man von Kampagnen. Eine Kampagne ist also die vorsätzliche Weitergabe von manipulierten Informationen. Nicht weit davon entfernt ist das, was man Desinformation nennt. Desinformation ist die bewusste oder unbewusste Weitergabe oder Zurückhaltung von Informationen, die beim Empfänger eine falsche Meinungsbildung bewirken sollen.

Seit etwa einem Jahr hat man in Deutschland den Eindruck, dass gewisse Medien sich auf die Evangelikalen einschießen. Keine Frage, dass es auch bei diesen Christen Dinge gibt, die mit Recht zu kritisieren sind.
Aber darum geht es in diesem Fall nicht. Diese Christen werden hauptsächlich deswegen angegriffen, weil sie sich in ihrem Glauben, ihrem Denken und ihrem Leben an der Bibel als dem unfehlbaren Wort Gottes orientieren. Fast automatisch werden sie als Fundamentalisten abgestempelt …

Wie sollen die Gescholtenen nun darauf reagieren? Jedenfalls nicht, indem sie Gleiches mit Gleichem vergelten, oder Diffamierung mit Polemik und Oberflächlichkeit mit Pauschalurteilen beantworten. Nein, aber die Christen sollen sich auch nicht resigniert aus der Welt zurückziehen (was praktisch sowieso nicht möglich ist), sondern sie sollen ihren Herrn aktiv nachahmen.


„Er wurde beleidigt und schimpfte nicht zurück, er litt und drohte nicht mit Vergeltung, sondern überließ seine Sache dem, der gerecht richtet“ (1Petr 2,23). Er selbst betete noch für seine Feinde, als sie ihn lebendig ans Kreuz genagelt hatten. Seinen Jüngern empfahl er generell: „Segnet die, die euch verfluchen! Betet für die, die euch beleidigen!“ (Lk6,28)

Darum dürfen unsere Äußerungen nicht von Ärger und Protest gekennzeichnet sein. Unser Herr verlangt allerdings auch nicht, dass wir Unrecht schweigend dulden. Er selbst sagte zu dem, der ihm beim Verhör ins Gesicht geschlagen hatte: „Wenn ich etwas Unrechtes gesagt habe, dann beweise es mir! Bin ich aber im Recht, warum schlägst du mich dann?“ (Joh 18,23)

Wir sollen schon Stellung nehmen, aber mit Liebe und Wahrheit, Konsequenz und Mut. Die folgenden Aufzählungen wollen darum keine Empörung hervorrufen, sondern Gebet und die Gesinnung, die der Herr seinen Jüngern gegenüber in seiner Endzeitrede so ausdrückte: „Wenn das alles anfängt, dann hebt den Kopf und richtet euch auf, denn dann ist eure Erlösung nicht mehr weit“ (Lk 21,28)."

Karl-Heinz Vanheiden (August 2007, Physiker, Bibelübersetzer, Mitglied im Ständigen Ausschuss des Bibelbundes, seit 1994 Verlagsleiter des Bibelbund-Verlags, Biblisch Glauben, Denken, Leben (BGDL) Nr. 76 S. 4)

 


 

Karl-Heinz Vanheiden, Physiker, Bibelübersetzer (2020)

Karl-Heinz Vanheiden 2020“ von H. Vanheiden-Böhm lizenziert CC BY-SA 4.0.

 

 


"Ich bin es satt, dass man Christen immer nur für Dinge kennt, gegen die sie sind."

Dr. Rick Warren (September 2006, SPIEGEL spezial „Weltmacht Religion“, Seite 33)

 

"Es ist, wie wenn sie auf der Titanic die Liegestühle ordentlich ausrichten, während das Schiff sinkt."

Dr. Rick Warren (10. November 2006, Willow-Creek-Leitungskongress in Bremen, www.baptisten.org)

 


"Es muss alles stimmen, bis aufs I-Tüpfelchen, und wenn nicht alles, auch das I-Tüpfelchen nicht stimmt, dann ist alles falsch. Das ist heidnische Philosophie, und das ist in der Vergangenheit ein Einfallstor des Teufels gewesen, mit dem er biblische Theologie buchstäblich madig gemacht hat."

Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann (2004, Prof. für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Evangelischen Hochschule Tabor, Marburg (EHT) u. Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL), Nicht auf der Schrift, sondern unter ihr, Seite 108)

 


"Es zeigt sich, wie verführerisch und gefährlich ein rationalistisches, philosophisch-heidnisches, der Domino-Theorie (auch der Chicago-Erklärung) zugrunde liegendes Wahrheitsdenken ist.
Wir dürften der Auferstehungsbotschaft und das heißt dem Evangelium (IKor 15,3) nicht mehr glauben, wenn wir annehmen müssten, dass ein einzelnes Wunder Jesu vielleicht eher nicht geschehen oder falsch berichtet ist.

Wir müssten am Evangelium vom auferstandenen und für mich gekreuzigten Gottessohn zweifeln, weil wir an einem Detail der Bibel, etwa der Hineinführung aller Stämme in das Gelobte Land, Zweifel haben?

Ich darf Jesu Anspruch, das Wort Gottes, der Messias, der Menschensohn zu sein, ich darf das Wort Gottes, das mich durch die Bibel hindurch erreicht, womöglich nicht als solches ernst nehmen und für mich wahrnehmen, weil ich ggf. in meinem intellektuellen Gewissen darin gebunden bin und es nicht anders denken und sehen kann, als dass ein bestimmtes Jesus-Wort nicht von ihm stammt, sondern auf einen Interpretationsakt der nachösterlichen Gemeinde zurückgeht?"

Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann (Dezember 2001, Prof. für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Evangelischen Hochschule Tabor, Marburg (EHT) u. Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL), Gemeinsame Liebe. Wie Evangelikale die Autorität der Bibel bestimmen., Seite 53+54)

 


"So ist die Landnahme des verheißenen Landes eine grundlegende Heilstat Gottes. Es ist keine historische Darstellung, sondern eine Mut machende Darstellung des Glaubens der Israeliten."

Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband e.V. - KiMat (2006, KiMat Heft 3 - Januar-März 06, Erklärungen zum Text, Seite 14, KiMat baut auf einem vierjährigen Textplan auf. In dieser Zeit bekommen die Kinder einen Gesamtüberblick über die Bibel, www.gnadauer.de)

 


"Mit dem neuen Wissen begann ich, die biblischen Berichte über Jesus mit anderen Augen zu lesen. Ich spürte mit einer Art sechstem Sinn, wo Erzählungen legendenhaft ausgeschmückt waren und wo der wahre, ganz lebendige Kern ist."

Pfarrer Werner Tiki Küstenmacher (22. September 2008, JesusLuxus: Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens, S. 16)
 

Pfarrer Werner Tiki Küstenmacher (19 March 2012)

TikiZDF2012“ von Tikipedia ist lizenziert unter CC BY-SA 3.0.

 


"Wenn die Bibel nicht das Wort Gottes ist, besitzt sie keine göttliche Autorität. … Sie sprechen zwar von den 'heilsnotwendigen Teilen', aber sie teilen uns nicht mit, wo sich diese Teile befinden und wie wir sie von den nicht inspirierten, mit Irrtum behafteten und nicht heilsnotwendigen Teilen unterscheiden können."

Dr. John H. Gerstner (1995, Theologe, Die Unfehlbarkeit der Bibel, Riehen: Immanuel, 1995 2. Auflage, S. 9)


"Es ist inkonsequent, prinzipielle Bedenken bei dem zu haben, was extreme Kritiker äußern, wenn man der Bibel selbst in bestimmten Punkten kritisch gegenübersteht. Entweder ist die Bibel Autorität, der ich mich vollständig unterwerfe, oder ich bin die Autorität, die bestimmen kann, was in ihr gilt oder nicht.

Wenn wir z.B. meinen, nur „religiöse" Aussagen der Bibel ernst nehmen zu müssen, die andern aber der menschlich-irrtümlichen Seite der Schrift zuschreiben zu dürfen, dann haben wir kein Recht, verhindern zu wollen, dass andere auch die „religiösen" Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt hin prüfen oder als menschliche, zeitbedingte Vorstellung ablehnen."

Prof. Dr. Samuel R. Külling (Ende der 1960er Jahre, Theologe, Gründer und erster Rektor der STH, Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel)
 

"Jesus hat ohne jede Einschränkung die Inspiration und Autorität der Heiligen Schrift anerkannt. "Die Schrift sagt" war für ihn gleichbedeutend mit "Gott sagt".


Der Apostel Paulus bekennt vor dem Stadthalter Felix: "Ich bekenne dir aber dies, dass ich gemäß der Glaubensrichtung, die sie eine Sekte nennen, dem Gott der Väter diene, indem ich allem Glauben schenke, was dem Gesetz gemäß ist, und was in den Propheten geschrieben steht. (Apg. 24,14; damit ist der ganze Inhalt des Alten Testaments zusammengefasst.)"

Prof. Dr. Samuel R. Külling (2001, Theologe, Generalangriff gegen den biblischen Fundamentalismus)

 


"Wir dürfen uns nicht auf Jesu Schriftgebrauch beschränken.

Wenn das ganze Neue Testament Wort Gottes ist, dann ist der Schriftgebrauch bei Paulus, im Hebräer- und im Judasbrief etc. ebenso normativ. … Das alles macht deutlich, dass der Rückgriff auf jesuanischen oder apostolischen Schriftumgang sich nicht einfach gestaltet und nicht ohne erheblichen Reflexionsaufwand möglich ist."

Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann (Dezember 2001, Prof. für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Evangelischen Hochschule Tabor, Marburg (EHT) u. Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL), Gemeinsame Liebe. Wie Evangelikale die Autorität der Bibel bestimmen, Seite 90)

"Es gibt Exegeten, die zur Beantwortung strittiger einleitungswissenschaftlicher Fragen auf Jesu Umgang mit dem Alten Testament rekurriert haben.

Es ist sicherlich von Bedeutung, welche Schriften Jesus als autoritativ für sich und seine Botschaft und sein Wirken angesehen hat. Es besteht hier aber die Gefahr, dass wir moderne Fragestellungen, die die Texte so gar nicht hatten, an diese heran- oder gar in diese hineintragen und von ihnen Antworten erwarten oder pressen, die sie nicht geben wollen und auch gar nicht können.

Ich behaupte einfach einmal, dass Jesus an der Frage der Ein- oder Mehrverfasserschaft des Jesaja-Buches nicht interessiert war - so wenig wie die Zuhörer, an die er sich wandte."

Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann (Dezember 2001, Prof. für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Evangelischen Hochschule Tabor, Marburg (EHT) u. Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL), Gemeinsame Liebe. Wie Evangelikale die Autorität der Bibel bestimmen., Seite 90)

Pastor Andreas Malessa (23. Juni 2016)

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"Wo kommen wir denn da hin? Dann denken sie an Lothar Zenetti, der gesagt hat: „Wenn allzu viele Leute sagen wo kommen wir dahin, wird es Zeit, dass mal einer aufsteht und nachschaut wo wir dahin kämen. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm wo wir dahin kämen. Es ist nur ungewohnt und nicht mehr heimatlich, nicht mehr vertraut. …

Übergänge und Schwellen machen jeden hindurchgehenden unsicher, denn der neue Rahmen hinter dem Türrahmen, der neue Raum hinter dem Türrahmen, das fremde Terrain hinter dem Torbogen sind ja unbekannt und noch unbetreten und immer wenn Vertrautes wegbricht, und wenn eine geölte Routine stoppt, dann suchen wir nach Halt, und dann suchen wir nach Sicherheiten, nach Fixpunkten - und finden sie am ehesten natürlich im Rückgriff  auf Erinnerung und Erfahrung.

Deswegen ist ein Ruck zum Konservativen, zum Gesetzlichen, Biblizistischen, eine Zunahme fundamentalistischer Gruppen, oder eine Zunahme fundamentalistischer Positionen, moralisch rigider Positionen, überhaupt nicht verwunderlich – es ist überhaupt nicht verwunderlich – es ist nur nicht zukunftsweisend."

Andreas Malessa  (26. August 2007, Pastor im Bund der Baptisten, Worthaus Referent, Journalist, Westfälisches Gemeindefestival "Maximale", Evangelische Kirche von Westfalen, Forum: Aufbruch im Abbruch der Kirche)

 

"Je fundamentalistischer, je radikaler, je simpler eine Bewegung, eine Bibelschule, eine Gemeinde argumentiert, umso attraktiver ist sie zunächst für den postmodernen Sinn- und Heimatsuchenden."

Andreas Malessa (10.06.2008, Pastor im Bund der Baptisten, Journalist, Worthaus Referent, Journalist kritisiert "Christival"-Berichterstattung, www.pro-medienmagazin.de)

 

"Aus Sicht von Experten ist freilich völlig unstrittig, dass es innerhalb der evangelikalen Bewegung auch in Deutschland einen fundamentalistischen Kern gibt. Annette Kick, Weltanschauungsbeauftragte der evangelischen Landeskirche in Württemberg, würde rund 300.000 Evangelikale in Deutschland als Fundamentalisten bezeichnen"

taz (19.12.2008, Christliche Rechte obsiegt: Bundeszentrale knickt ein, taz.de)

"Wer sind wohl die »schwarzen Schafe«? ... Die, die noch nicht auf Linie sind?"

Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“ (Dezember 2007, Informationsbrief Nr. 245, Seite 28 f., https://de.wikipedia.org/wiki/Kein_anderes_Evangelium)

 


"Je mehr die Strömung der Bibelkritik auch in gemäßigter Form sich vergrößert, umso mehr werden die Bibeltreuen zu unmöglichen Außenseitern gestempelt werden."

Prof. Dr. Samuel R. Külling (Ende der 1960er Jahre, Theologe, Gründer und erster Rektor der STH,  Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel)


"Viele erklären heute das, was unaufgebbare Grundlage des Christenglaubens ist und bleiben muss, zur fundamentalistischen Sonderansicht. …

Lange haben viele Menschen, und zwar mehr als die Verantwortlichen in den obersten Etagen der Kirchen ahnten, gehofft: »Die Bischöfe und Synoden müssen diesem Treiben doch endlich Einhalt gebieten!

Es muss doch endlich mal gesagt werden: „Schluss mit dem Ausverkauf des Glaubens!“ Doch darauf hat man vergeblich gewartet. Muss man sich also damit abfinden, dass die Konturen des Christenglaubens immer weiter abgehobelt werden? …

»Lasst euch doch nicht vom Wind des Zeitgeistes bewegen und umtreiben!« "Diesen Impuls möchte ich auch heute weitergeben. Christen sollen die Überzeugung gewinnen: »Ich will keine Wetterfahne sein!«" …

Von einzelnen Bekennern kann neues Leben ausgehen. Von einzelnen Christen, die nicht wie Blätter im Wind sind. Von einzelnen Menschen, die das wiedergewinnen wollen, was doch eigentlich für alle Christen und für die ganze Christenheit unaufgebbar ist."

Pfarrer Rolf Scheffbuch (Juni 2006, "Ich will keine Wetterfahne sein!" Seite 5+6, Hänssler, ISBN: 3775141650)

 


"Diffamierungskampagnen werden sich kaum gegen alle bibeltreuen Christen und Gemeinschaften gleichzeitig richten; vielmehr werden sie sich (zunächst) nur gegen solche richten, die die gegenwärtige geistliche und politische Situation am Klarsten erkennen und am deutlichsten nach außen artikulieren.

Der Sinn dieser Vorgehensweise liegt zum Einen darin, in der Öffentlichkeit nicht den Eindruck aufkommen zu lassen, es finde so etwas wie eine Christenverfolgung statt. Zum Anderen sollen auf diese Weise die Gemäßigten unter den Bibeltreuen veranlasst werden, sich von den Radikaleren zu distanzieren.

Auf diese Weise soll eine Spaltung des bibeltreuen Lagers und eine Isolierung der engagiertesten Bekenner herbeigeführt werden. Schon jetzt gibt es deutliche Anhaltspunkte, dass diese Rechnung zumindest vorläufig aufgehen wird."

Thomas Zimmermanns (17. Februar 2005, Jurist, Christen unter Druck, Lichtzeichen Verlag)

"Wir müssen aufpassen, dass wir nicht - von bequemer Freiheit verwöhnt - selbst die Schere im Kopf betätigen und uns aus Feigheit den Mund verbieten."

Pfarrer Ulrich Parzany (13.02.2008, Theologe, Leiter und Redner von ProChrist e.V., 1984 - 2005 Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland, 1987 - 2005 Mitglied im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz, 2002 - 2005 Leiter Lausanner Bewegung Deutschland, Steht auf, wenn ihr Christen seid. ideaSpektrum 7/2008, Seite 17)

 

 

 

"Die neuzeitliche Exegese wird bis in die Gegenwart hinein durch die historisch-kritische Methode bestimmt. Gegenüber dieser Methode erschien die Schriftauslegung der Väter als minderwertig, ja als nicht eigentlich »wissenschaftlich«."

Prof. Dr. Andreas Merkt (2006,  Katholischer Theologe, Professor f. Historische Theologie Universität Regensburg)

 


"Die historisch-kritische Methode, die so gerne als Barriere gegen Willkür und Schwärmerei ins Feld geführt wird, hat uns wiederum zu einer noch nie da gewesenen Fülle von exegetischen „Ergebnissen“ geführt, die sich in ihrer Gegensätzlichkeit zum Teil selbst aufheben. … Es ist schlechthin unerfindlich, wie dieser Wirrwarr von Ergebnissen für den christlichen Glauben noch eine Bedeutung haben könnte."

Prof. Dr. theol. Armin Sierszyn (1978, Schweizer Theologe, Die Bibel im Griff? − Historisch-kritische Denkweise und biblische Theologie, Hänssler; Auflage: 2001)

 

"Abgesehen von einigen Grundannahmen und der Übereinstimmung in den Methoden kann man sicher sein, dass da, wo sich zwei Theologen über Ergebnisse ihrer Arbeit austauschen, in der Regel zwei verschiedene Meinungen zutage treten."

Prof. Dr. Eta Linnemann (1994, Theologin, Original oder Fälschung. Historisch-kritische Theologie im Licht der Bibel.)

 

"Immer findet sich bei Theologen, auch bei den bekanntesten, eine Gegenmeinung."

Prof. Dr. Rudolf Bultmann (1884-1976, Theologe, Die Geschichte der synoptische Tradition, 10. Aufl. Göttingen 1995, Seite 97)

 

"Wer sich ein Bild vom historischen Jesus machen will, findet alles, und auch das Gegenteil, und alles ist angeblich irgendwie wissenschaftlich abgesichert."

Christian Nürnberger (November 2007, Journalist - "Atheistisch an Gott glauben", Jesus für Zweifler)

 

"Dabei kommen die Exegeten zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Was die einen für ein echtes Jesuswort halten, wird von den anderen als »unecht« entsorgt – je nachdem, ob es in das persönliche theologische Raster passt.

Vom Jesus der Bibel bleibt nicht viel übrig als ein unübersichtliches Konglomerat von «das kann Jesus nicht gesagt und das kann er nicht getan haben, das geht nicht, weil es gegen unsere Weltsicht verstößt.« "

Pfarrer Alexander Garth (9. September 2021, Untergehen oder Umkehren: Warum der christliche Glaube seine beste Zeit noch vor sich hat, Evangelische Verlagsanstalt Leipzig)
 

"Von wem wird dieser Autor beeinflusst; zu welcher Schule gehört er? ...

Ist es progressiv?, Ist es konservativ?,
Ist es wissenschaftlich?,
Ist es veraltet?", Ist es zeitgemäß?,
Ist es nützlich?, Ist es unbarmherzig?

- aber nicht:  Ist es wahr? ...

..die Frage nach der Wahrheit ... unbequem und ...unzeitgemäß"

Prof. Dr. h.c. Clive Staples Lewis (1898-1963, britischer Schriftsteller und Literatur-wissenschaftler, Nach der Wahrheit fragen, Dr.phil. Jürgen Spieß, Brunnen-Verlag, Gießen; Aufl. 2007)

 

"Lass das Wort da stehen!" [Das Wort sie sollen lassen stahn, Martin Luther 1528]

"Ich habe ihnen gegeben Dein Wort." [Johannes 17, 14] „Einst das Volk der Reformation, einst das Volk des Pietismus, jetzt ein Volk des Unglaubens, der Kritik, der Negation. Diese Tatsache, die sich unsern Augen enthüllt hat, sollte alle Kinder Gottes mehr wie bisher ins Gebet treiben, zu beten und zu flehen um eine Erweckung."

"Zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn die Stätte, darauf du stehst, ist heilig. Und so tat Josua.“ [Josua 5, 15]
„Da rief ihn Gott und er trat vor den HERRN. Das musst du auch, in allen Lagen: vor den HERRN! Was ist es, was dich hindert, in die Nähe Gottes zu treten? Zieh deine Schuhe aus! Von Josua lesen wir: Und Josua tat also. O tu du es auch, dass du auf den heiligen Boden der Gegenwart Gottes treten und gesegnet werden kannst!"

Pfarrer Ernst Modersohn (1905, Vorstandsmitglied des Gnadauer Verbandes)

"Ihr aber, lasst ihr euch nicht Rabbi nennen! Denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder. Ihr sollt auch nicht jemanden auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, nämlich der im Himmel. Lasst euch auch nicht Meister nennen; denn einer ist euer Meister, der Christus." 

Jesus Christus (Matthäus 23,8-10)

 


"Eine bibeltreue Theologie darf dagegen nie vergessen, dass alle, die an Jesus Christus, unseren Herrn glauben, von Gott gelehrt sind. Der Heilige Geist ist ausgegossen in unsere Herzen und wird uns in alle Wahrheit führen.

Ja, unser Herr Jesus dankt seinem Vater im Himmel dafür, dass er dieses vor den Weisen und Verständigen verborgen hat, den Unmündigen aber offenbart [Matthäus 11, 25].

 

Wehe uns, wenn wir uns zu einem Expertentum aufschwingen, das dem so genannten Laien Vorschriften darüber macht, was er aus Gottes Wort herauslesen darf und was nicht."

Prof. Dr. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem Prüfstand: wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")

"Von Anfang an war die Verkündigung der Kirche verknüpft mit der Erfahrung, dass der Heilige Geist wirkt, wenn Jesus verkündigt wird.

Als Petrus auf göttliche Intervention hin etwas damals Unerhörtes tat, nämlich als Jude im Hause eines römischen Besatzungsoffiziers zu predigen, geschah folgendes: »Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die ihm zuhörten. Die jüdischen Christen, die Petrus begleiteten, waren entsetzt darüber, dass die Gabe des Heiligen Geistes auch über Nichtjuden ausgegossen wurde, denn sie hörten, dass sie in Zungen redeten und Gott hoch priesen« (Apostelgeschichte 10).

Lukas, der Autor der Apostelgeschichte, hat – sicher nach gründlicher Recherche – den Inhalt der Petruspredigt zusammengefasst: eine, wie ich das nennen würde, steile christologische Ansage: 
Jesus, erfüllt mit der Kraft Gottes, heilte, wurde gekreuzigt, von Gott auferweckt, Richter der Lebenden und Toten, lange vorher von den Propheten angekündigt; alle, die an ihn glauben, empfangen Vergebung der Sünden. 

Petrus hat noch nicht zu Ende gesprochen, da kommt der Heilige Geist über die Zuhörer. Gott bestätigt die Verkündigung dieses Christus. 
Und das ist die Erfahrung der Menschen bis heute. Wo Jesus verkündigt wird als Sohn Gottes, als Gekreuzigter und Auferstandener, bei dem Vergebung der Sünden und ewiges Leben ist, da tritt der Heilige Geist hinzu und bekräftigt die Predigt der Kirche. Die Auswirkungen dieser Geistesgegenwart können sich sogar bis in das Leibliche hinein manifestieren, so dass die Menschen in ihrem Körper eine Besserung verspüren, wie Unzählige immer wieder bezeugen. …

»Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen« (Markus 16). Was aber ist, wenn das Wort nicht das Wort von Christus ist, sondern ein von philosophischen Moden, postmodernen Ideologien oder reduktiven erkenntnistheoretischen Voreinstellungen verfälschter Jesus, der mit dem Zeugnis der Bibel und der kirchlichen Tradition nicht mehr viel zu tun hat? 

Ganz einfach! Der Heilige Geist sagt: »Nicht mein Jesus! Da bleib ich zu Hause.« Es ist die Aufgabe des Heiligen Geistes, Jesus groß raus zu bringen. …
Der Heilige Geist ehrt den Glauben von Menschen. Umgekehrt verhindert der fehlende Glaube, dass Jesus wirken kann. In seiner Heimatstadt konnte er fast kein einziges Wunder tun »wegen ihres Unglaubens« (Matthäus 13). Was bedeutet es für die Gemeinschaft der Kirche, wenn der Unglaube das Wirken des Geistes blockiert? Und welche Konsequenz hat es, wenn ein Minimalglaube zum Normalglauben geworden ist?"

Pfarrer Alexander Garth (9. September 2021, Untergehen oder Umkehren: Warum der christliche Glaube seine beste Zeit noch vor sich hat, Evangelische Verlagsanstalt Leipzig)

"Mit der Bibelkritik hat man die Kirchen leergepredigt, weil nur wenige einen Grund finden, zum Gottesdienst zu gehen, wenn ihnen anstelle des Brotes des Wortes Gottes nur die Steine unmaßgeblicher persönlicher Meinung dargeboten werden. …

Aber wir sind nicht verpflichtet, "ausgeklügelten Fabeln" (2. Petr. 1,16) zu folgen. Es besteht kein Grund, die Evangelien als die originale und göttlich inspirierte Grundlage unseres christlichen Glaubens aufzugeben. …

In der historisch-kritischen Theologie wird als "wissenschaftliches Arbeiten" deklariert, wenn man eine Hypothese aufstellt, sie durch eigene Argumente stützt und durch weitere Hypothesen stabilisiert. … Als wissenschaftliche Erkenntnis wird gewertet, was sich im Spiel der Meinungen durchgesetzt hat."

"Die Faszination, die von der historisch-kritischen Theologie ausgeht, und der leider auch viele Evangelikale mehr oder weniger erlegen sind, beruht auf ihrem Anspruch der Wissenschaftlichkeit.

Man hält es für nötig, die wissenschaftlichen Ergebnisse zu respektieren und durchschaut nicht, dass diese »Ergebnisse« häufig nichts Anderes sind als unbewiesene Hypothesen, die vollmundig als Fakten ausgegeben werden, sobald sie eine breitere Zustimmung gefunden haben."

Prof. Dr. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem Prüfstand: wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")


"Es sind aber gerade die Frommen unter den Bibelkritikern, die am Ende selbst jene für die Bibelkritik einnehmen, die ihr zunächst - aus gutem biblischem Grund - widerstehen."

Prof. Dr. theol. Eta Linnemann (1998, Theologin, "Bibelkritik auf dem Prüfstand: wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?")

 


"Oft sind es die Freunde der Fundamentalisten, die am ehesten Einfluss auf sie haben." 

Prof. Dr. Thomas Schirrmacher (15. Januar 2010, Vorsitzender der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Fundamentalismus: Wenn Religion zur Gefahr wird, Scm Hänssler, ISBN 9783775152037, S.71)

 

"Die historische Methode ... ist ein Sauerteig, der alles verwandelt und der schließlich die ganze bisherige Form theologischer Methoden zersprengt."

 

Prof. Dr. Ernst Troeltsch (1898, Theologe, Über historische und dogmatische Methode in der Theologie, Gesammelte Schriften Bd. 2: Zur religiösen Lage, Religionsphilosophie und Ethik, Bonn 21922)

 

"Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon."

 

MATTHÄUS / 13. Kapitel, 24 - 25

 

 

"Rings um uns her wächst immer mehr das ... Unkraut der modernen Theologie auf, das nichts anderes ist als Unglaube, der zu feige ist, seinen eigenen Namen zu tragen. …

Ich sehe diesen Sauerteig des Unglaubens nach allen Richtungen hin wirken, und viele sind in dem einen oder anderen Punkt angesteckt. Er frisst sich wie ein Krebs in die Seelen der Gemeinden hinein."

 

Charles H. Spurgeon (1834 - 1892, englischer Baptistenpastor - galt als einer der bekanntesten Prediger des 19. Jahrhunderts, vgl. "Auf Dein Wort", 1982)

 

Elke Naters u. Sven Lager (10. September 2016)

Sven Lager and Elke Naters at HelferInnenkonferenz“ von Ars Electronica ist lizenziert unter CC BY-NC-ND 2.0.

 

 


"Zwei Berliner Schriftsteller gehen nach Südafrika. Sie wissen nicht genau, wonach sie suchen. Und dann finden sie Gott. Elke Naters und Sven Lager erzählen, wie sie zu Christen wurden. Eine moderne Erweckungsgeschichte. [DIE ZEIT] …

In unserem deutschen Freundeskreis wären wir auf mehr Verständnis gestoßen, wenn wir Buddhisten, Veganer oder alkoholabhängig geworden wären.

»Ihr glaubt echt an die Bibel?« – »Ja, wir leben danach.« – »Also seid ihr Fundamentalisten? Wie Bush und die Leute, die vor Abtreibungskliniken stehen?« – »Nein, aber wir glauben, dass Jesus wiederauferstanden ist und in uns lebt.«
»Ewiges Leben, Himmel und Hölle?« – »Genau. Und wir glauben an ein Leben vor dem Tod.« –»Oh...« Spätestens jetzt wird die zweite Flasche Pinotage entkorkt. …

Die Jesusgeschichte, dass Gott am Kreuz für unsere Sünden gestorben und seine Wiederauferstehung Triumph über den Tod ist, das leuchtet jedem Afrikaner ein – während die Westeuropäer das Übernatürliche nur noch symbolisch verstehen. Also gar nicht." 

Elke Naters u. Sven Lager (12. August 2012, "Ihr glaubt echt an die Bibel?", zeit.de/2012/32/Glaube-Suedafrika-Religion, DIE ZEIT)

 


"In Freiburg ist der Evangelist Ralf Steinhart vom Missionswerk Janz Team als Redner der Jugendevangelisation „JesusHouse“ wieder ausgeladen worden.

Der Grund: Nach Ansicht der örtlichen Evangelischen Allianz habe er in seinen ersten Ansprachen „unangemessen“ mit Gottes Zorn gedroht. Auch Mitarbeiter hätten die Verquickung von der Einladung zum Glauben mit der Androhung von Gottes Gericht als unpassend empfunden."

ideaSpektrum (15. Dezember 2010, Christen, verschweigt nicht das Weltgericht, ideaSpektrum 50/2010, S. 16)

 

"Musik, Nebelschwaden, alles ist wie bei einem Popkonzert. … Das "Jesushouse"-Festival [Freiburg] bietet bis Samstag Partystimmung und einen emotionalen Prediger [Ralf Steinhart]. … „Ich mache Werbung für Gott." Er arbeitet für das christliche Missionsunternehmen "Janzteam" in Kandern ...

Es werde ein Gericht geben. "Und dann gnade dir Gott, wenn du kein Freund Gottes bist, dann hast du nämlich keine Chance!" Nur Jesus könne retten vor dem Zorn Gottes, ohne ihn könne kein Mensch bestehen. … Die Bibel, das sei "die Wahrheit"."

Badische Zeitung (25. November 2010, Viel Musik und viel Mission, badische-zeitung.de)

 

"Nach einem Bericht in der Badischen Zeitung haben die Verantwortlichen den Prediger [Ralf Steinhart, Janz Team] der Jesus House-Veranstaltung, die zur Zeit im Paulussaal stattfindet entlassen.

Die Evangelische Allianz und der Veranstaltungsleiter teilen jetzt in einer Presseerklärung mit: "Bezugnehmend auf den am 25. November in der Badischen Zeitung (Stadtausgabe) erschienenen Artikel über die Jugendveranstaltung "JesusHouse" möchten wir als Gemeinden, die für diese Veranstaltung verantwortlich sind, mitteilen:

Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von der im Artikel beschriebenen Form von Verkündigung.

Wir sehen unseren Auftrag darin, Jesus Christus als den Gottessohn, der in seiner Person die Menschenliebe und Vergebung Gottes verkörpert, bekannt zu machen. Im Mittelpunkt unserer Evangeliums-Verkündigung steht die Einladung zu einem Leben aus Glauben. Jedem Hörer steht frei, dieser Einladung zu folgen oder nicht.

Von "Gehirnwäsche", Drohungen und Druck distanzieren wir uns genauso, wie von den totalitär abgeschiedenen Absolutheitsansprüchen einer Sekte. Wir stehen für Meinungs- und Religionsfreiheit ein und achten Menschen, die zu anderen Überzeugungen kommen als wir selbst.

Die Verkündigung von Prediger Ralf Steinhart hat uns überrascht und enttäuscht. Wir entschuldigen uns bei allen Jugendlichen und ihren Eltern dafür und haben in der Konsequenz Herrn Steinhart aus der Veranstaltung ausgeladen. Sie wird in den kommenden Tagen in Eigenregie durchgeführt."

Kirchenbezirk Freiburg, Pressemeldung (26. November 2010, Distanzierung von Prediger: Kirchen entschuldigen sich für "Druck und Drohung". Evangelische Allianz "überrascht und enttäuscht", evangelisch-in-freiburg.de)

 

"Dass die aktuelle Aufregung um das Gericht Gottes gerade von JesusHouse angestoßen wird, überrascht. Dass eine örtliche Evangelische Allianz sich dagegenstellt, ist leider nicht mehr überraschend."

Lutz Scheufler (15. Dezember 2010, Jugendevangelist beim Landesjugendpfarramt der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen, PRO & KONTRA: Darf man mit dem Gericht Gottes drohen?, ideaSpektrum 50/2010, S. 15)

 


"Gegenüber idea berichtete der Vorsitzende der Freiburger Evangelischen Allianz, Norbert Aufrecht, von mehreren negativen Rückmeldungen auf den Eröffnungsabend. Auch Mitarbeiter hätten die Verquickung von der Einladung zum christlichen Glauben mit einer Androhung von Gottes Gericht für unpassend empfunden. Steinhart habe damit „einem vorherrschenden Negativklischee von Evangelikalen entsprochen“. …

Laut Steinhart [Prediger, Janz Team] wussten die Verantwortlichen, dass sie einen Prediger eingeladen hatten, „der kein Blatt vor den Mund nimmt“. Warnungen vor dem Gericht Gottes gehörten zur Kernbotschaft Jesu Christi, sagte der Evangelist gegenüber idea. Wer sie verschweigen wolle, gebe dem Druck einer kirchenkritischen Öffentlichkeit nach. „Dann kann man gleich auf Evangelisationen verzichten“, so Steinhart."

ideaSpektrum (8. Dezember 2010, Einmaliger Fall: Evangelische Allianz lädt einen Evangelisten aus, Seite 8, idea.de)

 

"JesusHouse entlässt Evangelisten – zu biblisch! …
Christentum in unverdünnter Dosis ist ungenießbar und sogar toxisch. In unserer aufgeklärten Gesellschaft kann man Religion nur in homöopathischen Dosen konsumieren."

(7. Dezember 2010, htblasphemieblog2.wordpress.com)

C. S. Lewis, britischer Schriftsteller u. Literaturwissenschaftler

 

 


"Die Hölle … Es gibt keine Lehre, die ich lieber aus dem Christentum tilgen möchte als diese - wenn es nur in meiner Macht läge. Aber sie wird sehr eindeutig durch die Heilige Schrift gestützt und vor allem durch die Worte unseres Herrn Jesus Christus selbst. [S. 119] …

Bei allen Erörterungen über die Hölle müssen wir uns ständig vor Augen halten, dass sie wahrhaft möglich ist – nicht für unsere Feinde, nicht für unsere Freunde (beide trüben den klaren Blick der Vernunft), nein: für uns selbst." [S. 129]

Prof. Dr. theol. h.c., Dr. h.c. Clive Staples Lewis (1940, britischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, The Problem of Pain, 1940; Über den Schmerz, Köln/Olten: Hegner 1954; Gießen: Brunnen, 7. Aufl. 2009, S. 119 u. 129)

 


"Natürlich ist das Evangelium eine frohe Botschaft, aber diese Botschaft wird von Warnungen vor dem ewigen Verlorengehen begleitet. … Dieser Gedanke ist in der gesamten neutestamentlichen Botschaft so tief verankert, dass wir ihn nicht einfach ignorieren können.

Es wäre eine Anmaßung, diese Teile aus der Bibel herauszupräparieren. Christen können sich nicht eine nette Religion erfinden. Die christliche Botschaft ist die, die Jesus gebracht hat und nicht die, von der wir denken, Jesus hätte sie bringen sollen. Und Jesus redet nun mal von der Gefahr, endgültig verloren zu gehen."

Prof. Dr. Robert Spaemann (30. April 2010, Philosoph, Christen können nicht eine nette Religion erfinden, idea.de)


"Es ist wirklich ein schwieriges Thema, weil es überhaupt nicht in unsere Zeit passt … Aber deshalb dürfen wir nicht die Hölle wegdiskutieren oder verstecken.

Niemand hat jeden einzelnen von uns Menschen jemals so sehr geliebt wie Jesus Christus. Und doch stammen einige der deutlichsten Worte in der Bibel zum Thema Hölle von ihm."

(nikodemus.net/391, Stand 27. September 2006)

 

"Du hast Recht, dass Gott alle Menschen liebt, auch die, die nichts von ihm wissen wollen. Und gerade weil er sie liebt, wird er sie nicht zwingen, in Ewigkeit mit ihm leben zu müssen, obwohl sie das gar nicht wollen. Sie können sich selbst entscheiden.

Ein sündiger Mensch kann in der Gegenwart Gottes aber nur bestehen, wenn er durch Jesus Vergebung seiner Sünden erfahren hat. Manche kommen mit der Vorstellung, dass dies eine Tatsache und kein religiöses Märchen ist, überhaupt nicht zurecht und weisen sie ab. … Bleibt nur noch die Frage: Wo stehst du?"

(www.nikodemus.net/1086, Stand 27. September 2006)

 


"Nun ist es aber so, dass nicht ich mir ein Bild von Gott basteln will, das mir gut gefällt, sondern ich will mir mein Gottesbild von ihm selbst malen lassen. Das hat Gott in der Bibel getan, davon bin ich überzeugt.

Deshalb nehme ich auch die Dinge an, die mir nicht gefallen - in der Erkenntnis, dass ich nur sehr begrenzt die gerechten Wege Gottes verstehe. Aber von einem bin ich überzeugt: Gott ist gerecht, absolut gerecht, gerechter als jeder Mensch, der seine Gerechtigkeit in Frage stellt.

Wenn ich Gott und seinem Wort vertraue, lässt Gott aus dem anfänglichen Dorn in meinem Auge (der Tatsache des Gerichts) letztlich sogar etwas Gutes erwachsen. Dann nämlich, wenn ich das einzig Vernünftige tue und der gerechten Strafe entrinne, indem ich die Vergebung und das ewige Leben annehme, die mir im Glauben an Jesus Christus geschenkt wird.

Gott will nicht, dass Menschen den zweiten Tod erleiden - darum hat er seinen unschuldigen Sohn für ihre Schuld bezahlen lassen. Er will, dass alle umkehren und gerettet werden (2.Petrus 3,9). Doch dies kann nur geschehen, indem sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1.Timotheus 2,4) - der Wahrheit über ihre eigene Schuld und über Gottes Gerechtigkeit und Gnade in Jesus Christus."

(www.nikodemus.net/1003, Stand 27. September 2006)


 

"Retter – das ist ein starkes Wort. Von Rettung reden wir, wenn es um Tod und Leben geht. Nicht jede Lebenshilfe in Schwierigkeiten verdient die Bezeichnung Rettung. … Die Lebensgefahr, aus der Jesus rettet, ist das Gericht Gottes.

Und Jesus selbst sagt: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen“ (Johannes 5,24).

Wer das Evangelium von Jesus, dem Retter, verkündigt, muss also vom Gericht Gottes reden. Jesus redet klar vom Gericht Gottes … Widerspricht das der Tatsache, dass Jesus die Liebe Gottes in Person ist? Offensichtlich gehört zur Liebe Gottes, dass er den Menschen die volle Wahrheit sagt. ...

Wer das Gericht Gottes und die schreckliche Möglichkeit der ewigen Verdammnis verschweigt, belügt die Menschen und bietet Opium-Religion zur Betäubung der Gewissen an. … Wer Opium-Religion verkaufen will, predige Christentum ohne Gericht Gottes und ohne Kreuz und Auferstehung des Jesus Christus, Religion ohne Bekehrung.

Im spirituellen Supermarkt mag der Kunde König sein. Aber Gott und sein Evangelium sind keine Waren. Und seine Boten sind keine Verkäufer, sondern Zeugen und Botschafter des Christus."

Pfarrer Ulrich Parzany (15. Dezember 2010, Theologe, Leiter und Redner von ProChrist e.V., 1984 - 2005 Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland, 1987 - 2005 Mitglied im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz, 2002 - 2005 Leiter Lausanner Bewegung Deutschland, https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Parzany, Christen, verschweigt nicht das Weltgericht, ideaSpektrum 50/2010, S. 16)

 


 

Stefani Joanne Angelina Germanotta - Lady Gaga (19. Juni 2011)

Lady gaga in stefanie germanotta“ von chicknglam ist lizenziert unter CC BY-NC-SA 2.0.

 

"Es macht mich krank, mit Kerlen zusammen zu sein, die mir erzählen, was ich hören will. Hör doch auf, mir diesen Scheiß zu erzählen. Sag mir die Wahrheit." [2009]

"Ich hasse die Wahrheit. Ich hasse sie so sehr, dass mir ein Haufen Mist lieber wäre als die Wahrheit." [2010]

Stefani Germanotta  (2009/2010, US-amerikanische Popsängerin und Songwriterin, Mauren Callahan, Lady Gaga: die Biografie, S. 12-13, gesehen auf www.theoblog.de am 15. Dezember 2010, Gaga: »Sag mir die Wahrheit«)

 

"Vor vielen Jahren fragte Gerhard Maier, damals Rektor des Albrecht-Bengel-Hauses in Tübingen, seine Studenten, worauf es beim missionarischen Zeugnis ankomme. Die klassischen Antworten kennen wir:

«Das Christentum muss attraktiv sein. Wir müssen das Evangelium verständlich kommunizieren. Es geht darum, Beziehungen aufzubauen, nicht Bibelstellen um die Ohren zu schmeißen.»

Gerhard Maier sagte damals lapidar: «Sagen Sie die Wahrheit.»" 

Ron Kubsch (Februar 2008, Dozent für Seelsorge und Neuere Theologiegeschichte am Martin Bucer Seminar in Bonn, factum-magazin.ch, theoblog.de)

 

"Wer in den Himmel möchte, kommt an Jesus Christus nicht vorbei“, so Lehmann. ... „Unsere Aufgabe ist es, die christliche Botschaft weiterzusagen und nicht nur, vorbildlich zu leben“, so der Theologe."

Pfarrer Theo Lehmann (16.03.08, Wer in den Himmel möchte, kommt an Jesus nicht vorbei. idea.de)

 

"17 Prozent der evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrern der EKiBB [Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz] glauben an die Tatsache: "Himmel nach dem Tod. ...

Die klassische Eschatologie [griech., ta és-chata, die letzten Dinge] ... ist offenbar kurz vor dem Verschwinden - auch bei den Theologengruppen. Klar aber ist, dass zwischen denen, die diese Vorstellungen noch teilen, und der großen Mehrheit, die das nicht tut, Welten klaffen."

Prof. Dr. Klaus-Peter Jörns (1999, "Die neuen Gesichter Gottes. Was die Menschen heute wirklich glauben", Seite 208)

[In einer Befragung aus 1997 antworteten evangelische Pfarrer (in %) auf folgende Fragen mit „ja“: Kann man nach dem Tod in den „Himmel“ kommen - Ja: 17%. Religions- und kirchen-soziologische Untersuchung  des Instituts für Religionssoziologie HUBerlin 1999 durch Jörns]

C (30)

Bild: Thomas Plaßmann, thomasplassmann.de​

 

"Ich predige als ein sterbender Mann zu sterbenden Männern und Frauen und Jugendlichen. Und ich werde predigen, als ob ich nie wieder predigen würde und ich werde euch Dinge sagen, die ihr missverstehen werdet und ich werde euch Dinge sagen, die euch so wütend auf mich machen werden. Und ich werde euch Dinge sagen, die ihr leugnen werdet. Und ich werde euch Dinge sagen, von denen ihr sagen werdet, ich habe kein Recht, euch das zu erzählen. …

Ich stehe hier heute und ich habe keine Sorgen um deinen Selbstwert, mein Herz wird nicht geplagt davon, ob du dich gut fühlst mit dir selbst, ob das Leben sich so entwickelt, wie du es dir gewünscht hast oder ob du gerade schwarze Zahlen schreibst.

Es gibt nur eine einzige Sache, die mir eine schlaflose Nacht gab. Es gibt nur eine einzige Sache, die mich den ganzen Morgen geplagt hat. Und zwar dies: In hundert Jahren wird eine große Anzahl der Menschen in diesem Gebäude möglicherweise in der Hölle sein. …

Die Person, die dich am meisten liebt, wird dir am meisten die Wahrheit sagen. Was eines der offensichtlichsten Zeichen eines falschen Propheten ist, dass er dir immer das erzählen wird, was du hören willst. Er wird dir niemals in die Parade fahren.
Er wird dich zum klatschen und hüpfen bringen, er wird dich schwindlig machen und dich bei Laune halten und er wird dir ein Christsein präsentieren, welches deine Kirche so aussehen lässt wie ein Jesus-Fun-Event, eine Unterhaltungsshow. Und unterhält dich so sehr, dass du niemals an solch wichtige Punkte kommst wie an diese: Wirkt Gott in meinem Leben? ….

Wir … predigen, dass du durch die einzig richtige Pforte gehen solltest, die Jesus Christus ist. Aber wir haben etwas vergessen. Und ich will, dass Pastoren, Jugendpastoren, Eltern, wer auch immer wissen: Wir haben eine sehr wichtige Lehre des Evangeliums vergessen…. Diese Lehre sagt nicht nur, dass die Pforte schmal ist, sondern sagt, dass der Pfad schmal ist.

Was wir im Grunde tun ist jemand zu Christus zu führen, jemand in ein Gebet zu führen und dann verbringen sie ihr ganzes Leben damit, geradewegs wie die Welt zu leben. … Das meiste unserer Christenheit kommt von Songschreibern und nicht von der Bibel. Das meiste, was wir für Wahrheit halten, ist uns von unserer Kultur diktiert worden und kommt nicht aus der Bibel. …

Schau dir dein Leben an, schau, wie lebst, wie du redest, wofür brennt dein Herz? Ist Jesus dort drin? Oder ist er einfach so ein Anhängsel, das du noch an dein Leben anheftest? Ist er einfach etwas, was du tust am Mittwoch oder Sonntag? Ist er etwas, dem du gedanklich zustimmst? Ist er ein Zusatz oder ist er das einzige Zentrum deines Lebens?


Welche Frucht trägst du? Siehst du aus wie die Welt, benimmst dich wie die Welt? Hast du am gleichen Spaß wie die Welt? Kannst du Sünde lieben und sie genießen? Kannst du Rebellion lieben und sie genießen? Dann kennst du Gott nicht. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Gott hat die Kraft zu verändern. …

Wenn irgendjemand anfängt, von Gesetz, von biblischen Grundsätzen zu reden, was wir tun sollen und nicht tun sollen, wie wir leben sollten und nicht leben sollten, fangen alle an zu schreien: Gesetzlichkeit. Gesetzlichkeit. … Gott ist ein heiliger Gott. Das ist etwas, was die Amerikaner vergessen haben. Viele der Dinge, die ihr liebt zu tun, die hasst Gott. Habt ihr das gewusst?

Betet für Erweckung, ihr wollt eine Jugendversammlung haben, ihr wollt, dass Gott wirkt, aber bevor ihr das tut, schaut ihr Videos, die Gott absolut verachtet. Und dann wundert ihr euch, warum der Heilige Geist nicht wirkt an diesem Ort und ihr falsches Feuer und falsche Spannung erzeugen müsst.

Denn Gott hat damit nichts zu tun, denn Gott ist ein heiliger Gott und der einzige Weg, auf dem wir jemals mit Gott versöhnt werden können ist durch den Tod von Gottes einzigem Sohn als er an diesem Holz hing. … Dann steht er von den Toten auf, mächtig zu retten. Das ist das Evangelium Jesu."

Paul David Washer (2002, Prediger, Südliche Baptisten USA, Shocking Message, Jugendkongress: Youth Evangelism Conference 2002 mit 5000 Jugendlichen in Montgomery, US-Bundesstaates Alabama, USA)



"Der schottische Philosoph und Historiker David Hume (1711-1776) ging trotz seiner skeptischen Ansichten ab und zu in den Gottesdienst zu einem rechtgläubigen Geistlichen namens John Braun.

Auf die Frage, wie er das mit seinen Anschauungen vereinbaren könne, antwortete Hume: "Ich glaube nicht alles, was er sagt, aber er glaubt es. Und dann und wann höre ich gern einem Mann zu, der glaubt, was er sagt."

Annegret Kokschal (Mai 2006, Das große Buch des christlichen Humors, St. Benno)

 


"Als ein junger Missionar lebte ich viele Jahre in einem Land, das von Krieg zerrissen wurde. … Die Schönheit des Menschen wird durch den Tod zerstört. Die Hoffnung aller Menschen wird durch den Tod zerstört. Meine Familie wurde durch den Tod zerrissen. Mein Bruder wurde getötet, als er sechs Jahre alt war. Mein Vater starb in meinen Armen inmitten eines Feldes. Und vor wenigen Jahren predigte ich zum Begräbnis meiner Schwester.


Ich weiß viel über den Tod. Aber der Tod ist ein zu starker Gegner um ihn zu bezwingen. Egal wie sehr du mit ihm ringst, egal wie sehr du gegen ihn kämpfst, egal wie sehr du das Wissen unterdrücken magst, dass er an deiner Tür klopfen wird, wisse dies: Er wird dich einholen! Und es gibt nichts, was du dagegen tun könntest.

Wie David sagte: „Es sind nur noch wenige Schritte zwischen mir und dem Tod. Innerhalb nur wenigen Jahren werden einige von euch tot sein. In 25 Jahren werden noch mehr Menschen von euch tot sein. Und in 100 Jahren werden wir nicht nur alle tot sein, sondern wir werden vergessen sein. All unsere Hoffnungen werden zerstört sein. Jede Erinnerung an alles, was wir je getan haben, wird verschwunden sein.

Von allen Geschöpfen sind wir die bemitleidenswertesten. Denn der Tod kommt nicht nur zu uns, wir wissen es. Du weißt es und Du weißt es. Du tust alles, was in deiner Macht steht, um diesen Gedanken zu verdrängen. Aber er wird dich einholen, vielleicht sogar heute Abend. Er kommt zu euren Kindern und es gibt nichts, was du dagegen unternehmen kannst.

Aber es gibt Einen, der dem Tod entgegentrat. Es gibt Einen, einen mächtigen Kriegshelden, der in die Festung des Todes stieg und ihn an seiner stärksten Stelle bezwang. Da ist Einer, der des Menschen größten Feind bezwungen hat.


Sein Name ist Jesus Christus. Und er trug die Sünden der Welt. Und er starb an jenem Holz. Und er bezahlte für genau das, was die Ursache für unseren Tod ist. Und am dritten Tag erweckte ihn der Vater aus den Toten. Und am dritten Tag erweckte der Heilige Geist aus den Toten. Und am dritten Tag erweckte er sich selbst aus den Toten. …

Versteht ihr, das Evangelium ist eine gute Nachricht, es ist eine großartige Botschaft und Gott schreit es dir zu. Sagte nicht der Apostel Paulus selbst: „Ich flehe euch an, aber es ist so, dass Gott euch durch mit anfleht. Warum willst du ein Leben fristen, das keinen Sinn hat? Warum willst du ein Leben fristen, das wörtlich auseinander fallen wird? Warum willst du dir selbst erlauben, vom Tod verschlungen zu werden? Warum kommst du nicht zu Christus? Was hält dich ab? Was ist das für ein Ding, das die Kontrolle über deinen Verstand hat? Komm zu Christus!"

Paul David Washer (Juni 2009, Prediger, Südliche Baptisten USA, youtube.com)

 


"Diese traumatische Vergangenheit erklärt, warum Washer so ein fanatischer Fundamentalist geworden ist. Er klammert sich verzweifelt an Mythen aus der Antike, die Menschen die Illusion geben, sie könnten den Tod bezwingen. Man muss sich nicht schämen, so schwach zu sein, aber ich finde es traurig, dass nicht mehr Menschen die Stärke aufbringen, den Tod als das zu sehen was er ist: endgültig."

(youtube.com, April 2010)

Paul David Washer (2013)

File:Paul washer profile.jpg“ von LillyWes ist lizenziert unter CC BY-SA 3.0.

 


"Welterfahrung und Weltbemächtigung sind in Wissenschaft und Technik so weit entwickelt, dass kein Mensch im Ernst am neutestamentlichen Weltbild festhalten kann und festhält.

Welchen Sinn hat es, heute zu bekennen: "niedergefahren zur Hölle" oder" aufgefahren gen Himmel" ... den "Himmel" im alten Sinne gibt es für uns gar nicht mehr. Und ebenso wenig gibt es die Hölle, die mythische Unterwelt ...

Erledigt sind damit die Geschichten von der Himmel- und Höllenfahrt Christi; erledigt ist die Erwartung des mit den Wolken des Himmels kommenden "Menschensohnes" und des Entrafftwerdens der Gläubigen in die Luft, ihm entgegen."

Prof. Dr. Rudolf Bultmann (1941, Ev. Theologe, Neues Testament und Mythologie. Das Problem der Entmythologisierung der neutestamentlichen Verkündigung (1941). in: H.-W. Bartsch (Hg.): Kerygma und Mythos, Band 1. 1948. 4. Aufl. Reich, Hamburg, 1960, 15-48)

 

"Die Evangelikalen, die religiösen Rechten Amerikas und die derzeit weltweit wachsenden fundamentalchristlichen Pfingstgemeinden versuchen derzeit mit Macht, wieder weit hinter Bultmann und die Aufklärung zurückzugehen. …

Diesen muss man entgegentreten, nicht der wissenschaftlichen Theologie. Sie wäre genau das Mittel, das es heute bräuchte, um die Gespenster der Vergangenheit in ihre Grüfte zurückzutreiben."

Christian Nürnberger (November 2007, Journalist - "Atheistisch an Gott glauben", Jesus für Zweifler)

 

"No heaven, no hell, just science."

"Es gibt nur die anfangslose Materie und die ewigen Naturgesetze. Der Mensch ist eine hochevolutionierte Bio-Maschine. Bewusstsein ist lediglich Materie, die sich ihrer selbst bewusst geworden ist.

Es gibt keinen Himmel, keine Hölle, kein Jenseits, keine jenseitigen Kräfte. Das Sein wird auf einen Level reduziert: die materielle Welt. Jede geistig-spirituelle Wirklichkeit wird verneint. Die Vertreter dieses Weltbildes halten selbiges für wissenschaftlich. … 

Gleichzeitig begegnete mir dieses Weltbild an ganz anderer Stelle wieder: in einem exegetischen Seminar zum Neuen Testament. Wir lasen den Aufsatz »Neues Testament und Mythologie« von 1941, der so etwas wie eine neue Epoche in der evangelischen Theologie einleitete. Rudolf Bultmann, der Autor, forderte darin, dass man um der Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft willen die Verkündigung reinigen muss von allen mythologischen Vorstellungen: 


Himmel, Gottheit Jesu, jenseitige Mächte, Sühnetod Jesu, Auferstehung, Heiliger Geist … Für den modernen Menschen sei das unzumutbar und daher als Thema »erledigt«. Aber nichts davon ist erledigt. Im Gegenteil. Spiritualität boomt. …


Bultmann behauptet, »Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben.«
Klar kann man! Milliarden Menschen tun das. Sie glauben an jenseitige Mächte und benutzen fröhlich modernste High-Tech-Geräte, die Bultmann in seinen kühnsten Träumen nicht für möglich gehalten hätte. 


Die Naivität und Provinzialität dieses klugen Mannes ist nicht nachvollziehbar. Noch weniger nachvollziehbar ist, dass er eine ganze Theologengeneration prägte, die dann mit ihrer zur Banalität heruntertransformierten Theologie die Kirchen leer predigten."

Pfarrer Alexander Garth (9. September 2021, Untergehen oder Umkehren: Warum der christliche Glaube seine beste Zeit noch vor sich hat, Evangelische Verlagsanstalt Leipzig)

 


"Ich freue mich sehr darüber, dass Kirchen in Deutschland nicht mehr an die Hölle glauben und diese nicht mehr lehren. Doch in Südamerika oder den USA wird das immer noch gelehrt."

Prof. Dr. Richard Dawkins (15.11.2007, Evolutionsbiologe, Eine Frage des Glaubens JBK - ZDF)

 

"Herr Dawkins … für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass nach ihrem Tod doch … Gott vor ihnen steht ... haben Sie einen Notfallplan?"

Johannes B. Kerner (15.11.2007, Eine Frage des Glaubens JBK - ZDF)
 

Johannes B. Kerner (2008)

​„File:Johannes B Kerner ROMY2008.jpg“ von Manfred Werner - Tsui ist lizenziert unter CC BY-SA 3.0.

"Kann sein, dass nach dem Tod für immer alles vorbei ist, kann sein, dass Gott überhaupt nicht existiert. Kann aber auch sein, dass er existiert und am Ende unseres Lebens eine Überraschung für uns parat hat. Ich halte diese Frage in der Schwebe."

Christian Nürnberger (3. November 2003, Journalist, Autor, 34. Rhein. Pfarrerinnen- und Pfarrertag in Bonn)


"Weder seine Existenz noch seine Nichtexistenz lassen sich beweisen. Gelassen bleiben und abwarten. Es wird sich herausstellen. Leider nach dem Ende. So oder so."

Dr. Roland Brandel (04.06.2007, DER SPIEGEL, Nr.23/4.6.07, Seite 10)

 


Man kann nicht auf Probe leben, man kann nicht auf Probe sterben.

(Papst Johannes Pauls II.)

Dr. Manfred Lütz (21. September 2007, Psychiater u. kath. Theologe, Gott. Eine kleine Geschichte des Größten. Pattloch; 6. Edition, S. 233)

 


"Ich finde, der Tod ist eine unerfreuliche Einmischung in mein Privatleben."

Axel Milberg (22.07.2007, deutscher Schauspieler u. Autor, Bild am Sonntag: Axel Milberg - Ich glaube, dass ich unsterblich bin)


Axel Milberg (2017)

Axel Milberg - Lesung 'Golden House' von Salman Rushdie“ von Amrei-Marie ist lizenziert unter CC BY-SA 4.0.

 

 

 

"Unvergessen etwa der Moment, in dem der EKD-Vorsitzende Wolfgang Huber bei „Kerner" [15.11.2007, Eine Frage des Glaubens JBK - ZDF] Richard Dawkins darüber aufklärte, dass die Hölle, wenn sie denn existiere, „leer" sei.

Ich für meinen Teil habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass „Pseudo-Religiotisch" eine Art „Dialekt" ist, den ich als Rationalist ebenso wenig verstehen kann wie ein Oberbayer das Ostfriesische. Kapiert habe ich aber zumindest, dass für Pseudo-Religioten Wörter wie „Auferstehung", „Schöpfung", „Hölle", „Himmel", „Gott", „Teufel", „Wunder" oder „Dämonen" gänzlich andere Bedeutungen zu haben scheinen als für jeden anderen, der diese Worte gebraucht.

Welche Bedeutungen dies genau sind, vermochte ich bislang trotz aller Anstrengungen zwar nicht zu eruieren, doch es sollte klar sein, dass wir uns wegen der Pseudo-Religioten eigentlich keine größeren Sorgen machen müssen. Sie sprechen zwar zugegebenermaßen mit einem höchst seltsamen, religiotischen Akzent, sind aber im Grunde harmlos. …

So habe ich mich in den letzten Jahren regelmäßig auf öffentlichen Podiumsdiskussionen mit Theologen gestritten, die, wie ich beim abschließenden Biere feststellen konnte, in Wirklichkeit keine Spur gläubiger waren als ich."

Dr. Michael Schmidt-Salomon (18. März 2009, Philosoph, Autor u. Mitbegründer / Vorstandssprecher Giordano-Bruno-Stiftung, Die wundersame Welt der Religioten, Humanistischer Pressedienst hpd, hpd.de/node/6606, Stand 21.03.2024)

 

"Ich nenne diese Anschauung «Christentumschorle». Sie besagt schlicht und einfach, es gebe einen guten Gott im Himmel und damit sei alles in bester Ordnung. All die schwierigen und erschreckenden Lehren von der Sünde und der Hölle und vom Teufel und das Erlösungswerk lässt sie aus."

Prof. Dr. h.c. Clive Staples Lewis (1952, britischer Schriftsteller und Literatur-wissenschaftler, Pardon, ich bin Christ. Meine Argumente für den Glauben. 24. Auflage, Brunnen, Basel 2018)

 


"Light-Christen "


"Die akademische Theologie hat ihre Pointen verloren. Die Erlösungstat Jesu ist ohne Voraussetzung von Hölle und Teufel so packend wie ein Elfmeterschießen ohne gegnerische Mannschaft. Wenn der Teufel zum Spiel gar nicht mehr antritt, wird die biblische Erzählung belanglos. 

Übrig bleibt ein ‚religiöser Dialekt‘, der fromm klingt, es aber nicht mehr so meint."

Dr. Michael Schmidt-Salomon (28.12.2010, Philosoph, Autor u. Mitbegründer / Vorstandssprecher Giordano-Bruno-Stiftung, «Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht» Grosse Fragen zum Jahreswechsel: Religionskritiker Michael Schmidt-Salomon über Light-Christen, abgewürgte Aufklärung im Islam und übertriebene Toleranz, Tages-Anzeiger Zürich)

Dr. Michael Schmidt-Salomon, Philosoph (2009)

File:Portrait Schmidt-Salomon Aug2009 2.jpgUngaroo CC BY-SA 4.0.

"In der Tat ist die Kritik der Höllenforschung einer der stärkeren Züge in der christlichen Theologie, und die Wiederholung einer im Übrigen heidnischen Vorstellung von der Hölle ist eine der schwächeren Züge der christlichen Theologie."

Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber (15.11.2007, 2003 - 2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD,  Eine Frage des Glaubens JBK - ZDF)

 


Es scheint so zu sein, dass das Judentum erst in den Jahren nach dem babylonischen Exil (6.–4. Jh.v.Chr.) die Vorstellung vom Teufel als Gegenspieler Gottes und personifiziertem Bösen aufgenommen hat. 

Auch Himmel und Hölle als jenseitige Aufenthaltsorte für gute und böse Menschen spielten im älteren Judentum noch keine Rolle und gewannen erst in dieser Zeit an Bedeutung. Die Begegnung mit dem Zoroastrismus, der dualistisch geprägten Religion Persiens (Dualismus), mag dabei ebenso eine Rolle gespielt haben wie die mit dem griechischen Denken. 

Über die jüdische Tradition sind diese Vorstellungen dann auch in die christliche und die islamische Religion eingegangen und dort zu zentralen Elementen geworden. 

Volkmar Hamp (13. Juli 2021, Ev. Theologe, Referent für Redaktionelles Bundesgeschäftsstelle Gemeindejugendwerk, Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R., Hamp, Krupinski, Schlüter, Werner (Hrsg.), glauben | lieben | hoffen, SCM Brockhaus 21, S. 46)

 

"Wo immer es um die „Hölle“ geht, was vor allem in den drei synoptischen Evangelien und in der Offenbarung der Fall ist, gebraucht die Bibel eine Bildersprache, die nicht einfach in lineare Sätze übertragen werden kann."

Dr. Michael Diener (3. September 2021, Ev. Theologe, Mitglied im Rat der EKD, Dekan protestantischer Kirchenbezirk Germersheim, 2009-2020 Präses Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband, 2012-2016 Vorsitzender Deutsche Evangelischen Allianz, Raus aus der Sackgasse! Wie die pietistische und evangelikale Bewegung neu an Glaubwürdigkeit gewinnt, adeo Verlag 2021)​


"Die neuheidnisch-postchristliche Gesellschaft hat das Christentum ins Museum für ausgemusterte Ideen und Wahrheiten entsorgt. Das war voreilig. Wir sind mit dem Christentum noch lange nicht fertig, auch wenn wir vermeintlich oder tatsächlich nicht mehr glauben können. …

Auch Jesus war nicht der harmlos einladende, politisch korrekte Friedenssäusler und Innerlichkeits-Apostel, als der er heute gern hingestellt wird. Wenn er das gewesen wäre, hätte es für seine Feinde keinen Grund gegeben, ihn ans Kreuz zu nageln. …

Man wünscht sich, dass diese Anfänge heute wieder mehr Aufmerksamkeit in der Kirche finden. Das harmlose Eiapopeia- und Wir-sind-alle-lieb-Christentum, das dort gepflegt wird, hat mit seinen Ursprüngen nichts mehr zu tun."

Christian Nürnberger: 30.12.2007 Gottes Botschaft aus heutiger Sicht, deutschlandfunkkultur.de/gottes-botschaft-aus-heutiger-sicht-100.html, Stand 21-03-2024, Das Christentum, Was man wirklich wissen muss, Rowohlt-Berlin Verlag 2007)


"Jesus spricht eindeutig davon, dass das Jenseits kein Märchen ist, sondern ein sehr realer Ort: dass es Himmel und Hölle als echte, wirkliche Orte gibt und dass sich Menschen in der Hölle befinden und nicht alle im Himmel sein werden.  Das sollte uns sehr zu denken geben! …

Die Hölle – echt jetzt? Ja, echt jetzt.
Hier sind ein paar Punkte, die unsere westliche Leistungskultur darunter falsch versteht: Viele glauben, dass die Hölle eine Art unterirdische Lavahöhle wäre, wo man von einem gehörnten Ziegenbockteufel und seinen dämonischen Anhängern mit glühenden Mistgabeln gefoltert würde. – Was für ein unbiblischer Quatsch. 

Jesus spricht davon, dass die Hölle ein realer Ort ist (Mt 5,22) … Und die Vorstellung, dass Gott irgendwie den Teufel und die Dämonen eingesetzt hätte, um Menschen zu foltern, ist vollkommen unbiblisch. Im Gegenteil spricht Jesus davon, dass eines Tages auch der Satan und seine Dämonen dort sein werden (Mt 25,41)"

Markus Voss (20. Januar 2021, Ev. Theologe, Lehrbeauftragter Friedrich-Schiller-Universität Jena, Kein Gott ist auch keine Lösung,  Independently published, S. 54f)

Bild: Thomas Plaßmann, thomasplassmann.de​

 

 

Jesus Christus: "Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle." ...

"Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater."

 

MATTHÄUS / 10. Kapitel, 28 + 32 - 33

 

 

"Wer Gott fürchtet, muss sich vor nichts mehr fürchten, ist stärker als alle Armeen dieser Welt zusammen und wird Tod und Teufel trotzen. Wer sich allein unter Gottes Willen stellt, dem hat kein irdischer Wille mehr irgendetwas zu befehlen, und mag sich dieser Wille noch so mächtig und toll gebärden. Er zerschellt am Glaubenden. …

 

Und dort, wo sich ein Gottesfürchtiger mit anderen Gottesfürchtigen zusammentut … wird die Welt auf den Kopf gestellt, werden die Kranken gesund, die Blinden sehend, die Hungrigen satt, die Traurigen fröhlich, die Schwachen stark."

 

Christian Nürnberger (30.12.2007, Gottes Botschaft aus heutiger Sicht, www.deutschlandfunkkultur.de/gottes-botschaft-aus-heutiger-sicht-100.html, Stand 21-03-2024, Das Christentum, Was man wirklich wissen muss, Rowohlt-Berlin Verlag 2007)

 

"Es kommt der Augenblick, da Menschen, die in der Religion herumgeplätschert haben („Des Menschen Suche nach Gott!"), sich plötzlich zurückziehen.

 

Angenommen, wir haben ihn wirklich gefunden! Dazu wollten wir es doch gar nicht kommen lassen! Schlimmer noch: Angenommen, er hat uns gefunden? So stehen wir vor einer Art Rubikon.

Man überschreitet ihn oder man überschreitet ihn nicht. Tut man es aber, so gibt es keine - wie auch immer geartete - Absicherung gegen Wunder. Man muss sich auf alles gefasst machen."

 

Prof. Dr. theol. h.c., Dr. h.c. Clive Staples Lewis (1898-1963, britischer Schriftsteller und Literatur-wissenschaftler, Nach der Wahrheit fragen, Dr.phil. Jürgen Spieß, Brunnen-Verlag, Gießen; Aufl. 2007)

 

 

"Siehe, ich, der HERR, bin der Gott allen Fleisches, sollte mir etwas unmöglich sein?"

Jeremia 32, 27

 

"Über die menschlichen Dinge kann man auf zweifache Weise sprechen, aus der Innen- und aus der Außenperspektive. ….

Die christliche Religion ist nämlich in der gleichen Lage wie alle menschlichen Dinge, eine Innenseite und eine Außenseite zu haben. Ihre Innenseite ist der Glaube an die Wirklichkeit Gottes und die Hoffnung auf das ewige Leben bei Gott. …

 

Die Welt ist pluralistisch und war es immer. In einer pluralistischen Welt aber konkurrieren unvermeidlich Innen- und Außenperspektive miteinander.

Wer Leute tanzen sieht, aber die Musik nicht hört, der versteht die Bewegungen nicht, die da vollführt werden. Und wer den christlichen Glauben nicht teilt, wird geneigt sein, ihn durch etwas anderes als durch die Wahrheit seines Gegenstandes zu erklären.

 

Verstehen wird er den Gläubigen letzten Endes nicht."

 

Prof. Dr. Robert Spaemann (September 2007, Philosoph, Das unsterbliche Gerücht. Die Frage nach Gott und die Täuschungen der Moderne.)

 

"Angenommen es sei sicher, dass es Gott gibt oder ihn nicht gibt, und dass es keinen Mittelweg gibt.

Für welche Seite werden wir uns entscheiden?

 

Lassen Sie uns ein Spiel spielen, bei dem es zu einer Entscheidung für "Kopf oder Zahl" kommt.

Mit Vernunft können wir weder das eine noch das andere versichern;

mit Vernunft können wir weder das eine noch das andere ausschließen.

 

Verfallen Sie also nicht dem Irrtum, dass hierbei eine richtige Wahl getroffen werden könnte,

denn Sie wissen nicht, ob Sie falsch liegen oder schlecht gewählt haben ...

Sowohl wer sich für "Kopf" entscheidet, als auch wer sich für "Zahl" entscheidet, beide liegen falsch:

 

Die Wahrheit kann nicht durch eine Wette entschieden werden, aber es muss gewettet werden.

Es gibt keine Freiwilligkeit, Sie müssen sich darauf einlassen.

 

Wenn Sie nicht wetten, dass es Gott gibt,

müssen Sie wetten, dass es ihn nicht gibt.

 

Wofür entscheiden Sie sich?

Wägen wir den Verlust dafür ab, dass Sie sich dafür entschieden haben, dass es Gott gibt:

Wenn Sie gewinnen, gewinnen Sie alles, wenn Sie verlieren, verlieren Sie nichts."

 

Blaise Pascal (1623-1662, französischer Mathematiker, Physiker, Literat und Philosoph, Zitat aus den Penseés Nr. 233)

"Pascalsche Wette"

"Das Argument besagt, dass eine sorgfältige Analyse der Optionen hinsichtlich des Glaubens an Gott zu folgenden Möglichkeiten führt:

 

Man glaubt an Gott, und Gott existiert – in diesem Fall kommt man in den Himmel.

Man glaubt an Gott, und Gott existiert nicht – in diesem Fall gewinnt man nichts.

 

Man glaubt nicht an Gott, und Gott existiert nicht – in diesem Fall gewinnt man ebenfalls nichts.

Man glaubt nicht an Gott, und Gott existiert – in diesem Fall wird man bestraft.

 

Aus dieser Analyse der Möglichkeiten folgerte Pascal mit Hilfe der Prinzipien der Statistik, dass es besser sei, bedingungslos an Gott zu glauben. Es ist ein klassisches Verfahren der Spieltheorie, die Optionen und die jeweiligen Gewinne zu spezifizieren, und die Qualität dieser Annahmen bestimmt die Qualität der Ergebnisse.

 

Geht man von den Werten aus, die Pascal vorgeschlagen hat, dann ist der Gewinn, den man im Falle des Glaubens an Gott zu erwarten hat, stets mindestens so groß wie im Falle des Unglaubens – oder größer.

Pascal ordnete den beiden Möglichkeiten – Existenz oder Nichtexistenz Gottes – gleiche Wahrscheinlichkeiten zu."

 

(de.wikipedia.org/wiki/Pascalsche_Wette, Stand 18.04.2024)

 

"Es ist das Herz, das Gott fühlt, nicht der Verstand."

Blaise Pascal (1623-1662, französischer Mathematiker, Physiker, Literat und Philosoph, Gedanken, S.48, Nr.90, Dazu: Ewald Wasmuth, Der unbekannte Pascal, S.245 f.)

"Was ist Lieben? Bevor ich darüber nachdachte, wusste ich es noch."

Dr. phil. Arnold Stadlers (Mai 2007, Schriftsteller, Komm, gehen wir. Fischer 2007)

 

"So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit die, die an Ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.

Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.

Jesus Christus (Johannes 3, 16-18)

"Die Menschen können sich zwar einen Gott zurechtmachen, den »lieben Herrgott« zum Beispiel, der einen ehrlichen Deutschen nicht im Stiche lässt, wenn er jeden Tag nur fünf Glas Bier trinkt. Aber das ist doch nicht Gott! ...

Gott ist ein verborgener Gott. Das hat ein Mann, Jesaja hieß er, verstanden und aus Herzensgrund geschrieen: »Herr, wir können nicht zu dir kommen. Ach, dass du die Nebelwand zerrissest und kämest zu uns!«
Und denken Sie: Gott hat diesen Schrei gehört! Er hat die Nebelwand zerrissen und ist zu uns gekommen - in Jesus.“ „Ohne Jesus wüsste ich nichts von Gott. Er ist die einzige Stelle, wo ich Gewissheit über Gott bekommen kann! Wie kann man nur sagen: »Ich kann ohne Jesus auskommen«!“

„Vor einiger Zeit hatte ich ein Gespräch mit einem Journalisten, der mich interviewte und fragte: »Warum halten Sie eigentlich solche Vorträge?« Darauf habe ich ihm geantwortet: »Die halte ich, weil ich Angst habe, dass die Leute in die Hölle kommen.« Da lächelte er und erwiderte: »Gibt's doch gar nicht!« Und da habe ich gesagt: »Warten Sie's doch ab! In hundert Jahren wissen Sie es, ob Sie recht haben oder Gottes Wort.

Gott will, dass allen Menschen geholfen werde. Und darum hat er seinen Sohn gegeben - zur Rettung, zur Versöhnung.
Gehen Sie mit mir nach Jerusalem. Da ist ein Hügel vor der Stadt.“ „Sehen Sie ihn an, den Mann mit der Dornenkrone, den Sohn des lebendigen Gottes!" «Warum hängt er da? Dieses Kreuz ist der Altar Gottes. Und Jesus ist das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trägt, das versöhnt mit Gott. Sehen Sie: Solange Sie Jesus nicht gefunden haben, stehen Sie unter Gottes Zorn, auch wenn Sie's nicht merken, auch wenn Sie's leugnen. Und nur wer zu Jesus gekommen ist, steht unter dem Frieden Gottes: »Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten.«
Ohne Jesus habe ich keinen Frieden im Herzen, da kann ich tun, was ich will. Ohne Jesus kann ich nicht sterben ohne tödliche Angst. Und nun ruhen Sie nicht, bis Sie diesen Frieden Gottes haben, bis Sie gerettet sind!

Seit die Menschen sich planmäßig von Gott abgesetzt haben, können sie auch ganz gemütlich und harmlos von Ihm reden. Erst wenn ein moderner Mensch in die Nähe Gottes kommt, dann merkt er: «Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.»
Kein Mensch hält es ungeschützt aus bei dem lebendigen Gott, dem verzehrenden Feuer. Darum kann man schon verstehen, dass die Menschen sich von Ihm absetzen. Aber das ist Wahnsinn. Gott trifft uns ja doch eines Tages. Die Bibel zeigt den besseren Weg: Versöhnung mit Gott. Also: Wer Gott wirklich will, der braucht Versöhnung!

Das hebräische Wort, das in unserem Text steht, heißt «kafar». Das bedeutet zunächst «bedecken», dann «vergeben», und schließlich hat es die Bedeutung «versöhnen». Daraus wird uns klar, warum eine Versöhnung nötig ist: um unserer Schuld vor Gott willen. Betrügt doch eure Seelen nicht, dass ihr euch einredet, ihr hättet vor Gott keine Schuld. Diese Schuld muss «bedeckt» werden, wir müssen «Vergebung» der Sünden haben. Und so geschieht die «Versöhnung» mit Gott. «Jesus ist unser großer Hohepriester, der uns durch Sein Blut mit Gott versöhnt. Darum wollen wir zu Ihm gehen und Frieden mit Gott finden.»

Es gibt keinen anderen, keinen schwierigeren und keinen bequemeren Weg, als dass man wirklich ernst macht mit Jesus und sich Ihm ausliefert."

Pfarrer Wilhelm Busch (1929 bis 1962 protestantischer Jugendpfarrer - Essen, Jesus unser Schicksal, Aussaat: Aufl. 2005)

 

"Wir sind heutigentags sehr schüchtern, den Himmel auch nur zu erwähnen. Wir fürchten uns vor dem Spott über »das bessere Jenseits«. Der Vorwurf ist uns unangenehm, wir suchten uns vor der Pflicht zu drücken, hier und jetzt eine bessere Welt zu schaffen, und träumten stattdessen von einer glücklichen Welt anderswo.

Aber entweder gibt es das bessere Jenseits oder nicht. Wenn nicht, dann ist der christliche Glaube falsch; denn sein ganzes Gefüge ist von dieser Lehre durchwirkt. Wenn aber doch, dann muss ich mich dieser Wahrheit wie jeder anderen Wahrheit stellen - mag das nun in politischen Versammlungen zweckmäßig sein oder nicht. …

Vielleicht bist du der Meinung, es gebe noch einen anderen Grund für unser Schweigen über den Himmel, dass wir nämlich gar nicht wirklich danach verlangen. Das kann aber eine bloße Täuschung sein. Was ich nun sagen werde, ist nichts als meine privateste Meinung ohne den geringsten Autoritätsanspruch; und ich unterwerfe sie dem Urteil besserer Christen und gelehrterer Männer, als ich es bin.

Es gibt Zeiten, da auch ich glaube, dass wir gar nicht nach dem Himmel verlangen. Noch häufiger aber frage ich mich, ob wir - im Innersten unseres Herzens - jemals nach etwas anderem verlangt haben."

Prof. Dr. theol. h.c., Dr. h.c. Clive Staples Lewis (1940, britischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, The Problem of Pain, 1940; Über den Schmerz, Köln/Olten: Hegner 1954; Gießen: Brunnen, 7. Aufl. 2009, S. 147 f.)

 

"Ich bin der Überzeugung, dass die größten Gefahren, die dem kommenden Jahrhundert bevorstehen, folgende sind:
eine Religion ohne den Heiligen Geist, eine Christenheit ohne Christus, eine Vergebung ohne Buße, eine Erlösung ohne Wiedergeburt, eine Politik ohne Gott und ein Himmel ohne Hölle."

Pfarrer Dr. h.c. William Booth (1829 -1912, Gründer der Heilsarmee, Ehrendoktor der Universität Oxford, London)

 

"Wenn Jesus Christus, so wie die Bibel es berichtet, tatsächlich der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, dann ist alles, was er gesagt und getan hat, wahr. Wenn Jesus Christus nicht die Wahrheit ist, dann ist er ein Lügner.

Jeder Mensch, der mit dem Evangelium konfrontiert wird, muss sich für die eine oder andere Möglichkeit entscheiden.


Niemand geht den »goldenen Mittelweg«, auf dem er sich beide Möglichkeiten offen halten kann, denn in der Mitte steht ein Zaun. Und wir befinden uns immer entweder auf der linken oder auf der rechten Seite des Zauns.

Die beiden Seiten des Zaunes benennt die Bibel mit »in Christus sein« oder »außerhalb Christus sein«. Wenn ein Mensch in Christus ist, dann ist er »im Leben«, denn Christus ist das Leben. Und wenn ein Mensch nicht in Christus ist, dann ist er »nicht im Leben«, weder hier noch in der Ewigkeit. …

Es geht "nicht um Religion, Kirche, Rechtgläubigkeit, Konfession oder ein Bekehrungserlebnis. Denn es kann sein, dass ein Mensch religiös, kirchlich, getauft, rechtgläubig und bekehrt ist, aber dennoch nicht »in Christus« lebt. Wir mögen die Bibel lesen und auswendig lernen, großes Interesse an theologischen Büchern und Kirchengeschichte haben, und dennoch kann es sein, dass wir Gott nicht oder kaum kennen. Wir mögen über Christus Bescheid wissen, aber wir kennen ihn nicht, weil wir nicht »in ihm« sind und leben.

Der Ausdruck »in Christus« begegnet uns etwa 170-mal in verschiedenen Formulierungen im Neuen Testament. Wir können Gott nicht näher sein, als wenn wir »in ihm« sind. Aber um in Christus zu sein, müssen wir ihm unser ganzes Leben hingeben. Nicht nur unsere sündhaften Gewohnheiten, unser  falsches  Denken  und unsere bösen Motive, sondern unser ganzes Leben. Das Einzige, was wir wirklich besitzen, ist unser Leben und darum ist es auch das Einzige, was wir Gott tat­sächlich geben können. …

Da, wo ein Mensch sein Leben an Jesus verliert, stellt er mit Erstaunen fest, dass er es gewinnt. Denn wir müssen sterben, bevor wir leben, damit wir leben, bevor wir sterben."

Hans Peter Royer (Juni 2006, Leiter einer Bergsteigerschule und Direktor des Christlichen Schulungszentrums "Tauernhof" Österreich, Du musst sterben, bevor Du lebst, damit du lebst, bevor Du stirbst!, Hänssler 2006)

Hans Peter Royer (2014)

File:Hans Peter Royer.jpg“ TAUERNHOF, Coburgstraße 50, A-8970 Schladming CC0 1.0.

idea-Interview: „Ich werde meine Tochter in der Ewigkeit wiedersehen“

(www.ekir.de, EKiR-News, idea, November 2005)

"Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), über das Sterben seiner jüngsten Tochter, den Tod und die Ewigkeit.

Mit dem Ewigkeitssonntag am 20. November geht das Kirchenjahr zu Ende (am 1. Advent beginnt ein neues). Im Volksmund heißt dieser Sonntag „Totensonntag“. Viele Menschen denken an die, die in ihrem Umfeld gestorben sind. Aber nur 45 Prozent der Mitteleuropäer glauben laut Umfragen an ein Leben nach dem Tode.

 

Zu Sterben, Tod und Ewigkeit ein Interview mit dem Präses der zweitgrößten deutschen Landeskirche, der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider (58, Düsseldorf). Er gehört auch der Leitung der EKD, dem Rat, an. Am 3. Februar dieses Jahres starb die jüngste seiner drei Töchter, Meike, im Alter von 22 Jahren. Am Ende ihres ersten Semesters Theologie erfuhr sie, dass sie an Leukämie erkrankt sei. Zwei Jahre lang kämpfte sie gegen diesen Blutkrebs. Am 20. November wird im Ersten Fernsehprogramm um 17.30 Uhr in einer Sendung der Reihe „Gott und die Welt“ über sie berichtet. Mit Präses Schneider sprach Helmut Matthies.

idea: Herr Präses, Ihre Tochter musste lange leiden, bevor sie starb. Hatten Sie vorher anders über das Sterben gedacht?

Schneider: Ich habe meinen Vater beim Sterben begleitet und als Gemeindepfarrer an vielen Sterbebetten gesessen. Aber wenn das eigene Kind stirbt, ist es ein Stück weit, als wenn man selbst stirbt. Wir hatten viele Male um Heilung gebetet und auch immer wieder den Eindruck, dass dieses Gebet erhört worden war. Sowohl nach der Chemotherapie als dann auch nach der Rückenmarkstransplantation hieß es, sie sei geheilt. Nach nur fünf Wochen aber war der Krebs wieder da.

idea: Nimmt da das Bild von Gott Schaden?

Schneider: Natürlich ist dieses Bild angekratzt. Ich habe jetzt einige Fragen an Gott: Warum hat er unsere Tochter mit nur 22 Jahren sterben lassen? Er hätte doch die Macht gehabt, sie zu heilen! Warum ließ er dieses Auf und Ab zu? Andererseits wird die grundsätzliche Beziehung zu Gott nicht in Frage gestellt. Im Gegenteil: Wir sind dankbar auch für die schlimme Zeit, denn wir haben eine Tiefe in der Beziehung zu unserer Tochter, innerhalb unserer Familie und auch zu Gott erlebt, wie sie sonst nicht vorstellbar gewesen wäre. Wir bekamen ungeahnte Kräfte, aber auch genau die richtigen Worte in unserem Innern, die uns halfen zurechtzukommen. 

idea: Wusste Ihre Tochter, dass sie sterben muss?

Schneider: In ihrem Innern, denke ich, ja, obwohl sie bis zu ihrem letzten bewussten Augenblick um ihr Leben gekämpft hat. Es war ja wie eine Achterbahnfahrt: geheilt – Rückfall – geheilt – Rückfall. Natürlich wurde auch ihr Verhältnis zu Gott dadurch mit Fragen versehen. Die Zeit bis zu ihrem Tod war dann ein Ringen um die Erfahrung von Gottes Nähe. Besonders die im Neuen Testament beschriebene Erfahrung Jesu am Kreuz wurde ihr zum Trost: dass Gott nämlich nicht ein ferner Gott ist, sondern in Jesus Christus unsere Tiefen, unsere Verzweiflung, unsere Hilflosigkeit und unsere Schmerzen – sie hatte ja auch erhebliche Schmerzen bei der Therapie – kennt. Auch Jesus hatte ja in seinem Leben Momente der Gottesferne erfahren. Sie durfte erfahren, dass Gott für sie in ihrem Leid da ist. Sie war aber gewiss, dass sie nach dem Tod in Gottes Armen geborgen ist.

idea: Sie war also bewusst Christin?

Schneider: Es ist für uns ein großes Geschenk, dass unsere drei Töchter sich durch die Erfahrung des Pfarrhauses nicht vom Glauben an Christus entfernt haben. Im Gegenteil: Alle setzen sich mit dem Glauben auseinander und sind der Kirche verbunden. 

idea: Es gibt ja gegenwärtig eine breite Debatte über die Sterbehilfe. Hat Ihre Tochter je den Wunsch geäußert, dass man ihr hilft, schneller zu sterben?

Schneider: Auf den Gedanken ist sie überhaupt nicht gekommen. Sie genoss aber auch eine hervorragende Schmerztherapie. Das war eine gute Hilfe.

idea: Haben Sie das als Seelsorger je erlebt, dass Kranke den Wunsch geäußert haben, wegen ihres Leidens schneller sterben zu können?

Schneider: Nein. Letztlich war es stets ein Ja zum Unabänderlichen und dann
auch ein getrösteter Übergang.

idea: Nachdem Sie den Tod Ihrer Tochter so intensiv erlebt haben: Können Sie selbst jetzt auch leichter sterben?

Schneider: Bereits seitdem ich als Gemeindepfarrer Menschen beim Sterben begleitet habe, habe ich keine Angst mehr.

idea: Warum nicht?

Schneider: Weil ich gesehen habe, dass es geht. Es ist ein großes Privileg von Pfarrerinnen und Pfarrern, dass sie Menschen beim Sterben begleiten können. Denn dann können sie die Erfahrung machen, wie man stirbt. Dass man nämlich Bilanz ziehen, sich von anderen verabschieden kann und dass die Heilige Schrift dafür wundervolle Texte und Bilder bereithält, die Hoffnung machen auf das Leben nach dem Tod in der Gegenwart Gottes.

idea: Was ist da für Sie das eindrucksvollste biblische Bild?

Schneider: Ich denke besonders an das Wort Jesu: „Ich gehe voraus, euch in meines Vaters Haus eine Wohnung zu bereiten ... Ihr sollt sein, wo ich bin “ (Johannes 14,1 ff) oder an das, was in der Offenbarung des Johannes steht: „Und Gott wird (in der Ewigkeit) abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein“ (21,4). 

idea: Wie ist Ihre Tochter heimgegangen?

Schneider: Als uns der Arzt sagte, dass es soweit sei, lag sie auf einer Intensivstation in Essen. Unsere ganze Familie und ihre Tante waren die letzten fünf Stunden bei ihr. Wir haben gebetet und miteinander gesungen. Und sie ist dann in meinen und in den Armen meiner Frau heimgegangen.

idea: Hat Ihre Tochter für Ihre Beerdigung etwas festgelegt?

Schneider: Sie hat gesagt, welchen Pfarrer sie sich wünscht und dass die Bibeltexte von Hoffnung bestimmt sein sollten.

idea: Seit langem gibt es den Trend, dass Beerdigungen „in aller Stille“ – also im kleinstmöglichen Rahmen – stattfinden. Was wünschte sich Ihre Tochter?

Schneider: Eine ganz große Beerdigung! Sie wollte, dass alle, die zu uns gehören und Anteil an ihrem Leid genommen haben, dabei sind. Wer sagt, man solle das im kleinsten Kreise machen, weiß nicht, was er sich selbst damit antut. Denn Sterben ist ein so mächtiger Prozess, dass man ganz viele Freunde und Freundinnen und Geschwister im christlichen Glauben braucht, die einen dabei begleiten und trösten. Sterben und Tod sind immer Sache der gesamten Gemeinde.

idea: Welche Erfahrungen haben Sie hier gemacht, die für andere hilfreich sein könnten?

Schneider: Das erste ist, dass man nicht vor dem eigenen Sterben und dem anderer „weglaufen“ sollte. Wir haben hier oft eine völlig falsche Vorstellung, nämlich die, dass das alles nur schrecklich sei. Doch wer andere beim Sterben begleitet, wird dadurch auch innerlich reicher. Tränen und Trauer können guttun. Vor allem aber dürfen wir nicht vergessen, dass wir als Christinnen und Christen eine gemeinsame Hoffnung haben, nämlich dass wir im Reich Gottes wieder zusammenkommen werden. Und das, was im Neuen Testament darüber gesagt ist, sollte man sich selbst und dem Sterbenden vergegenwärtigen. Dann können wir diese Situation bestehen.

idea: Was heißt das konkret?

Schneider: Man sollte sich erkundigen, welche Lieblingslieder im Gesangbuch der Sterbende hatte, und sie dann mit ihm zusammen singen. Man kann den wunderschönen Psalm 23 (Der Herr ist mein Hirte) vorlesen oder auch Psalm 139, wo es heißt, dass Gott uns von allen Seiten umgibt. Man sollte auf jeden Fall das Vaterunser beten, dem Sterbenden die Hand auflegen und ihn segnen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich dann selbst in den allerletzten Minuten noch die Lippen mit bewegten. Die Sterbenden nehmen also diese Tröstung bewusst wahr. Für Gemeinden sollte es zur Regel werden, dass ihre Geistlichen einmal das Angebot für einen Abend zum Thema „Die Begleitung Sterbender“ machen, wo man Fragen behandelt, wie man sich verhalten, welche Lieder und Texte man berücksichtigen sollte und welche Möglichkeiten es gibt, mit einem Sterbenden noch zu kommunizieren.

idea: Wie ist das, wenn man nicht weiß, ob der Sterbende an Gott glaubt: Soll man ihn trotzdem offensiv darauf ansprechen?

Schneider: Ich möchte dazu ermutigen, stets die Frage nach Gott zu stellen. Freilich sollte man das so tun, dass der andere auch die Freiheit hat, nein zu sagen. Oft ist es aber gerade so, dass Sterbende geradezu darauf warten, dass man sie fragt nach Gott oder, ob man mit ihnen beten darf. Das gilt auch für Atheisten. Denn auch sie kommen bei Sterben und Tod ins Fragen. Und da haben wir die große Chance, ihnen zu helfen.

idea: Viele Menschen wünschen sich, plötzlich und schnell zu sterben. Wie möchten Sie sterben?

Schneider: Langsam. Der schnelle Tod ist ein böser Tod, weil man sich nicht verabschieden kann. Das Sterben ist doch eine ganz wichtige Phase unseres Lebens, und wenn wir sie nicht selbst mitgestalten können, dann fehlt uns und unseren Angehörigen etwas Entscheidendes.

idea: Haben Sie die Hoffnung, Ihre Tochter in der Ewigkeit wiederzusehen?

Schneider: Selbstverständlich, denn das steht ja auch klar im Neuen Testament, beispielsweise im 1. Korintherbrief im 15. Kapitel. Dann haben wir im Johannesevangelium (Kapitel 14) die Abschiedsreden Jesu, in denen er uns ganz klar sagt, dass wir mit ihm einst in der Ewigkeit zusammen sein werden.

idea: Haben Sie da auch mit Ihrer Tochter darüber gesprochen?

Schneider: Das war auch immer Thema. Im Übrigen spreche ich darüber bei allen Beerdigungen.

idea: Im Neuen Testament gibt es ja zwei Aussagestränge im Blick auf die Ewigkeit. Nach dem einen ist es so, dass wir nach dem Tod so lange „schlafen“, bis wir wieder auferweckt werden zum Jüngsten Gericht (Joh. 11,11; 1. Thess. 4,15 ff, 1. Joh. 3,2). Nach anderen Stellen kann man davon ausgehen, dass wir gleich nach dem Tod in der Ewigkeit bei Christus sein werden, zum Beispiel wenn Jesus zum Schächer am Kreuz sagt: „Heute wirst du mit mir im Paradiese sein“ (Lukas 23,4).

Schneider: Wir haben tatsächlich beides, wobei mich die Aussage Jesu, die er gegenüber dem Schächer am Kreuz macht, am meisten überzeugt. Aber letztlich kann ich hier nur sagen: Warten wir einmal ab, wie es wird. Entscheidend ist, dass wir als Christinnen und Christen wissen dürfen, dass wir einmal in der Ewigkeit bei Christus sein werden. Darauf freue ich mich. Und ich habe geradezu eine gewisse Sehnsucht in mir, meine jüngste Tochter dort einmal wiederzusehen.

idea: Rein statistisch ist im Neuen Testament mehr von der Hölle als vom Himmel die Rede. Was bedeutet Hölle für Sie?

Schneider: Dass unser Leben nicht belanglos ist, sondern Konsequenzen hat, dass Gott darüber beim Jüngsten Gericht ein Urteil fällen wird. Und dieses Urteil kann uns in Abgründe führen, also in die Hölle. Natürlich habe ich die Hoffnung, dass Gottes Gnade größer sein wird als alles, was ich mir vorstellen kann. Aber das darf ich nicht voraussetzen.

idea: Nun heißt es in der Rede Jesu an seine Jünger, dass das Kriterium dafür, ob ich in den Himmel komme, ist, dass ich mich zu Jesus Christus vor anderen bekenne (Mt. 10,32) ...

Schneider: Wir können unser Leben nur auf Jesus Christus allein begründen. Das ist tatsächlich der Grund, auf dem wir stehen, und das muss auch klar verkündigt werden.

idea: Wenn Sie nur noch einen Tag zu leben hätten: Was würden Sie tun?

Schneider: Ich würde mich bei allen entschuldigen, denen ich wehgetan, die ich ungerecht oder gedankenlos behandelt habe. Wenn möglich, würde ich dann versuchen, mich mit so vielen Menschen wie möglich noch einmal zusammenzusetzen. Von meinen Lieben und insbesondere von meiner Frau würde ich mich unter Tränen und Trauer verabschieden. Gleichzeitig würde ich Gott für mein Leben danken. Ich möchte aber auch die Freude darüber zum Ausdruck bringen, dass ich jetzt in das ewige Reich Gottes gehe, und hoffe, viele von denen, mit denen ich hier gelebt habe, einmal wiederzusehen.

idea: Wir danken für das Gespräch."

Präses Dr. h.c. Nikolaus Schneider (November 2005, 2010 - 2014 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland - EKD, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) , idea-Interview: „Ich werde meine Tochter in der Ewigkeit wiedersehen“, EKiR-News, idea, November 2005, ekir.de/www/service/8A1C46D57F6E4196A3AC4575F84026CA.php)


 

Präses Dr. h.c. Nikolaus Schneider (2010)

Image“ von Presse.Nordelbien ist lizenziert unter CC BY 2.0.

"Seltsam, wie still nachts um 2 Uhr die Grosstadtstraßen sein können, die am Tage mit Lärm erfüllt sind! Schwarz und schweigend stehen die Häuser. Trübe scheinen die Lampen durch den dunklen Nebel.
Fröstelnd biege ich ein in die Strasse, die zu dem Krankenhaus führt. Mitten in der Nacht hat mich das Telefon geweckt: Ein Sterbender verlangt nach dem Pfarrer.


Aus einem Hause fällt Licht. Zankende Stimmen stören die Ruhe der Nacht. Um welche Kleinigkeit man sich dort wohl streitet? Und in dem Krankenhaus schickt sich eine Seele an, in die Ewigkeit zu gehen.

Es ist so wunderlich: Ich sollte das Sterben doch gewohnt sein! Wie viele habe ich dahingehen sehen – auf Schlachtfeldern und auf Krankenbetten! Aber – es ist und bleibt eine erschütternde Sache, wenn der lebendige Gott ruft: „Kommt wieder, Menschenkinder!“
Ich muss mich beeilen! Bald stehe ich vor dem großen Gebäude. Der Pförtner weiß schon Bescheid und weist mich auf die richtige Station.


Und nun betrete ich das Krankenzimmer. Im Bett ein noch junger Mann. Seine Frau sitzt erregt bei ihm. Als sie mich sieht, springt sie auf: „Herr Pfarrer, geben Sie meinem Mann schnell das Abendmahl!“
Ich schaue auf den Patienten. Der Tod hat das Gesicht schon gezeichnet. Der Kranke nimmt keine Notiz mehr von meinem Kommen.

Nein! Ich werde den Mann nicht mehr mit einer Abendmahlsfeier quälen. Aber es ist meine Überzeugung, dass die Sterbenden unser Wort noch hören, auch wenn der Leib keine Zeichen des Verständnisses mehr gibt. Und darum will ich den Mann in die Ewigkeit begleiten mit meinem Gebet und mit den Worten der Gnade.


Die Frau hält meine Hand fest: „Herr Pfarrer, schnell! Geben Sie meinem Manne das Abendmahl!“
Ich schiebe sie beiseite. Ihre Unruhe ist bedrückend. Dann beuge ich mich zu dem Kranken und sage ihm ganz langsam das Bibelwort: „Das Blut Jesu Christi macht uns rein von aller Sünde …“
Langsam schlägt er die Augen auf und sieht mich an. Die Frau packt meinen Arm: „Schnell! Das Abendmahl!“


Wenn ich doch die Frau zur Ruhe bringen könnte! Ich führe sie auf den Korridor hinaus und versuche ihr klar zu machen, dass ihr Verlangen sinnlos sei. „Sehen Sie, Ihr Mann ist schon viel zu elend. Das Abendmahl quält ihn jetzt nur.“
Sie schluchzt auf: „Aber er soll doch selig werden!“


Was soll man da sagen? „Frau!“ erkläre ich ihr erregt, „meinen Sie denn, eine äußerliche Zeremonie könne vom Gericht Gottes erretten? Wenn Ihr Mann den Herrn Jesus Christus kennt als seinen Heiland und an Ihn glaubt, dann ist er errettet – auch wenn er jetzt nicht das Abendmahl nimmt. Und ohne Jesus – ja, da hilft auch kein Abendmahl!“
Aber sie lässt nicht nach! Sie erzählt, wie sehr ihr Mann nach dieser Feier begehre. Sie drängt …
Ach, ich war damals ein junger Anfänger im Amt. Auf der Universität hatte mich kein Mensch auf solche Fälle vorbereitet. Hilflos stand ich im Zweifel, was zu tun sei. Dann gab ich nach.
Wir gingen in das Zimmer. Schnell richtete ich die Geräte. Der Mann war durch die leise Unruhe aufgewacht. Still und – wie mir schien – gesammelt, war er jetzt ganz bei der Sache.
„Dies ist der Kelch des neuen Testaments in meinem Blute, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden …“ In der unendlich stillen Nachtstunde standen diese gewaltigen Worte wie Felsen der ewigen Errettung …


Betend wartet der Krankenwärter im Hintergrund. Ich kannte ihn als einen von Herzen gläubigen Christen.
Als die Feier zu Ende war, sank der Mann befriedigt zurück in die Kissen. Ich verließ mit dem Wärter das Zimmer. Nun sollten die beiden Eheleute allein sein, um Abschied zu nehmen.

Aber – ich kam noch nicht fort. Der Wärter verwickelte mich in ein Gespräch. Und ich ließ es gern geschehen. Mir war, als sei diese Sache noch nicht zu Ende.
Es verging eine halbe Stunde. Alles war still.
„Wir wollen nach dem Kranken sehen“, sagte ich und öffnete die Tür.


Da bot sich mir ein verblüffendes Bild: aufrecht saß der Mann im Bette. Lachend rief er uns zu: „Ich bin über den Berg. Es geht besser!“ Und lachend und weinend warf sich die Frau an seinen Hals.
Es war erstaunlich. Aber warum sollte das nicht stimmen? Es läuft mancher durch die Strassen, den die Ärzte einmal aufgegeben hatten. Und die Freude der beiden steckte einfach an. Da musste man sich mitfreuen.
Ich nahm die Hand des Kranken: „Wie glücklich bin ich, dass ich das miterleben darf.“ Und nun ergriff mich dieser Wechsel der Situation mächtig. Ich musste noch ein Wort sagen: „Lieber Mann, als Sie an den Pforten der Ewigkeit standen, ist der Herr Jesus zu Ihnen gekommen mit Seiner Gnade. Lassen Sie nun nicht mehr von diesem Heiland!“


Da ging auf einmal ein abscheuliches Grinsen über das Gesicht des Mannes – es war wie ein Flammenschein der Hölle. Spöttisch lächelnd sagte er: „Ach, das alles brauche ich doch nicht mehr. Ich lebe ja wieder!“
Erschüttert stand ich. Jedes Wort blieb mir in der Kehle stecken. Und während ich noch so stand, griff der Patient plötzlich nach seinem Herzen und – sank langsam zurück. Er war tot!
Da bin ich in die Nacht geflohen …

Pfarrer Wilhelm Busch (1929 bis 1962 protestantischer Jugendpfarrer - Essen, Christus lebt! Erlebnisse und Kurzgeschichten)

Ein 90-jähriges Leben in Wochen (DIN A4 Blatt)

(Your Life in Weeks huffpost.com Jul 28, 2014)

 

Eines Tages wirst Du mich fragen,
was mir wichtiger ist,
Du oder mein Leben.
Und ich werde Dir antworten - mein Leben
und Du wirst gehen.

Und es ist mein Leben - heute, 
mein Leben ohne Dich, Jesus.
Und ich habe mich verirrt
in meinem ungelebten Leben.

 

"Die Christen müssten mir erlöster aussehen, bessere Lieder müssten sie mir singen, wenn ich an ihren Erlöser glauben sollte."

Friedrich Nietzsche (1844 - 1900, Deutscher Philosoph)

 


"Warum sehen die Christen nicht erlöster aus?" ...

"Vielleicht haben wir uns schon zu lange bei dieser Frage aufgehalten. Wenn wir nämlich nur ein Argument gegen das Christentum suchen - und ich weiß noch genau, wie eifrig ich nach solchen Argumenten suchte, als ich zu fürchten begann, es könnte wahr sein -, dann werden wir leicht irgendeinen bornierten und wenig überzeugenden Christen finden, um sagen zu können: „Hier habt ihr euern vielgepriesenen neuen Menschen! Mir ist der alte lieber."

Sind wir aber einmal zu der Einsicht gelangt, dass vieles für das Christentum spricht, dann wissen wir genau, dass solch ein Satz den Kern verfehlt. Was können wir schon in Wirklichkeit von Seelen anderer Leute wissen, ihren Versuchungen, ihren Möglichkeiten, ihren Kämpfen?

Es gibt eine einzige Seele in der ganzen Schöpfung, die wir kennen, und es ist die einzige, deren Schicksal in unsere Hände gegeben ist. Wenn es einen Gott gibt, sind wir mit ihm allein.

Wir können ihn nicht abweisen mit Vermutungen über unsere Nachbarn oder Erinnerungen an Dinge, die wir irgendwo gelesen haben. Wie wenig wird all dieser Tratsch und dieses Gerede zählen (werden wir überhaupt noch daran denken?), wenn der betäubende Nebel zerreißt, den wir „Natur" oder „die wirkliche Welt" nennen, und die Gegenwart Gottes offenbar, unmittelbar und unausweichlich wird!"

Prof. Dr. theol. h.c., Dr. h.c. Clive Staples Lewis (1898-1963, britischer Schriftsteller und Literatur-wissenschaftler, Pardon - ich bin Christ, Aufl. 2006)

 

"Wenn ein Mensch Gott begegnet, so wird er erleben, ob er es will oder nicht, dass all die Dinge von ihm abfallen, die ihn von Menschen anderer Epochen (oder sogar von seinem früheren Selbst) so verschieden zu machen schienen. Er ist dahin zurückgekehrt, wo er schon immer war, wo jeder Mensch immer ist. «Eadem sunt omnia semper» - alles ist immer dasselbe. Betrügen wir uns doch nicht selbst!

Wir können mit unserem Forschen bis zu den Grenzen des Möglichen vordringen und uns ein noch so komplexes Weltbild schaffen - es kann uns nicht vor Gott verbergen. Kein Gestrüpp, kein Wald, kein Dschungel ist dicht genug, um uns Unterschlupf zu gewähren. In der Offenbarung heißt es von ihm, «der auf dem Throne saß»: «Vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel.» [Offenbarung 20, 11]

Das kann jeder von uns schon im nächsten Augenblick erleben. Wirklich: In einem Augenblick, in einer unmessbar kurzen Zeit und an jedem beliebigen Ort kann alles, was scheinbar zwischen uns und Gott stand, fliehen, sich in nichts auflösen, und wir finden uns nackt und bloß vor ihm wie der erste Mensch, wie der einzige Mensch, als gäbe es sonst nichts mehr - nur ihn und mich.

Und weil wir dieser Begegnung auf lange Sicht nicht ausweichen können, und weil sie Freude oder grauenvollen Schrecken über uns bringen wird, gibt es im Leben nichts Wichtigeres, als dass wir lernen, uns darauf zu freuen. Das ist unsere erste und größte Lebensaufgabe."

Prof. Dr. theol. h.c., Dr. h.c. Clive Staples Lewis (1898-1963, britischer Schriftsteller und Literatur-wissenschaftler, Nach der Wahrheit fragen, Dr.phil. Jürgen Spieß, Brunnen-Verlag, Gießen; Aufl. 2007)

 


"Jeder hat seine Gründe für seinen Unglauben. Der eine kann nicht glauben, weil die Christen ihn enttäuscht haben. Der andere, weil er „zuviel erlebt hat, was er mit Gottes Liebe nicht vereinbaren kann". Der dritte kann nicht glauben, weil ihm seine ungeheure naturwissenschaftliche Bildung im Wege steht. Und die meisten können nicht glauben, weil sie es gar nicht wollen. ...

Es sagte mir einst ein Mann: „ich glaube an ein höheres Wesen. Ob ich das nun Allah, Gott, Vorsehung oder Schicksal nenne, ist doch wohl gleichgültig." Ich erwiderte: „Vielleicht kommen Sie bald in eine Krise oder große Not. Flüchten Sie dann zur Vorsehung! Rufen Sie das Schicksal an! Ergreifen Sie die Hand des höheren Wesens!
Dann stellt es sich heraus: Sie kennen Gott nicht einmal dem Namen nach. Sie sind ihm fremd und er ist Ihnen fern."

"Aber Jesus! Der geoffenbarte Gott und Heiland! Der ist ein festes Schloss. Wer ihn anruft, kennt Gott mit Namen. Wer Jesus anrufen kann, wohnt in dem festen Schloss. Vor dem Namen Jesus flieht die Hölle. Beim Namen Jesus schweigt sogar Gottes Gericht, weil Jesus für uns Sünder am Kreuz gebüßt hat."

Pfarrer Wilhelm Busch (1929 bis 1962 protestantischer Jugendpfarrer - Essen, "365 x ER. Tägliche Andachten", Aussaat; 14. Auflage 2006)

 

 

 

"Schluss mit dem Christentum! Das hat 2000 Jahre Zeit gehabt, die Welt zu erneuern. Und was ist geschehen? In seinem Namen sind Menschen gemartert und getötet worden! In seinem Namen ist eine Welt von Heuchelei aufgebaut worden!
Schluss damit! Ein Neues muss kommen! Das Christentum ist tot! Das Christentum ist tot! ...

Gut! Mag sein! Es mag sein, dass das Christentum tot ist.
Aber - Jesus Christus lebt!"

Pfarrer Wilhelm Busch (1929 bis 1962 protestantischer Jugendpfarrer - Essen, Christus lebt! Erlebnisse und Kurzgeschichten)

 

"Unsere Kirche, die in diesen Jahren nur um ihre Selbsterhaltung gekämpft hat, als wäre sie ein Selbstzweck, ist unfähig, Träger des versöhnenden und erlösenden Wortes für die Menschen und für die Welt zu sein. …

Es ist nicht unsere Sache, den Tag vorauszusagen - aber der Tag wird kommen - , an dem wieder Menschen berufen werden, das Wort Gottes so auszusprechen, dass sich die Welt darunter verändert und erneuert. …
Bis dahin wird die Sache der Christen eine stille und verborgene sein; aber es wird Menschen geben, die beten und das Gerechte tun und auf Gottes Zeit warten. Möchtest du zu ihnen gehören?"

Pfarrer Dr. theol. Dietrich Bonhoeffer (Mai 1944, Evangelisch-lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Widerstand und Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft. Gütersloher Verlagshaus; Auflage: 17., 2002)

 

"Aus der Krise von heute wird … eine Kirche von morgen hervorgehen, die viel verloren hat. Sie wird kleiner werden, weithin ganz von vorne anfangen müssen. Sie wird viele der Bauten nicht mehr füllen können, die in der Hochkonjunktur geschaffen wurden. Sie wird mit der Zahl der Anhänger viele ihrer Privilegien in der Gesellschaft verlieren.

Sie wird sich sehr viel stärker als Freiwilligkeitsgemeinschaft darstellen, die nur durch Entscheidung zugänglich wird … Aus einer verinnerlichten und vereinfachten Kirche wird eine große Kraft strömen. Denn die Menschen einer ganz und gar geplanten Welt werden unsagbar einsam sein. Sie werden, wenn ihnen Gott ganz entschwunden ist, ihre volle, schreckliche Armut erfahren … 


Aber ich bin auch ganz sicher darüber, was am Ende bleiben wird: nicht die Kirche des politischen Kultes, sondern die Kirche des Glaubens. Sie wird wohl nie mehr in dem Maß die gesellschaftsbeherrschende Kraft sein, wie sie es bis vor kurzem war. Aber sie wird von neuem blühen und den Menschen als Heimat sichtbar werden, die ihnen Leben gibt und Hoffnung über den Tod hinaus."

Prof. Dr. Joseph Ratzinger (25. Dezember 1969, 2005-2013 Papst Benedikt XVI., Radioansprache im Hessischen Rundfunk über die Zukunft der Kirche, zitiert nach: Alexander Garth, Untergehen oder Umkehren: Warum der christliche Glaube seine beste Zeit noch vor sich hat, Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2021)
 

 

 

 

"Da kommen Leute zu mir und erklären mir, dass man auch auf andere Art und Weise selig werden kann. Versuchen Sie es! Ich sage Ihnen: Es gibt nur eine Tür ins Reich Gottes! Und diese Tür heißt Jesus!"

Pfarrer Wilhelm Busch (1929 bis 1962 protestantischer Jugendpfarrer - Essen, Jesus unser Schicksal, Aussaat: Aufl. 2005)

"Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich."

Jesus Christus (Johannes 14, 6)

 


"Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen?

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich."
"Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen."

Johannes 14, 5-6 + 23

 


"Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.

Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. 39 Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich's auferwecke am Jüngsten Tage.

Denn das ist der Wille meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage."

Jesus Christus  (JOHANNES / 6. Kapitel, 37-40)

 

"Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein."

Offenbarung 21, 6-7

 


"Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. ...

Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert. Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig."

2. KORINTHER / 4. Kapitel, 8, 16-18
 

 

 


"Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden!

Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen."

Jesus Christus (Matthäus 7, 13-18)

"Die moderne Jugend fragt uns nicht, ob wir in die Welt hineinpassen, sondern sie fragt uns, ob wir eine göttliche Botschaft für sie haben, die wirklich dem Menschen im tiefsten Grunde hilft. ... 

1. Habt Ihr eine ernst zu nehmende Botschaft?
2. Seid Ihr Eurer Botschaft gewiss? …

So lassen die "modernen" Vertreter der "neuen Wege" eine suchende Jugend verschmachten. Sie bieten ihnen Steine statt Brot und rühmen sich dessen sogar noch. Sie gehen an der eigentlichen Problematik der Jugend vorbei und finden sich enorm zeitgemäß. …

Die eigentliche Not, die in dieser ganzen Sache offenbar wird, ist doch die, dass man kein Vertrauen mehr hat in die "efficacia verbi divini", das heißt in die Wirklichkeit des Wortes Gottes. Man traut dem Evangelium nicht mehr zu, dass eine Jugend im Zeitalter der Technik und der Sputniks diese alte Botschaft hören könnte. … Gott hat ihr das "Dynamit" des Evangeliums anvertraut - und sie legt es beiseite und sucht die Steine mit einem Hämmerchen loszubrechen. …

Schmerzerfüllt schrieb einst der Apostel Paulus von einem seiner bisherigen Mitarbeiter: "Demas hat mich verlassen und die Welt lieb gewonnen."


Wenn dieser Demas heute lebte, dann hätte er es nicht nötig, die christliche Gemeinde zu verlassen. Er würde bleiben, weil er in der Jugendarbeit der Christenheit ein großartiges Betätigungsfeld fände. Ja, er würde bald zu hohen Ehren aufsteigen.

Und dann würde er in irgend einem Jugendblatt einen Aufsatz schreiben, in welchem er dem Apostel Paulus nachweisen würde, dass er eine "pietistische" oder gar "introvertierte" Theologie hätte und dass er, der Paulus, schuldig sei an dem gesetzlichen Wesen in der bisherigen Gemeindearbeit. …

Predige zur Zeit und zur Unzeit!" Da haben wir die klare Anweisung, nicht nach dem Erfolg zu fragen, sondern unseren Auftrag auszurichten.
Der Herr wird mich an jenem Tage nicht fragen, ob ich ungeschickt war, wenn ich mit der Tür ins Haus fiel und einem jungen Menschen sagte: "Du brauchst Jesus!" Aber Er wird mich richten, wenn ich in fleischlicher Klugheit meinen Auftrag zurückstellte."

Pfarrer Wilhelm Busch (1958, protestantischer Jugendpfarrer - Essen, Wird der „Schmale Weg“ verbreitert? Ein Wort zur evangelischen Jugendarbeit)

"Weitgehend unbemerkt von der evangelikalen und kirchlichen Öffentlichkeit nimmt seit einigen Jahren eine Bewegung Konturen an, die reichlich Anlass zum Nachdenken gibt, weil sie ein bezeichnendes Licht auf die kirchliche Gesamtsituation in unsrem Lande wirft. Es ist die Bewegung des „Stillen Rückzugs“ aus Gemeinden und Gemeinschaften. …

Lange Zeit als bloßes Randphänomen unterschätzt, hat diese Bewegung mittlerweile eine Größe erreicht, die guten Gewissens nicht mehr ignoriert werden kann. Mehr und mehr ziehen sich Christen aus Kirchen, Gemeinden, Gemeinschaften und Verbänden zurück, denen sie lange treu angehört haben, aber nun nicht mehr angehören können oder wollen. Jenseits des kirchlich bzw. freikirchlich verfassten Christentums leben sie ihr Christsein in Hausgruppen, Hauskreisen und Hausgemeinschaften.

Was sind die Gründe dafür? Was sind die Hintergründe?


Faktisch ist es so, dass eine wachsende Anzahl von Christen unter grassierender geistlicher Heimatlosigkeit leiden. Sie finden in erreichbarer Nähe vor Ort keine Gemeinde oder Gemeinschaften mehr, der sie sich guten Gewissens zuordnen könnten:

In ihrer Landeskirchlichen Gemeinde werden sie nicht selten mit bibelkritischen, politisierenden bzw. psychologisierenden Predigten konfrontiert, die den Hunger nach klarer biblischer Verkündigung, nach geistlicher Gemeinschaft und biblischer Seelsorge ungestillt lassen. …

In den Gemeinschaften stoßen sie immer wieder auf eher kurzlebige neue Trends in Evangelisation und Gemeindeaufbau, die das Leben der Mitglieder unübersehbar (manchmal auch polarisierend) beherrschen.

Die Folge ist Heimatlosigkeit. Eine wachsende Zahl von Christen schafft es – trotz vorhandenen guten Willens – nicht mehr, in Gemeinden und Gemeinschaften vor Ort Fuß zu fassen."

Pfarrer Rudolf Möckel (2001, "Informationsbrief" Nr. 204/01 der Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“)

 


"Die Musik wurde lauter. Die Predigt kürzer. Der Mensch eroberte den Mittelpunkt des Geschehens. Die Lehre wurde angepasst."

Wilfried Plock (März 2004, Gott ist nicht pragmatisch. Wie Zweckmäßigkeitsdenken die Gemeinde zerstört, Seite 11)

 

"Wohlfühltempel mit Unterhaltungsprogramm ... benutzerfreundlich, praktisch, lebensnah, modern.

Der Christ ist Kunde hier, denn die Kirchen haben viel von Malls und anderen Errungenschaften des Kapitalismus gelernt. Sie umwerben ihre Besucher mit beträchtlichem  Unterhaltungsaufwand,  ausgeklügelter technischer Ausstattung, Rundumangebot für Erfolg im Privatleben und Beruf und einer peppigen Alles-wird-gut-Botschaft."

SPIEGEL spezial (September 2006, „Weltmacht Religion“, Seite 30 f)

Bild: Thomas Plaßmann, thomasplassmann.de​

 

 

"Siehe, es kommt die Zeit, spricht Gott der HERR, dass ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des HERRN, es zu hören; dass sie hin und her von einem Meer zum andern, von Norden nach Osten laufen und des HERRN Wort suchen und doch nicht finden werden."

Amos 8, 11-12

 

"Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen. Freut euch an jenem Tage und springt vor Freude; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn das gleiche haben ihre Väter den Propheten getan."

Jesus Christus (LUKAS / 6. Kapitel, 21-23)


 

"Ansatzweise zeigt sich auch in Europa, was in globaler Perspektive vielfach beobachtet werden kann: Christliches Leben scheint gegenwärtig am augenfälligsten in den von den historischen Kirchen und Denominationen mehr oder weniger unabhängigen Gemeinschaftsgruppen, Gemeinden und Kirchen zu pulsieren."

Dr. Reinhard Hempelmann (Dezember 2013, Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen - EZW Berlin, Stichwort. Neue freikirchliche Gemeinschaftsbildungen, EZW Materialdienst-Einzelheft 12/2013, S. 477)


"In christlichen Hauskreisen entsteht „eine Religion von unten, die kein kirchliches Angebot ist“. Manche Kreise entwickeln ein eigenes Tauf- oder Abendmahlsverständnis und feiern die Sakramente ohne Beteiligung eines Pfarrers. Das ist das Ergebnis einer Promotionsarbeit … „Die hausgemachte Religion“ … Dekan Richard Reininghaus …

Viele Pfarrer schätzten, dass Hauskreismitglieder oft gleichzeitig auch engagierte Gemeindemitarbeiter seien. Andere gingen auf Distanz, wenn sie merkten, dass ihr Einfluss auf die Hauskreise begrenzt sei. „Manche Pfarrer wollen ihre Macht behalten“, so Reininghaus."

idea (25.02.2009, Württemberg: Hauskreise fördern „Religion von unten“)

 


"In den letzten Jahren haben sich [in Deutschland] etwa 2.250 Gemeinden mit etwa 250.000 Mitgliedern gebildet, die sich als völlig unabhängig verstehen, also weder einer Landes- noch einer Freikirche angehören wollen."

idea (21.01.2008, Wenn wir doch ehrlicher wären. ead.de)

"Manche dieser Gemeinden oder dieser Gruppen haben ihren Anfang in einer Kirchengemeinde, in einer evangelischen Kirchengemeinde. Ein Jugendkreis, der plötzlich eine Art Erweckung erlebt und auf einmal sagt, ja wir wollen jetzt aber Kirche so, wie sie im neuen Testament steht, ohne Wenn und Aber - diese Verlockung man könne ganz zurückgehen auf den Anfang.

Dieser Anfang ist sehr gut nachvollziehbar, aber sie kapseln sich dann ab innerhalb der Gemeinde und dann kommt irgendwann der Punkt, wie auch Herr Werth [Jürgen Werth] gesagt hat, dass sie die Vielfalt nicht mehr ertragen, dass sie alles, was die Bibel anders sieht, als falsch betrachten und sich dann abkapseln."

Pfarrerin Annette Kick (7. Oktober 2007, Ev. Weltanschauungsbeauftragte der Württembergischen Landeskirche, Hardliner Gottes - die Diskussion. Diskussion mit Meinhard Schmidt - Degenhard über christliche Fundamentalisten in Deutschland. Hessischer Rundfunk, Sonntag, 7. Oktober 2007, 10:00 Uhr, HR Horizonte)

"Wenn ich … für missionarische Aktivitäten eintrete, dann erlebe ich ja manche, die mir deswegen sagen: Wolfgang Huber ist offenbar evangelikal geworden, weil er für Mission ist. Da haben wir eine ungeheure Verdrehung der Debatte. …

Also wenn da jemand sagt: ich mache mir Sorgen, dass junge Leute in eine andere Gemeinde gehen, weil sie eine andere, eine intensivere, eine fröhlichere Form von Frömmigkeit suchen, dann hat das zwei mögliche Antworten. 
Die eine heißt, ich versuche in meiner eigenen Gemeinde jugendgemäßer Gottesdienste zu feiern. Die andere heißt, es ist gut, wenn es ergänzende Profile in Kirchengemeinden in der Nachbarschaft gibt.

Das einzige was ich nicht für eine kluge Reaktion halte ist, davor Angst zu haben - und zu sagen, ich muss versuchen die jungen Leute bei mir zu halten, auch wenn ich ihnen nichts anzubieten habe. Das funktioniert einfach nicht."

Altbischof Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber (16. März 2009, 2003-2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, 1994-2009 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Eine ungeheure Verdrehung der Debatte. Interview Deutschlandradio Kultur, dradio.de)

"Wir nötigen niemandem unseren Glauben auf, aber wir verschweigen ihn auch nicht."

Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber (05.02.2007, DER SPIEGEL, Nr.6/2007, Seite 17, Hamburg)

_ Können wir noch einmal neu beginnen?

 

 

"Wir erleben derzeit, wie die stets unbequeme, überall aneckende, zu allen Zeiten provokante, unverkäufliche Botschaft Jesu von seinen Nachfolgern umfunktioniert wird zur gefälligen, stromlinienförmig an den Markt angepassten Wellness-Religion. ...

Die Bischöfe gleichen heute den Besitzern eines Dampfers, der im Hafen liegt, schon lange nicht mehr fährt und vermutlich nie wieder fahren wird, weil der Motor kaputt ist. Es gibt eine Crew, die jeden Tag mehr oder weniger eifrig das Schiff putzt, Lecks abdichtet, das Dach streicht und tausend andere Dinge tut, um den alten Kasten zu erhalten, aber niemand aus der Crew kümmert sich um den Motor. Der Versuch, ihn zu reparieren oder auszutauschen, unterbleibt.


Finanziert wird die Mannschaft aus Tradition von jenen vielen Menschen, die ganz woanders arbeiten. Die Mannschaft hofft, ihre Finanziers für ihre Arbeit zu interessieren und in das Schiff zu locken. Diese aber sehen nicht recht ein, warum sie ein Schiff besteigen sollen, das nicht einmal für eine Hafenrundfahrt taugt.

Noch zahlen sie für den alten Kasten, wenn auch mit sinkender Bereitschaft, sinkender Überzeugung und wohl eher aus Gründen der Nostalgie und Tradition, auch aus dem pragmatischen Grund, die besonderen Anlässe des eigenen Lebens -Taufe, Hochzeit, Begräbnis - in den repräsentativen Räumen dieses Museumsschiffs mit dem dort üblichen Zeremoniell feiern zu können, ein teurer Luxus, wenn man die Beiträge addiert, die im Lauf eines Kirchensteuerzahlerlebens zusammenkommen.

Weil die Zahl der Finanziers sinkt und zugleich deren Bereitschaft, diesen Museumsbetrieb weiter zu unterstützen, ist die Crew jetzt mit viel Eifer dabei, das stillgelegte Schiff neu aufzumöbeln, Versammlungsräume herzurichten, einen gastronomischen Service zu bieten, mit Promis, Konzerten, Partys und Events zu locken. Man entwirft auch dauernd neue, modern aussehende, auf unterschiedlichste Zielgruppen abgestimmte Kleinschiffe, Vergnügungsboote, Rettungsboote, baut zuweilen sogar den einen oder anderen Prototypen - fahren tun sie alle nicht.

Sonntags, wenn sich eigentlich alle versammeln sollten, aber die meisten daheim bleiben, erzählt der Pfarrer den Wenigen, die erscheinen, Geschichten aus den Zeiten, in denen das Schiff noch über alle Meere fuhr. Wer aber tatsächlich sein Fernweh stillen will, geht dann realistischerweise doch besser ins Reisebüro.

Einmal aber, in ferner Vergangenheit, muss das Schiff tatsächlich seetüchtig gewesen sein ... das Wissen wäre da. Es müsste nur ausgegraben werden. Und dann bedürfte es nur noch des Willens, das Wissen anzuwenden. Wenige würden genügen, um einen Anfang zu machen. Damals, als alles anfing, hatte einer genügt."

Christian Nürnberger (21. September 2007, Das Christentum. Was man wirklich wissen muss.)

 

Tu's einfach! Warum gründest Du zusammen mit Jesus nicht einen Hauskreis?

"Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen."

Jesus Christus (Matthäus 18,20)

"Ich habe herausgefunden, dass in jeder großen Arbeit Gottes drei verschiedene Stadien erkennbar sind: Erst ist es unmöglich, dann ist es schwierig, dann ist es passiert."

James Hudson Taylor (1832-1905, englischer China-Missionar und Begründer der China-Inland-Mission)

"Jedes mal, wenn ich sage: "Jesus, das kann ich nicht", sagt er: "Ich weiß, aber ich kann". Jedes mal, wenn ich sage: "Jesus, ich bin nicht fähig", dann sagt er: "Na und? Ich bin fähig." Jedes mal, wenn du sagst: "Jesus, ich bin es nicht", dann sagt Jesus: "Macht gar nichts, ich bin". 

Es kommt ja nicht auf dich an, er kommt auf Jesus an. Und das nächste Mal, wenn du glaubst eine Entschuldigung zu haben, warum Gott dich nicht gebrauchen kann, dann denke an die folgenden Personen, die ich jetzt aufzähle. Ein lieber Freund von mir, Peter Reid - von dem hab ich eine Kopie genommen. 

"Noah hat sich betrunken. Abraham war zu alt. Isaak war ein Tagträumer. Jakob war ein Lügner. Lea war hässlich. Josef wurde misshandelt. Moses war ein Mörder - so wie David und Paulus. Deborah war ein weiblicher Richter. Gideon hatte Angst. Simson hatte sogar lange Haare. Rahab war eine Prostituierte. David war zu jung - übrigens so wie Jeremia und Timotheus. David gab vor geistesgestört zu sein - hatte eine Affäre und rannte weg von seinem Sohn. Elia war ein Selbstmordkandidat. Jeremia war depressiv. Jesaja predigte nackt. Jona rannte weg von Gott und Naomi war eine Witwe. Hiob hat alles verloren. 


Johannes der Täufer aß Heuschrecken. Petrus war jähzornig. Johannes war selbstgerecht. Die Jünger schliefen beim beten. Matthäus war ein Dieb. Simeon war fanatisch. Martha hat sich um alles zersorg. Maria war faul. Maria Magdalena war Dämonenbesessen. Der Junge mit dem Fischen und Brot war unbekannt - bis heute. Die Sameritanerin schlief mit mehreren Männern. Zachäus war zu klein. Paulus war allein stehend. Markus hat aufgegeben. Timotheus hatte ein Magengeschwür und Lazarus war tot.

Was ist deine Entschuldigung? 
Sag mir noch einen Grund, warum Gott dich nicht gebrauchen kann? Gott will und kann dich gebrauchen, nicht weil du so toll bist, sondern weil er dir ein zusätzliches Leben gegeben hat und das ist Christus in dir. Und aus seiner Kraft kannst du leben lernen." 

Hans Peter Royer (13.01.2003, Leiter einer Bergsteigerschule und Direktor des Christlichen Schulungszentrums "Tauernhof" Österreich, Leute, die Jesus brauchen kann, 10. Jugendkonferenz für Weltmission, Stuttgart/Killesberg)

_ "Sollte mir etwas unmöglich sein?"

 

(Jeremia 32,27)

Erwählt

_ "Ich habe dich schon immer geliebt." (Jeremia 31,3)


"Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet."

Jesus Christus (Offenbarung 3, 8)
 

_ "Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort."

JESAJA 66, 2

 

_ "Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen."

2.Könige 20,5

_ "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!
Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen. Denn ich bin der HERR, dein Gott.

 

Jesaja 43,1-3

 

 

Dann war da noch..  Schlusslichter


"Früher war alles gut, heute ist alles besser.

Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre!"

Heinz Erhardt

"Hast Du was zu sagen Freund, oder hast Du PowerPoint?"

 

Andreas Malessa  (26. August 2007, Pastor, Journalist, Westfälisches Gemeinde-festival "Maximale", Evangelische Kirche von Westfalen, Forum: Aufbruch im Abbruch der Kirche)

"Halten Sie nicht auch manche Aussagen der Bibel für überholt? Und sind nicht viele Passagen für Ihre nichtchristlichen Freunde völlig ungeeignet?

Dann brauchen Sie den neuen Bl-BA-BO, den Bibel-Bastel-Bogen, der Bibellesen wieder zum Vergnügen macht.
Der Bibel-Bastel-Bogen, das ist eine Bibel mit vorperforierten Seiten zum leichten Raustrennen unbequemer Passagen. Stellen Sie sich Ihre ganz individuelle Bibel selbst zusammen - mit dem neuen Bl-BA-BO ein Kinderspiel.

Fragen Sie noch heute bei Ihrem freundlichen christlichen Buchhändler nach dem Bl-BA-BO und machen Sie für nur 12,95 € aus Ihrer schweren Bibel ein handliches Give-Away, für dessen Inhalt Sie sich nicht mehr schämen müssen."

 

superzwei.de
 

Harald Schmidt über seine neue Rolle im Tatort (ab 2016 als Chef des neuen Ermittlerteams aus Freiburg):

"Ich glaube, dass die Figur die ich spiele, etwas radikal Neues ist - nämlich ein heterosexueller, katholischer Familienvater. Das gibt es meiner Meinung nach im Tatort derart nicht. Unsere Gesellschaft ist aber reif, sich ein derart radikales Lebenskonzept auch am Sonntagabend anzuschauen."

Harald Schmidt (8. Dezember 2015, ausgebildeter Kirchenmusiker, deutscher Schauspieler, Kabarettist und Schriftsteller, Harald Schmidt im neuen Tatort: Heterosexueller katholischer Familienvater, Das Erste - Nachtmagazin, www.tagesschau.de, Stand 9.12.2015)

Wie viele Christen braucht es, um eine Glühbirne zu wechseln?

Charismatiker: Nur einen. Die Hände hat er schon oben.

Historisch-kritische Fraktion: Unterschiedliche Expertenkommissionen versuchen das genaue Herstellungsdatum der Glühbirne zu datieren, sowie deren Vor- und Entstehungsgeschichte. Bei der Bestimmung des historischen Kontextes, sowie deren situative Einbindung, zeichnen sich erste Spannungen ab. Neuere Forschungsergebnisse müssen abgewartet werden. Bis dahin erklärt man Dunkelheit zum Standard.

Katholiken: Keinen - Kerzen genügen.

Evangelisch: Wir ziehen es vor, weder für noch gegen Glühbirnen Stellung zu nehmen. Wenn Sie aber auf Ihrem eigenen Weg zu einem gelingenden Leben erkannt haben, dass Glühbirnen für Sie hilfreich sind, ist das okay. Ob Ihr Licht hell, schummrig oder völlig ausgebrannt ist - Sie sind von Gott geliebt. Sie können ein helles Licht sein, oder ein anderes, oder keines. Sie sind eingeladen, für den nächsten Sonntagsgottesdienst ein Gedicht zu verfassen oder einen modernen Tanz über ihre Glühbirne zu gestalten. In diesem Gottesdienst werden wir verschiedene Glühbirnentraditionen betrachten.

Lutheraner: Sechs. Eine Frau ersetzt die Glühbirne, während fünf Männer die Beleuchtungsgrundsätze der Kirche erörtern und wie man die Glühbirne anders hätte wechseln können.

Pietisten: Zwei. Einer ruft den Elektriker und einer schildert die Vorzüge der alten Glühbirne.

Calvinisten: Keinen. Das Licht geht zu vorbestimmten Zeiten an und aus.

Baptisten: Mindestens 15. Eine Person, um die Birne auszuwechseln, und drei Komitees, die über den Wechsel befinden und entscheiden, wer den Kartoffelsalat bringt.

Brüdergemeinden: Wir verwenden keine Glühbirnen, weil diese im Neuen Testament offenbar nicht vorkommen.

Mennoniten: Was ist eine Glühbirne?
Wie viele Atheisten braucht man, um eine Glühbirne auszuwechseln?

Keinen: Weil Atheisten die Glühbirne im Dunkeln nicht sehen können, glauben sie nicht an ihre Existenz.

 

                 

"Was macht ein Jude, der wie Robinson auf einer einsamen Insel strandet?  Er baut zwei Synagogen.

Und was sagt der einsame Jude, wenn man ihn nach Jahren endlich findet? Die erste Synagoge ist für mich. Die zweite ist die, in die ich niemals gehen würde."

(30. Mai 2005, Vom Kommen und vom Gehen, www.tagesspiegel.de)


Erzählt der Pastor der Baptistengemeinde in einem kleinen Dorf: "In unserem Dorf gab es zwei Gemeinden: Eine Baptistenkirche und eine Methodistenkirche. Aber dann hat der Wind der Einigkeit über uns geweht, und wir haben uns vereinigt."

"Also gibt es jetzt nur noch eine Kirche in deinem Dorf?" "Nein", sagt der Pastor. "Jetzt gibt es drei: Eine Baptistengemeinde, eine Methodistenkirche und eine Vereinigte."

Schlammismus gegen Anti-Schlammismus

Auf einer Konferenz für Urchristen begegnen sich zwei Männer. Wie sich in ihren Gesprächen herausstellt, waren sie beide blind gewesen und von Jesus sehend gemacht worden.

»Es ist doch großartig«, berichtet der eine: »Jesus nimmt Schlamm, legt ihn auf die blinden Augen, befiehlt sich zu waschen und dadurch verschwindet die Blindheit. Man kann nachher wirklich sehen.«

»Schlamm?« fragt der andere verwundert. »Jesus verwendet zur Heilung von Blindheit doch keinen Schlamm! Er spricht nur ein Wort - und dann kann man sehen.«
»Natürlich verwendet Jesus Schlamm.« »Nein, das ist ganz und gar unmöglich, er verwendet keinen Schlamm!« »Doch, das tut er!«
»Nein, das tut er nicht!« Die Diskussion erhitzt sich. »Ich weiß es doch ganz genau. Ich war blind. Jesus sprach: 'Sei sehend', und jetzt sehe ich.«

»Wenn Jesus bei deiner Heilung keinen Schlamm verwendet hat, dann kannst du gar nicht geheilt worden sein. Du bist immer noch blind. Du meinst nur, dass du sehen kannst. Weil du eine so grundlegende Glaubenslehre - den Schlammismus - verleugnest, will ich mit dir nichts mehr zu tun haben!«

Am Ende der Konferenz bilden sich jetzt zwei »Denominationen« - die Schlammisten und Anti-Schlammisten. Ihre ganze Energie ver(sch)wenden sie bei Versuchen, sich gegenseitig zu überzeugen. Dabei vergessen sie ganz, dass um sie herum viele »Blinde« auf Heilung warten.

Schlammismus kontra Anti-Schlammismus kann leicht zum Schlamassel werden!

Arno Backhaus (1997, Lache, und die Welt lacht mit dir! Schnarche, und du schläfst allein!, Seite 56+57, ISBN 3870676752)

 


Ein Mann geht über eine Brücke und sieht dort jemanden, der sich gerade herunterstürzen will.
"Halt!", ruft er, "warum wollen Sie das tun? Es gibt so viel, für das es sich zu leben lohnt!"

"Ach ja?", antwortet der Selbstmörder, "was denn zum Beispiel?"
"Nun ja - sind Sie religiös?"
"Ja"

"Sind Sie Christ?"
"Ja, bin ich."

"Wunderbar! Ich auch! Katholik oder Protestant?"
"Protestant."
"Denken Sie: Ich auch! Welche Kirche?"

"Baptist."
"Halleluja!! Ich bin auch Baptist! Reformierte Baptisten oder Liberale Baptisten?"

"Reformierte Baptisten."
"Ein Bruder! Reformierte Baptisten der alten oder neuen Provenienz?"

"Alte Provenienz"
"O, es ist nicht zu fassen. Was für ein Wunder! Alte Provenienz der Elberfelder oder der Barmender Reformation?"

"Reformierter Baptist Alter Provenienz der Elberfelder Reformation."
"Ich kann es nicht fassen. Ich auch! Gesangbuch von 1856 oder 1877?"

"1877."
Dann spring, Du Ungläubiger!

 

"Immer mehr Dillkreis-Bürger sind besorgt durch die anhaltenden Berichte über radikal fundamentalistische Gruppierungen aus dem kirchlichen und evangelikalen Lager. Gerüchte über waffenfähige Liederbücher lassen Angst und Misstrauen um sich greifen.

Die Behörden reagieren bereits: Einschlägig bekannte Organisationen, wie die Heilsarmee wurden aufgefordert, sich freiwillig zu entwaffnen und ihre paramilitärische Kleidung abzugeben. Es wurden Abgabeplätze für Gulaschkanonen eingerichtet, ausgelegte Gideon-Bibeln auf mögliche Gefahren hin untersucht und Gitarren- und Trompetenkoffer durchleuchtet.

Jungscharen und Kindergottesdienste, die schon lange als subversive Kaderschmieden dieser mutmaßlichen Terroristen bekannt sind, werden schon vom CIA und von ARTE unter die Lupe genommen. Besonders an Sonntagen soll jetzt schärfer kontrolliert werden, wenn Woche für Woche tausende Schläfer in den Gottesdiensten sitzen und auf Aufträge warten.

Die Pastoren wurden aufgefordert, nicht mehr im hiesigen Dialekt, sondern auf Hochdeutsch zu predigen. Die Gefahr, die von diesen Gruppen, die mit Slogans wie „Gott ist der Schöpfer“, „Jesus liebt dich“ und „Liebe deinen Nächsten“ die Weltherrschaft anstreben, ist nicht zu unterschätzen.

Es bleibt zu hoffen, dass diese Gotteskrieger es nie schaffen werden, unser sinnentleertes Weltbild zu gefährden."

Derek Henrich (2007, gesehen bei Arno Backhaus, https://www.arno-backhaus.de, Leserbrief von Derek Henrich)

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